Skeyfare

24. Juni 2023, 05:50:09
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Skeyfare » Orfinlir » Law (Moderator: Chacota) » Leila und Melville

Autor Thema: Leila und Melville  (Gelesen 7499 mal)

Offline Lou

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Leila und Melville
« am: 07. Juli 2007, 22:25:59 »
Als Leila eine Chance sieht, kurz ungestört mit Melville reden zu können, ergreift sie diese sofort (das kann abends bei der Rast sein, das kann aber auch schon vorher sein beim Gehen).
Melville blickt in ein sorgenvolles Gesicht, welches er von Leila so noch nie gesehen hat. Er meint auch, dass ihre Augen gerötet sind, als hätte sie geweint.

"Mel, ich muss mit Dir reden-jetzt sofort! Du musst mir sagen, dass ich kein böser Mensch bin. Dass ich nie gewollt habe, was mit den Stadtwachen passiert ist...". Jetzt bricht Leila in Tränen aus und kann sich nur langsam wieder beruhigen.  Bevor Melville etwas sagen kann, sprudelt es wieder aus Leila hervor:" Ich glaube, ich kann der Macht und dem Reichtum meines Vaters nicht mehr lange widerstehen. Sieh´ an was aus mir geworden ist. Ich habe diese armen Stadtwachen vor unserer Herberge bestrafen lassen. Ich wusste, dass mein Vater ihnen Schlimmes antun wird und ich habe das wirklich in dem Moment genossen." Leila fängt wieder an zu schluchzen: " Wie konnte  ich bloß so herzlos werden?" Jetzt sieht Leila Melville ganz tief in die Augen und spricht etwas leiser: "Und ich weiß natürlich auch, dass mein Vater euch lieber tot als lebendig sehen möchte. Und obwohl ich das weiß, gehe ich trotzdem immer wieder zu ihm zurück. Ich rede mir dann ein, dass ich das nur mache, um uns in unserem Auftrag weiterzubringen. Aber das ist eine glatte Lüge. Ich belüge Euch und vor allem mich selbst."
Wieder schaut Leila Melville mit Tränen in den Augen an, ihr Blick ist jetzt bittend, verzweifelt:" Hilf´ mir bitte."

Offline Makkharezz

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Re: Leila und Melville
« Antwort #1 am: 08. Juli 2007, 09:39:33 »
Melville ist erstmal total überrumpelt. Während Leila redet, setzt er selbst zweimal zum Sprechen an, weiß dann aber doch nicht, wie er sie unterbrechen soll. Erst als sie sich am Ende so eindringlich an ihn wendet, bekommt er übehaupt ein Wort heraus.

„Leila, schon gut, schon gut,.......du bist bestimmt kein böser Mensch, ...warte,...Okay, komm: wir setzen uns jetzt erstmal hin, und dann sprechen wir in Ruhe über alles, ja?“

Unbeholfen legt er einen Arm um ihre Schulter und führt sie etwas abseits des Rastplatzes, wo er sich einen flachen Findling als Bank aussucht und sich mit Leila dort hinsetzt. Er senkt einen Moment den Kopf, und Leila kann hören, wie er ein kurzes Gebet murmelt.

Dann wendet er sich wieder zu ihr und nimmt ihre Hände in seine. „Du bist kein böser Mensch, Leila. Wenn das wahr wäre, dann wärst du jetzt nicht so unglücklich darüber.“ Er atmet einmal tief durch.

„In Xpoch war mir schon klar, dass du Fehler gemacht hast, und ich muss mich bei dir entschuldigen, dass ich dir nicht zur Seite gestanden habe, um das zu verhindern. Aber ich wusste nicht...ich dachte, du wärst deshalb immer wieder zu Rowenheim zurückgekehrt, weil blind für seinen wahren Charakter gewesen bist. Dass du irgendwie immer noch auf eine normale und glückliche Familie gehofft hast.“

Er sieht Leila mit einem prüfenden Blick an, aber auch ein bisschen ängstlich. „Ich wusste nicht, dass du von der Macht in Versuchung geführt wurdest. Ist das wahr?“
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Offline Leila

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Re: Leila und Melville
« Antwort #2 am: 10. Juli 2007, 12:43:20 »
"So einfach ist das nicht, Melville. Es sind viele Dinge, die mich zu meinem Vater treiben.

