Skeyfare

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Skeyfare » Orfinlir » Die Suche » Kälte

Autor Thema: Kälte  (Gelesen 55804 mal)

Offline Mealanea

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Re: Kälte
« Antwort #180 am: 14. Februar 2008, 15:54:36 »
"Wenn dir meine Erklärungen zu unpräzise sind, bitte ich dies zu entschuldigen. Ich werde mich bemühen, künftig eindeutiger zu sein. Hier meine Antworten auf deine Fragen von vorhin nun also nochmals: Gut, ja, ja und dann das mit den Tieren."

Offline kolvar

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Re: Kälte
« Antwort #181 am: 14. Februar 2008, 20:59:55 »
"Du magst also Tiere. Wäre da nicht Tierbändiger, Trainer oder Fänger einfacher gewesen?"
"Jeder, der  genaustens Buch über seine geistige Stabilität führt, kann sich sicher sein, daß er etwas vergessen hat, zu notieren."
Aus: Die freundilchen Weisheiten des Kolvar, Bd 1,5,26

Offline Mealanea

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Re: Kälte
« Antwort #182 am: 14. Februar 2008, 22:38:54 »
"Gut, dass uns keine Abmachung verbindet. Und wenn du von mir nochmal was persönliches erfahren möchtest - war doch deine Idee mit "3 Priester und religiöse Diskurse führen" - dann solltest du vielleicht mal vorher drüber nachdenken, was du von dir gibst."

Offline kolvar

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Re: Kälte
« Antwort #183 am: 15. Februar 2008, 13:38:43 »
"Gut, privates gegen Privates: Ich habe Chacota einst gesagt, dass ich durch einen Zweikampf mit einem übermächtigen Gegner auf die Idee gekommen bin, bei den Söhnen auszusteigen. Das stimmt auch so weit, dass dies der endgültige Punkt war, an dem ich endlich den Mut und den Sinn fand, es zu tun. Aber die Zweifel waren schon ein paar Jahre vorher da. Ohne diese Zweifel hätte mich auch mein Gegner nicht überzeugen können. " Er holt einmal tief Luft:
"Ich habe viele Kinder. Zumindest muß ich davon ausgehen. Zum Krieg gehört auch der Terror, den man unter den Feinden verbreitet. Vergewaltigung ist nichts, was ich anstrebe, aber auch ich habe in der Hitze des Krieges mehr als eine Frau geschändet und ich weiß, dass Veschna darüber lacht, wenn daraus Kinder entstehen. Wie alles aus meinem früheren Leben ist es etwas, worauf ich nicht stolz bin, aber auch nichts, was mich bedrückt. Es waren Taten im Dienst meines Gottes, was sie nicht entschuldigt, aber für mich damals normal, fast gut, erscheinen ließ."
"Ich habe aber drei Töchter. Hochgeboren, die Väter denken oft, es wären ihre. Und ich hatte einen Sohn. Ein Bastardprinz. Mit etwas Glück oder auch Geschick hätte er Herzog werden können. Aber seine Mutter hatte ihn gut erzogen und er liebte seinen älteren Halbbruder und hätte alles für ihn getan. Am Ende ist er als einer seiner Ritter für ihn gestorben. Im Zweikampf auf einem Feld, dass er für das Feld der Ehre hielt. Wir wußten beide, wem wir gegenüber standen und beide waren wir durch unsere Pflichten gebunden und es gab keinen Ausweg aus dem Kampf zu geben schien.
Er war jung, unerfahren, edelmütig, liebenswürdig und dumm, sich mit mir einzulassen. Ich mochte ihn. Er war wohl das Kind, für das ich am meisten väterliche Gefühle empfand. Dass er auf aufgespießt auf mein Schwert starb war kein Versehen, wie man sich ja einreden könnte, sondern das Ende eines ungleichen Kampfes im Dienste unserer beiden Pflichten. Blind und doch sehenden Auges.
Nachdem ich das Schwert aus ihm herausgezogen hatte, wischte ich es an dem Schal ab, dem ihm wohl seine Geliebte mitgeben hatte. Dann verließ ich das Schlachtfeld. Aufrecht und ohne einmal zurückzublicken.
Ihr mögt mich jetzt für meine Taten verurteilen, wobei ich in diesem Fall nur sagen kann: Was habt ihr euch vorgestellt, was man wohl tut, wenn man die ganze Zeit Krieg führt? Aber dies ist die Wahrheit über mich und warum ich niemals wieder ein Sohn sein kann. Und wenn du, Mea, mich jetzt schon nicht magst, dann hättest du mich damals wohl noch weniger gemocht."
Er hat die ganze Zeit mit ruhiger Stimme, freundlich, mit einem Hauch von Spott gesprochen, als wenn er über irgendeine dümmliche Anekdote eines Bauern sprechen würde.
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Offline Mealanea

