[Chacota]

Am Abend bevor die beiden Gruppen zum Sprung über die Spalte aufbrechen wollen, sucht Chacota Lukael auf. Geht es zuerst noch um die Belagerung durch den Beschwörer und die Wahl des besten Weges zum Mittelpunkt der Festung, so wendet Chacota das Thema langsam auf die Bewohner der Festung, die Gottkinder. Für Lukael ist der Seraph äußerst gefasst, fast emotionslos, doch wer ihn besser kennt weiss, dass hinter diese Fassade größte Erregung wohnt. "Ihr, die ihr diese Aufgabe habt, das Tor zu bewachen, seid ihr alles Kinder von Göttern? Ich meine, hat sich euch nie jemand anders angeschlossen?"

[kolvar]

"Nein, wir sind nicht alle Kinder von Göttern. Ich zum Beispiel trage in der dritten Generation die Flügel. Meine Eltern lernten sich hier kennen. Aber ich vermute, dass ist nicht die Frage. So wie die Syrthiedigim bei euch in den Hügelstätten verstanden werden, könnten auch Kinder von den Unholden oder Dämonen unter uns sein. So weit ich weiss, hatten wir bisher nur 29 Syrthiedigim unter uns, die nicht von den Holden abstammten. Sieben von ihnen waren Kinder Amabeas und die meisten anderen stammten von Göttern, die weder Hold noch Unhold sind. Nur zweimal stammte einer von den Unholden und einmal haben wir es bereut, aber das war vor meiner Zeit."

[Chacota]

Chacota hat Lukael aufmerksam zugehört, dann spricht er, seine Worte mit Bedacht wählend, sehr langsam: "In den Hügelstätten kennt man noch eine andere Sage; Engel, die keine Gottkinder sind, sondern als normale Menschen zur Welt kamen. Hast du je einen solchen Engel getroffen, gibt es unter euch solche?"

[kolvar]

"Ich glaube nicht, zumindest nicht, dass ich wüßte. Meiner Erfahrung nach waren diejingen, die unbewußt zu uns gehört haben Kinder 'untreuer' Mütter oder zumindest derer Nachfahren."

[Chacota]

Nun angespannter: "Aber es gibt solche Menschen? Oder ist es eine der Sagen, die Kindern erzählt wird, um sie anzuspornen, ein Leben zu Ehren der Götter zu führen?"

[kolvar]

"Ich wüßte es nicht."

[Chacota]

Die Anspannung weicht, lediglich eine seltsame, Gewissheit ausstrahlende, Sicherheit bleibt zurück. "Dann muss es etwas anderes sein, von dem ich träume. Gibt es Kinder Ashas unter euch?"

[kolvar]

"Eine Ur-Ur-Ur-Enkelin, glaube ich. Sie ist noch sehr jung."

[Chacota]

Chacota nickt zur Bestätigung, dass er die Antwort vernommen hat, dann entsteht eine lange Gesprächspause bis Chacota sich erneut an den Engel wendet. "Wer hat euch diese Aufgabe überantwortet; dieses Portal zu bewachen?"

[kolvar]

"unsere Väter und Vätersväter, unsere Mütter und Müttersmütter. Es ist unser Erbe. Die ersten von uns wurden vor dreitausend Jahren, noch zu einer Zeit vor dem großen Drachenkrieg, bevor die Chuor die meisten Menschen versklavten zum Schutz diese Portals geschaffen und beauftragt. Seitdem beschützen wir es."

[Chacota]

Chacota blickt den Engel fragend an. "Willst du sagen, eure Vorväter zeugten euch genau zu diesem Zweck?" Er zögert, dann: "Darf ich dich fragen, wie alt du bist? Hast du je etwas von der Welt draussen gesehen?"

[kolvar]

"Ja, so könnte man es wohl sehen. Wie alt ich bin." er lächelt "Man verliert ein wenig den Überblick und ehrlich gesagt habe ich irgendwann aufgehört zu zählen, aber irgendwo zwischen 6 und 7 hundert Jahren dürfte es wohl liegen. Und ja, ich kenne die welt ausserhalb. Wir müssen schließlich auch verbündete Suchen."

[Chacota]

"Seid ihr überrascht worden oder warum habt ihr in diesem Fall keine Verbündeten gefunden?" Und dann, leiser: "Wer weiss von euch?"

[kolvar]

"Ja, unsere äusseren Wachen waren tot, bevor sie alarm schlagen konnten und der Feind hat sich schnell durch die Hallen hinein gekämpft."

[Chacota]

"Habt ihr eine Ahnung, woher unser Feind von euch wußte?" Und, wieder erst nach einem Zögern: "Wieviel von euch gibt es, die nicht das Portal bewachen, draußen, unter uns normal Sterblichen?"