Zunächst war da nur die Neugier. Aber jetzt ist es so vieles mehr.

Ich möchte ich es ihm irgendwie heimzahlen- für das, was er meiner Mutter angetan hat. Es macht mir richtig Spass, ihn auszutricksen und mit ihm dieses "Spiel" zu spielen. Es ist wie eine Sucht, mich mit ihm messen zu wollen.
Ich mache das aber nicht nur aus Rache sondern auch, weil ich möchte, dass er stolz auf mich ist.  Manchmal träume ich sogar davon, mit ihm gemeinsam die Leute auszutricksen. Gemeinsam mit ihm gegen jeden, der sich uns in den Weg stellt.

Das ist erschreckend, nicht wahr?

Natürlich liebe ich auch den Komfort. Wenn ich in einem Rasthaus schlafe denke ich immer, warum ich jetzt nicht einfach in dem gemütlichen Bett im Hause meines Vaters liege- mit Dienstmädchen, schönen Kleidern und Schmuck, mit dem feinsten Essen... .

Zuletzt wollte ich zu ihm, weil ich es mit Euch nicht mehr ausgehalten habe. Als Peregil das erste mal die komischen Drogen genommen hat, ...".
Leila sieht kurz rüber zu Peregil und überlegt, ob sie weitersprechen sollte, senkt dann den Blick und redet leise weiter:" Also als Peregil das Zeug eingenommen hat, hat er mir seine Zuneigung gestanden. Er war ganz komisch und aufdringlich, nicht körperlich, aber er hat so komisch geredet. Deshalb bin ich mit ihm auch in den Park des ewigen- naja, Du weisst schon wohin- gegangen. Danach haben wir darüber geredet und es war ihm auch wirklich sehr unangenehm. Deshalb hatte ich keinem davon erzählt. Aber als er das Zeug dann wieder genommen hat, wollte ich nur noch weg. Du warst auch nicht so gut auf mich zu sprechen und Tevik hat mit sich selber meistens genug zu tun. Deshalb bin ich wieder zu meinem Vater gegangen.

Siehst Du, es sind die verschiedensten Gründe, aber ich weiss, dass ich ihm über kurz oder lang nicht aus dem Weg gehen kann. Auch wenn ein Teil in mir es noch so gerne möchte, aber dieser Teil wird immer schwächer, je länger ich in der Nähe meines Vaters bin.

Ich weiss, Du bzw. wir alle haben eingentlich gerade ganz andere Sorgen. Ich will auch unbedingt unsere Aufgabe erst einmal erfolgreich zu Ende bringen. Aber Du sollst wissen, was mit mir los ist, damit Du mich und Euch vor mir beschützen kannst, falls das notwendig sein wird. Es tut mir Leid, dass ich Dir diese Last auferlege, die eigentlich meine ist. Aber alleine schaffe ich das nicht- und ich werd´s wieder gut machen, wenn alles vorbei ist, ja?"

Jetzt huscht wieder ein kleines Lächeln über Leilas Gesicht und sie nimmt Melville am Arm, um wieder loszugehen.
     
« Letzte Änderung: 10. Juli 2007, 12:46:37 von Leila »

Offline Makkharezz

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Re: Leila und Melville
« Antwort #3 am: 10. Juli 2007, 16:24:26 »
„Hiergeblieben!“ Mit sanftem Druck hält er Leila zurück und starrt sie einen Moment sprachlos an. Während er nach Worten sucht, ist aus seiner Mimik zu erkennen, dass seine Empfindungen zwischen purer Fassungslosigkeit, Wut und Mitleid wild hin- und herschlingern. Als er schließlich weiterspricht, hört man seiner Stimme an, dass er sich sehr um Contenance bemühen muss.

