Skeyfare

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Skeyfare » Andere Welten » Campaign Endor (Moderator: Gideon) » Nachdenkliches

Autor Thema: Nachdenkliches  (Gelesen 20492 mal)

Offline Antaras

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Nachdenkliches
« am: 02. September 2004, 15:04:11 »
An einem der ersten Abende auf dem Weg nach Kalaman bemerkt Ceri, dass Antaras etwas bedrückt, die Tage vorher war er fast launig, zu Scherzen aufgelegt, doch heute abend schweigt er.
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Offline Ceridwen

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« Antwort #1 am: 03. September 2004, 11:25:25 »
"Antaras...was ist los mit Dir? Du wirkst so nachdenklich, ich habe fast das Gefühl, Du bist irgendwie unglücklich!?! Liegt es an dem, was Du unseren Freunden gesagt hast, Deine Einsätze im Kampf betreffend? Auch wenn jeder seine Scherze gemacht hat - Du kennst sie doch :sarc - kann es sicherlich jeder verstehen und ist froh, daß Du überhaupt da bist, um uns zu führen und zu unterstützen! Oder ist es etas anderes? Schmerzt Dich Deine Schulter?"

Offline Antaras

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« Antwort #2 am: 03. September 2004, 11:52:16 »
Antaras blickt hoch, seine dunklen Augen leuchten. "Du kennst mich zu gut . . ." er lächelt, "ja, es liegt an meinen unbedachten Worten, die ich inzwischen bereue. Lieber möchte ich die Schmerzen ertragen, als erneut die Blicke unserer Freunde zu spüren - und so etwas wie Mitleid."
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Offline Ceridwen

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« Antwort #3 am: 05. September 2004, 12:41:03 »
"Hast Du Dir den feixenden Erwin genau angesehen??? Also wenn eines nicht aus diesem Blick sprach, dann war es Mitleid! Eher so etwas wie...hm...liebevolle Gehässigkeit? Sicherlich nicht der richtige Ausdruck, aber ich denke, Du weißt, was ich meine. Viel Mitleid wirst Du für Deine altersbedingten Leiden nicht erfahren, dafür kennen Dich alle schon zu gut und zu lange, und dafür haben wir im Momnt viel zu viel andere Dinge um die Ohren. Oder hast Du je großes Mitleid erfahren wegen Deiner fehlenden Hand??? Doch eher nur liebevollen Spott, nicht wahr??? Ich denke, um Mitleid mußt Du Dir keine Gedanken machen...und wenn mal der eine oder andere andere besorgte Blick kommt, so ist das nur Fürsorge für einen Gruppenkamerad, für einen Freund. Und genau so sollte es meiner Meinung nach auch sein. Die Frage ist...nun, ich bin Deine Frau, ich sollte ehrlich zu Dir sein...bemitleidest Du Dich vielleicht selbst ein wenig???"

Offline Antaras

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« Antwort #4 am: 07. September 2004, 18:54:21 »
Antaras hört Ceri aufmerksam zu, doch den Kopf hält er gesenkt, so dass Ceri seine Augen nicht zu sehen vermag, erst bei ihrer letzten Frage hebt er ihn und blickt ihr in die Augen. "Nein, ich neide euch nicht eure Unversehrtheit, bereue keine Entscheidung, dich mich hierher zu dieser Frage führte. Doch hin und wieder frage ich mich, warum Kiri-Jolith diesen Weg für mich gewählt hat - und mir diese Aufgabe überantwortet hat: euch zu begleiten, ja zu führen so weit ich es kann. Ich zweifele nicht an seiner Entscheidung, nur an meiner Kraft." Er streckt Ceridwen seine Arme entgegen, dann umschließt er mit der rechten Hand den Stumpf an seinem linken Arm.
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« Antwort #5 am: 08. September 2004, 11:42:48 »
"Deine Kraft kommt aus Deiner Seele, aus Deinem Herzen - nicht aus Deinem Arm. Und Kiri-Jolith wird Dich genau aus diesem Grund auf diese Reise geschickt haben. Der Verlust Deiner Hand war seine Prüfung zu sehen, ob Deine Seelenstärke, Deine Willenskraft auch nach einem solchen Verlust noch groß genug sind, um die Aufgaben, die er Dir täglich stellt, zu erfüllen. Und diese Kraft hast Du, ich sehe sie jeden Tag in Deinen Augen. Also verzage nicht, Du hast eine Bestimmung zu erfüllen, mit diesem Körper und mit diesem Geist. Und Du WIRST sie erfüllen, das weiß ich!" und sie drückt Antaras' Arm und schaut ihm fest in die Augen.

