Skeyfare

29. Juni 2023, 12:14:29
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Skeyfare » Orfinlir » Law (Moderator: Chacota) » Gewissensfragen

Autor Thema: Gewissensfragen  (Gelesen 30856 mal)

Offline Lou

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #15 am: 24. Oktober 2008, 15:59:01 »
" 'Mord'? Ich habe diesen verfluchten Bastard im Kampf getötet! Und am Ende habe ich ihm nur den Gnadenstoß verpasst. Ich verstehe gar nicht, dass ihr darauf so herumreitet.

Wenn Ihr sauer seid, dass ich den anderen heimlich freigelassen habe, kann ich das ja verstehen." 

Leila überlegt kurz und sieht dann Peregil an: "Ich werde wahrscheinlich wieder so handeln. Ich habe schon einmal versucht," >Leilas Blick wandert zu Melville< "mich zu ändern. Ich kann es nicht."

Kopfschüttelnd und resigniert richtet sie sich wieder an Peregil: "Ich kann Dir nicht versprechen, mich zu ändern. Aber ich kann Dir versprechen, alles zu versuchen, nach Euren Moral- und Rechtsvorstellungen zu handeln. Aber wenn die Pferde mit mir durchgehen," >schiefes Lächeln< " dann kann ich für nichts garantieren."

Peregil

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #16 am: 25. Oktober 2008, 12:55:37 »
Auch Peregil schüttelt den Kopf, sitzt da mit einem ziemlich traurigen Gesichtsausdruck.

"Ich kann ja einsehen, dass man im Eifer des Gefechts manchmal nicht mehr Herr über seine Handlungen ist. Ist mir ja auch schon ab und zu passiert. Aber das mit diesem Mann verstehe ich nicht so ganz. Ich meine, der Kampf war doch zu Ende, er lag wehrlos und halbtot am Boden. Wozu musste das noch sein?"

Dann kommt wieder mehr Leben in sein Gesichtm und aufbrausend fährt er fort:

"Ich kann das nicht einsehen, wenn du sagst, dass du wieder so handeln würdest. Ich meine, klar, im Affekt vielleicht. Aber bei ruhiger Betrachtung, nein!"

Er verschränkt die Arme vor der Brust und starrt, fast schmollend, an Leila vorbei.

Offline Makkharezz

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #17 am: 25. Oktober 2008, 18:43:28 »
Leilas Blick erwidert Melville mit unbewegter Miene, und seine Gefühle, die sonst meist so offen abzulesen sind, bleiben ihr verborgen. Nachdem er sich Peregils Erwiderung angehört hat, schweigt er noch einen Moment, bevor er sich wieder zu Wort meldet. „Kannst du nicht oder willst du nicht?“ fragt er Leila schließlich, doch es ist keine Provokation aus der Frage zu erkennen. Vielmehr klingt es, als wäre ihm die Antwort schon bekannt. „Ich glaube eher, du hast dich längst entschieden, welchen Weg du gehen willst und bist nur noch nicht bereit das zuzugeben. Sonst hättest du dich vielleicht bemüht, Kola und Caracol ernsthaft um Rat zu fragen, statt immer nur mit ihnen feiern und tanzen zu gehen.“

Er steckt die Hände in die Hosentaschen und lehnt sich gegen die Wand. „Also ist die Sache einfach. Wenn du es nicht kannst, werde ich mich ändern müssen.“ Er schaut noch einmal in die Runde. „Tevik hat sowieso kein Problem mit deinen Methoden, und Peregil wird selbst entscheiden müssen, wie er damit umgeht.“ Sorge liegt in seinem Blick als er den Magier ansieht, und er legt ihm kurz eine Hand auf die Schulter.
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Offline Lou

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #18 am: 25. Oktober 2008, 22:38:52 »
"Ich hab´ es so satt! Gute Leila - böse Leila, Neithar - Rowenheim.
Ich bin einfach nur ICH. So bin ich anscheinend nun mal.

