Skeyfare

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Skeyfare » Orfinlir » Conjurers Gambit II (Moderator: kolvar) » Mealanea und Chacota

Autor Thema: Mealanea und Chacota  (Gelesen 16465 mal)

Offline Mealanea

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« Antwort #15 am: 15. April 2003, 11:05:55 »
Mealanea wirkt jetzt wieder gefasst, fast in sachlichem Ton beginnt sie ihren Bericht:
"Meine Mutter hat mir viel über ihn erzählt. Vor allem, wie er sie verlassen hat. Ich war nicht einmal ein Jahr alt, meine Mutter hatte ihren Clan verlassen, für ihn. Und dann war er plötzlich weg, Pflicht und Dienst und der Krieg ...... genau diese Argumente führte er an. Er wolle wieder zurückkehren, wenn er dies und jenes geregelt hätte. Sechs Jahre wartete meine Mutter auf ihn, dann kehrten wir zurück zu unserem Volk ....."
Traurig blickt die kleine, in Chacos Augen mädchenhafte, Halbelfe ihn jetzt an. Doch sie holt tief Luft, um weiter zu sprechen:
"Später wollte ich ihn unbedingt kennenlernen. Meine Mutter hatte auch viel Schönes und Gutes von ihm erzählt. Seine Entschlossenheit. Seine Aufrichtigkeit. Ich konnte nicht begreifen, warum so ein Mensch uns verlassen haben sollte. Ich mußte ihn unbedingt kennenlernen. Dieser Wunsch wuchs immer stärker in mir, sehr zum Widerwillen meiner Mutter. Wir hatten ...."
Hier stoppt sie abrupt. Chacota kann Ihren aufkommenden Ärger spüren, doch gelingt es Mea, diesen mit einem leichten, trotzigen Kopfschütteln zu vertreiben.
"Ich bin dann schließlich auf die Suche gegangen, zu den Menschen. Viel zu jung war ich damals noch, aber auch bei den Elfen gibt es diese aufrührerische Phase vor dem Erwachsenwerden. Ich fand ihn, doch war ich zu spät. Er war seit vier Jahren tot ... Und so konnte ich ihm diese ganzen Fragen nicht mehr stellen, die mich damals bewegten. Konnte nicht mehr von ihm hören, dass er mich liebt, dass er mich vermisst ....."
Sehr ernst schaut sie Chacota in die Augen, so als warte sie jetzt auf eine Antwort auf eine unausgesprochene Frage.

Offline Chacota

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« Antwort #16 am: 15. April 2003, 18:15:51 »
Seine Stimme sehr ernst. "Ich kann dir nicht sagen, warum er nicht zurückkehrte und nein - ich kann dir auch nicht sagen, ob er euch vermisste oder dich liebte. Ich kann nur versuchen dir zu erklären, warum er ging. Warum er musste. Aber ziehe keine falschen Schlüsse, ich bin nicht er, auch wenn ich aus Euth stamme." Seine Worte stehen im Gegensatz zu seiner Körpersprache, die deutlich die Qual zeigt, die er in diesem Augenblick empfindet.
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

Offline Mealanea

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« Antwort #17 am: 16. April 2003, 12:28:32 »
"Das fände ich schön zu hören, wenn du mir aus deiner Sicht deine Beweggründe erzählen würdest. Ich weiß auch, dass du nicht mein Vater bist, und dass du eine andere Geschichte hast. Dennoch, es ist auch so vieles vergleichbar an euch, und vielleicht wird es mir ein wenig weiterhelfen in meiner Suche."
Mea lächelt Chaco ein bißchen schüchtern an, bei dieser Bitte. Doch dann wird sie wieder ernst.
"Doch all das meinte ich gar nicht, oder nur zum Teil. Und du weißt es."
Jetzt wirkt sie fast wieder ängstlich und unsicher, als sie leise weiterspricht:
"Ich meinte dich. Ich habe das für dich erzählt. Damit auch du vielleicht klarer siehst und verstehst. Mein Beispiel wollte ich dir vor Augen führen, damit du erkennst, wie leicht es geht ....." -tief lufthol- " ... wie leicht man sich verlieren kann. Und das, was man gerne möchte dann doch nicht mehr erreichen kann .... "

