Skeyfare

04. Juli 2023, 10:37:52
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Skeyfare » Orfinlir » Law (Moderator: Chacota) » Eliezère und Melville - Aussprache

Autor Thema: Eliezère und Melville - Aussprache  (Gelesen 51105 mal)

Offline Makkharezz

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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #60 am: 14. Februar 2010, 21:42:37 »
Melvilles Reaktion ist verhalten, die Aussagen der Hohepriesterin haben ihn nicht besonders überrascht. "Ja, so hat es mir das Auge der Augen auch erklärt. Was die Hilfe angeht, habe ich sie bereits zur Genüge in Anspruch genommen. Denn wenn ich es richtig verstanden habe, ist es die Fähigkeiten, Wunden zu heilen, die von Chacota stammt. Oder irre ich mich...?"

Nun, als er endlich eine Chance sieht, Antworten auf seine Fragen zu bekommen, ist er voller Ungeduld, mehr zu erfahren. Natürlich wagt er es nicht, Forderungen an die höchste Dienerin der Göttin zu stellen, aber seinen Tonfall färbt eine gewisse Unruhe. "Vielleicht kann er mir auch in anderer Weise helfen, aber wenn das der Fall ist, dann habe ich keinen Einfluss darauf. Nicht dass ich wüsste, jedenfalls. Umgekehrt genauso: Wann immer ich diese Alpträume habe, mich diese Panik erfasst, dann bin ich total hilflos."

Verzweifelt versucht er, sein Dilemma  zu erklären. "Wenn es hart auf hart kommt, sind meine Freunde darauf angewiesen, dass ich ihnen beistehe. Oft sind es auch noch andere Menschen, deren Schicksal davon abhängt. Da kann ich doch nicht einfach die Hände in den Schoß legen und darauf vertrauen, dass mir über die Flamme Hilfe gewährt wird. Und genauso wenig kann ich zulassen, dass diese Ängste mich lähmen, wenn meine Leistung gebraucht wird." Er lässt keinen Zweifel daran, dass er sich damit nicht abfinden will. "Gibt es denn gar nichts, das ich dagegen tun kann?"
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Offline Chacota

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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #61 am: 15. Februar 2010, 13:32:21 »
"Ich bin eine Dienerin Ashas", sagt sie schlicht und läßt die Worte einen Augenblick wirken. "Asha würde mich kaum in ihren Diensten belassen, wenn ich Euch in Eurer Qual alleine ließe. Ich kann Euch Wege aufzeigen, welchen Ihr wählt ist Euch überlassen. Da es sich um eine aktive Brücke handelt dürfte die Wahl, Eure quälenden Erinnerungen löschen zu lassen ausfallen, denn mit der nächsten Verbindung wären sie wohl wieder da. Ich habe zu Asha gebetet, mir die Kraft zu geben Eure Bindung wieder lösen, damit wären alle Veränderungen wieder aufgehoben. Es wäre kein Asha gefälliger Weg, aber einer, den ich vertreten könnte, denn die Qualen, die ihr leidet, habt nicht ihr selbst verschuldet."
Sie holt Luft und fasst nach seiner Hand. "Aber zuvor muss ich wissen, woher Euer Freund die Kraft nimmmt, diese durch Asha erbaute Bindung zu nutzen. Wie ich bereits sagte, keine Flamme in diesem Tempel brennt so hell wie die Eure und es gibt nur eine Quelle, in der Ashas Gnade so tief brennt. Wenn er dort war, dann sind sich einige unserer Kräfte ebenbürtig."
Sie seufzt, doch ist ihre Stimme noch immer voller Sicherheit. "Ich bin kein Auge und nicht darin ausgebildet, fremdes Leid zu erkunden, aber in eurem Fall bitte ich euch, mir zu vertrauen, denn ich möchte sowohl Eure Heilfähigkeiten als auch Eure Platzangst erfahren und sehen, wohin sie mich in Euch führt. Dann werde ich Euch sagen können, welche Chancen bestehen, dass Ihr Euch von ihm lösen könnt."
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Offline Makkharezz

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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #62 am: 15. Februar 2010, 16:18:54 »
Hastig zieht er seine Hand zurück. "Nein! Ich will das nicht!" Er hatte nicht beabsichtigt, laut zu werden. Nachdem der kurze Schock nachgelassen hat, mäßigt er seinen Tonfall und spricht leiser weiter. "Ich kann die Verbindung nicht lösen. Was ist, wenn Chacota wieder meine Hilfe braucht, wie neulich?"