Und es stimmt doch überhaupt nicht, dass ich nicht versucht hätte, mich zu ändern. Ich habe Mel um Hilfe gebeten, weil ich Angst vor mir selber hatte. Ich habe monatelang gegrübelt, wer oder was ich denn nun bin und ob mir das gefällt oder nicht. Ich habe mit Caracol geredet, habe Makhito um Hilfe gebeten - aber nichts hat mir wirklich geholfen. Das hat mich alles nur noch viel mehr durcheinander gebracht, fürchte ich.

Und Du hast Dir so viel Mühe gegeben, Melville."Leila wirft einen liebevollen Blick auf ihren Freund. "Es würde mir so Leid tun, wenn Du meinetwegen... .
Könntest Du mir das jemals verzeihen? Könnte ich mir das jemals verzeihen? Ich war so stolz auf Dich, als Du Ritter wurdest. Und Du warst auch so glücklich und ... . Was kann ich bloß tun, was kann ich bloß tun? Ich muss meine Eltern retten- ich muss erst meine Eltern retten. Dann kann ich darüber nachdenken. "

Leila läuft jetzt ziehmlich hysterisch im Zimmer auf und ab.
 

Offline Makkharezz

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #19 am: 26. Oktober 2008, 09:31:02 »
Resigniert zuckt Melville die Schultern. „Dass du andere Wertvorstellungen hast als ich, muss ich akzeptieren. Und es wäre vermessen, würde ich dir deine Schwächen vorwerfen.... ich habe selbst genug Fehler, die ich mir ankreiden müsste." Nun schaut er starr zu Boden, und es ist fast nur ein Flüstern, mit dem er sagt: "Aber dass du mich ständig hintergehst, um deine Ziele zu erreichen, das ist Verrat an unserer Freundschaft, und das werde ich dir nicht verzeihen.“
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Offline Lou

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #20 am: 26. Oktober 2008, 18:55:18 »
"Ich hab´ jetzt genug. Sagt mir Bescheid, wenn es losgeht."
Leila verläßt wütend das Zimmer.

Peregil

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #21 am: 27. Oktober 2008, 21:06:28 »
Der dicke Magier sinkt in sich zusammen, völlig entlehrt sieht er aus. Hilflos. Traurig.

Mit leicht zittriger Stimme:

"Das wars wohl. Und jetzt?"

Offline Makkharezz

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #22 am: 27. Oktober 2008, 22:13:45 »
„Jetzt müssen wir auf die Götter vertrauen.“ Auch Melville sieht erschöpft und niedergeschlagen aus. Er setzt sich neben Peregil auf das Bett und stützt sich mit den Ellbogen auf den  Oberschenkeln ab, als hätte ihn alle Kraft verlassen.

„Ich habe nie mit dir über deinen Glauben gesprochen, jedenfalls nicht mehr als ein paar Worte. Ich weiß nicht, ob die Götter eine große Rolle in deinem Leben spielen, oder ob du zu denen gehörst, die eher aus Gewohnheit beten, und die nicht sicher sind, dass ihnen eine höhere Macht zur Seite steht.“ Er wirft einen kurzen Blick zu dem Magier hinüber, in dem auch ein Fünkchen Neugier liegt.

„Ich kann dir nicht sagen, ob unsere Freundschaft eine Zukunft hat, und noch weniger weiß ich, welchen Weg die Götter für jeden von uns vorgesehen haben - kein Wunder, nach all diesen verwirrenden Visionen und Träumen. Aber ich glaube fest daran, dass die Götter uns unterstützen, weil wir eine Aufgabe zu erfüllen haben.“

Nun gerät seine Zuversicht doch ein wenig ins Wanken. Er schluckt und klingt plötzlich längst nicht so sicher. „Wenn es dafür nötig ist, meine Lebenspläne einem höheren Zweck zu opfern, dann muss ich dazu bereit sein.“ Er sinkt ein wenig in sich zusammen, doch als Peregil in seiner Verzweiflung sieht, reißt er sich ein wenig zusammen und versucht, den Freund zu trösten. „Du darfst nicht so schwarz sehen. Du wirst sehen, alles wird sich finden. Irgendwie werden wir uns schon noch zusammenraufen. Jeder von uns hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, da müssen wir doch füreinander da sein.“
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Peregil

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #23 am: 28. Oktober 2008, 10:07:52 »
Peregil bleibt zusammengesunken sitzen, hat Melville aber aufmerksam zugehört. Und es kam sogar ein kurzes Lächeln auf seine Lippen, als der Krieger sich neben ihn gesetzt hat.