Offline Chacota

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« Antwort #18 am: 16. April 2003, 15:05:12 »
"Wieso glauben eigentlich alle Menschen, denen ich begegne, ich bräuchte ihre Hilfe?" Aber Chacota lächelt bei den Worten. Dann blickt er wieder auf die See hinaus, seine Stimme indes verrät ihn ein weiteres Mal, in ihr schwingt der Schmerz, das Bedauern, der Verlust mit. Wie eine Welle geht diese Traurigkeit von ihm aus. "Er ging, weil er glaubte, dass das Heil der Welt von seinem Handeln abhinge, dass er sonst sich selbst verlieren würde, dass seine Ehre es nicht zulassen würde, ein Leben fern der Kämpfe zu führen. Er meinte, der Welt für das Glück, das sie ihm schenkte, etwas schuldig zu sein." Er dreht sich zu Mealanea um. "Und sein Stolz drängte ihn aufzubrechen und die Grenzen zu erfahren. Und er hatte Angst - Angst euch mitzunehmen und dabei zu sein, wenn euch etwas geschieht und all sein Können hätte es nicht verhindert. Und vergaß dabei, dass ihr die gleiche Angst um ihn empfinden könntet." Er wendet sich ab. "Er wollte zurückkehren, so schnell wie möglich. Doch da war es zu spät. Und so muss er auf das Verzeihen seiner selbst warten."
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« Antwort #19 am: 16. April 2003, 15:55:03 »
Mealenea sichtlich agitiert und Chacotas Arm mit ihrer Hand greifend:
"Aber, warum soll es zu spät sein? Es ist noch Zeit, wenn du es wirklich willst."

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« Antwort #20 am: 16. April 2003, 19:58:26 »
"Sprach ich von mir?" Er hebt die Augenbrauen und entzieht sich gleichzeitig ihrem Körperkontakt, vorsichtig, aber entschlossen und sie bemerkt wieder die Narben an den Handgelenken. Seine Augen sind trocken und Mea vermag in ihnen nicht mehr zu lesen. Der Seraph wirkt plötzlich sehr entrückt und distanziert.
"Ich weiss nicht, ob noch genug Zeit bleibt und es liegt nicht in meiner Macht dies zu ändern. Es ist Shuthas Entscheidung." Er dreht einen unscheinbaren Ring, den er stets trägt. "Sagt mir, ob ich euch bei eurer Suche ein wenig helfen konnte." Etwas hat seinen Stimmungsumschwung bewirkt, aber was?
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« Antwort #21 am: 17. April 2003, 15:17:31 »
"Ich .... weiß noch nicht, ob mir das geholfen hat. Ich muß erstmal nachdenken ...." Mealanea wirkt, entsprechend Chacota´s Reaktion, verwirrt. In ihren Augen schon wieder ein feuchter Film erkennbar.
"Aber, weshalb hängt es von Shutha ab?"

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« Antwort #22 am: 17. April 2003, 16:49:14 »
Lange schweigt er, seine Gedanken weilen mit Sicherheit nicht auf diesem Schiff. Irgendwann wendet er sich der Druidin wieder zu, noch immer sind seine Augen trocken. Mea bemerkt, dass er einen halben Schritt Abstand gewonnen hat. "Du kennst Shutha nicht. Sie hat einen starken Willen - und sie war es, die mich verließ. Ja, ich werde sie suchen, aber dann? Kann ich ihr denn ein anderes Leben versprechen? Immer wieder kreisen meine Gedanken um die eine mögliche Zukunft und was ich anbieten kann und muss, um sie Realität werden zu lassen. Aber selbst wenn ich alles von mir preisgebe bin ich mir doch nicht sicher, ob sie mich noch will. Ihr Stolz gleicht in vielen Dingen dem meinen." Er steht dort und wirkt plötzlich unendlich einsam.
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« Antwort #23 am: 18. April 2003, 12:59:45 »
"Nein, vermutlich hast du recht, ich kenne Shutha nicht, und kann eure Situation nicht wirklich beurteilen. Und was du selber willst, und was du zu geben bereit bist, das mußt du für dich entscheiden."
Mealanea sieht weiter traurig aus, aber nicht mehr der Abwehrhaltung Chacotas wegen, eher scheint sie nachdenklich und ihre Stimmung aus einem Mitfühlen seiner Lage und der seiner Familie zu kommen.
"Ich wollte dir nur vor Augen führen, welche Chance du dir vielleicht vergibst, Chacota. Was sein könnte, wenn du zu lange zögerst. Denn dein Sohn wird eines Tages nach dir fragen und dich verstehen wollen. Was soll ihm seine Mutter dann von dir berichten? Wie kann sie ihm begreiflich machen was du fühlst, und was du nicht einmal selber richtig zu fassen vermagst?"