„Wenn du bei deinen Vater solche Spielchen spielen willst, ist das eine Sache. Aber bei mir wirst du das nicht versuchen.“

Falls Leila versucht, sofort etwas zu entgegnen, macht er eine abwehrende Geste und fährt fort. „Wir sind Freunde. Ich habe im Kampf mein Leben in deine Hände gelegt, und ich bin gemeinsam mit dir nach Xpoch gegangen. Ich werde dir auch weiterhin vertrauen, weil ich sicher bin, dass du mein Vertrauen niemals absichtlich missbrauchen würdest.“

Nun verliert Melvilles Rede an Schwung, und ein wenig zerknirscht setzt er hinzu: „Ich verspreche dir, ab sofort mehr für dich da sein. Egal, welche Probleme mich sonst noch beschäftigen, du kannst auf meine Hilfe zählen.“

Dann blickt er Leila eindringlich an. „Aber wenn du glaubst, du kannst die Verantwortung einfach auf mich abschieben, hast du dich gewaltig geirrt. Was richtig ist und was falsch, weißt du selbst ganz genau. Und du allein hast die Konsequenzen aus deinen Entscheidungen zu tragen.

Ich weiß, dass es nicht immer einfach ist, den richtigen Weg zu gehen. Jeder macht Fehler, und ich habe bestimmt kein Recht, über dich zu urteilen. Aber eins verlange ich von dir: Du wirst nicht einfach drauflosstürmen, ohne über die Folgen nachzudenken. Du wirst dich nicht darauf verlassen, dass die anderen schon alles wieder hinbiegen werden. Du wirst keine Ausflüchte suchen, um deine Fehler zu rechtfertigen. Sondern du wirst dein Bestes versuchen, das Richtige zu tun.

Das fordere ich von dir, und ich tue das gerade weil wir Freunde sind, und weil ich dir helfen will."
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Offline Leila

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Re: Leila und Melville
« Antwort #4 am: 11. Juli 2007, 12:32:16 »
Leila steht jetzt da wie ein kleines Mädchen, was gerade ausgeschimpft worden ist. In ihren großen Kulleraugen sammeln sich wieder Tränen und ihr Mund zittert, als ob sie gleich wieder weinen würde.

"Du glaubst jetzt doch, dass ich ein schlechter Mensch bin, nicht wahr? Und Du bereust jetzt bestimmt auch, dass Du mein Freund bist, oder?"

Leila sieht jetzt so verletzlich und hilfebedürftig aus, dass es Melville schwerfallen dürfte, weiter hart zu bleiben.

Aber da Melville auch über eine gute Menschenkenntnis verfügt (tut er doch, oder?), wird ihm schnell bewusst, dass Leila versucht, vom Thema abzulenken. Offensichtlich bereitet es ihr Probleme, über ihre Verantwortung zu reden und irgendetwas versprechen zu müssen.

Offline Makkharezz

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Re: Leila und Melville
« Antwort #5 am: 11. Juli 2007, 17:53:02 »
Melville entfährt ein tiefer Seufzer. Hilflos sucht er nach Worten, streckt die Hand nach Leilas Schulter aus, lässt sie wieder fallen. Schließlich ringt er sich dazu durch, Leila zu umarmen. Während er sie festhält, versichert er ihr. „Jetzt red doch keinen Unsinn, natürlich sind wir noch Freunde. So, jetzt beruhig dich doch erstmal. Ich bin ja da. Wir bekommen das schon hin, du wirst sehen.“

Trotzdem lässt er nicht locker (Zwar gehört Weisheit nicht eben zu den Stärken unseres Jungritters, aber ein Spielwert in Weisheit oder Menschenkenntnis verliert jede Bedeutung, wenn man zwei kleine Schwestern und einen kleinen Bruder hat, die auch immer versucht haben, mit Tränen ihren Willen durchzusetzen :P Daher kommt es wahrscheinlich auch, dass sein Tonfall jetzt ein kleines bisschen so klingt, als würde er einem Kind etwas erklären… )

Nachdem Leila sich wieder etwas gefasst hat, löst er sich von ihr, hält aber noch ihre Hand.