"Weißt du, außer Pepito hatte ich nie einen Freund. Und so gerne ich ihn auch mag, er ist doch nicht der Typ, mit dem ich dieses Leben [er macht eine weite Geste mit der Hand] teilen könnte. Aber ihr, ihr seid jetzt für mich richtige Freunde, und es ... es war ein so schönes Gefühl zu wissen, dass man gemeinsam Aufgaben besteht, zusammen durch dick und dünn geht, sozusagen. Und jetzt ... geht alles kaputt. Wir hatten doch so viel Spass auch, bei allen Gefahren und so weiter. Wieso kann sie nicht verstehen, dass sie so nicht handeln darf? Oder ist es nur Trotz? Ich weiß nicht, was ich denken soll ...."

Dann schaut er Mel direkt an.

"Und was ich glaube weiß ich auch nicht so recht. Klar bin ich immer in den Tempel gegangen. Aber wenn ich es so recht bedenke, habe ich mich nie so richtig einem Gott anvertraut. Wenn es Probleme gab, richtig ernsthafte, dann hab ich schon die Götter um Hilfe gebeten. Erst seit der Sache mit dem Stab, und der Befreiung von Erro ... der Hoffentlich-Befreiung, meine ich .... da habe ich gespürt, dass die Götter viel mehr sind als nur so eine Hilfsfunktion in der Not. Und ich glaube auch, dass wir für eine Aufgabe vorgesehen sind, mit den ganzen Visionen und allem dazu. Vielleicht von den Göttern. Ich kann es nicht sagen ...."

Offline Makkharezz

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #24 am: 28. Oktober 2008, 19:41:18 »
Melville seufzt aus tiefstem Herzen. „Was in Leilas Kopf vorgeht, übersteigt bei weitem meinen Verstand. Ich glaube, sie ist selbst nicht recht glücklich damit, welchen Weg ihr Leben nimmt, aber sie fühlt sich darin gefangen und weiß nicht, wie sie die Kurve kriegen soll. Ich wünschte, ich wüsste, wie ich ihr noch helfen soll.“

Ernst sieht er Peregil an. „Auf jeden Fall will ich auch nicht, dass unsere Freundschaft zerbricht, und ich bin nicht bereit, sie kampflos aufzugeben. Selbst jetzt nicht, nach diesem Fiasko.“ Er versucht, für den Magier eine selbstsichere Miene aufzusetzen – mit eher mäßigem Erfolg.

„Genau deshalb wollte ich ja auch mit euch eine Lösung finden. Wahrscheinlich habe ich es wieder mal völlig falsch angefangen und nicht die richtigen Worte gefunden. Klar dass sich Leila angegriffen fühlt, aber ich bin stinksauer, und ich habe auch jedes Recht dazu, so wie Leila und Tevik mit mir umspringen.“ Mühsam senkt er seine Stimme ein wenig, klingt aber immer noch energisch. „Ich habe verdammt nochmal wenigstens versucht, etwas zu retten, und keiner kann mir vorwerfen, ich sei nicht bereit, etwas für unsere Freundschaft zu opfern. Aber langsam wird es mal Zeit, dass alle mal etwas dafür tun.“

Er versinkt in Schweigen, aber die Bedeutung seiner letzten Worte hängt zu schwer im Raum, und schließlich spricht er doch weiter. „Ich bin froh, dass dir unsere Freundschaft ebenso viel wert ist wie mir, und ich bin dir auch dankbar, dass du heute in dieser Sache so deutlich Stellung bezogen hast. Ich hatte sonst immer das Gefühl, gegen alle anderen völlig allein dazustehen.“ Er lächelt Peregil an, und nun gelingt es ihm doch, ein wenig Zuversicht auszustrahlen.

