Skeyfare

02. Juni 2023, 15:22:15
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Skeyfare » Orfinlir » Die Suche » Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea

Autor Thema: Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea  (Gelesen 54897 mal)

Offline Mealanea

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #45 am: 14. Juli 2009, 12:56:00 »
Der Wolf bleibt noch einen Moment so mit Chacota liegen, sein Kopf immer noch gegen seinen Körper gedrückt, dann rollt er sich auf den Bauch, erhebt sich, verwandelt sich wieder in Mea, die dann ganz aufsteht. Vergnügt reicht sie Chacota die Hand, um ihm aufzuhelfen.

"Wozu hast du denn deine Manschetten angelegt? Erwartest du einen Kampf?"

Offline Chacota

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #46 am: 14. Juli 2009, 22:38:38 »
Mea spürt die Augen des Seraphen auf sich ruhen, ein seltsame Glanz wohnt ihnen inne. Fast ohne Zögern ergreift er ihre Hand und läßt sich helfen. Meas Ausgelassenheit scheint seine Disziplin auszuhöhlen, fast von selbst kommen die Worte: „Es fehlt mir so . .“, er verstummt schnell.
Als sie nach den Lederschienen fragt schließt er für einen Moment die Augen, danach sucht er den direkten Augenkontakt. „Ich kämpfe mit mir.“ Die Worte kommen überlegt, fast bedächtig. „Wenn ich je wieder um deine Hilfe bitte, so will ich mir sicher sein, dass ich mich unter Kontrolle habe.“ Immer zögernder. "Für dieses Mal mag es vorbei sein, aber ich weiss nicht, was noch kommen wird.“ 
Seine Augen nun voller Hoffnung – und Angst. „Es ist doch vorbei für dieses Mal?“

\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

Offline Mealanea

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #47 am: 15. Juli 2009, 10:25:16 »
Mea zieht noch einmal die Hand Chacotas zu sich heran, und betrachtet die Manschetten genauer.

"Was soll das bewirken? Eine vorbereitete Fessel?"

Sie schüttelt den Kopf, wirkt dabei etwas verzweifelt und blickt ihn mit einer Mischung aus Vorwurf und Resignation an.

"Ich denke aber, dass es für dieses mal vorbei ist. Da stecken diese zwei Nägel in deinem Rücken. Unter den Umständen hier kann ich da nichts machen, es wäre zu gefährlich sie herauszunehmen, wenn du dich so windest. Wir sollten warten, bis wir irgendwohin kommen, wo wir das in Ruhe machen können."

Sie lässt seine Hände langsam los, lächelt ihn aber jetzt wieder aufmunternd an.

Offline Chacota

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #48 am: 15. Juli 2009, 12:46:38 »
Meas prüfender Blick sagt ihr, dass das Seil über den Ledermanschetten keinen anderem Zweck dienen kann.
Bei ihren nächsten Worten erstarrt der Seraph, seine Hände wie Stein unter Meas Berührung, als sie endet kommt noch immer keine Reaktion von ihm, erst als sie seine Hände losläßt steht er auf, zunächst langsam, dann werden seine Bewegungen schneller und er verschwindet zwischen den Bäumen hinter ihrem kleinen Lager.
Mea sieht, dass er seine Waffe bei sich führt und, vielleicht in 50 m Entfernung, sein Schwert zieht und einen Übungskampf beginnt. Bis jetzt hatte Mea selten gesehen, dass Chacota ohne Sparringspartner trainierte; in diesem kleinen Waldstück läßt er alle Beherrschung fallen und innerhalb von drei Minuten verausgabt er sich bis an die Grenze aller körperlichen Möglichkeiten. Jede noch so irrwitzige Drehung, jeden Hieb und Stoß, zu dem er fähig ist, vollzieht Chacota bis er schwer atmend stehenbleibt und das Schwert sinken läßt. Einen Moment verharrt er so, dann legt er das Schwert vorsichtig auf den Boden, begibt sich zwei Schritte weiter und setzt sich auf den Waldboden.
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

Offline Mealanea

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #49 am: 15. Juli 2009, 14:17:16 »
Mea geht dann zu Chaco rüber und setzt sich neben ihn.

"Fühlst du dich jetzt besser, wo du weißt, was es ist?"

Offline Chacota

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #50 am: 15. Juli 2009, 19:51:32 »
Der Schweiß läuft Chacota in Bächen über das Gesicht und er atmet nach wie vor wie ein Blasebalg; bis er zu Atem gekommen ist bleibt ihm noch etwas Zeit. Schließlich: „Ja und nein. Ich bin nicht verrückt, der Schmerz nicht eingebildet, aber dass  . .“, er stolpert, sucht nach Worten, „dieser Beweis der Folter, den ich nicht ablegen kann . . er entsetzt mich. Macht mich unendlich zornig. Gibt jener Zeit wieder eine Macht über mich, gegen die ich wüten kann ohne etwas ausrichten zu können.“ Er sucht in Meas Gesicht nach Verständnis.
Er wischt sich den Schweiß von der Stirn, bemerkt das Seil, lacht mit einem höhnischen Unterton und beginnt die Manschetten zu lösen. „Ich werde mit diesen Nägeln leben, denn wir werden keinen besseren Ort finden und ich werde nie ruhiger als ich es vorhin war.“ Hart sein Blick nun.
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

Offline Mealanea

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #51 am: 16. Juli 2009, 08:51:13 »
Mea nickt natürlich verständnisvoll bei seiner Erklärung.

