Skeyfare

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Skeyfare » Andere Welten » Unmoderierte Welten » Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse

Autor Thema: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse  (Gelesen 125219 mal)

Offline Makkharezz

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #150 am: 15. Januar 2008, 08:23:54 »
„Kein Problem. Du musst auch keine Angst vor Resis haben. Sie ist wirklich gutmütig, und sie läuft auch ganz ruhig. Vor Jessans Hengst solltest du dich eher in Acht nehmen. Wenn der schlechte Laune hat, kann er ein richtiger Satansbraten sein. Einmal hat er einem Stallburschen fast den Finger abgebissen.“ Schon beginnt Koyan lebhaft gestikulierend die Geschichte zu erzählen, und als er sieht, dass er in Lasquall einen willigen Zuhörer gefunden hat, plaudert er munter weiter. Laquall hat kaum eine Chance, auch mal ein Wort einzuwerfen, und wird mit Erzählungen unterhalten, die schnell auch in den südprovenzialischen Adelskreisen spielen.

Irgendwann ist es Jessan, der den jungen Geschichtenerzähler bremst. „Du bist wirklich die schlimmste Klatschbase im gesamten Herzogtum“, brummt er. „Aber statt zu tratschen, sollten wir uns lieber mal darüber unterhalten, wie wir deinem Onkel aus der Patsche helfen können, oder?“

Koyan grinst. „Ich hätte da schon eine Idee. Lasquall kann einfach Moreo in einen Luchs verwandeln, und schon sind wir ihn los.“ Beifallheischend sieht er Lasquall an.
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Offline Lasquall

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #151 am: 15. Januar 2008, 10:17:03 »
Lasquall stellt verblüfft fest, dass er den Jungen mag, er hört interessiert zu und versucht auch, sich einige Namen der Adligen zu merken; im Verlauf des Gespärchs wird er aber immer müder und so ist die Unterbrechung durch Jessan ihm sehr willkommen.
Auf Koyans Bemerkung hebt er abwehrend die Hände: "So sehr deine Idee auch mich reizen würde, so liegt es nicht in meiner Macht; ausserdem möchte ich ungerne so einem unangenehmen Zeitgenossen ein solches Geschenk bereiten." Er lächelt Koyan an und prüft, ob dieser die Bemerkung verstanden hat. Dann wendet er sich an Jessan: "Du hast recht, wir sollten uns einen Schlachtplan überlegen. Ich muss an die angeblichen Beweise gelangen, wo werden diese aufbewahrt und welchen Status brauche ich, damit ich dort Zugang bekomme?"

Offline Makkharezz

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #152 am: 15. Januar 2008, 19:24:08 »
„Es ist weniger eine Frage des Standes, an die Beweise heranzukommen. Obwohl mehrere Familien dabei behilflich sind, Canios Unschuld nachzuweisen, ist es offiziell Jindi, die beim Richter beantragt hat, den Fall einer erneuten Prüfung zu unterziehen. Als Tochter der verstorbenen Herzogin konnte der Richter ihr diese Bitte schwerlich abschlagen. Allerdings hat er deutlich gemacht, dass er sich nur dann von seinem Urteil abbringen lässt, wenn wir unsere Zweifel überzeugend darlegen können. Bisher gab es nicht allzu viel, was wir in dieser Hinsicht zusammentragen konnten, und deshalb haben wir ihm diese halbgaren Dinge noch nicht vorzulegen gewagt.

Deshalb gibt es zunächst eine andere Frage zu klären: Besteht überhaupt die Aussicht, dass du uns tatsächlich helfen kannst? Versteh mich nicht falsch, ich weiß es zu schätzen, dass du deine Hilfe angeboten hast. Aber du hast selbst gesagt, du bist kein Magier. Was genau du bewirken kannst, um die Wahrheit ans Licht zu  bringen, hast du bisher nicht offen gelegt. Und ich bin nicht bereit, unsere einzige Chance, den Richter zu überzeugen, aufs Spiel zu setzen, nur um irgendwelchen Hokuspokus zu veranstalten, der dann doch keine Ergebnisse bringt. Also, wieso reden wir nicht erstmal darüber, was du überhaupt beitragen kannst.“
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Offline Lasquall

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #153 am: 19. Januar 2008, 12:32:33 »
Lasquall wirkt kurz verblüfft: "Jindi, ist sie Canios' Schwester?" Dann überlegt er länger, ehe er bedächtig antwortet: "Wie gesagt, es hängt von der Art der Beweise ab; sind sie durch Magie verändert worden kann ich diese vielleicht aufheben, ansonsten bin ich gut im Spionieren, ich kann verschiedene Tiergestalten annehmen, Leute heimlich beobachten oder jemanden dazu bringen mich so sympathisch zu finden, dass er mir das ein oder andere erzählt." Er blickt Jessan nun fragend an.

