Skeyfare

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Autor Thema: V for Vendetta  (Gelesen 3468 mal)

Offline kolvar

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V for Vendetta
« am: 30. Mai 2005, 21:07:21 »
Mal wieder eine Comic-Verfilmung, mal wieder habe ich bisher den Comic nicht gelesen. Allerdings zeichnet diese Verfilmung aus, dass sie sich auf einen Comic bezieht, der eindeutig abgeschlossen ist (genau wie der Film).
Von den Wachowski-Brüdern, den Drehbuchautoren dieses Films, mag man halten, was man will, aber man muss ihnen zugestehen, dass sie es verstehen, intelligente Filme zu machen. Dass bedeutet nicht, dass "V" so philosphisch überfrachtet ist, wie Matrix, aber die Dialoge sind spitz, der historische Hintergrund interessant, und die Verflechtung des Vergangenen und Gegenwärtigen sehr gelungen.

Zur Geschichte: in einem zukünftigen England, dass von einem totalitären Regime regiert wird, beginnt ein Mann hinter einer Maske, V genannt, die führenden Regierungsmitglieder nach und nach zu ermordenn. Nach und nach stellt sich heraus, dass ihn etwas mit jenem Menschen verbindet, was aber wiederum direkt in die Machtquelle des Regimes hineinspielt. V ist wenig zimperlich und nimmt bewußt den Tod oder das Leid anderer in Kauf.
V ist aber nur das Maß, an dem sich Eevy, die Tochter von ermordeten Widerständlern, und ein Inspektor der Polizei messen müssen. V ist der Auslöser der Veränderung, aber auch der Focus der Unzufriedenheit der Massen.

Bei den Schauspielern bemerkt man besonders bei Hugo Weaving (V), die Spielfreude. Man sieht niemals sein Gesicht, aber sein Spiel hinter der lächelnden Maske ist sehr Ausdrucksstark und sein Text einfach muss man streckenweise vermutlich zweimal hören, um ihn wirklich zu verstehen und würdigen zu können (besonders hier, mit Reimen und Wortspielen, dürfte der Film im original noch gewinnen). John Hurt als Kanzler, d.h. Diktator, erinnert an seinen Auftritt in "1984", wo er derjenige war, der auf das riesige Gesicht auf der Leinwand starrte, und nicht das Gesicht. Natalie Portman spielt mal wieder eine Weise und anscheinend liegen ihr solche Rollen sehr.

Fazit: unbedingt ansehen.
"Jeder, der  genaustens Buch über seine geistige Stabilität führt, kann sich sicher sein, daß er etwas vergessen hat, zu notieren."
Aus: Die freundilchen Weisheiten des Kolvar, Bd 1,5,26