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Re: Kälte
« Antwort #184 am: 15. Februar 2008, 23:01:59 »
"Ich komme mit diesen Wechseln in der Gesprächsführung nicht mit. Danke, dass du das alles eben erzählt hast. Aber ich denke, dass ich jetzt wirklich erstmal etwas nachdenken muss, bevor wir weiter sprechen können. Was ich dir schon jetzt sagen kann, ist, dass mich dein damaliges Verhalten weniger beeindruckt, als du vielleicht glauben magst. Doch jetzt geh´ ich erstmal kundschaften."

Damit wird sie zum Wanderfalken und fliegt kreisend in die Höhe.

Offline kolvar

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Re: Kälte
« Antwort #185 am: 16. Februar 2008, 11:43:48 »
"Fein, dann halt keine Antwort. Kann nicht behaupten, dass ich wirklich eine erwartet hatte."
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Offline Chacota

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Re: Kälte
« Antwort #186 am: 16. Februar 2008, 12:32:47 »
Eine Weile reitet Chacota schweigend neben Haidan her, erst dann erklingt seine Stimme: „Es bedrückt dich nichts aus deinem alten Leben? Dann sag mir, wie oft in der Nacht bereust du dein Geschick mit der Waffe? Wie oft betrachtest du dein Schwert, mit dem du deinen Sohn getötet hast, voller Widerwillen? Wie oft verspottest du dich selbst um dich zu schützen? Und wann, glaubst du, wirst du damit aufhören können und das Leid zulassen können?“ Er blickt Haidan nicht an als erwarte er nicht unbedingt von ihm eine Antwort.
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

Offline kolvar

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Re: Kälte
« Antwort #187 am: 17. Februar 2008, 12:09:15 »
"Mein Geschick mit den Waffen bedauern? Nein, niemals. Ich habe es nie verflucht und ich werde es wohl auch niemals tun. Ich traure nicht einmal um meinen Sohn. Das ist das Geschick des Krieges, dass Menschen sterben, unabhängig von ihrem Können, ihrer Gesinnung oder ihrem Gott. Hätte ich kein Geschick mit den Waffen, dann wäre ich wohl ein Bauer, und ich finde, mein Leben war auf diese Weise interessant. Der Wunsch, Dinge nicht zu wissen, die man weiß, oder niemals gesehen zu haben, die man gesehen hat, oder niemals getan zu haben, die man getan hat, ist müßig, Zeitverschwendung. Ich bin wohl zu lange im Dienst Veshnas gewesen, um auf meine Taten mit Widerwillen blicken zu können. Das interessante dabei ist, dass ich vieles jetzt nicht mehr tun würde, nicht weil ich ein besserer Mensch geworden bin oder wegen irgendeiner Läuterung. Ich empfinde es ausserhalb des Zusammenhangs, in dem ich diese Taten beging, als höchst unmoralisch. Ich würde niemanden mehr vergewaltigen, weder Frau noch Mann, ich würde versuchen, den Kampf mit meinem Sohn zu vermeiden, nicht dass ich ihn damals gesucht hätte. Vielleicht ist dies eine Art von Schutz."
Einen Moment schweigt er.
"Und ich habe vor langer Zeit aufgehört, meine Alpträume zu erleben, geschweige denn sie in Erinnerung zu behalten."
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Offline Chacota

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Re: Kälte
« Antwort #188 am: 19. Februar 2008, 20:06:15 »
Chacota sieht Haidan erstaunt an: „Denkst du wirklich, dies unterliegt meiner Kontrolle?“ Er schüttelt den Kopf .
„Du verlangst von mir zu entscheiden, was ich am Ziel meiner Reise tun werde, doch welche Entscheidungen triffst du für dein Leben? Es ist Zeitverschwendung über Vergangenes zu grübeln, sagst du, du spottest über die Zweifel, die dich bewogen dem Kampf den Rücken zu kehren und deinen Gott zu verraten. Dein Schutz wird nicht ewig halten und deine Moral steht auf engem Grund –
wie soll dein neues Leben aussehen, sei es auch noch so kurz? Oder soll es ohne jegliche Bedeutung bleiben? Kein Bedauern, keine Schuld, keine Buße – ein einfacher Neubeginn, den du dir da vorstellst. Aber wer willst du sein außer Haidan ohne Schwert?“
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Offline kolvar