„Ich bin vielleicht ein naiver Tölpel, aber ich glaube trotz allem, dass Tevik und Leila unsere Freundschaft ebenso wichtig ist. Es ist wohl, wie Tevik sagte: Wir haben völlig unterschiedliche Ansichten und gehen völlig verschiedene Wege, um unser Ziel zu erreichen. Nur habe ich meine Toleranzgrenzen erreicht, und habe heute die einzige Möglichkeit aufgezeigt, wie ich diese Grenzen noch überschreiten könnte. Vielleicht gelingt es uns damit, uns zusammenzuraufen. Und wenn wir es wirklich wollen, dann werden uns auch die Götter zur Seite stehen.“
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Peregil

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #25 am: 29. Oktober 2008, 10:19:05 »
Peregil versucht auch ein aufmunterndes Lächeln.

"Weißt du, früher hab ich mir nie großartig Gedanken darüber gemacht, ob ich richtig handle oder falsch. Welchen Weg ich gehen sollte. Gesetzestreue, göttergefällige Lebensweise. Insgesamt, denke ich, war ich schon recht brav und anständig. Aber das kam fast von alleine. Immer auch etwas Angst, was passieren kann, wenn man sich nicht dran hält, an die Gesetze und Gebote.
Spätestens seit Erro in mir war weiß ich aber mit Bestimmtheit, wie ich nicht werden will. Ich werde (hoffentlich) nie für Macht oder Reichtümer meine Ideale verraten. Ich werde nicht skrupellos werden, sondern im Gegenteil, mehr darauf achten als früher, auf dem richtigen Weg zu bleiben.
Nur, umso weniger kann ich Leila verstehen. Sie hat das alles doch auch gesehen. Wie schlimm diese Gestalten alle sein können, egal ob nun Erro, oder Rowenheim oder dieser Finan. Sie kann sich doch nicht auf diese Welt einlassen wollen ..... weißt du, mir kommt grad der Gedanke, dass vielleicht wir auch noch die Aufgabe bekommen haben, um Leilas Seele zu kämpfen. Dass wir trotz aller Rückschläge nicht aufgeben dürfen, nicht nachgeben dürfen, weil sie sonst vielleicht für immer verloren ist.
Äh, na ja, jedenfalls finde ich, dass gerade weil wir, also du und ich, um, ja, also, weil wir halt klar Stellung beziehen sollten, und ja trotzdem versuchen sollten, Leila nicht fallen zu lassen, em, wärs ja vielleicht doch ganz gut, wenn du jetzt also nicht so einfach dein Amt quasi niederlegst, sondern, ja mehr oder minder halt klar Stellung beziehst, um ihr irgendwie zu zeigen, dass es auch anders geht und ihr zeigst, dass die moralische Richtung von uns allen nicht unbedingt in Anführungsstrichen nach unten tendieren muss. Weiß auch nicht, vielleicht denkt sie sonst noch, dass es am Ende doch die richtige Richtung ist, wenn wir alle mitmachen......"

Offline Makkharezz

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #26 am: 29. Oktober 2008, 14:53:16 »
Aufmerksam hört Melville zu, ab und zu nickt er, als würde er genau verstehen, wie Peregil sich fühlt. „Du hast recht, dass wir Leila nicht im Stich lassen dürfen“, sagt er gleich, als Peregil zuende gesprochen hat.

Etwas zögernder dann: „ Ich bin nur nicht so sicher, was wir tun sollen. Anfangs habe ich alles versucht, um sie auf einen rechtschaffenden Weg zu bringen – wohl mehr zu zerren, denn je vehementer ich sie von meiner Meinung überzeugen wollte, desto mehr hat sie sich von mir und meinem Weg abgewandt. Dann sagt Tevik immer, wir hätten jeder unsere ganz eigene Art, Herausforderungen zu begegnen, also wer weiß, ob es nicht doch richtig wäre, Leilas Weg einfach zu akzeptieren. Vielleicht fasst sie dann wieder Vertrauen zu mir und gewinnt daraus die Kraft, einen anderen Weg einzuschlagen. Vielleicht geben wir sie aber auch genau dadurch verloren.“

Er stützt den Kopf in die Hände und reibt sich müde die Augen. „Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Was sollen wir denn tun? Soll ich sie etwa vor den Richter schleppen und als Mörderin verurteilen lassen?“
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Offline Lou

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #27 am: 29. Oktober 2008, 16:58:00 »
Stimme aus dem "OFF": Hilfe, wie seid Ihr denn drauf? TEVIK, ich brauche Deine Unterstützung!!!