[Er hat auch von der letzten Traumreise erzählt, die wir vom Heerlager aus unternommen hatten]

"Und was ist mit den Träumen, in denen Anjo mir immer wieder sagt, ich müsse ihn aufhalten? Ich bin mir sicher, dass ich eine wichtige Aufgabe zu erfüllen habe."

Nachdem er sich so heftig gewehrt hat, wird Melville nun doch unsicher. "Ich hatte bisher immer geglaubt, es sei Ashas Wunsch, dass diese Verbindung entstanden ist, und sie hätte mir die Aufgabe gestellt, meinen Beitrag zu dieser gegenseitigen Hilfeleistung beizusteuern. Wenn ich Euch richtig verstanden habe, war das ein Irrtum. Trotzdem... er ist doch mein Freund, da kann ich ihn doch nicht einfach im Stich lassen. Nicht schon wieder..."

Er senkt den Kopf und fährt sich mit den Händen durch das Haar. Plötzlich fällt ihm etwas ein, und ruckartig richtet er sich wieder auf. "Aber was ist, wenn mich diese Probleme davon abhalten, wichtigere Aufgaben zu erfüllen? Ist es vielleicht sogar meine Pflicht, mich zurückzuziehen, bevor ich damit wirklich wichtige Angelegenheiten vermassele?"

Resigniert legt er seine Hand wieder in ihre und meint "Am besten lasse ich das Denken einfach bleiben und warte einfach ab, was Ihr mir ratet."
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #63 am: 16. Februar 2010, 13:20:44 »
Wieder wartet sie, bis er sich beruhigt hat, erst danach antwortet sie ihm, seine Hand locker in der ihren haltend. „So viele Sorgen vereinen sich in Euch, so überhaupt eine Entscheidung treffen zu können muss unmöglich sein. Macht Euch keine Sorgen, ich werde Euch nichts nehmen, ich möchte nur klarer sehen. Aber Euren Weg, den müsst Ihr selbst wählen, diese Entscheidung werde ich Euch nicht abnehmen.“
Sie sieht ihn an und Melville hat das Gefühl, sie blicke ihm direkt ins Herz. „Natürlich stehen Eure Taten unter Ashas Schutz, alle Eure Erzählungen zeugen davon. Aber die Aufgabe, die so groß und schwer vor Euch liegt, die habt Ihr Euch selbst gegeben, Ihr habt entschieden, Eurem Freund helfen zu wollen, seine Gaben anzunehmen. Asha ist bei Euch, ob auf diesem Weg oder auf jedem anderen, der Euch zur Erfüllung führt.“
Sie drückt Melvilles Hand, das einzige Zeichen, wie sehr die folgenden Worte auch sie aufwühlen: „Aber Asha schickte Euch Anjo und so kann es in meinen Augen keine wichtigere Aufgabe für Euch geben.“
Nach einer Pause, wieder gefasster. „Eure Erzählung . . .“, sie unterbricht sich, „ich muss wissen, wie tief die Farbe Eures Freundes reicht, dann weiss ich, wem Ihr dient.“
Sie murmelt ein Gebet und Melville spürt, wie warmes Blut von ihrem Handgelenk in seine Hand tropft.
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #64 am: 16. Februar 2010, 17:21:02 »
Angestrengt versucht Melville, auch diese Worte zu ergründen und kann seinen Platz in dem ganzen Durcheinander immer noch nicht recht finden. Dann entschließt er sich aber, das alles erst einmal zurückzustellen, bis die Hohepriesterin selbst alles herausgefunden hat.

Obwohl er nicht weiß, ob der Erfolg auch von seinem Verhalten abhängt,  gibt er sich Mühe, ruhiger zu atmen, sich zu entspannen und seine Gedanken etwas gemächlicher fließen zu lassen. Dann konzentriert er sich darauf, seinen Geist für Fé Groa zu öffnen.