„Es ist ja nur so, dass ich mir große Sorgen um dich mache. Ich sehe doch, wie unglücklich du bist, und das müssen wir dringend ändern. Wir finden auch einen Weg, ganz bestimmt, aber das schaffen wir nur gemeinsam. Okay?“
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Offline Leila

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Re: Leila und Melville
« Antwort #6 am: 12. Juli 2007, 12:10:51 »
"Danke Mel". Leila spricht sehr leise, aber in ihren Augen ist wieder Hoffnung zu erkennen.
"Jetzt geht es mir etwas besser, da ich weiss, dass ich nicht alleine dastehe und dass jemand Bescheid weiss. Und dass dieser jemand Du bist.

Wenn die anderen fragen, kannst Du ihnen ruhig alles erzählen, ich möchte kein Geheimnis daraus machen. Aber ich wollte Hilfe nur von Dir erbitten, weil Du..." Leila sucht nach den passenden Worten, kann sie aber irgendwie nicht finden: "weil Du eben Du bist und weil ich nur Dir zutraue, mir in dieser Sache wirklich helfen zu können.

Und jetzt sollten wir wirklich weitergehen, mir ist nicht wohl dabei, hier so lange stehenzubleiben.
Danke noch einmal."
 
Mit diesen Worten zieht Leila nun Melville hinter sich her. Seine Hand hält sie noch eine ganze Weile fest, falls es Mel nicht unangenehm wird. 

Offline Makkharezz

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Re: Leila und Melville
« Antwort #7 am: 12. Juli 2007, 17:17:39 »
„Wartewartewarte, jetzt lauf doch nicht gleich wieder weg! Wir zwei plaudern noch ein bisschen…“

Off Character: Ich dachte eigentlich, wir würden uns abends beim Rastplatz unterhalten. Ist aber egal: Wenn wir unterwegs sind, geht Melville mit Leila weiter, lässt ihre Hand auch nicht los, sondern setzt im Gehen das Gespräch fort.

„Du weißt ja, ich bin nicht unbedingt der Hellste, wenn es um solche Dinge geht. Ich meine, ich habe begriffen, dass du von uns anderen nicht gerade viel Unterstützung bekommen hast, und dass du deshalb dein eigenes Ding gemacht hast. Aber jetzt erklär mir mal ganz langsam, was da in dir vorgeht. Was drängt es dich so sehr, dich auf diese gefährlichen Spielchen einzulassen? Wieso glaubst du, dir etwas beweisen zu müssen? Oder deinem Vater etwas beweisen zu müssen? Was ist daran so wichtig, dass du darüber alle Vorsicht vergisst, und dass dir egal ist, welche Folgen das haben kann?“

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Re: Leila und Melville
« Antwort #8 am: 13. Juli 2007, 12:28:11 »
Wo und wann das Gespräch stattfindet, ist letztendlich ja egal. Es sollte auf jeden Fall bald nach unserer "Flucht" aus Xpoch sein, also wohl eher während des Tages irgendwann. Leila wollte das so schnell wie möglich hinter sich bringen.

"So bin ich einfach, Melville. Hast Du das denn noch nicht mitbekommen? Ich habe keine Angst, ja, ich mag die Gefahr irgendwie sogar. Es ist das, was das Leben interessant macht. Die Gefahr, das Unbekannte und Unkalkulierbare - das alles zieht mich an. Ich kann nicht anders."

Leila sieht Mel jetzt bewusst nicht an, da sie sich seinen Blick vorstellen kann... .