Offline Makkharezz

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #154 am: 19. Januar 2008, 16:53:54 »
Diese Offenbarung scheint Koyan ziemlich zu begeistern. Er grinst von einem Ohr zum anderen und man kann ihm förmlich ansehen, dass er schon überlegt, was man mit diesen Fähigkeiten anstellen könnte. Jessans Reaktion fällt deutlich gedämpfter aus; er wirkt immer noch skeptisch. Schließlich meint er "Na gut, dann ist es wohl am besten, wenn wir zuerst einmal heimlich versuchen, Informationen zu sammeln. Vielleicht erfahren wir etwas, das uns weiterhilft. Später können wir uns dann an den Richter wenden, um die Beweise zu untersuchen.

Aber es wird langsam spät. Lasst uns morgen zügig weiterreiten, und wenn wir in Falster angekommen sind, ziehen wir uns erst einmal in mein Haus zurück, um zu planen, wie wir weiter vorgehen wollen."

[Lasquall ist schon einmal in Falster gewesen und erinnert sich an eien Stadt mit ca.  800 Einwohnern, die direkt am Fluß Tosh liegt. Eine Burg steht im Zentrum des Ortes, und dort residiert  der Herzog.] 
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Offline Lasquall

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #155 am: 20. Januar 2008, 11:07:30 »
Lasquall stimmt Jessan zu: "Lass uns erstmal sicherstellen, dass Moreo wirklich hinter den gefälschten Beweisen steckt, dann haben wir einen guten Ansatzpunkt. Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, dass ihr dem Richter traut."
Dann wendet er sich lächelnd an Koyan: "Du musst das, was du eben erfahren hast, für dich behalten, aber im Gegenzug kann ich bestimmt einiges von dem, was du über die Einwohner von Falster weisst, nutzen. Ich war erst einmal in der Stadt und das ist lange her."

Offline Makkharezz

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #156 am: 20. Januar 2008, 16:30:41 »
Auf die Bemerkung sieht Koyan ziemlich gekränkt aus und will sich schon zu Wort melden, doch Jessan legt ihm die Hand auf die Schulter und antwortet an seiner Stelle. "Koyan ist in alles eingeweiht, was mit der Mordanklage zu tun hat. Er weiß sehr gut, was auf dem Spiel steht, er ist sich auch bewusst, dass er sich durch seine Loyalität zu Canios in große Gefahr begibt. Ich versichere dir, dass wir uns nicht entschlossen hätten, ihn ins Boot zu holen, wenn wir uns nicht auf ihn verlassen könnten."

Er wendet sich nun an Koyan. "Lasquall wollte sicher nicht andeuten, dass du Geheimnisse ausplauderst, also hör schon auf zu schmollen. Er ist nur der Meinung, dass wir vorsichtig sein müssen, und damit hat er absolut Recht."
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Offline Lasquall

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #157 am: 22. Januar 2008, 11:16:59 »
Lasqualls Gesichtsausdruck zeigt deutlich, dass er keine Ahnung hat, was er falsch gemacht hat; er hört Jessan aufmerksam zu und am Ende wendet er sich an Koyan. Er legt eine Hand zur Faust geballt auf seine Brust, dann streckt er sie mit offener Handfläche nun Koyan entgegen. " Es war mein Fehler. Ich hatte nur Sorge, dass du mich bittest mich zu verwandeln - und sowas bin ich nicht gewöhnt. Entschuldige, ich wollte nicht andeuten, dass ich dir misstraue."