Als er das Blut auf seiner Hand spürt, schreckt er kurz zusammen, vertraut aber darauf, dass sie weiß was sie tut und zwingt sich stillzuhalten und den Mund zu halten, bis sie ihre Erkundung abgeschlossen hat.
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #65 am: 16. Februar 2010, 19:09:00 »
Sie bemerkt seine Ratlosigkeit und beruhigt ihn. "Ich werde Euch gleich alles erklären, aber Euch jetzt in meine Vermutungen einzuweihen hiesse nur noch mehr Unsicherheit zu verursachen. Vertraut mir bitte, ich werde die rechten Worte finden."
Sie streckt ihren Arm vor und Melville sieht eine, einem Messerschnitt ähnelnde Wunde an ihrem Unterarm. "Bitte, würdet Ihr Eure Heilfähigkeiten anwenden?"

Gleich danach, Voa hat seine Hand noch nicht losgelassen, bittet sie ihn: "Nun müsst Ihr mir noch mehr vertrauen, denn ich muss auch die andere Seite kennenlernen. Es wird gleich vorbei sein." Und wieder spricht sie ein kurzes Gebet und sofort hat Melville das Gefühl, der Raum ändere seine Gestalt; kleiner, enger, dunkler wird er, bis er Melvilles Bewegungsfreiheit einschränkt und auch Voas Berührung ist nicht mehr zu spüren, dafür aber das schreckliche Gefühl einer eisernen Schelle an seinem Handgelenk.

« Letzte Änderung: 16. Februar 2010, 20:42:26 von Chacota »
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #66 am: 16. Februar 2010, 21:46:09 »
Froh, dass er etwas beitragen kann, und sich nun auf bekanntem Terrain befindet, nimmt er sanft ihren Arm, schließt die Augen und lässt ein kleines bisschen seiner Lebensenergie in die Wunde fließen, bis der Schnitt nicht mehr zu sehen ist. Er weiß, dass es nur eine Kleinigkeit ist und kommt sich ein bisschen albern vor, aber er kann nicht verhindern, dass ihn diese Leistung mit Stolz erfüllt.