Offline Antaras

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« Antwort #6 am: 08. September 2004, 19:00:39 »
Ein Strahlen geht nun von Antaras' Augen aus und sie glänzen plötzlich mehr als verdächtig. Er nickt. "Mein Verstand weiss um diese Prüfung, ja, verlangt fast danach." Er lächelt sie nun auf seine dunkle, ureigene Art an. "Und für die Seele habe ich dich. Und wenn du mir versicherst, dass der Spott der Freunde stets Spott bleiben wird . . . und sie mich trotzdem fordern und über meine Grenzen hinaus beanspruchen werden, so werde ich als glücklicher Mann sterben." Er ergreift ihre Hand mit der seinen. "Doch nun sag mir, was kann ich für dich tun?" Und Ceri spürt, dass diese Frage ernst gemeint ist; nicht mit einem Kuss zufrieden sein wird.
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« Antwort #7 am: 09. September 2004, 11:24:19 »
"Was Du für mich tun kannst? Als erstes mal aufhören, vom Sterben zu sprechen! Ich hatte mir nämllch gedacht, daß wir, wenn wir diese Aufgabe bestanden und hinter uns gebracht haben und wenn wir Akri wieder gefunden haben" hier huscht ein dunkler Schatten über ihr Gesicht" uns ein wenig zurückziehen...hm, zur Ruhe setzen??? Vielleicht kannst Du mir, kannst Du uns, Deine Heimat zeigen??? Und...ähm, nun ja, ich bin zwar auch nicht mehr zwanzig, aber vielleicht bekommt Akri dann noch eine kleine Schwester???"

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« Antwort #8 am: 09. September 2004, 23:28:40 »
Antaras' Gesicht überzieht ein breites Lächeln. "Ein Wunsch, den ich nur zu gerne erfüllen würde. Und in meine Heimat, meine ursprüngliche Heimat reisen? Nun, ich war selbst noch nie dort, aber der Gedanke an einen wirklich heissen Sommer reizt mich ungemein." Unwillkürlich reibt er sich die Schulter. Er wird ernst. "Aber den Wunsch, der dahinter steht, den kann ich dir nicht so schnell erfüllen, denn ich glaube, dass der Frieden noch lange auf sich warten lassen wird. Es tut mir leid. Wir sind erst ganz am Anfang und beginnen langsam zu verstehen, was uns erwartet." Immer bedrückter seine Stimme. "Ich glaube, es wäre keine gute Idee, ein Kind diesem Leben, das wir führen, auszusetzen."
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« Antwort #9 am: 10. September 2004, 11:35:40 »
"Nun ja, jetzt wäre nicht der richtige Zeitpunkt, da hast Du recht, aber das wollte ich auch nicht! Wenn alles vorbei ist werden wir sehen...! Aber bis dahin...ein wenig Übung wär doch nicht schlecht, oder???" Und mit einem breiten Grinsen schaut sie zu Antaras und beginnt, sich das Kettengeflecht über den Kopf zu ziehen...:]]

Offline Antaras

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« Antwort #10 am: 10. September 2004, 12:47:37 »
Antaras beobachtet Ceridwen dabei wie sie ihr Kettenhemd auszieht, dann legt er etwas unbeholfener seine Rüstung ab. Er lächelt verheissungsvoll, dann nimmt er Ceridwens Hand und zieht sie in die Dunkelheit des Zeltes.
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Offline Ceridwen

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« Antwort #11 am: 14. September 2004, 14:33:28 »
In der Dunkelheit des Zeltes sinkt Ceridwen in Antaras' Arme und küßt ihn. Küßt ihn mit solcher Heftigkeit, daß Antaras überrascht, vielleicht auch erschrocken ist. Und dann schmeckt er an seinen Lippen nicht nur die Süße des Kusses, sondern auch das Salz von Tränen...