Offline Makkharezz

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #158 am: 22. Januar 2008, 18:14:16 »
Obwohl er auf dem Boden hockt, gelingt es Koyan, eine kerzengerade Haltung einzunehmen. Er neigt leicht den Kopf in Andeutung einer Verbeugung und sagt sehr förmlich. „Wie der Morgenwind die Wolken vertreibt, so soll auch alte Zwietracht zerstreut werden, auf dass kein Wort mehr zwischen uns steht“  Schon verschwindet sein höfisches Gebaren wieder, und er erklärt. „So sagt man das bei uns, wenn man meint ’vergeben und vergessen.’ “ Er schaut zwischen Lasquall und Jessan hin und her. „Also… dann wollt ihr das Pläneschmieden lieber verschieben, bis wir auf Jessans Gut angekommen sind?“

„Ich halte das für besser“, bestätigt Jessan. „Dort können uns zunächst einmal erkundigen, ob es Neuigkeiten gibt. Wir waren zwar nicht lange weg, aber in diesen unruhigen Zeiten kann auch in kurzer Zeit viel passieren. Und wir können herausfinden, ob Moreo im Moment überhaupt auf der Burg ist, oder ob er unterwegs ist.“

Er schaut zu Lasquall. „Einverstanden?“

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #159 am: 24. Januar 2008, 19:47:41 »
Er lächelt Koyan zu und sagt: "Ich danke dir, auch für dein Vertrauen." Auch sein Tonfall sehr förmlich.

Dann wendet er sich an Jessan: "Sicher, es ist bestimmt das Beste erst alle Informationen zu sammeln. Aber du kannst mir vielleicht ein paar Geschichten erzählen, damit ich euer Herzogtum, die Familie von Canios und Moreo ein wenig kennenlerne." Der Satz an Jessan und Jessan gerichtet.

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #160 am: 25. Januar 2008, 08:11:08 »
Der Satz an Jessan und Jessan gerichtet.

Ich rate jetzt einfach mal, was du eigentlich schreiben wolltest :P


Diese Aufforderung stößt nicht auf taube Ohren, und so wird Lasquall am nächsten Tag während des Reitens durch eine bunte Mischung aus Landeskunde, Anekdoten und Sagen des Herzogtums unterhalten.

Er hat Schwierigkeiten, sich alle Personen zu merken, über die Koyan erzählt, aber zumindest hört er einiges über die Mentalität der Menschen in den südlichen Provinzen heraus. Er bekommt den Eindruck, dass sie sehr in ihren Traditionen verwurzelt sind, und Tugenden wie Treue, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit einen hohen Stellenwert genießen. Familienzusammenhalt ist den Südprovinzlern äußerst wichtig, ebenso wie die Loyalität zu ihren Lehensherrn. Es ist schwierig, sie zu einer spontanen Entscheidung zu bewegen, und noch schwieriger, sie wieder davon abzubringen, wenn sie sich dann erst einmal für einen Weg entschieden haben. Man steht größeren Veränderungen eher skeptisch gegenüber und greift im Zweifel lieber auf Altbewährtes zurück. Darin erkennt Lasquall nun auch einen Grund für den Bürgerkrieg, denn er kann sich gut vorstellen, dass sich diese Leute vehement dagegen gewehrt haben, ihre Jahrhunderte altes feudale Gesellschaftsordnung aufzugeben und sich von einer Zentralregierung in Torsholm sagen zu lassen, wie sie ihr Leben zu führen haben.

Einige Tage später erreicht ihr den Gutshof der Familie Aubenhoff, der etwa zehn Kilometer westlich von Falster liegt. Ihr durchquert auf dem Weg dorthin zwar noch einige kleinere Wäldchen, aber ein Großteil der Gegend wird landwirtschaftlich genutzt, sowohl für Viehzucht als auch Ackerbau. Hier merkt man schon die Nähe zur Stadt, denn die Besiedelung wird merklich dichter als in den abgelegeneren Teilen des Herzogtums.

Das Gutshaus ist ein großes U-förmiges Steingebäude, in dem bei eurer Ankunft geschäftiges Treiben herrscht. Im Haus wohnen Jessan und seine Frau, ihre Tochter und ihr Sohn, die um die 30 Jahre alt sind, deren Ehepartner und ihre insgesamt fünf Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren. Jessan stellt Lasquall alle Familienmitglieder vor. Zwar fasst er sich gewohnt knapp, aber trotzdem ist sein Stolz nicht zu übersehen, wenn er fallen lässt, dass seine Tochter für alle geschäftlichen Angelegenheiten des Guts verantwortlich ist, oder dass sein kleinster Enkel schon reiten kann.

Er stellt Lasquall vor, ohne näher darauf einzugehen, in welcher Beziehung er zu Jessan steht, sondern sagt nur, dass er auf seiner Reise seine Bekanntschaft gemacht hat, und dass er ein paar Tage zu Gast sein wird.

Da Jessan sehr von seiner Familie in Beschlag genommen wird, weil jeder ihm dringend etwas erzählen oder von ihm eine Entscheidung oder einen Rat haben will, weist er erst einmal eine Magd an, sich um Lasquall zu kümmern und ihn zu einem der Gästezimmer zu führen.

