[kolvar]

"Wir Diener essen meist Suppen, Brei und an Feiertagen bekommen wir Fleisch.
Ich habe vom Lord die Anweisung erhalten, euch darauf hinzuweisen, daß, wenn ihr etwas anderes außer dem Dieneressen eßt, daß dann euer Anstandslehrer dabei sein wird."

[Rangoon]

Rangoon blickt Bon von oben herab an. "Gut, dann soll er kommen! Es kann ja wohl nicht so schwierig sein wie die feinen Herren zu essen."

[kolvar]

Bon läuft los und es dauert etwas eine halbe Stunde, bis das Essen von Bon und einer jungen Frau nach einem Anklopfen ins Zimmer gebracht wird. Dazu kommt ein älterer Herr herein, sehr gerade, sehr sauber, schlicht, aber teuer angezogen, graues Haar, glatt rasiert, hände hinter dem Rücken, ernster Blick

[was hat Rangoon zu diesem Zeitpunkt an, wie sauber ist sie wirklich etc.]

[Rangoon]

[so sauber wie Rangoon es für angemessen hielt - sie mag kein Wasser, dass heisst Trauerränder unter den Fingernägeln, das Haar wirr und ungewaschen. Angezogen hat sie, was immer sie im Schrank fand, bestimmt weder in Farbe noch in Größe wirklich passend, mit Sicherheit Hose, weit offenes Hemd und keine Schuhe].

"Bist du der Anstandslehrer? Auch Hunger?" Dabei wirft sie einen gierigen Blick auf die Köstlichkeiten, die Bon und die junge Frau hereintragen, sie fragt Bon: "Magst du auch ein Stück?" Dann greift sie beherzt zu.

[kolvar]

Der ältere Herr zückt mit einer Gechwindigkeit, die an Magie glauben läßt, eine Rute hinterm Rücken hervor und peitscht damit Rangoons Hand.
"Das ist ja grauenvoll. Welch ein furchtbarer Benimm. Und dieser Schmutz. Das muß besser werden. Bon, Tranda, laßt Wasser ein, ordentlich heiß, holt eine kräftige Bürste und was man noch so braucht, um Dreck zu beseitigen."
Dann wendet er sich mit sehr ernstem Blick Rangoon zu: "Heute ist der erste Tag deines Lebens. Ich werde dich aus dem Schmutz erheben und du wirst tun, was ich sage. Hast du mich verstanden? Wenn ja, dann Antworte mir 'Ja, Maitre Quentarin', denn so sollst du mich nennen."

[Rangoon]

Rangoon saugt an der brennenden Hand, empört wendet sie sich an den Mann: "Was soll das, natürlich ist das nicht der erste Tag in meinem Leben und ich habe bereits im Wasser gesessen. Ich habe Hunger!"

[kolvar]

ER gibt Rangoon noch einmal eine auf die Finger und sagt:
"Ich werde mich zurückziehen, sobald die beiden wieder hier sind. Anschließend hast du eine Stunde Zeit sauber zu werden. Vielleicht hörst du dann besser und wir können endlich mit der Erziehung beginnen."

[Rangoon]

Rangoon fügt sich maulend in ihr Schicksal - soo schlimm ist es auch wieder nicht, im warmen Wasser zu sitzen, aber als die junge Frau versucht, ihre verfilzten Haare zu bürsten faucht sie sie an: "Das ziept!", probiert dann aber alleine es zu entwirren (mit mäßigem Erfolg) und wartet dann - mit noch immer knurrendem Magen- auf Quentarin.

[kolvar]

Die Haare werden so lange gebürstet, gekämmt und gerupft, bis sie ganz glatt und seidig sind, was etwas über eine Stunde dauert. Irgendwann kommt auch noch eine etwas behäbigere, aber dafür kräftigere Frau dazu und beginnt Rangoon mit einer harten bürste zu schrubben, bis die Haut rot ist.
Anschließend wird Rangoon ein sauberer Zopf geflochten, die Haut mit einem duftenden Öl eingerieben und massiert.
Als sie in einen neuen Mantel eingewickelt endlich wieder aus dem Bad herauskommt, steht der Maitre mit dem Rücken zu ihr und sieht sich ein Bild an.

[Rangoon]

Rangoon läßt das ganze Procedere zeternd über sich ergehen, doch ein wenig genießt sie auch die Aufmerksamkeit, die ihr geschenkt wird (allerdinsg nicht die, die ihrem Haar geschenkt wird, ein paar der Filzstellen waren ihr schon fast ans Herz gewachsen).
Ein wenig stolz sagt sie zu ihm: "Schau, wie ich nun aussehe, jetzt kann ich mich in jedem Ballsaal blicken lassen! Und ich rieche gut, hmm! Was siehst du dir an?" Sie versucht über seine Schulter zu gucken, hält aber etwas Abstand zu dem Maitre.

[kolvar]

Still dreht er sich um, seine augen funkeln vor Wut. Seine Stimme ist aber weiterhin ruhig.
"Ich habe dir nicht erlaubt, mich zu duzen, ich habe dir nicht erlaubt, zu sprechen, ich haber dir nicht erlaubt, dich mir zu nähern.
Ich werde dies jetzt nur ein einziges mal sage, deshalb hör gut zu: Du bist Abschaum, aber ich werde versuchen, etwas aus dir zu machen, daß sich wenigstens für ein paar Stunden mit anderen denkenden Wesen in einem Raum befinden kann, ohne daß alle anderen angewiedert die Nase rümpfen. Um dies zu erreichen erwarte ich von dir gehorsam, absoluten gehorsam. Du wirst tun was ich dir sage, und nur das, was ich dir sage. Du wirst mich Maitre nennen, und diese Anrede immer verwenden. Bis ich es dir erlaube, wirst du den Kopf nicht mehr in meiner Gegenwart oder der Gegenwart einer anderen Person, die kein Bediensteter ist, heben. Du wirst einen vernünftigen Knicks machen, wenn du einen Raum mit einer anderen Person betritst, du wirst Schweigen, bis man dich anspricht und dir erlaubt zu sprechen.
Ich hatte gehoft, nicht die ganz harte Methode verwenden zu müssen, aber im Rahmen der Zeit, die zur Verfügung steht und deines bisherigen Verhaltens, bleibt mir keine andere Wahl.
Hast du alles verstanden, was ich gesagt habe?"

[Rangoon]

Nach dem einmonatigen Training unter der Anleitung des Maitre befindet sich Rangoon nun mit ihrem ersten Auftrag auf einem der vielen Bälle in Xpoch. Sie wendet sich an einen der Diener: "Entschuldigt bitte vielmals, ich muss mal . . austreten. Könntet Ihr mir vielleicht . .?" Sie lächelt ihn an.

[kolvar]

Der gefragt sieht Rangoon etwas befremdet an, deutet dann jedoch auf einen Gang im Untergeschoß.

[Rangoon]

Rangoon begibt sich in das Untergeschoss, in dem kleinen Raum zieht sie erst einmal ihre Schuhe aus, dann holt sie stöhnend Luft und kratzt sich ungeniert. Dann schlüpft sie wieder in ihre Schuhe und sucht einen anderen Treppenaufgang, der sie ins Obergeschoss bringt.

[kolvar]

[wie weit möchte Rangoon gehen? die offensichtlichen Aufgänge befinden sich ausschließlich in der großen Halle.]