Offline Antaras

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« Antwort #12 am: 14. September 2004, 20:04:22 »
Er erwidert ihre Küsse, doch zärtlich, fast vorsichtig, dann zieht er behutsam ihren Kopf an seine Brust und fragt leise: "Was ist los, Ceri?"
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« Antwort #13 am: 15. September 2004, 14:32:37 »
"Es gibt Momente, so wie gerade eben, da bin ich einfach nur glücklich. Ich bin mit dem Mann zusammen, den ich liebe, wir sind frei zu gehen, wohin wir wollen, doch folgen wir dem Pfad, den die Götter uns auferlegt haben - was kann man sich mehr wünschen?! Doch dann muß ich an meine Schwester denken...geht es Ihr gut? Und an Akri...lebt er überhaupt noch? Ich denke, mein Herz würde es mir sagen, wäre er tot. Aber er ist noch so klein. Und unser guter Freund Archie, aus Sorge und Pflichtgefühl unserem Sohn gegenüber hat er sich in das Land des Feindes gewagt, was ist aus ihm geworden? Und für all das trage ich die Verantortung! Und dann" hier räuspert sie sich, holt noch mal tief Luft "ich weiß, ich bin Priesterin, ich sollte voran gehen, den Weg zeigen, Hoffnung geben, wo vielleicht keine mehr ist, aber zu oft zweifel ich an mir. Und dann sehe ich die Blicke unserer Gefährten, erwartungsvoll und voller Vertrauen auf mich gerichtet, doch oft sehe ich den richtigen Weg nicht! Sie suchen einen Führer, jemand, der in allen Situationen den Blick für das Wesentliche behält, die richtigen Schlüsse zieht und entschlossenen Schrittes voran geht. Ich fürchte, ich bin dem nicht gewachsen, möge mir Kiri-Jolith vergeben!" Nach einer kurzen Zeit des Schweigens fährt sie fort "Doch wer soll es sonst sein? Wir brauchen einen starken Führer, zu oft sind wir unterschiedlicher Meinung, der eine will dorthin, der andere denkt das und der Dritte ist wieder anderer Meinung. Doch Lou und Gradlon sind dazu nicht geschaffen, unser neuer Freund erst recht nicht. Und Makk...muß sich wohl erst mal wieder zurecht finden in ihrem neuen Leben als Drache, mit der Erinnerung an das alte Leben von Semiramis. Ich weiß, Du willst es nicht und Erwin...ein kluger Kopf und oftmals guter Stratege, aber oft auch viel zu sehr von anderen Dingen abgelenkt, die große Nase tief in seinen Büchern vergraben!" hier lächelt Ceridwen das erste mal wieder "Also bleibe nur ich und ich weiß, daß dies meine Aufgabe ist. Aber mir fehlt die notwendige Stärke, und...Autorität??? Sag Du mir, was ich tun soll!" Und sie schaut Antaras hoffnungsvoll an, noch einige feuchte Tränenspuren auf den Wangen.

Offline Antaras

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« Antwort #14 am: 15. September 2004, 19:36:54 »
Antaras hat Ceridwen aufmerksam zugehört, an manchen Stellen zustimmend genickt und nun, als sie endet, hebt er mit leiser Stimme an: "Du hast recht, bei den Aufgaben, die nun auf uns warten, brauchen wir jemanden, der den Überblick behält und die verschiedenen Temperamente vereinigt. Lange Jahre habe ich mich geweigert, darin meine Bestimmung zu erkennen, aber nun fühle ich mich immer mehr in der Lage, diese Rolle auszufüllen. Ich bin inzwischen sogar der Überzeugung, dass Kiri-Jolith mich aus diesem Grund versehrte - damit ich meine Aufgabe übernehme." Er lächelt und nun ist es weniger sein Alter als vielmehr die Weisheit, die dieses mit sich bringt, was ihn auszeichnet. "Und ich glaube auch, dass ich die anderen zu führen vermag, dass sie mein Wort achten und bedenken. Ja, ich bin soweit." Er blickt Ceridwen liebevoll an. "Irgendwann, wenn ich nicht mehr kann, wirst du meine Aufgabe übernehmen. Ich weiss es."

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