Skeyfare

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Skeyfare » Andere Welten » Unmoderierte Welten » Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse

Autor Thema: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse  (Gelesen 125180 mal)

Offline Lasquall

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #15 am: 18. September 2007, 13:09:09 »
Staunend hat Lasquall Marina zugehört, als sie sich jetzt an ihn wendet räuspert er sich, erneut verlegen. "Dochdoch, meine Mutter lebt noch, Lavhinn ist im Elfenwald bei ihrem Volk glücklich und auch zu meiner Lehrmeisterin habe ich Kontakt, es ist nur so, dass ich . . . die Menschen und Elfen immer weniger verstehe; was sie antreibt und mir ihre Gespräche oft so nichtssagend erscheinen. Deshalb bin ich lieber mit Tax in den Wäldern." Nach kurzem Zögern. "Meist wandele ich die Gestalt und gehe mit ihm auf Jagd. Ich muss dir ganz schön feige vorkommen, was?"

Offline Makkharezz

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #16 am: 18. September 2007, 18:06:25 »
Sie winkt ab. „Ach, feige, mutig, was heißt das schon? Meine Großmutter hat auch immer gesagt ‚Manche werden nur deshalb Helden, weil sie das Leben mehr fürchten als den Tod.‘ Jeder muss eben sein eigenes Leben meistern, egal ob auf dem Bauernhof oder auf dem Schlachtfeld.

Ob dein Weg der richtige ist, kannst du nur selbst beurteilen. Wenn du meine Meinung hören willst, kann ich dir nur soviel sagen: Ist das hier das Leben ist, das zu dir passt? Wunderbar, dann lass dir bloß von niemandem etwas anderes einreden. Aber wenn du nur hier bist, um dich vor deinem Leben zu verstecken, dann kannst du auch nicht glücklich werden. Schwierigkeiten gehören nunmal zum Leben dazu. Dagegen kann man nichts tun, außer sein Bestes zu geben und zu hoffen, dass einem das Schicksal nicht allzu oft auf die Nase haut. So seh ich das."

Marina gähnt und streckt sich. "Gestaltwandeln, hm? Davon musst du mir mehr erzählen. Aber vielleicht sollten wir das auf morgen verschieben. Es muss lange nach Mitternacht sein."
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Offline Lasquall

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #17 am: 18. September 2007, 22:15:16 »
Lasquall hat Marina aufmerksam zugehört, die Erleichterung über ihre Sicht der Dinge ist ihm deutlich anzumerken. "Du hast recht, ein wenig Schlaf kann nicht schaden, morgen . . ja, anscheinend reisen wir in dieselbe Richtung." Es ist nicht klar, ob er sich über diese Aussicht freut oder eher bedrückt ist. "Dann sehen wir uns wohl morgen früh." Er wirft noch einen angespannten Blick auf ihren Gefangenen. "Können wir ihn denn ohne Aufsicht lassen, ich kann auch Wache halten."

Offline Makkharezz

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #18 am: 18. September 2007, 22:47:07 »
"Mir wäre wohler, wenn wir ihn im Auge behalten. Und ich bin dir wirklich dankbar, dass du die erste Schicht übernimmst - ich bin hundemüde. Weckst du mch in ein paar Stunden?

Ach so, und falls während meiner Wache dein Freund auftaucht: Woran erkenne ich ihn? Ist er auch ein Halbelf? Nicht, dass ich ihm einen Bolzen verpasse, bevor er sich vorstellen kann."
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Offline Lasquall

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #19 am: 19. September 2007, 09:26:52 »
Diesmal windet er sich fast. "Tax ist mein Tiergefährte, er ist ein Luchs und wird nur kommen, wenn ich ihn rufe. Wäre es für dich in Ordnung, er kann gut Wache halten."

Offline Makkharezz

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #20 am: 19. September 2007, 12:33:16 »
Sie stutzt, verzieht aber keine Miene, als sie entgegnet „Na, wenn das so ist. Aber sag ihm, er soll dem Nohirris nicht zu nahe kommen.“ Dann wickelt sie sich in ihre Decke und schließt die Augen.
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Offline Lasquall

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #21 am: 19. September 2007, 15:47:32 »
Lasquall bleibt an dem kleinen Feuer sitzen, lange kreisen seine Gedanken um sein Leben, immer wieder wirft er einen nachdenklichen Blick auf die schlafende Gestalt am Feuer, dann auf den Gefangenen. Als er es rascheln hört und Tax zwischen den Bäumen erscheint schlägt sein Herz schneller, aber er reißt sich zusammen und bleibt in seiner ursprünglichen Gestalt. Er bittet Tax, zu ihm zu kommen und so halten sie die halbe Nacht gemeinsam Wache, bis er spürt wie er immer müder wird, dann weckt er Marina auf.