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« Antwort #24 am: 18. April 2003, 17:04:37 »
"Und wieder bestimme nicht ich den Zeitpunkt meiner Rückkehr sondern unser Gegner. Wenn ich nicht zurückkehren sollte, so wird Yolande zu Ende bringen, was ich nicht mehr vermag. Sie wird Ginthesar von unserer Reise berichten und dass ich zu ihnen zurückkehren wollte. Sie gab mir ihr Wort." Hart nun seine Stimme. "Ich muss damit rechnen, dass andere über mich urteilen und Ginthesar mich nur aus diesen Geschichten kennenlernen wird. Und bei aller Enttäuschung, die ich Shutha bereitete, so gab es doch eine Zeit,in der wir einander mehr als liebten. Sie wird ihm von uns erzählen. Mehr darf ich nicht erwarten." Dann wendet er sich plötzlich Mea zu und seine Frage schreckt sie mit ihrem Nachdruck hoch:"Wäre es für dich nicht ein Trost gewesen zu wissen, dass er dich liebte, auch wenn er es dir nicht mehr selber sagen konnte?" Die letzten Worte murmelt er nur noch. "Aber Liebe ist nicht genug."
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« Antwort #25 am: 18. April 2003, 17:46:30 »
"Um Liebe zu wissen, oder sie zu von einem aderen zu spüren ist zweierlei. Meine Mutter hat mir des öfteren berichtet, wie Stolz mein Vater auf mich war, und wie sehr er in mich verliebt war ..... doch dies habe ich nie bewußt erfahren und erlebt. Ob es reichen würde, wenn ich dennoch seiner Liebe gewiß wäre? Ich weiß es nicht."
Ernst blickt sie Chacota an.
"Wenn du möchtest, könnte ich Yolande begleiten zu Ginthesar. Falls du ....."

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« Antwort #26 am: 19. April 2003, 11:17:03 »
"Warum solltest du so etwas für mich tun? Was könntest du ihm über mich berichten?" Er blickt die Druidin prüfend an. "Ich weiss so wenig über dich. Welche Bindungen verknüpfen dich mit der Welt ausser deinem Glauben?"
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« Antwort #27 am: 19. April 2003, 12:42:19 »
"Du verstehst mich falsch. Natürlich könnte ich ihm kaum etwas über dich erzählen, dazu kenne ich dich schließlich fast noch nicht. Doch vielleicht könnte ich ihm von mir erzählen, von meinen Erfahrungen und Fehlern im Umgang mit der Situation als Halbelf. Als Kind eines Menschen, den er nie kennengelernt hat."
Mealanea lächelt ein ganz klein bißchen als sie fortfährt:
"Reicht mein Glaube denn nicht, um mich mit dieser Welt zu verknüpfen? Aber was meinst du mit deiner Frage wirklich?"

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« Antwort #28 am: 19. April 2003, 13:22:12 »
"Ich möchte nicht, dass sich noch mehr Lebenswege mit dem meinen verflechten. Ich bin nicht gerade ein Glücksbringer." Er lächelt bitter. "Und wieder habe ich einen Fehler begangen, ich sah in ihm immer nur meinen Sohn, nie seine Situation als Halbelf in einer menschlichen Gesellschaft. Vielleicht wird es ihm später wirklich helfen mit anderen Halbelfen zu sprechen." Er blickt Mea an und für einen Moment scheint der Schalk in den dunklen Augen zu wohnen. "Doch noch ist Zeit, er ist ein Jahr alt." Und nach einer kurzen Pause. "Meine Frage? Es gibt wenige Menschen, die ausschließlich für ihren Gott existieren. Welche Hoffnung läßt dich jeden Morgen aufstehen, wen würdest du vermissen müßtest du jetzt diese Welt verlassen, was möchtest du erreichen?" Er sieht Mea nun aufmerksam an. "Du musst nicht antworten, doch sind dies alles Fragen, die mich beschäftigen."
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« Antwort #29 am: 19. April 2003, 14:08:43 »
"Was denn nun, nicht verflechten, oder alles bis ins letzte Detail wissen wollen?"
Mea grinst ein wenig, bevor sie wieder ernster wird.
"Das ist jedenfalls sehr umfangreich, was du gerade erfragt hast. Und es sind Fragen dabei, über die habe ich noch nie nachgedacht, zumindest nicht bewußt.
Ein Teil der Antwort ist, dass ich die Welt verknüpft sehe durch das alles umfassende Netz der Naturkraft. Und somit sind unsere Lebenswege miteinander verflochten, ob wir dies nun immer wahrnehmen, öfter sicher nicht. Und Glück ist für mich nicht ein positives Ereignis noch kann es durch andere beeinflusst werden. Glück ist das Ziel, das ich in diesem Leben erreichen möchte. Die Zufriedenheit meiner in sich ruhenden Seele. Alles, was mir das Leben, oder die Natur, bringen, gelassen nehmen zu können."
Sie sieht Chacota fragend an.
"Aber das langweilt dich sicherlich."