Das Hochgefühl bekommt aber schnell einen Dämpfer, denn die Bitte um Vertrauen lässt Melville ahnen, was ihm bevorsteht. Sofort erfasst ihn Panik. Schwer atmend macht er sich bewusst, dass er sich im Tempel befindet, in Sicherheit, und dass ihm nichts Schlimmes passieren kann. Als dann aber die allzu bekannten Empfindungen von ihm Besitz ergreifen, ist all das vergebens. Unkontrolliert beginnt er zu zittern, schaut sich hektisch nach einem Fluchtweg um, und ist doch unfähig, sich vom Fleck zu rühren.
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #67 am: 17. Februar 2010, 11:59:04 »
Das Entsetzen löscht alle Empfindungen aus, dann spürt Melville, wie ihn jemand in den Armen hält und obwohl es nur einen Moment lang andauert verblasst der Schrecken, der Raum gewinnt wieder Größe, Helligkeit und Wärme. Er hört, wie Voa einige Worte murmelt: „Lass mich den richtigen Weg finden . . .“, dann bemerkt sie, dass Melville aus seiner Starre erwacht ist.
„Verzeiht mir, aber diese eine Farbe sehe ich nun vor mir, klar und rein. Eure Heilfähigkeit beruht nicht auf einem priesterlichen Gebet, genauso wenig wie Eure Panik einen solchen Ursprung hat. Anjo schuf diese Brücke um eine seelische Verbindung aufzubauen, sie sollte den Schmerz, der zugefügt wurde, zurückspiegeln. Euer Freund trägt die Flamme Ashas in sich und er nutzt diese Macht, indem er die Verbindung weiter aufrecht erhält. Die Gründe hierfür kenne ich nicht, aber ich spüre keinen bösen Willen dahinter, aber einen Willen, der kaum gebrochen werden kann.“
Sie richtet sich nun auf und zum ersten Mal drückt ihre Haltung ihre Stellung im Orden aus. „Nicht umsonst warnt Euch Anjo, dieser Wille Eures Freundes, er beeinflusst Euch stark. Ihr müsst Euren Weg gehen, nicht den seinen. Eure Farbe, sie vermischt sich an vielen Stellen mit der seinen. Ihr müsst wissen, wer Ihr seid, dann wird es Euch auch leichter fallen, seine Erinnerungen abzustreifen. Ich will aber nicht verschweigen, dass damit auch seine Hilfe geringer wirken kann, ob nun willentlich oder zwangsweise vermag ich nicht zu sagen.“
Sie überlegt lange. „Ihr sagtet, Ihr hättet schon in einigen traumähnlichen Situationen mit ihm geredet; versucht in einem solchen Moment zu erfragen, was ihn antreibt, welches Ziel er verfolgt. Dann könnt Ihr für Euch entscheiden, ob es auch das Eure ist.“
Voa macht nun eine Geste mit beiden Händen, die Melville wie in einem Kokon umschließt. „Aber gleichzeitig umfließt euch so viel Gnade Ashas, dass ich sie fast greifen kann. Asha ist bei euch, wenn auch nicht in Euch. Ihr könnt Euch nicht weit von dem Weg entfernt haben, den Asha für Euch sieht.“
Sie seufzt. „Es war leicht zu sagen, ich fände Worte für Euch, die einfach sind, doch nun merke ich, wie schwer es mir fällt. Ehe ich weiter berichte, bitte sagt, was Ihr empfindet bei meinen Worten.“
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #68 am: 17. Februar 2010, 16:19:18 »
Es dauert eine ganze Weile, ehe Melville eine Antwort geben kann. Nachdem er sich von dem Schock erholt und sich dann aufmerksam alles angehört hat, muss er es erst einmal verarbeiten. Und selbst dann ist er nicht sicher, wie er beginnen soll. „Ganz ehrlich…?“ fragt er zögerlich. „Ich bin immer noch ziemlich ratlos. Wenn Ihr herausgefunden habt, dass es Chacota war, der diese Verbindung aufrecht erhält, dann ist das für mich in Ordnung, denn ich vertraue ihm. Sicher hat er einen guten Grund dafür. Vor allem, weil ich glaube, dass nicht sein gegenwärtiges Ich diese Entscheidung getroffen hat, sondern sein zukünftiges. Vielleicht weiß er über Ereignisse Bescheid, die wir noch nicht einmal ahnen, und für die er diese Verbindung für wichtig hält.“ Er wirft kurz einen Blick zu seiner Gesprächspartnerin, um herauszufinden, ob er sich verständlich ausdrückt, aber da sie ihm weiterhin zuhört, fährt er fort.

„Wenn Ihr mir nun sagt, ich darf mich nicht zu sehr nach ihm richten, sondern muss meine eigenen Ziele im Auge behalten, dann ist das allerdings leichter gesagt als getan. Die Wahrheit ist, dass ich in den allermeisten Situationen nicht den geringsten Schimmer habe, warum ich dort bin. In diesen Visionen, Traumreisen, die an ganz anderen Orten zu ganz verschiedenen Zeiten stattfinden, weiß ich kaum, wo und wann ich eigentlich bin, geschweige denn, was um mich herum vorgeht. Wie soll ich da wissen, was überhaupt mein Ziel ist? Natürlich versuche ich zu entscheiden, was falsch oder richtig ist, weil ich etwas tun muss, und das passiert dann aus dem Bauch heraus. Aber ich kann beim besten Willen nicht sagen, ob diese Entscheidungen nicht von anderen Einflüssen bestimmt sind.“