Offline Makkharezz

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #22 am: 19. September 2007, 21:21:17 »
Als Lasquall aufwacht, ist es noch früh am Morgen. Er könnte noch ein bisschen Schlaf vertragen, aber die Sonne kitzelt ihn in der Nase, die Vögel machen ein Heidenspektakel, und Tax scheint auch schon ungeduldig darauf zu warten, dass ihr loszieht. Also reibt Lasquall sich den Schlaf aus den Augen und steht auf.

Marina sitzt an einen Baum gelehnt und betrachtet ihr Jasai-Symbol. Sie brummelt nur einen einsilbigen Morgengruß, vertieft sich dann aber wieder in ihre eigenen Gedanken. Erst später, als ihr gefrühstückt habt und eure Sachen zusammenpackt, wird sie ein wenig gesprächiger.

Schließlich meint sie. „Sag mal, wohin bist du eigentlich unterwegs? Du hast gestern gemeint, wir könnten ein Stück zusammen reisen. Versteh mich nicht falsch, ich bin ja froh über die Gesellschaft. Aber nachdem du mir gestern erzählt hast, wie gern du hier im Wald lebst, wundert es mich, dass du nach Osten in Richtung des Fürstentums willst.“
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Offline Lasquall

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #23 am: 22. September 2007, 16:25:44 »
Lasquall begrüßt Tax und versichert ihm, dass es bald losgeht, Marinas Schweigen stört ihn nicht.

Als Marina ihn nach seinem Weg fragt antwortet er: "Ich habe meiner Lehrerin versprochen, ihr einen dringend benötigten Gegenstand nach El Jiwa zu bringen, das ist also mein Ziel." Er zögert, dann: "Ich würde mich freuen, wenn wir ein wenig gemeinsam wandern könnten . . .", er räuspert sich, "du hast vielleicht schon gemerkt, dass ich in den letzten Jahren wenig Kontakt zu Menschen hatte, ich muss erst wieder üben, mit anderen Lebewesen als Tieren zusammenzuleben."

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #24 am: 22. September 2007, 18:11:07 »
„Ich hätte nicht zu hoffen gewagt, hier draußen, einen Reisegefährten zu treffen, und ich danke den Göttern dafür. Es ist ein ganz schönes Stück bis El Jiwa, und noch einmal so weit bis Karrakal. Da kommt mir Gesellschaft gerade recht. Wollen wir aufbrechen?“

Ihr macht euch auf den Weg und kommt gut voran. Es ist ein sonniger Tag, aber im Schatten der Bäume bleibt es trotz frühsommerlicher Temperaturen angenehm kühl. Der Wald ist urwüchsig und in diesem Gebiet unbesiedelt, aber Lasquall hat keine Probleme, einen Weg zu suchen, wo das Unterholz nicht allzu dicht und der Boden gut zu begehen ist.

Lange Strecken wandert ihr schweigend nebeneinander, nur ab und zu unterhaltet ihr euch eine Weile. Allerdings fragt Marina Lasquall nicht weiter nach seinen Zielen oder Motiven, sondern plaudert über Alltägliches.

Nachdem die letzte Nacht nicht allzu lang war, sucht ihr euch schon am späten Nachmittag einen Lagerplatz. Während Marina die kleine Lichtung verlässt, um am Bach die Wasserflaschen aufzufüllen und Feuerholz zu holen, kramt Lasquall in den Rucksäcken nach Lebensmitteln für das Abendessen. Auf einmal beschleicht ihn das Gefühl, beobachtet zu werden, und er blickt auf.

Es ist der Gefangene, der ihn aufmerksam mustert. Als er sieht, dass Lasquall zu ihm hinüberschaut, meint er:

„Du warst ganz schön nachdenklich, letzte Nacht. Da hat dir die Dämonenjägerin wohl einen ziemlich großen Floh ins Ohr gesetzt.“ Er lacht in sich hinein und schüttelt den Kopf. „Eins muss ich ihr lassen: sie weiß, welche Hebel sie ziehen muss - alle Achtung. War ja auch eine wirklich rührend, die Familiengeschichte.“

Er schaut Lasquall noch einmal unverhohlen von oben bis unten an. „Ich frage mich, ob ihr zwei nicht mehr gemeinsam habt, als es auf den ersten Blick scheint. Du verstehst etwas von der Jagd, soviel ist sicher. Du lässt dich lieber von deinen Instinkten leiten als von deinem Verstand, und deine wahre Natur liegt ganz dicht unter der Oberfläche.“

Sein breites Grinsen lässt im Schein der letzten Sonnenstrahlen eine Reihe von messerscharfen Zähne aufblitzen. „Vielleicht haben wir beide auch einiges gemeinsam, kleiner Elf. Was meinst du?“
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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #25 am: 25. September 2007, 18:04:46 »
Das Schweigen während des Marsches empfindet Lasquall als angenehm, eher findet er am Anfang kein Thema zum Plaudern, doch im Laufe des Tages wird er immer lockerer und schließlich genießt er den Weg.