"Ja, es ist ein Beweis, und es erinnert dich immer wieder an deine Zeit im Turm. Aber da du jetzt weißt,was es ist, hat es auch keine Macht mehr über dich. Es ist nur ein Ding. Mehr nicht. Wenn du es los wirst, dann kann deine Heilung, die Heilung deiner Seele, erst richtig beginnen." kurze Pause, ernster Blick. "Es wird bessere Möglichkeiten geben, als die Bärenattacke. Du wirst ruhiger sein können. Ich werde dann die Nägel entfernen können." eindringlicher Blick. "Willst du die Nägel loswerden?"

Offline Chacota

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #52 am: 16. Juli 2009, 10:39:01 »
Er hält in der Bewegung inne und seine Augen leuchten. „Es sind vielleicht nur zwei Dinge, aber ich sehe sie in meinen Alpträumen, ich spüre sie jeden Tag und sie besitzen eine Macht über mich, die du dir nicht vorstellen kannst. Allein durch die Angst, die sie auslösen, ich könnte noch einmal durch sie in eine Situation kommen, in der ich dich angreife.“ Sie sieht, wie wichtig ihm dieses Worte sind. „Wenn du dich dieser Gefahr noch einmal aussetzen willst, dann bin ich bereit.“
Er beginnt, die Manschetten wieder zu befestigen, er sieht Mea bei den folgenden Worten nicht an: „Achte nur darauf, dass du mich erst befreist, wenn du sicher bist, das ich Herr über meine Kräfte bin.“ Ein winziges Zittern in der Stimme kann er nicht unterdrücken.
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Offline Mealanea

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #53 am: 16. Juli 2009, 13:03:16 »
Mea legt ihm die Hand auf den Arm.

"Keine Angst, diesmal werde ich es anders machen. Ein weiterer Bärenangriff wäre sicherlich nicht erfolgreich, weil du ja damit rechnen würdest. (sie grinst) Obwohl, Spass gemacht hat es schon. Aber das können wir ja auch zu anderer Gelegenheit nochmal wiederholen. Nein, ich muss erst in eine Siedlung, wenigstens ein Dorf, und ein paar Dinge besorgen, die ich für den 2. Versuch brauche. Also sollten wir morgen ein paar Meilen gehen, und keinen weiteren Sprung machen, in der Hoffnung, dass wir eine finden."

Sie blickt zum Lagerplatz rüber.

"Ich mach mal was zu Essen für uns. Am besten, du legst dich so lange hin und ruhst dich aus."

Offline Chacota

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #54 am: 16. Juli 2009, 16:22:45 »
Er hebt leicht die Augenbrauen: „Ein Bär war es? So genau habe ich es nicht erkannt; aber unter anderen Umständen würde ich ihm einen ordentlichen Ringkampf liefern.“ Mea merkt, wie froh Chacota ist, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken, vielleicht aber auch, dass sie für ihre Planungen noch etwas Zeit braucht.
„Ich verspüre keinen Hunger, warte nicht auf mich. Ich brauche . . etwas Abstand.“ Er sieht Mea an, wiederum um Verständnis suchend, dann verwandelt er sich und fliegt davon.

Er kommt erst zur Dämmerung ins Lager zurück, er trinkt in großen Schlucken und sieht müde aus. „Ich übernehme die erste Wache.“
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Offline Mealanea

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #55 am: 16. Juli 2009, 17:07:43 »
Mea stört sich nicht dran, und ißt selbser mit gutem Appetit.

Später schaut sie Chaco bei dessen Rückkehr kurz etwas besorgt an, als sie aber merkt, dass es ihm gut geht, verschwindet das schnell wieder, und sie wünscht ihm gute Nacht und legt sich schlafen.

Beim Wachwechsel hat sie gute Laune und macht sich über Chacos "Nachtblindheit" lustig.



Dann wacht der Seraph mitten in der Nacht auf, oder ist es nur ein Traum, ein Alptraum?

Wieder kann er sich nicht bewegen, starke Baumwurzeln umschlingen seinen ganzen Körper.
Das Lagerfeuer leuchtet hell, Mea muß es erneut angefacht haben. Die Druidin steht zwischen dem Feuer und Chacota, schattenschwarz nur ihr Umriß zu erkennen. In ihrer Hand blitzt die Klinge eines Messers.

Mit leiser, heiserer Stimme spricht sie:

"Es tut mir leid, Chacota. Das wird jetzt etwas weh tun. Aber du mußt keine Angst haben, ich habe alles genau bedacht."

