Skeyfare

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Skeyfare » Orfinlir » Conjurers Gambit II (Moderator: kolvar) » Die Frage nach der Schuld

Autor Thema: Die Frage nach der Schuld  (Gelesen 53553 mal)

Offline Chacota

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« Antwort #15 am: 26. November 2002, 12:07:24 »
"Es gibt nichts zu verzeihen. Aber was, wenn ich nun mehr als nur ahnen würde . . . wenn meine Selbsterkenntnis weit genug reichen würde um zu wissen, wer sich hinter der Schuld verbirgt . . wenn nun der Mensch, der dort zum Vorschein kommt nicht liebenswert und von Reue gereinigt, sondern immer noch der Mann ist, der vor 18 Jahren floh. Meinst du nicht auch, es wäre besser, diesen Chacota, der so berechenbar ist in seiner Demut und Schuld, als meine Persönlichkeit anzuerkennen? Die ich mir wählte um in Sicherheit zu sein? Wäre es nicht besser, ich ertrage mein Leid als dass andere unter mir leiden müssen?"
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

Offline kolvar

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« Antwort #16 am: 26. November 2002, 12:36:27 »
"Reicht deine Selbsterkenntnis so weit? Ich habe nicht das Gefühl, daß du von Reue gereinigt bist, sonst wärst du nicht zu Asha gekommen.
Und was ist Demut aus Angst? Unterwürfigkeit. Echte Demut kommt aus dem Bewußtsein seines eigenen Wertes und nicht des Bewußtseins, das man nichts Wert ist. Zumindest wenn es um die Demut eines freien Menschen geht."
"Jeder, der  genaustens Buch über seine geistige Stabilität führt, kann sich sicher sein, daß er etwas vergessen hat, zu notieren."
Aus: Die freundilchen Weisheiten des Kolvar, Bd 1,5,26

