Skeyfare

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Skeyfare » Andere Welten » Kalandria » Die Rückkehr des Königs » Wiedersehen und erneuter Abschied

Autor Thema: Wiedersehen und erneuter Abschied  (Gelesen 18484 mal)

Offline Laurentus

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #15 am: 17. November 2009, 09:12:42 »
Rakon geht zunächst gar nicht auf ihre Frage ein, sondern tritt direkt zu ihr und nimmt ihre Hände in die seinen. Er lächelt ihr zu, als er sagt:
"Du hast nicht mehr falsch gemacht, als ich. Wir hatten beide unsere vermeintlichen Gründe, nicht mit dem anderen zu sprechen. Das müssen wir in Zukunft vermeiden, denn du hast recht, dass wir uns so fast verloren hätten. Ab jetzt werden wir uns immer alles erzählen, was uns bewegt, und dann wird es auch solche Probleme nicht  mehr geben. Ganz einfach." Und durch sein zuversichtliches Lächeln und seinen bestimmten Ausdruck scheint es Niryann auch wirklich so, als gäbe es hier überhaupt keinen Zweifel mehr.
"Und Alrik, den habe ich dann gefunden, irgendwo in der Wildnis in Richtung Emmenland. Ich habe ihm sein Schwert vor die Füße geworfen und ihn zur Rede gestellt. Und da ist mir dann alles klar geworden, und ich habe verstanden, welche Last er, und auch du, mit euch herumgeschleppt habt."
Abrupt hält er inne und streichelt über ihr Haar, Zuneigung und Mitleid auf seinen Gesichtszügen.

Offline Niryann

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #16 am: 11. März 2010, 14:12:50 »
Dieses Mal läßt sie sich durch die Zärtlichkeiten nicht ablenken, sie greift seine Hand, hält sie fest und will eine Antwort: „Ihr habt euch also nicht geschlagen, sondern versöhnt?“ In ihrer Stimme eine Mischung aus Unglaube und Hoffnung. „Aber wie . .?“
Sie räuspert sich, seine Worte von eben noch im Ohr, keine Geheinmisse mehr voreinander zu haben, schüttelt den Kopf als die Bilder von ihrem Vater vor ihrem inneren Auge sich ausbreiten und versucht sich zu konzentrieren. „Alrik und ich, wir dachten beide, es gäbe keine Lösung, fast verrückt geworden bin ich; er so unglücklich und du und ich . . .“, nun fallen ihr keine Worte mehr ein, sie senkt den Kopf. „Wo will Alrik nun hin?“
. . und ich nehme mir die Freiheit,
aufzubrechen wohin ich will.

Offline Laurentus

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #17 am: 12. März 2010, 10:10:21 »
Intensiv schaut er seiner Frau in die Augen, dabei spricht er leise, fast beschwörend.

"Und ich und du, was .... ?"

Offline Niryann

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #18 am: 12. März 2010, 12:56:29 »
Sie wird leichenblass, kann ihm nicht in die Augen sehen und flüstert: „Wir haben einander nie soweit vertraut, uns von unseren größten Ängsten zu erzählen.“ Und dann, so leise, dass Rakon die Worte nur erahnen kann: „Und es geht schon wieder los . . . aber ich kann dir nicht davon erzählen.“ Sie rutscht von der Brüstung und stolpert einige Schritte von Rakon weg, dann zwingt sie sich stehenzubleiben, den Kopf noch immer gesenkt. „Du würdest mich  . . . verachten.“ Dann stürzt sie zur Treppe und rennt die Stufen hinab.
. . und ich nehme mir die Freiheit,
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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #19 am: 13. März 2010, 08:44:16 »
Er lässt sie (erstmal).

Später am Abend wird er mit ihr wieder das Gespräch suchen, wenn er sie beim Essen antrifft.

Offline Niryann

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #20 am: 24. März 2010, 11:55:14 »
Beim Essen ist Niryann zwar stiller als sonst, aber als Rakon zu ihr tritt wirkt sie gefasst. „Ich fürchte, dass manche Dinge nicht ausgesprochen werden sollten, denn sie würden etwas Einzigartiges zerstören. Meinst du nicht auch?“
. . und ich nehme mir die Freiheit,
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Offline Laurentus

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #21 am: 27. März 2010, 15:20:30 »
Rakon freut sich, dass Niryann wieder mit ihm reden will, das leichte Lächeln vergeht auch nicht bei seiner Antwort.

"Nein, finde ich nicht. Aber manche Dinge brauchen ihre Zeit, bis sie reif sind, ausgesprochen zu werden."

Er mustert Niryann genau, sein Ausdruck bleibt freundlich und liebevoll, sagt aber nichts mehr, sondern scheint auf eine Antwort zu warten.

Offline Niryann

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #22 am: 27. März 2010, 19:51:25 »
Gegen seine Ruhe wirkt die Waldläuferin nun wieder fahrig, nervös beginnt sie ihren Zopf zu winden bis die Haare einen einzigen dichten Knoten bilden. Sie sieht Rakon an, ratlos: „Aber woran kann ich erkennen, wann die Zeit gekommen ist? Mein Gefühl sagt mir, dass das nie der Fall sein wird.“
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Offline Laurentus

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #23 am: 30. März 2010, 19:10:10 »
Er lächelt wieder, fast schon mitleidig, aber doch auch unwiederstehlich freundlich, aufmunternd, sicherheitgebend.
"Vertrau deinen Gefühlen, ich bin sicher, dass du es merken wirst."
Er schaut sie kurz eindringlich an.
"Und du weißt, dass du mir nichts zu verheimlichen brauchst. Du kannst mir alles sagen, was dich bewegt. Denn wie kann ich dir sonst helfen, wenn du mir nicht erzählst, was dich belastet?"