Er kaut auf seiner Unterlippe und versucht sich klar zu werden, ob er die nächsten Worte aussprechen soll. Schließlich fasst er sich ein Herz. „Ihr dürft mir das nicht übel nehmen, aber ich glaube nicht, dass Eure Ratschläge mir weiterhelfen. Womit ich nicht sagen will, dass sie nicht wertvoll sind,...nur…nur nicht für mich. Ich weiß einfach nicht, was ich damit anfangen soll. Es sind für mich nur Worte. Wenn Ihr sagt, die Ängste würden schwächer, wenn ich weiß wer ich bin, dann klingt das wie eine Meditationsaufgabe, in der sich vielleicht ein Priester übt. Aber ich…? Ich bin einfach, wer ich bin, und wann immer diese Panik mich erfasst hat, ist es mir noch nie gelungen, mit meiner Willenskraft  dagegen anzukämpfen.“ Er zuckt die Schultern, und ein wenig defensiv meint er. „Meine Stärken sind eben andere..“

Nun bemüht er sich, gelassen zu klingen. „Das macht aber nichts. Ich bin heute nicht gekommen, damit Ihr alle meine Probleme für mich löst. Ich hatte mir nur ein paar Einsichten  erhofft, und die habt Ihr mir ja auch gegeben. Wenn Ihr der Meinung seid, dass ich im Großen und Ganzen Ashas Willen folge, dann bin ich schon zufrieden. Allein dafür bin ich Euch zu großem Dank verpflichtet.“ [Bluff 27... ;D]
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #69 am: 18. Februar 2010, 14:51:39 »
Sie legt den Kopf schief, den Blick gesenkt, schweigt. Dann lächelt sie plötzlich, hebt den Kopf und sagt: „Ihr habt noch Hoffnung, sonst würdet Ihr Euch bereits verabschieden. Aber ich will mich beeilen, die Ungeduld in euch gibt mir nicht mehr viel Zeit.
Ihr seid doch nicht zu mir gekommen in der Hoffnung, dass ich Euch einen heilenden Trank gebe, der Eure Probleme löst, nicht wahr?“ Weder tadelnd noch herablassend ihr Ton, aber intensiv, ein Zuhören fast erzwingend. „Ein Schritt folgt auf den nächsten: Ihr habt bereits Entscheidungen getroffen, hier in unserem Gespräch. Die erste vielleicht, dass ihr den Weg, den Euer Freund Euch zeigt, gehen wollt, dass Ihr ihm vertraut. Was er will seid Ihr bereit zu tun: ein Schritt für Euch und nun ein großes Ziel: Ihr wollt helfen.
Und ihr habt den nächsten Schritt gemacht: was seid Ihr bereit für dieses Ziel zu erleiden? Ihr hattet die Wahl, Eure Heilfähigkeiten einzubüßen und dafür Eure Angst abzustreifen, Ihr habt Euch dagegen entschieden. Eure Entscheidung und sie wird Euch den Umgang mit der Angst leichter machen. In diesem Punkt müsst Ihr mir glauben.“
Und schnell, als wisse sie um Melvilles Rastlosigkeit, fügt sie hinzu: „Vertrauen ist das eine, das bringt ihr Eurem Freund nun bewußt entgegen. Wissen ist das andere. Ich werde Euch ein Amulett geben, das Ashas Stimme verstärkt, und ich hoffe, dass Euer Freund diese Quelle nicht anzapfen kann. Damit müsste es Euch möglich sein, Anjo zu seinen Warnungen zu befragen, den Kontakt zu ihm zu verlängern. Denn Asha ist bei euch.“ Sie schließt kurz die Augen, dann öffnet sie sie wieder und Melville hat das Gefühl sie könne ihn nun genau sehen.
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #70 am: 18. Februar 2010, 17:15:39 »
„Auch wenn ich im Moment noch nicht das Gefühl habe, einen großen Durchbruch geschafft zu haben: Ich vertraue auf Eure Aussage, und wenn Ihr eine Chance seht, dass ich mich nun besser gegen diese Ängsten wehren kann, werde ich mein Bestes versuchen.“ Melville versichert ihr das sehr eindringlich; es ist zu spüren, dass er wirklich hinter seinen Worten steht.