Offline Chacota

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« Antwort #17 am: 26. November 2002, 20:15:09 »
Langsam zeigt sich ein Leuchten auf Chacotas Gesicht, seine Körpersprache wird lebhafter. "Ja, du begreifst! Ich bin nicht frei, darf mich nicht befreien von Reue, denn jeden Tag erfahre ich meine Gedanken aus Stolz und Hochmut. Ich weiss sehr wohl, was ich kann, nur hüte ich mich aus gutem Grund, daraus meinen Wert zu schöpfen. Was ich benötige ist eine Wahrheit, die meinen Stolz in Grenzen hält." Er zieht langsam sein Schwert, die Klinge auf die offenen Handflächen legend, die grauen Augen eine Herausforderung aussprechend. "Angst. Unterwürfigkeit. Egoismus. Selbstmitleid. Feigheit. Nenne mir einen Krieger, dem du diese Vorwürfe machen dürfest, ohne dass seine Hand in diesem Augenblick zuckt. Einen Menschen, den du erst vor einigen Tagen kennen gelernt hast. Ich kann es, ich habe es gelernt. Ich möchte, dass es so bleibt. Lehre mich auf Ashas Art ruhig zu bleiben - ohne Schuld - und ich werde dir folgen. Aber nicht eher."
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« Antwort #18 am: 26. November 2002, 20:41:11 »
"Du hast also auch keinen Stolz und kein Ehrgefühl mehr, daß du dich von einem Fremden beleidigen läßt? Oder liegt es nur daran, daß du dich schon so eingeigelt hast, daß du dich in klugen Gesprächen einfach immer wieder aus der Affäre zu ziehen verstehst. Zumal ich dir genau dazu zugeteilt wurde, dir auf deinem Weg zu helfen. Nenn mir deine Gedanken des Stolzes und des Hochmuts. Nenn mir nur einen, der verwerflich wäre. Und wenn du eine Wahrheit benötigst, dann lüg dich nicht selber an. Ich glaube sogar, daß du eigentlich kein Krieger bist. dir fehlt doch alles, was in deinen eigenen Augen einen Krieger ausmachen würde. Und auch dein Waffengeklirr ist nicht mehr als der schwache versuch sich vor deinen Verantwortungen dir selbst und anderen gegenüber zu verbergen, indem du so tust, als würdest du sie erfüllen."
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« Antwort #19 am: 26. November 2002, 22:25:34 »
"Was sollte ich denn in deinen Augen tun um meinem Ehrgefühl gerecht zu werden? Dich verhöhnen, ignorieren, fordern? Mir reicht es zu wissen, dass diese Worte allein nicht die ganze Wahrheit sprechen, denn es ist meine innere Ehre, nicht die vor der Welt. Ich will mich nicht aus der Affäre ziehen, nur ist es vielleicht nicht in einem einzigen Gespräch möglich, einen Menschen kennenzulernen. Gib uns mehr Zeit, lerne mich besser kennen, sonst läufst du Gefahr, dir zu schnell ein Urteil über mich zu bilden, dem ich nicht gerecht werden kann, so einleuchtend es dir auch scheinen mag. Ich sehe keinen Sinn darin, dich mit meinem Hochmut zu beleidigen, wie ich bereits sagte, dieser Mann werde ich nie wieder sein, egal zu welchem Preis und nennst du mich 100 mal einen Feigling." Nun muss Chacota lächeln. "Was macht denn deiner Meinung nach einen Krieger aus? Dass er ein Schwert halten kann? Ich kann es fallen lassen und bin dennoch einer. Dass er Ehre besitzt? Ich besitze Ehre, auch wenn ich sie nicht mit der Klinge verteidigen werde. Für mich sind es andere Dinge, die mich zum Krieger machen, wenn sie auch nicht mich als Person definieren." Er spricht weiter, trauriger nun. "Und ich glaube nicht, dass du mir fehlende Verantwortung vorwerfen kannst, ich habe Fehler gemacht, aber ich habe Verantwortung übernommen, für mein Tun wie mein Nichttun."
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« Antwort #20 am: 27. November 2002, 07:35:39 »
Grunchudad setzt sich neben Chacota und legt seinen Arm um ihn.
"Wir fangen doch erst an. Und wir werden erst aufhören, wenn du dir deine Fragen selbst beantworten kannst. Nur eins noch: Du hast dir selbst eigenschaften eines Kriegers abgesprochen. Vielleichts solltest du dir überlegen, was dich denn zu einem Krieger macht, oder ob du wirklich einer bist."
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« Antwort #21 am: 27. November 2002, 14:46:17 »
"Meine Hand am Schwert statt das Schwert in deiner Brust zeigen mir nur, dass ich ein besonnener Krieger bin, nicht, dass ich nicht zu ihnen zähle. Aber ich weiss, worauf du hinauswillst." Er lächelt, auch wenn er sich nun dem Körperkontakt Grunchudads entzieht. "Ich wünsche mir schon länger, dass dies nicht meine einzige Bestimmung sein möge, sondern dass ich irgendwann Rüstung und Schwert abzulegen und trotzdem für meine Ideale einzustehen vermag." Doch seine Hand ruht noch immer auf dem Schwert . . .
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« Antwort #22 am: 28. November 2002, 08:07:51 »
"Ja, du bist ein Meister mit deiner Waffe, du verstehst dich zu verteidigen, aber wie du selbst sagst, dein Herz ist nicht mehr das eines Kriegers."
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« Antwort #23 am: 28. November 2002, 14:09:51 »
"Deshalb konnte ich nicht länger Veshna folgen. Noch immer schlägt mein Herz höher vor einem Kampf, aber zu lange war das Schwert Zuflucht für mich, habe ich es zwischen mich und die Welt gestellt. Aber noch liegen zu viele Kämpfe vor uns, die mein Schwert benötigen, wie könnte ich es jetzt fortlegen? Ich kann nicht zusehen, wie andere meine Aufgaben lösen, also nutze ich das einzige Können, welches ich besitze."
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« Antwort #24 am: 29. November 2002, 08:20:25 »
"Was sind denn deine Aufgaben? Und was sind die Aufgaben der anderen?"
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« Antwort #25 am: 29. November 2002, 10:19:47 »
"Ich weiss nicht, was meine Freunde noch erwartet; Fachtna wird sich auf die Suche nach seiner Schwester machen, aber von Yolande weiss ich, dass sie sich Frieden wünscht. Meine Aufgaben? Zuerst muss ich das gestohlene Artefakt in die Hände meiner Frau legen, muss mich vergewissern, dass sie ohne mich glücklicher ist. Ich werde weiterhin meinem Orden dienen. Und den anderen Worten, die ich gab. Und danach? Gleich welcher Gottheit meine Taten dienen, ich muss gegen Dämonen und Chuor ankämpfen - für den Frieden in meiner Heimat. Es wird mich wohl immer wieder hinaus ziehen um zu schützen wofür ich lebe. Wie kann ich dem allen ohne mein Schwert nachkommen?"
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« Antwort #26 am: 30. November 2002, 08:20:01 »
"Wieso ist es deine Aufgabe, den Krieg zu führen? es gibt viele andere, die dies tun können."
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« Antwort #27 am: 02. Dezember 2002, 17:56:19 »
"Welches sonst sollte meine Aufgabe sein und wer sollte es tun, wenn nicht Menschen wie ich? Ich kann mich nicht zurücklehnen, wenn ich weiss, dass mein Schwert helfen könnte." Er verstummt, dann sagt er mit leiser Stimme: "Aber genug von mir. Ich habe mehr als ausreichend Fragen erhalten, die eine Antwort verlangen, gib mir Zeit nach ihnen zu forschen. Erzähle mir, wie du zu Asha kamst. Bitte."
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« Antwort #28 am: 02. Dezember 2002, 19:28:05 »
"ich denke, ich werde genau so wie du immer nur ein Teil meines Puzzles Preisgeben. Zumal es nicht meine Aufgabe ist, dir meine Geschichte zu erzählen. Aber mein Auge hat mir damals auch seine erzählt und ich weiß, daß es hilft, dem Auge zu vertrauen.
Wie ich zu Asha gekommen bin? Ich hatte Schuld auf mich geladen und mußte sie Sühnen und bat Asha mir Vergebung zu schenken. Ich habe fünf Jahre benötigt, um meine Schuld zu erkennen und mir selbst zu vergeben."
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« Antwort #29 am: 03. Dezember 2002, 09:57:07 »
"Darin ähneln wir uns also, aber wie ist es dir gelungen, dir selbst zu vergeben?"
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