Skeyfare

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Skeyfare » Andere Welten » Campaign Endor (Moderator: Gideon) » Gradlons Träume

Autor Thema: Gradlons Träume  (Gelesen 4603 mal)

Offline Gideon

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Gradlons Träume
« am: 05. August 2008, 15:24:26 »
Euer Transport nach SERO verlief nicht einwandfrei. Aus einem nicht erkennbaren Grund fiel Gradlon bewußtlos aus dem Tor und verblieb mehrere Tage im Koma.

Nachfolgend sind die Träume und die Auswirkungen/ Reaktionen beschrieben.



Traum 1:
Eine Clan-Siedlung. Ein dir vertrautes Bild. Du fühlst dich heimisch, geborgen. So geborgen wie seit Jahren nicht mehr. Du siehst Freunde, Verwandte, Kinder. Worte und Lachen dringen an dein Ohr. Du möchtest mit Ihnen reden, sprichst sie an, doch sie reagieren nicht. Dich überkommt eine seltsame Angst. Du gehst weiter und versuchst erneut auf dich aufmerksam zu machen, doch deine Leute scheinen dich nicht wahrzunehmen. Panik steigt in dir auf. Du schaust dich um, doch du kannst nichts Ungewöhnliches erkennen. Nur eine Totenstille die dich plötzlich umgibt. Das Lachen der Kinder, die Gespräche der Alten, alles ist verstummt. Die aufsteigende Panik schnürrt dir die Kehle zu. Du ringst nach Luft [umstehende Freunde bemerken das Gradlon nach Luft schnappt wie ein Fisch an Land] Du schaust in das Gesicht eines Kindes und blickst in eine hohle Totenfratze. Du wirbelst herum doch der Hauch des Todes liegt bereits über dem gesamten Dorf. 

Traum 2:
Du liegst im Schatten eines Olivenbaumes, eines kleinen Hains mitten in der Steppe. Irgendetwas stimmt nicht, du spürst eine Gefahr die um dich herum lauert. Doch du siehst niemanden. Du stehst auf und läufst einige Schritte und schaust dich erneut um. Doch außer deinen Instinkten, die dir in jeder Faser deines Körpers sagen „Lauf! Flüchte!“ kannst du niemanden sehen oder hören, außer den gewohnten Geräuschen der Natur deiner Heimat. Du wirst fast wahnsinnig vor Angst und doch weißt du nicht, wohin du dich wenden sollst. Als du plötzlich einen unvorstellbaren Schmerz in der Mitte deines Körpers spürst. Du siehst den Dampf von verglühendem Blut aufsteigen und riechst dein verbranntes Fleisch. Du versuchst zu realisieren was passierst ist und blickst nach unten. Du siehst vier, etwa 20 cm lange, leuchtende Klingen aus deiner Brust herausragen, wo eigentlich dein Herz schlagen sollte. Deine Sinne schwinden. Während du wie in Zeitlupe vorn über taumelst versuchst du noch das Wesen hinter dir zu erkennen. Doch nur für Sekundenbruchteile erblickst du eine dich überragende Gestalt. Die Schwärze die dich umfängt und das Verschwimmen der Gestalt mit der Umgebung erfolgen zeitgleich. [umstehende Freunde bemerken wie Gradlon kurz aufstöhnt. Auf seiner Brust bilden sich vier Blutflecken die sich dann in Brandflecken verwandeln]