Zum Abendessen kommt die ganze Familie wieder zusammen, und Lasquall, der an so große Gesellschaften nicht gewöhnt ist, kommt das Ganze ziemlich turbulent vor. Er hat den Eindruck, dass alle durcheinander reden und wird auch schnell von seinen Tischnachbarn in Beschlag genommen, die höflich mit ihm Small Talk führen und sich nur ab und zu kurz von ihm abwenden, um eins der Kinder zur Ordnung zu rufen.

Erst nach dem Essen kehrt ein bisschen Ruhe ein, als die Kinder ins Bett gebracht werden, die Erwachsenen es sich in der Stube gemütlich machen und Jessan sich mit seinen zwei Gästen in ein kleineres Wohnzimmer im Obergeschoss des Hauses zurückzieht. 
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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #161 am: 25. Januar 2008, 10:59:39 »
Wie so oft ist Lasquall erstaunt und ein wenig ratlos: so mitten unter Menschen zu sein irritiert ihn, ihr Lärm und ihr Temperament sind nach wie vor ungewohnt für ihn. Neugierig beobachtet er sie und überhört so einige Male die Fragen, die sein Tischnachbar ihm stellt.

Im gemütlichen Wohnzimmer sinkt er in einen der Sessel und genießt für einen Augenblick die Bequemlichkeit, die Aussicht auf ein Federbett und seinen Magen, der mit einer warmen Mahlzeit gefüllt ist und sich angenehm gevöllert anfühlt.
"Du kannst dich glücklich schätzen, eine solche Familie und solchen Grund dein Eigen nennen zu können." Er zögert, dann fragt er offen: "Darf ich dir ein paar Fragen stellen? Warum sagt Ziana immer 'du alter Holzklotz' zu ihrem Mann, warum wirft deine Frau in unbeobachteteten Augenblicken einen grimmigen Blick auf deine Tochter, warum will Tirmas nicht neben Mauna sitzen? Und warum hat mich Grias mehrmals unter dem Tisch getreten und danach angegrinst?"

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #162 am: 25. Januar 2008, 18:23:38 »
Als er sieht, wie ernsthaft Lasquall ihn dabei ansieht, verkneift Jessan sich gerade noch das Lachen und streicht sich über den Bart, um hinter der Hand ein Schmunzeln zu verstecken.

„Du bist wirklich noch nicht viel unter Menschen gewesen, was?“ meint er, „Dann ist es natürlich kein Wunder, dass dir einiges seltsam vorkommt. Und ganz im Vertrauen: Manches ist mir selbst ein Rätsel, und dass, obwohl ich seit über dreißig Jahren verheiratet bin.“

Er lehnt sich ebenfalls in seinem Sessel zurück, überlegt kurz und beginnt bedächtig, die Familienverhältnisse und die angesprochenen Verhaltensweisen zu erklären. Anschließend ist es jedoch Koyan, der seinerseits verblüfft fragt: „Geht es denn bei den Elfen so anders zu als bei uns?“
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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #163 am: 26. Januar 2008, 13:54:28 »
Lasquall hört Jessan genau zu und versucht zu verstehen, was sich hinter dem offensichtlichen Verhalten am Abendbrottisch verbirgt.

Als Koyan ihn fragt nickt er: "Ich bin bei den Elfen aufgewachsen; zum einen sind ihre Familien viel kleiner, selten finden sich zu einem Essen so viele Elfen zusammen. Sie sind wohl eher das, was ihr Einzelgänger nennt, ganz oft haben sie kein Bedürfnis auf Nähe; treffen sie sich dann zu offiziellen Festen, dann ist es viel ruhiger damit man jeden verstehen kann und herrscht Missstimmung zwischen zweien, so wird es angesprochen und aufgeklärt." Er macht eine abwehrende Handbewegung. "Das klingt jetzt harmonischer als es ist, aber es wird viel weniger mit unausgesprochenen Erwartungen und Körpergesten gearbeitet. Das macht das Zusammenleben einfacher." Und leise fügt er hinzu. "Und langweiliger."

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #164 am: 26. Januar 2008, 14:27:34 »
"Bis du deshalb weggegangen? Weil es dir zu langweilig war?" will Koyan wissen. Er kratzt sich am Kopf. "Das könnte ich verstehen. Manchmal würde ich auch am liebsten alles stehen und liegen lassen und in der Welt herumreisen."
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