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Re: Kälte
« Antwort #189 am: 19. Februar 2008, 22:27:00 »
"Mhm, man könnte meinen, wir sprechen unterschiedliche Sprachen: Ich spotte nicht meiner Zweifel, und ich glaube nicht an irgendeinen Schutz, der halten müßte. Ich sagt nur, dass es vielleicht ein Schutz ist. Ich denke aber eigentlich, dass es eine moralische Entscheidung ist, die ich mir als zweifellos Mann zweifelhafter Moral erlaube.
Wer ich sein will? Ich werde niemals Haidan ohne Schwert sein. Ich werde höchsten ein Priester ohne Gott sein, aber vielleicht erinnerst du dich daran, dass meine Lebenserwartung eher gering ist. Mein Verrat ist eine Entscheidung. Meine Entscheidung, mich gegen mein früheres Verhalten zu stellen, weil ich es nicht mehr angemessen finde, wie ich es einst tat. Diese Entscheidung habe ich aus der Überzeugung getroffen, das richtige zu tun, weil meinem Gott nicht mehr unter den gegebenen Umständen zu dienen bereit war. Auch in dem Bewußtsein, dass ich deshalb sehr bald sterben werde. Schuld? Buße? Was für eine Buße soll es für mich geben? Ich bin ein Priester und habe meinen Gott verraten! Nein, für einen einfachen Priester wäre es fast verzeihlich. Ich bin ein Sohn Veshnas, und habe meine Familie verraten, meinen Gott, meinen Vater. Ich würde es wieder tun und ich will nicht zurückkehren. Es gibt keine Buße und es gibt im Angesicht der Götter kaum ein schwereres Vergehen. Ich habe wohl gegen Gebote anderer Götter verstoßen, aber dies verblasst gegen den einen Frevel, den ich begangen habe. Und ohne die Möglichkeit der Buße, welche Schuld sollte ich mich belasten lassen? Wo wäre der Sinn? Und wie ich schon sagte, ich bedaure nicht meine Taten. Das ist vielleicht ein recht eigener Charakterzug.
Mein neues Leben hat eine Bedeutung für mich und vielleicht, wenn ich Glück habe, für ein paar andere Leute, wobei ich, da kann ich wohl nicht aus meiner Haut, hoffe, dass es eine ziemlich finale Bedeutung für einige meiner ehemaligen Brüder sein wird.
Meine Entscheidung für mein Leben ist also schon längst gefallen. Und ja, ich glaube, du solltest dir Gedanken darüber machen, was du am Ende der Reise tun wirst. "
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Offline Chacota

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Re: Kälte
« Antwort #190 am: 20. Februar 2008, 23:05:01 »
„Warum sollte ich mir Gedanken über das Ziel meiner Reise machen, wenn ich versprach, dich auf ein Jahr zu schützen und du dir so sicher bist bald zu sterben?“ Kein Spott ist in seiner Stimme. „Ich bewundere die Sicherheit mit der du die Entscheidungen der Götter voraussagst. Warum glaubst du, kein Gott würde dich je erhören, keine Buße möglich? Hast du je darum gebeten? Warum sollten sie gerade für dich den Himmel verschließen; bist du so einzigartig?“
Dann, zögernd: „Kann es sein, dass du keine Vorstellung von einem Leben ohne Veshna hast, ob nun mit oder gegen ihn, es gibt doch keinen Satz, in dem nicht er der Mittelpunkt ist um den deine Gedanken kreisen. Und der Tod deiner Brüder durch dein Schwert: willst du nur überleben oder ist es die Rache dafür, dass sie eine Sicherheit besitzen, die du verloren hast?“
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Offline kolvar