"Genau deshalb brauche ich auch Hilfe. Und es sagt sich leicht, dass ich dann eben mal vorsichtiger sein soll, dass ich vorher überlegen soll, was ich tue. Aber genau das ist ja mein Problem. Ich sehe die Gefahr nicht, oder ich fürchte mich nicht davor, wenn ich ihrer bewusst bin. Mein Kopf ist dann nur voll von den Möglichkeiten, die sich ergeben, von dem Abenteuer, von den Vorteilen- von was auch immer.

Hätte ich zum Beispiel Angst gehabt, in Gresgors Haus einzutreten, wären wir vielleicht nicht so schnell an unser Ziel gekommen. Natürlich wusste ich in dem Moment auch, dass das mein Ende sein könnte.

Ich gehe sogar davon aus, dass meine Unvorsichtigkeit mir mal das Leben kosten wird. Aber dafür habe ich vorher auch viel damit erreicht.

Aber das ist nicht das Problem ansich. So war ich ja schon immer. Was mir jetzt nur Sorgen macht ist meine Veränderung. Dass ich anfange, böse Gedanken zu haben. Oder dass ich mich über böse Dinge freue, die mein Vater gemacht hat. Dass ich mich wohlfühle, wenn ich Macht habe, weil ich eine Rowenheim bin.

Das ganze gepaart mit meinem Leichtsinn kann für Euch sehr gefährlich werden. Und für mich auch, weil ich eigentlich nicht so werden will wie eine echte Rowenheim."

Leila sieht Melville jetzt wieder an - mit großen, feuchten Kulleraugen... .     

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Re: Leila und Melville
« Antwort #9 am: 13. Juli 2007, 17:45:21 »
„Leila, ich erwarte ja nicht von dir, dass du deine Persönlichkeit von Grund auf änderst. Du bis nun mal spontan und…und…naja, eben so, wie du bist, und das soll auch so bleiben. Ich kann aber nicht glauben, dass es in deiner Natur liegt, deine Macht auf Kosten Unschuldiger auszuleben. Du bist ja selbst darüber unglücklich, was passiert ist. Also muss es doch so gewesen sein, dass du unüberlegt gehandelt hast,  und dass dir erst hinterher die Folgen so richtig bewusst geworden sind.

Hör zu, wir wissen vielleicht noch nicht genau, wie wir das Problem angehen sollen, aber ich habe keinen Zweifel, dass wir das hinbekommen.“ Grinsend boxt er Leila in die Seite. „Mit  deinem Dickkopf und meinem ritterlichen Qualitäten gibt es doch nichts auf der Welt, was uns aufhalten kann, heh? Jedenfalls wenn wir zur Abwechslung mal nicht gegeneinander kämpfen, sondern zusammen.“

Er wird wieder ernst und spricht erst weiter, als er Augenkontakt mit Leila hat.

„Das Ganze wird aber nur klappen, wenn du auch wirklich bereit bist, es anzugehen. Du willst dich doch ändern, oder? Du willst doch nicht so werden wie Rowenheim oder Luas, nicht wahr? Das ist die Frage, auf die du zuerst eine Antwort finden musst. Und diese  Antwort bist du nicht mir schuldig, sondern vor allem erst einmal dir selbst.“
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Re: Leila und Melville
« Antwort #10 am: 14. Juli 2007, 00:38:25 »
"Natürlich will ich nicht so werden wie mein Vater- und wie Luas schon gar nicht. Aber manchmal denke ich, dass ich schon ein kleines bisschen so bin, das ist ja mein Dilemma."

Leila blickt ihren Freund nun lächelnd an:" Es ist schön, dass Du Deinen Humor nicht verloren hast. Eine Zeitlang dachte ich schon, dass ich Dich nie mehr lachen sehe. Du hast selber so viele Probleme mit dem blöden Luas und jetzt belästige ich Dich auch noch mit meinen. Das tut mir so Leid.