Offline Niryann

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #24 am: 01. April 2010, 14:19:05 »
Fast hart entgegnet sie: „Alles in mir sagt, dass es falsch ist dir zu erzählen, was passiert ist während du fort warst. Aber ich will nicht, dass unser neuer Anfang mit diesem Geheimnis beginnt. Wenn es dann noch ein uns gibt.“
Niryann sieht Rakon in die Augen und Schmerz und Trotz in ihnen halten sich die Waage als sie sagt: „Ich habe meinen Vater getötet.“
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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #25 am: 02. April 2010, 11:24:33 »
Kurz blinkt er und wirkt überrascht, dann gewinnt er seine Selbstsicherheit wieder zurück, ohne jedoch zur alten Fröhlichkeit zurückzukehren. Ernsthaft sagt er:

"Erzähl mir, wie es dazu kam. Bitte."

Offline Niryann

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #26 am: 02. April 2010, 20:47:19 »
Sie schluckt, dann wendet sie den Blick ab und starrt bei ihrem Bericht in die Kerzen, die an der gegenüberliegenden Wand hängen. „Du weißt, dass ich von Laurentus’ Turm aus ins Adlertal wollte um nachzusehen, ob es meiner Mutter gut geht und mich vergewissern, das Vater das Geld, das Nitam und Minatelle ihr geben, nicht vertrinkt.“
Sie schluckt wieder, sucht Worte, dann sprudelt es einfach aus ihr heraus. „Vater hatte der Tannewetzel erwischt, aber obwohl er völlig abhängig von Mutter war hat er sie noch immer genauso unterdrückt wie er es immer getan hat.“ Sie spricht immer schneller, wütender. „Er hat uns beschimpft, Gift und Galle gespuckt und . . . und . . die Krankheit hatte ihn nicht demütiger gemacht, im Gegenteil!“ Dann, voller Trotz. „Ich habe nicht ihn erlöst, ich wollte meine Mutter endlich befreien.“ Sie sieht Rakon noch immer nicht an, aber ihre Schultern beginnen unkontrolliert zu zucken.
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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #27 am: 03. April 2010, 11:51:14 »
Rakon nimmt seine Frau in die Arme, fest hält er sie, lange Zeit sagt er gar nichts. Aber von der Berührung geht ein beruhigendes Gefühl aus, das mit seiner angenehmen Wärme Niryanns Unsicherheit durchdringt. Die Sorge, die sie hatte ihm alles zu erzählen, verfliegt, das Gefühl der Wut auf ihren Vater, sie zu der Tat gedrängt zu haben, verliert sich langsam. Es bleibt die Trauer, dass alles so kommen musste und sich nicht versöhnlicher lösen ließ.
Schließlich spricht Rakon mit leiser Stimme in ihr Ohr: "Es ist gut, dass du es erzählt hast. Und ich kann verstehen, dass du so gehandelt hast. Ich liebe dich deswegen kein bißchen weniger als zuvor. Eher im Gegenteil."

Offline Niryann

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #28 am: 07. April 2010, 13:56:10 »
Zunächst gibt die Waldläuferin sich dieser tröstenden Umarmung völlig hin, noch nie hat sie sich so geborgen und frei von allen Sorgen gefühlt. Sie läßt seine Worte auf sich wirken und spürt nun, wie sich langsam eine seltsame Unruhe in ihr ausbreitet; so lange, bis sie sich in seinen Armen aufrichtet und ungläubig, fast abwehrend fragt: „Du hast wirklich verstanden, was geschehen ist? Und verzeihst mir? Wie kannst du . . . aber du bist ein Paladin! Einen wehrlosen Menschen zu töten . . .“ bei den letzten Worten gelingt es ihr wieder nicht, Rakon anzublicken.
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Offline Laurentus

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Re:Wiedersehen und erneuter Abschied
« Antwort #29 am: 01. Mai 2010, 15:10:09 »
Sein Blick ist immer noch ernst, fast traurig, aber auch voller Liebe, als die beiden sich umarmt aus nächster Nähe in die Augen schauen.
"Ich übertrage schon lange nicht mehr meine Maßstäbe auf andere, Niryann. Das scheint mir ein halbes Leben lang zurück zu liegen. Und auch für mich selbst weiß ich in letzter Zeit nicht immer, was Recht ist und was nicht. So vieles hat sich verändert."
Sein Blick verliert sich dabei im Nichts und seine Stimme wird leiser. Doch dann ist er mit einem leichten Ruck wieder im Hier und Jetzt.
"Nein, ich bin nicht der, der dir verzeihen muss. Die Tat lastet auf deinen Schultern. Ich kann dir aber helfen, sie zu tragen, wenn du es willst."
Der letzte Satz ist fast eine Frage, und Rakon blickt seine Frau nun auch so an.