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Re: Kälte
« Antwort #191 am: 21. Februar 2008, 06:22:59 »
Haidan schmunzelt: "Es ist schon lustig, wie du alles hinterfragst, nur dein Ziel nicht. Ich gehe von Erfahrungswerten aus. Von Wahrscheinlichkeiten. Davon, was ich selbst und andere erlebt haben. Das ich keine lange Lebenserwartung habe, schließe ich daraus, dass es eben noch nie einen ehemaligen Sohn Veshnas gab, der nicht nach spätestens einem Jahr tot war. Das mich keine Götter annehmen würden, vermute ich, weil es noch keiner getan hat. Die Priester sind so lange freundlich und aufnahmebereit, bis sie erfahren, wer ich bin. Selbst diejenigen, die ihren Mut danach zusammenraufen, und versuchen mich aufzunehmen, müssen mir später einen Korb geben, weil sie unmißverständliche Hinweiße ihrer Götter erhalten haben.
Du hast recht, dass mein Leben bis an mein Ende immer mit Veshna verbunden sein wird, dazu war ich zu lange ein Sohn und zu kurz ein lebendiger, von Veshna gejagter Mann. Und wenn wir nicht ständig MEINE Motive hinterfragen würden, sondern ich ab und zu ehrliche Antworten von anderen Priestern erhalten würde, dann würde mein Leben viel weniger um Veshna kreisen, sondern wir könnten es mal um einen anderen Gott Kreisen lassen.
Und warum ich mir Wünsche, ein paar meiner Brüder mit in den Tod nehmen zu können: Nun ja, irgendwie will ich eben nicht Kampflos untergehen. Ich werde eben nie ein Schaf, sondern immer ein Wolf sein."
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Re: Kälte
« Antwort #192 am: 21. Februar 2008, 18:42:03 »
Auch Chacota schmunzelt: „Das Fragen habe ich von Grunchudad gelernt, man erfährt viel durch die Fragen, die nicht beantwortet werden, aber das weißt du ja.“ Er wird wieder ernst. „Im Kampf sterben, willst du das noch immer? Dann frage ich mich, welche Antworten du von den Priestern der Cuxvana und der Asha erwartest hast – und was hast du gefragt? Vielleicht wirst du erst erhört werden, wenn du deine Verbindung zu Veshna selber beendest; so wie Asha mir gebot ohne Rüstung für sie einzustehen musst du vielleicht doch dein Schwert beiseite legen.“ Er hebt abwehrend die Hände: „Keine Buße, denn da ist keine, die schwer genug wiegen würde, ich weiß, ich habe dir zugehört.“ Und nach einer kurzen Pause: „Hast du dich jemals in die Hände eines anderen Menschen begeben, ganz auf seinen Willen, sein Können angewiesen und hast ihm vertraut, dass er dich beschützen wird?“
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Offline kolvar

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Re: Kälte
« Antwort #193 am: 23. Februar 2008, 20:37:10 »
"Du läßt wirklich nicht locker. Wenn ich es vermeiden kann, dann werde ich nicht untergehen, weder im Kampf, noch im Bett, noch beim Essen oder bei irgendeiner anderen Tätigkeit. Aber wenn ich durch die Söhne sterben sollte, dann will ich nicht einfach Tatenlos da stehen und mich abschlachten lassen. Ich kann mich nur wiederholen: Wolf, nicht Schaf. Krieger, nicht Bauer. Als ich zu den anderen Priestern ging war ich immer bereit, mich vollkommen von Veshna loszusagen, meine Rüstung abzulegen, mein Schwert an den Nagel zu hängen. Die anderen Götter ware nicht bereit, mich dafür aufzunehmen oder mir Schutz zu gewähren. Oh, die tollen, mitfühlenden Asha Priester in Euth und anderswo hätten mir gerne ein Auge mitgegeben, wenn sie nur eines gefunden hätten, dass den Mut aufbringen könnte. Aber dafür hätten sie mich immer noch nicht bei sich als Priester aufgenommen oder mir den Schutz gewährt, den ich als Gottloser bedurft hätte. Kein Gott, keine Kongregation hat Interesse an jemandem, der so tief in die Geheimnisse eingeweiht war und dennoch Verrat beging. Es geht mir nicht um die Buße. Denn ich verstehe nicht wofür ich Büßen sollte. Ich tat alles zum wohl meines Gottes und wurde dafür von ihm geliebt. Ich habe mich erst vor ihm versündigt, als ich mich von ihm lossagte. Die einzige und schwerste Sünde, die ich bis zu jenem Zeitpunkt beging.
Und mich vollkommen dem Willen eines anderen auszuliefern ... ich glaube etwas ähnliches habe ich mit dir getan. Nur dass ich nicht als Schaf neben dir her laufen werde." Er wird offensichtlich langsam ungeduldig, wohl, weil er meint, die Dinge immer und immer wieder erklären zu müssen.
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Re: Kälte
« Antwort #194 am: 26. Februar 2008, 23:04:36 »
Ungerührt erwidert der Seraph. „Ich versuche etwas über dich zu erfahren so wie du deine Fragen an Mea und mich hast. Und ich ahne, dass es keinen religiösen Diskurs geben wird, denn keine Frage führt bei dir zum Nachdenken, deine Erfahrungen lassen dies zur Zeit wohl kaum zu.“ Er formuliert es als Feststellung, nicht als Frage. „Ich danke dir für deine offenen Worte, für heute werde dich in Ruhe lassen.“ Er reitet weiter neben Haidan, schweigend, sein Blick sucht jedoch den kleinen Punkt am Himmel, der Mea sein könnte.
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