Offline Chacota

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #56 am: 16. Juli 2009, 22:19:52 »
Tatsächlich scheint der Seraph ausgeglichener als er ans Lagerfeuer zurückkehrt, er sucht jedoch kein Gespräch, scheint völlig zufrieden damit, neben Mea zu sitzen und nickt nur kurz als sie sich schlafen legt. Lange ruht sein Blick auf der schlafenden Druidin ehe er seine Aufmerksamkeit der Nacht widmet.
Er weckt sie schließlich; übermüdet wirkt er, seine Bewegungen langsam, Meas Frotzelei nimmt er mit einem Lächeln hin, nur ganz kurz meint sie dabei ein seltsames Blitzen in seinen Augen zu sehen.

Er hat wie letzte Nacht Angst vor dem Schlaf, lange wehrt er sich gegen die Müdigkeit bis er schließlich aufgibt. Fast sofort befindet er sich im ersten Alptraum, als habe dieser nur auf Chacotas Schlaf gewartet . . . Ich will aufstehen, ich muss bereit sein . . . doch nichts gehört mehr mir, nichts gehorcht mir.
Was hat er in der Hand, was ist es? Ein Nagel?
Ich kann nicht sehen, was geschieht.
WO IST ER?
Der Schmerz explodiert im Rücken. Noch einmal. Noch einmal.

Wie immer an dieser Stelle schreckt er hoch, doch wird er daran gehindert, er reisst die Augen auf, sieht das Blitzen des Messers und versucht verzweifelt, Traum und Wirklichkeit zu trennen. Dann gewinnt die Panik Oberhand und der unbeherrschbare Verteidigungswille läßt ihn wieder und wieder gegen die Fesseln aufbegehren. Irgendwann dann erlahmt der Widerstand und der Seraph gibt auf.
Es ist kalt. Das Stroh ist nass. Durst, ich habe solchen Durst.
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Offline Mealanea

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #57 am: 17. Juli 2009, 10:34:08 »
Was nun wirklich geschieht, kann Chacota kaum von Träumen, Visionen, Erinnerungen unterscheiden .....

.... die Druidin hockt neben ihm, die Hand auf seiner Brust, Schmerzen gehen davon aus, durchziehen den ganzen Körper, langsam von der Mitte bis in die Fingerspitzen .....

.... eine riesenhafte Spinne, ihre tausend Augen glänzen ganz nah vor Chacotas Gesicht, reflektieren seine eigenen Augen hundertfach, fürchterlicher Schmerz als sie ihren Biß immer und immer wieder an seinem Oberkörper anbringt ....

.... Schwäche .....

.... Mea, kühlt die Stirn mit einem nassen Tuch, kein Muskel lässt sich mehr bewegen, Worte, was sagt sie? .....

.... nasse Gräser .... Erde ..... Gesicht auf kaltem Boden ......

..... "alles gut, keine angst" Lüge! .....

..... nichts mehr fühlen ......

..... verschwommen das Grün des Waldes im Sonnenschein, Wärme auf der Haut. Unendliche Schwäche. Kaum ein Finger zu rühren. trockene Kehle. wer sitzt da? .....

Offline Chacota

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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #58 am: 17. Juli 2009, 22:09:01 »
Abtauchen in die Allgegenwärtigkeit der Erinnerungen. Keine Kraft sich zu wehren. Gegen nichts . . . ein Fußtritt.. „Es ist soweit.“ Ein Moment der unendlichen Erleichterung: Ich verlasse diesen Raum, nie wieder eine Berührung. Ich muss nur noch aufstehen.
Unten wartet die Sonne –  so wird es dann enden.
Nur noch ein mal letztes Mal erheben . . .

Mea sieht, wie Chacotas Hand umhertastet, auf der Suche nach einem Halt; ein aussichtsloser Versuch sich hochzustemmen, jede Faser seines Selbst schreit nur noch dies eine Mal!Verbissen und gleichzeitig völlig unerreichbar sein Ziel, so sehr der Wille ihn auch zwingen mag.
Schließlich ein Räuspern, dann die Worte, Auflehnung und Kapitulation zugleich: „Nicht tot  . . . niemand mehr. Gleich . . .“ Er versucht den Kopf zu heben, sucht sein Gegenüber.
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Re:Verweigerung oder Kapitulation - Für Mea
« Antwort #59 am: 18. Juli 2009, 08:34:00 »
Chacota kann Mea´s Stimme jetzt wieder klar hören, falls sie bis in sein Bewußtsein vordringt.

"Chacota, es ist alles gut. Ich bin es Mea. Es wird dir bald besser gehen. Du bist mit mir im Wald, ganz im Osten von Orfinlir. Wir sind auf dem Weg zu Shutha. Die Nägel sind aus deiner Schulter entfernt. Alles ist gut. Die Wunde verheilt. Die Schwäche wird bald vorübergehen. Chacota, sag doch was. Ich liebe dich doch so sehr. Alles wird gut werden. Ich bin es, Mea."

Er spürt ein feuchtes Tuch an seinen Lippen und ein kleines Rinnsal Wassers läuft in seinen Mund.