Als der Dämon ihn anspricht blickt er zuerst erstaunt, dann interessiert zu dem Gefangenen, geht schließlich zu ihm hinüber und entgegnet ernst: "Was willst du mir über Marina sagen, kennst du sie? Und was sollten wir gemeinsam haben?" Sein Tonfall jedoch nicht ablehnend, etwas distanziert vielleicht, aber auch neugierig.

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #26 am: 25. September 2007, 22:07:02 »
"Ich weiß, dass Marina sich ihr Bild von der Welt gezeichnet hat, und dass sie nicht vorhat, daran etwas zu ändern. Es ist ja auch so schön einfach: Menschen auf der guten Seite, Dämonen auf der anderen – alle Rollen klar verteilt.

In Wirklichkeit steckt mehr dahinter, und ich denke, du hast Verständnis dafür: Die Natur kennt kein Gut und Böse. Sie hat ihre Kreaturen erschaffen, und sie alle verhalten sich einfach ihrer Natur entsprechend. Wenn du im Wald über eine Bärenmutter und ihr Junges stolperst, wird sie dich angreifen, um ihren Nachwuchs zu beschützen. Das ist Instinkt, nichts anderes.

Wenn Menschen jemandem Schaden zugefügt haben, dann versuchen sie immer, sich zu rechtfertigen. Sie schieben irgendwelche fadenscheinig Gründe vor, um ihre Taten zu entschuldigen. Bei einem Dämon wirst du das nicht erleben. Wir sind keine Heiligen, aber zumindest tun wir nicht so, als wären wir welche. Wir sind ehrgeizig und zielstrebig, und wir nehmen in Kauf, dass es dabei Opfer gibt. Aber so ist nunmal unsere Natur.

Und bist du nicht auch deshalb hier draußen? Weil du keine Lust mehr hast, ständig so zu sein, wie andere es von dir erwarten? Eine Rolle zu erfüllen, die gar nicht deiner wahren Natur entspricht? Du willst doch eigentlich auch nur du selbst sein, oder?"
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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #27 am: 26. September 2007, 16:30:21 »
Lebhaft erwidert er: "Ja, das möchte ich, doch vielleicht ahnst du nicht einmal, wer ich wirklich bin. Ehrgeiz und Zeilstrebigkeit liegen mir fern  und ich mag nicht alle Kreaturen, die Mutter Natur schuf, vor allem nicht, wenn sie von ihr mit Intelligenz gesegnet wurden, um ihren Platz in der Welt besser erfüllen zu können und dies nur für ihren Egoismus ausnutzen.  Das Leben in der Natur ist kein Gegeneinander, kein sinnloses Zerstören, sondern ein feinmaschiges Netz, in dem jeder seinen Platz hat. Ihr wollt ständig Plätze einnehmen, die euch nicht gehören und nutzt dafür eure Intelligenz. Die Natur uns Verstandeswesen mit einem Gewissen ausgestattet, dass uns sagt, wofür wir von der Mutter Atara erschaffen wurden, ihr ignoriert diese Warnungen. Und das gefällt mir nicht."

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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #28 am: 26. September 2007, 19:26:25 »
Der Dämon verzieht in gespieltem Schmerz das Gesicht. „Shurael, hilf! Es ist einer von der Sorte.“ Bissig gibt er zurück „Na schön, Spitzohr, dann verrat mir mal eins: Wenn ihr Sterblichen so brav auf euer Gewissen hört, wie kommt es dann, dass sich vor ein paar Monaten noch die Nord- und Südprovinzler zu Hunderten niedergemetzelt haben? Und was mich viel mehr interessiert: Wenn da draußen lauter nette Zeitgenossen sind, warum verkriechst du dich dann ganz allein hier im Wald und heulst den Mond an?
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Re: Ansur - Wieder auf Reisen - Lasqualls Erlebnisse
« Antwort #29 am: 27. September 2007, 18:06:52 »
Lasquall zieht gespielt verblüfft die Augenbrauen hoch. "Wer hat denn behauptet, wir wären alle lieb? Wenn wir es wären, hättet ihr uns doch schon längst alle vernichtet. Was wollt ihr eigentlich erreichen? Und woher wiesst du, dass ich den Mond anheule?" Er grinst fast gemein den gefangenen Dämon an.