Skeyfare

02. Juni 2023, 21:18:25
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Skeyfare » Allgemeines » Rezensionien » Troja

Autor Thema: Troja  (Gelesen 5284 mal)

Offline Makkharezz

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Troja
« am: 28. Juli 2003, 18:50:12 »
Sonst schrecken mich ja solche Monumeltal-Epen eher ab, aber da mich die Story interessiert, habe ich mich auch von Hollywood nicht abschrecken lassen und habe mir Troja angesehen. Und hier ist meine Meinung:

Zuerst mal: wer auf die Genauigkeit in den Geschichten achtet, sollte den Film meiden. Eigentlich ist von der klassischen Story nicht allzu viel übrig geblieben. Ehrlicherweise haben die Macher "Inspiriert von Homers Ilias" im Abspann geschrieben. Man kann ihnen also nicht vorwerfen, dass der ursprünglich 10-jährige Krieg im Film in zwei Wochen über die Bühne geht oder dass die gesamte Mythologie außen vor gelassen wurde. Das Eingreifen der Götter, die sich ja bei Homer am laufenden Band einmischen, ist daher gar nicht vorhanden. Obwohl ich die griechischen Göttersagen immer ganz lustig finde, bin ich auch ganz froh, dass Hollywood davon die Finger gelassen hat.

Ansonsten ist es eine gute Mischung aus Action mit relativ realistisch gestalteten Kampfszenen und Szenen, die die Motive und das Innenleben der Personen zeigen. Allerdings sprechen die Leutchen oft etwas schwülstig, ist also Geschmackssache. Gut hat mir gefallen, dass diese sehr ernste und tragische Geschichte auch genau so verfilmt wurde, und dass man auch nicht versucht hat, das Ganze mit ein paar Witzen aufzuheitern.

Die Besetzung ist gut gelungen. Ein paar der Schauspieler waren (jedenfalls mir) unbekannt, was ich immer ganz gut finde, und auch den Leinwandgrößen nimmt man ihre Rolle ab (wusste gar nicht dass Peter O'Toole noch lebt...) Sogar Orlando Bloom, den ich nicht wirklich schätze, fand ich hin passend für die Rolle.

Nervig finde ich den Suondtrack. Mir fällt die Musik in Filmen normalerweise nicht so auf, aber der halbe Film ist von (wahrscheinlich griechischer?) sphärisch-klagender Musik durchzogen, die nie wechselt und dem mitteleuropäischen Hörer auch nicht wirklich ins Ohr geht.

Alles in allem: wenn man mal wieder Kampf, Altertums-Flair und tragische Helden sehen will, dann fährt man mit Troja ganz gut.
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Offline Chacota

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« Antwort #1 am: 28. Juli 2003, 22:38:59 »
Also, was die Besetzung angeht war ich arg enttäuscht: Helena ist grauenvoll und selbst als Orlando-Fan fand ich seine Darstellung der großen Liebe mehr als mager.

Und die Dialoge, da reden wir besser nicht drüber, wenn Petersen schon so einiges an innerer Motivation dazu erfindet (was ich gut finde), dann sollten die Leute auch die Möglichkeit bekommen sie nicht nur a la "Es geht eine blutige Sonne auf" dem Zuschauer mitteilen zu dürfen. Die Musik hat mich auch genervt.

Insgesamt: ein paar viele Schlachten, aber so einige Bilder, die in Erinnerung bleiben werden (nein, nicht nur Brad Pritts body!).
Positiv: Mal wieder Sean Bean als Odysseus und Eric Bana als Hektor! Und die Special-effects sind vom feinsten, keine KLage
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Offline kolvar

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« Antwort #2 am: 29. Juli 2003, 00:11:08 »
Irgendwie nichts neues hier. Nahezu jeder, der nicht total begeistert war von dem Film und dessen Meinung daher sowieso nicht für voll genommen werden kann, sagt am Ende, daß der Film nicht so toll war, Eric Bana und Sean Bean so das beste waren und ein paar Kämpfe auch schick.
Aber besonders die Uneinigkeit zwischen M-Unaussprechlich und Chacota sind wohl nichts neues ;)
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Offline Chacota

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« Antwort #3 am: 29. Juli 2003, 14:42:01 »
Ach ja, aber es gibt so Vieles, was uns vereint, nicht wahr?    :p
ZB die Schulden, die Anti bei dir hat. . . .
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Offline Makkharezz

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« Antwort #4 am: 30. Juli 2003, 17:01:14 »
Weiß gar nicht, was du willst, wir sind uns doch einig!
Ich fand die Schauspieler insgesamt gut, jedenfalls für so einen Film. Den doofen Gladiator-Crowe (den mag ich gaaaar nicht, merkt man das?) stecken die allemal in die Tasche. Dass Einzelne wie z.B. Helena nicht so toll war, gebe ich zu, und dass die Dialoge zu hochtrabend waren, sagte ich ja auch.
Woher kennt ihr eigentlich diese Schauspieler, von denen ich noch nie im Leben gehört habe? Zugegeben bin ich nicht so ein Film-Kenner, aber grob weiß ich ja meist Bescheid.
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Offline kolvar

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« Antwort #5 am: 31. Juli 2003, 11:09:45 »
Die Helena-Schauspielerin war mit einem aus meinem Netzwerkerkurs in einer Tanzgruppe (er meinte, damals hätte sie wirklich schlecht ausgesehen. Ich find sie jetzt auch nicht so schön).
Eric Bana hat Hulk gespielt. Irgendwie ein Film, der an seiner länge und seinem Ende leidet. Dabei hat Bana selbst wohl darunter zu leiden, daß er zum guten Teil gar nicht speilt, sondern durch CGI ersetzt wird. Sonst hat er es wirklich nicht schlecht gemacht.
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