Peregil

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #28 am: 30. Oktober 2008, 10:34:37 »
Peregil mit leiser Stimme, sein Blick verliert sich irgendwo.

"Ich weiß es auch nicht. Ich weiß, dass das, was mir gesetzesmäßig richtig zu sein scheint, einfach nicht zu meinen Gefühlen gegenüber Leila passen will. Aber wie damit umgehen? Für mich wäre es sicher leichter, das Gesetz ein wenig zu ignorieren, leichter als für dich ...."

Er sinniert etwas vor sich hin.

"Also, ich denke, wenn wir Leila auf einen vernünftigen Pfad bringen wollen, dann helfen drastische Maßnahmen nicht. Das weckt nur den Trotz in ihr. Wir sollten ihr, glaube ich, aber trotzdem auf jeden Fall zeigen, dass ihr Verhalten falsch war, dass es so nicht geht. Ich denke, dass haben wir bereits ausreichend getan. Ich für mein Teil zumindest. Auf der anderen Seite dürfen wir ihr unsere Freundschaft nicht entziehen. Ich denke, dass will keiner von uns. Wir müssen ihr liebevoll beiseite stehen, das ist, glaube ich, der einzige Weg. Und ich fürchte, es wäre besser für dich, wenn du diesen Zwiespalt noch eine Zeit lang erträgst. Wenn du sie nicht unter Druck setzt mit mit deinem Ausstieg aus dem Orden, denn das will sie bestimmt nicht für dich. Ich weiß, wie lange noch? Wieviel kmuss man hinnehmen? Keine Ahnung. Ich glaube aber, du solltest es versuchen."

Etwas hoffnungsvoll schaut er jetzt Melville an ....

Offline Makkharezz

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Re: Gewissensfragen
« Antwort #29 am: 30. Oktober 2008, 15:38:23 »
Der schüttelt heftig den Kopf und springt auf. „Du verstehst einfach nicht, was das hier bedeutet!“ Damit greift er zu seinem Amulett, oder eher, an die Stelle, an der er normalerweise das Amulett trägt. Erst dann wird ihm bewusst, dass es nicht mehr da ist, und er lässt die Hand sinken. Nur mit Mühe hält er seine Emotionen im Zaum, und er zittert am ganzen Leib.

„Ich habe im Angesicht der Götter einen heiligen Eid geschworen, den ich mehrfach gebrochen habe. Wie kann ich da Ritter bleiben? Tevik hat vorhin gesagt, der Orden ist ein wichtiger Teil dessen, was mich und meine Persönlichkeit ausmacht. Recht hat er, aber er weiß einen Scheißdreck, was es mir abverlangt, diesen Teil meiner selbst zu verraten.“ Er baut sich vor Peregil auf und funkelt ihn wütend an „Und was kümmert es euch überhaupt? Es ist allein meine Entscheidung, und es geht euch überhaupt nichts an.“

Als er Peregils Mienenspiel beobachtet, weicht die Härte aus seinen eigenen Zügen. „Es tut mir leid“, flüstert er, „ich wollte dich nicht anbrüllen.“ Er lässt sich wieder auf das Bett fallen. „Ich kann nicht mehr. Ich kann das einfach nicht mehr…“

Eine Weile herrscht Stille, dann bemüht Melville sich um Fassung. „Wohin mein Weg führt, muss ich selbst entscheiden. Aber was Leila angeht, werde ich mir Mühe geben, deinem Rat zu folgen und Leila gleichzeitig zur Seite zu stehen, ihr aber auch klarzumachen, wenn ihre Taten nicht rechtens sind…. wenn ich auch noch nicht recht weiß, wie ich das anstellen soll. Ob es mir gelingt, Leila und Tevik wieder zu vertrauen, weiß ich beim besten Willen nicht. Aber wenn du meinst, werde ich ihnen vorschlagen, dass wir alles vergessen, was vorgefallen ist und noch einmal von vorn anfangen.“
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