Traum 3:
Du buddelst mit deinen Pfoten im harten Steppenboden. Immer tiefer wird das Loch. Zwischendurch hebst du den Kopf um zu schnüffeln. Doch eine Witterung nimmst du nicht auf. Nachdem du noch eine Weile gebuddelt hast, wird der Boden feucht. Jahrtausender alter Instinkt hat dich wieder einmal Wasser finden lassen, wo die Zweibeiner verdursten würden. Doch während du beginnst deinen Durst zu stillen, bemerkst du wie sich die Erde an deinem Wasserloch zu bewegen beginnt. Plötzlich graben sich Schlangen aus dem Boden heraus. Mit einem kurzen Aufheulen springst du beiseite. Die Schlangen kommen auf dich zu. Erst nur eine Handvoll, doch es quellen immer mehr aus dem Boden. Dutzende, Hunderte. Du denkst nicht nach, sondern folgst deinem Instinkt und beginnst zu laufen. Du weißt, daß du schneller bist als die Schlangen, doch als du dich umsiehst siehst du einen riesigen, lebendigen Teppich der scheinbar den ganzen Horizont bedeckt und langsam, aber unaufhaltsam auf dich zukommt. Du läufst weiter in Richtung eines nahen Gebirges. Der Boden wird steiniger. Du erkennst Silhouetten die durch das Hitzeflimmern verschwommen sind. Und wiederum warnt dich dein Instinkt. Als du näher kommst kannst du sie erkennen: Zweibeiner. Doch es sind welche, die du noch nie gesehen hast. Sie haben Schuppen am ganzen Körper und drachenähnliche Schädel. An Ihrer Spitze steht ein einzelner „normaler“ Zweibeiner: Er trägt eine gewaltige Rüstung und ein gewaltiges Schwert. Seine schulterlangen, grauen Haare wehen im Wind. Dann deutet er seinen Leuten ein Ziel und sie stürmen auf dich zu. Panisch blickst Du dich um und siehst dich zwischen einem Meer aus Schlangen und Zweibeinern....

Traum 4:
Du rennst. Unter dir trockener, heißer Steppenboden. Über dir die brennende Sonne. Seit Stunden, Tagen, Wochen rennst du. Ununterbrochen. Unverändert die Landschaft: Steppe, Grasland, weite Ebenen, leichte Hügel. Doch du hast das Gefühl dich etwas zu nähern, dass du so lange Zeit verloren hattest. Oder hast du es unterdrückt? Automatisch setzt du einen Fuß vor den anderen und rennst weiter, so wie die Wochen und Monate zuvor. Ohne Unterlass. Und das Gefühl wird immer stärker. Wie bei einem Kind steigt die Freude in dir hoch. Dann siehst du sie: eine riesige Stadt am Ende eines Bergrückens, eingefasst von vielen gewaltigen Mauern, wie von Riesen errichtet. Mit einem filigranen weißen Turm am obersten Punkt der Stadt. Du rennst weiter, Erleichterung und Freude in dir. Plötzlich nimmst du im Augenwinkel einen riesigen Schatten war. Gewaltige Flügel, Flaschengroße Zähne. Ein mächtiger Schlag , ein gewaltiger Schmerz. Ohnmacht umfängt dich...
[Freunde bemerken wie Gradlon über mehrere Stunden schwer atmet und zu schwitzen beginnt. Sein Brustkorb hebt und senkt sich, als würde er einen Marathon laufen. Plötzlich endet seine Atmung... und setzt erst nach einigen Minuten wieder ein.]

Traum 5:
Hitze. Über dir brennt die Sonne. Unter deinen Füßen brennt der ausgedörrte Boden fast noch heißer. Du rennst durch die Steppe deiner Heimat. Ein heißer, trockener Wind weht von Westen. Plötzlich hörst Du ein Kind schreien. Du drehst dich um doch du siehst niemanden. Wieder schreit ein Kind und wieder wirbelst du erschreckt herum. Doch außer deinem Schatten als deinem ewigen Begleiter in der Einsamkeit der Steppe bist du vollkommen allein. Angst steigt in dir auf. Immer stärker und stärker. Du beginnst zu laufen, immer noch begleitet von dem Schreien dieses Kindes, dass du nirgends sehen kannst. Der Boden unter dir brennt sich in deine Füße. Du blickst nach unten und siehst den Boden deiner Heimat verwandelt in dunkelgraue, schwarze Asche. Der Boden ist derart heiß, daß sich bereits das Fleisch von deinen Füßen löst. Unter qualvollen Schmerzen versuchst du weiter zu laufen. Die Bäume um dich herum sind nur noch verkohlte Stumpen. Wieder hörst du das Schreien des Kindes und wieder schaust du dich um, doch du bist allein. Panik überkommt dich. Und Du rennst immer schneller. Plötzlich siehst du das Kind in Mitten der Aschenwüste schreiend sitzen. Du rennst darauf zu, so schnell du nur kannst. Und doch zu langsam: Du siehst, wie das Kind schreiend, langsam in dem glühenden Ascheboden versinkt...
[Schreiend wachst Du aus deinem Traum auf]
Wir definieren uns nicht in dem was wir tun, was wir sind oder was wir sein wollen.
Wir definieren uns darin, welche Erinnerungen die Nachwelt von uns bewahrt.