Aber echte heldenhafte Ritter wie Du sehen es ja als eine Ehre an, einer armen unschuldigen Jungfrau zu helfen, ist das nicht so?" Leila kann sich das Grinsen kaum verkneifen, sie versucht aber, ganz ernst auszusehen. Plötzlich zuckt sie zusammen, schaut sich nach allen Seiten um und sagt dann mit leiser Stimme:" Ich habe vergessen, dass ich das nicht sagen darf. Aber es war ja zum Glück keiner in der Nähe."

Ist dann erst einmal alles geklärt zwischen uns? Wie Du mir dann helfen kannst, weiss ich auch noch nicht, aber es wäre auf jeden Fall gut, wenn wir ab und zu mal reden können über meine Gefühle. Vielleicht ändert sich ja was- zum Guten oder zum Schlechten - und alleine merke ich das gar nicht.

Und wenn Du mal reden möchtest, bin ich natürlich auch für Dich da."   

Offline Makkharezz

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Re: Leila und Melville
« Antwort #11 am: 14. Juli 2007, 12:57:27 »
„Es gibt da schon noch was: Du solltest darüber nachdenken, ob du es nicht auch den anderen erzählst. Ich weiß, das fällt dir bestimmt nicht leicht. Aber wir sind Freunde und sollten einander vertrauen. Außerdem können Peregil und Tevik uns helfen, und wenn du mich fragst, brauchen wir jede Hilfe, die wir kriegen können.“ Falls Leila Melville aufmerksam beobachtet und nicht zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt ist, kann sie in diesem Moment Angst in seinem Blick lesen.

Dann schaut er zu Boden, kratzt er sich am Kopf und spricht schließlich mehr zu sich selbst als zu Leila. „Da fällt mir was ein. Warum holen wir uns die Hilfe nicht einfach von ganz oben?“

Er wendet sich Leila zu und erklärt: „Wenn ich nicht weiter weiß und erstmal in Ruhe über etwas nachdenken muss, dann kann ich das am besten im Gebet. Wenn ich mich morgens zum Beten zurückziehe, kommst du einfach mit. Du kannst dann über den kommenden Tag nachdenken, jeden Morgen deine Vorsätze erneuern und die Götter bitten, dir Kraft zu geben.“

Er zuckt die Schultern. „Ich gebe zu, so brilliant ist die Idee nicht, aber es wäre ein Anfang. Vielleicht….vielleicht fällt Peregil und Tevik ja auch noch was ein, meinst du nicht?“
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Offline Leila

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Re: Leila und Melville
« Antwort #12 am: 19. Juli 2007, 22:38:11 »
"Ich habe ja schon gesagt, dass wir das den anderen ruhig sagen können. Peregil werde ich aber vorerst nicht sagen, dass er der Auslöser dafür war, dass ich wieder zu meinem Vater gegangen bin. Das kann er glaube ich momentan nicht so gut verkraften. Alles andere sollen die beiden ruhig wissen."

Leila nimmt jetzt Melvilles Kopf zwischen ihre Hände und sieht ihm tief in die Augen:" Es beunruhigt mich zutiefst, dass Du Angst hast."

Nicht weniger angsvoll als zuvor Melville blickt Leila jetzt ihren Freund an:" Wir schaffen das doch, oder? Ich bete auch jeden Tag mit Dir, wenn Du meinst, das das was bringt. "   

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Re: Leila und Melville
« Antwort #13 am: 20. Juli 2007, 06:53:32 »
Melville ist ein bisschen peinlich berührt, und es ist klar zu erkennen, dass er sich nicht entscheiden kann, ob er empört abstreiten soll, Angst zu haben, oder es einfach hinnehmen. Schließlich wirft sich in die Brust und meint übertrieben pathetisch: "Erstens: Ritter haben keine Angst. Das würde gegen das Ethos verstoßen."

Dann nimmt er Leila bei der Hand und sagt ruhig "Und zweitens: Die Götter haben uns schon geholfen. Sie haben uns vier zusammengeführt, damit wir das zusammen bewältigen. Also hab Vertrauen."

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