„Wenn mir das Amulett dann noch hilft, Anjos Botschaften besser zu deuten, habt Ihr mir eine große Last von den Schultern genommen. Es ist für mich immer schlimm gewesen, dass ich nicht genau wusste, wozu er mich auffordert, und wann mein Eingreifen notwendig ist.“

Tatsächlich ist er sehr erleichtert, nur eine Frage brennt ihm noch auf der Zunge. „Verzeiht meine Ignoranz, aber ich würde mich gern vergewissern, dass ich alles verstanden habe.“ Schritt für Schritt reiht er nun seine Schlussfolgerungen aneinander: „Asha stellt manchen Menschen ein Auge zur Seite, um ihnen zu helfen, den Weg zur Erlösung zu finden. Das bedeutet, Anjo unterstützt Chacota vielleicht auch, indem er ihn von falschen Entscheidungen abhält. Dazu bittet er mich um Hilfe, zum Beispiel indem er mich in meinen Träumen auffordert, ihn aufzuhalten. Wenn ich also das tue, was Anjo sagt, dann helfe ich Chacota, auch wenn der es wahrscheinlich anders auffasst. Und ich befolge damit in jedem Fall dem Willen Ashas…ist das so richtig…?“
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #71 am: 19. Februar 2010, 11:50:21 »
Voa überlegt, dann lacht sie: „Entschuldigt, nun brauchte ich einen Augenblick, Eure Tatensprache in die meine zu übersetzen. Ich bin überzeugt, dass es sich so verhält. Durch die Flamme, die Ihr tragt, seid Ihr für Anjo leicht zu finden, aber Eure fehlende Ausbildung verhindert, dass Ihr Anjos Worte besser deuten könnt.“
Sie zögert und sieht Meville noch einmal prüfend an. „Aus Euren Erzählungen habe ich entnommen, dass Ihr Schmerz und Verantwortung nicht scheut. Das hat sich bestätigt, deshalb darf ich Euch ein Angebot machen, das sich mir vor unserem Gespärch verboten hätte.“ Sie steht auf und begibt sich zu einer kleinen Nische in der Wand und kommt mit einer kleinen, aus schwarzen Stein gefertigten, ungefähr Handteller großen Tafel zurück. „Reibt Ihr diese Platte, verhindert sie, dass Ihr in Momenten der Angst die Kontrolle über Eure Handlungsfähigkeit verliert, sie verringert aber nicht Eure Ängste. Es wird keine schöne Erfahrung für Euch sein, denn die Panik ist ein Schutz Eurer Seele vor den Erinnerungen. Ihr könnt in ruhigen Momenten durch das Reiben diese Angst auch hervorrufen und so üben, mit Ihr umzugehen. Es wäre gut, wenn Ihr dabei nicht alleine seid. Ihr könnt dazu gerne in den Tempel kommen.“ Sie wartet, ob Melville ihre Worte richtig verstanden hat.
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #72 am: 19. Februar 2010, 18:13:08 »
Bei dem Gedanken, sich absichtlich diesen Empfindungen auszusetzen, schluckt Melville erst einmal und traut sich noch keine Antwort zu. Vorsichtig streckt er die Finger nach der Tafel aus, um das Material zu fühlen, hat dann aber doch nicht den Nerv, sie zu berühren und zieht die Hand wieder zurück.

„Das ist fast genauso gut wie ein Trank, der alle meine Probleme löst“, meint er dann salopp, aber die Hohepriesterin kann deutlich das Zittern in seiner Stimme hören. Trotzdem fühlt er sich in der Pflicht, die Hilfe auch zu würdigen, und nachdem er sich ein bisschen gefangen hat, bringt er seine Wertschätzung auch mit Überzeugung zum Ausdruck: „Es wird bestimmt nicht leicht, aber Ihr habt mir damit einen großen Gefallen getan. Allein die Möglichkeit, dass ich nun wenigstens etwas unternehmen kann, ist für mich Gold wert. Ob ich Erfolg habe, wird sich zeigen, aber immerhin liegt es nun in meinen eigenen Händen.“

Aus einem Impuls heraus fragt er: „Kann ich irgend etwas tun, um mich für Eure Hilfe erkenntlich zu zeigen?“ Als der Satz im Raum hängt, ist er sich plötzlich unschlüssig, ob sein Angebot sie vielleicht beleidigt haben könnte, und er hält die Luft an, während er auf ihre Reaktion wartet.

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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #73 am: 20. Februar 2010, 10:31:20 »
Voa Gra legt die kleine Platte in Melvilles Hände und es geschieht nichts. „Ihr müsst mit den Fingern darüber streichen, einmal in diese, einmal in jene Richtung, erst dann gibt sie frei, was sich in ihr verbirgt. “
Dann faltet sie ihre Hände im Schoß und sagt ganz sanft: „Ihr dient Asha wie ich es tue, wenn auch auf einem gänzlich anderen Weg, Ihr seid mir gewiss nichts schuldig. Doch tatsächlich gibt es etwas, dass mir sehr viel bedeuten würde. Ich stehe in Ashas Licht, doch die Hitze ihrer Flamme werde ich vielleicht nie verspüren können. Wenn Ihr Euren Freund wiedersehen solltet, bitte fragt ihn für mich, wie es ist in Asha zu sein. Ihr werdet seine Gefühle besser als jeder andere spüren.“ Sie scheint noch etwas hinzufügen zu wollen, doch sie entschließt sich, die Worte unausgesprochen zu lassen.
Stattdessen wird ihre Stimme wieder fordernder. „Ihr habt mir von dem Seelenstein berichtet und ich muss Euch sagen, dass dieses mächtige Artefakt nicht in falsche Hände fallen darf. Es kann eine nicht abzuschätzende Gefahr von ihm ausgehen. Bitte wiederholt noch einmal genau, an welche Worte Ihr euch erinnern könnt als Euch befohlen wurde, den Stein auf die Reise zu schicken. Und wer diese Worte an euch richtete.“ In Melvilles Ohren klingt nun so etwas wie Besorgnis durch.
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Re:Eliezère und Melville - Aussprache
« Antwort #74 am: 20. Februar 2010, 15:13:14 »
Die Worte Voa Gras machen ihn ein bisschen neugierig, und gern würde er nach der schwarzen Flamme fragen, aber er sieht ein, dass er nun erst einmal an der Reihe ist, ihren Wünschen nachzukommen. „Ich werde ihn gern fragen, wenn ich kann.“ antwortet er deshalb nur.

Die Frage nach dem Seelenstein hatte er nicht erwartet, und er ist auch nicht sonderlich begeistert, dass noch ein weiteres Thema angeschnitten wird, das er mit seinen vielen Verwicklungen so gar nicht begreift. Aber er runzelt die Stirn, denkt angestrengt nach und gibt folgsam all das wieder, das ihm noch in Erinnerung geblieben ist: „Es war Aulaga Devales, die uns aufforderte, den Seelenstein fortzuschicken. Allerdings nicht die Aulaga, die heute in Euth lebt, sondern diejenige, die sie in 30 Jahren sein wird. Denn sie hat uns auf eine Zeitreise geschickt, um ihr zukünftiges Ich zu treffen."

Soweit ich mich erinnern kann, hat sie gesagt, wir müssten dem Engel helfen, den Balor Tanari aufzuhalten. Er würde irgendwann kommen, um Uddranas Quelle wieder zu aktivieren, und der Engel müsse dies verhindern. Damit das passieren kann, müssten wir tätig werden. Der Seelenstein befände sich zur Zeit in sicherem Gewahrsam, er müsse aber auf die Reise geschickt werden und dadurch den Bösen in die Hände fallen. Denn nur dann würde der Stein seinen Weg dorthin finden, wo er später gebraucht würde. Sie meint, es sei eine gute Idee, ihn Richtung Xpoch zu schicken. Alles weitere würde dann schon seinen Lauf nehmen."

„Ich hatte gehofft, die Sache wäre damit erledigt gewesen. Aber vielleicht war es doch keine so gute Idee. Ich weiß auch gar nicht, warum wir so bereitwillig getan haben, was sie uns sagte. Ich schätze, wir wollten einfach etwas Schlimmes verhindern und haben ihr geglaubt, dass sie dies auch im Sinn hat, und dass sie weiß, was sie tut. Aber wenn ich an Anjos Botschaft denke, dann scheint es mir, dass ich den Engel doch genau daran hindern soll, den ersten Diener zum Kampf zu stellen...?!“ Ratlos schüttelt er den Kopf.
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