Skeyfare

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Skeyfare » Andere Welten » Unmoderierte Welten » Ansur - Lasquall - Dämonenbrut

Autor Thema: Ansur - Lasquall - Dämonenbrut  (Gelesen 132487 mal)

Offline Makkharezz

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #30 am: 13. Februar 2010, 15:25:56 »
Ebenso ernsthaft antwortet Priveria. „Das ist eine gradlinige Anschauung, die ich gern respektieren will. Ihr vermutet auch richtig, dass ich nicht vorhabe, Euch mit einem Mord zu beauftragen. Meine vorrangigste Aufgabe ist Informationsbeschaffung, und ich denke, das lässt sich mit Euren Werten vereinbaren.“

Sie zieht eine Augenbraue hoch. „Welche der Dämonen Euch möglicherweise auf die Speisekarte setzen wollen, werdet Ihr vor Ort herausfinden müssen, dazu kann ich Euch keine Auskunft geben.“ Vergeblich sucht Lasquall in ihrer Miene nach einem Fingerzeig, ob sie ihn damit foppen will oder die Aussage todernst gemeint hat. Er hat aber keine Gelegenheit, weiter darüber nachzudenken, denn nun kommt Priveria auf den Kern der Sache zu sprechen: 

„Die Aufgabe, die ich Euch übertragen möchte, führt Euch in den Südwesten Karrakals, in das Gebiet des Seelenfressers. Zu seinem Gefolge gehören neben Dämonen hauptsächlich untote Kreaturen. Ich bin gezwungen, in seinem Hoheitsgebiet verstärkt aktiv zu werden, denn kürzlich haben wir erfahren dass der Seelenfresser sich zu einem militärischen Schlag gegen uns rüstet.“

Trotz dieser schlechten Nachricht setzt Priveria jetzt ein fieses Lächeln auf, so dass Lasquall froh ist, auf ihrer Seite zu stehen. „Wie es aussieht, haben Eure Freunde mit ihren Erfolgen gegen die Dämonen einige Panik hervorgerufen. Zwei der Erzdämonen sind bereits vernichtet, zwei weitere zumindest für einige Zeit entmachtet, und das alles innerhalb von zweieinhalb Jahren.“

Gleich wird ihr Gesichtsausdruck aber wieder sorgenvoll. „Die Dämonen fühlen sich nun zum ersten Mal ernsthaft von uns bedroht, und wir müssen zukünftig mit allem rechnen. Was den bevorstehenden Angriff betrifft, hat unser normales Heer den untoten Truppen so gut wie nichts entgegenzusetzen, besonders da es sich zu einem großen Teil um nicht körperliche Wesen handelt. Gegen sie hilft Magie: Wir brauchen vor allem Priester, Zauberer und magische Waffen, und der Bereich  Truppenversorgung ist mit Hochdruck dabei, Hilfe herbeizurufen und die magischen Ressourcen aufzustocken. Aber sie brauchen Zeit, und die muss ich ihnen verschaffen. Ich werde auf verschiedenste Weise versuchen, dem Gegner Knüppel zwischen die Beine zu werfen, um die Offensive zu verzögern.

Eins meiner Vorhaben sehe ich als sehr aussichtsreich an, allerdings gibt es einen großen Unsicherheitsfaktor. Derjenige, den ich mit dieser Mission beauftragt habe, hat ausgezeichnete Möglichkeiten, im Feindesland etwas zu bewegen. Allerdings bin ich mir seiner Loyalität keineswegs sicher. Ob er wirklich auf unserer Seite steht, wird sich erst zeigen, wenn er seinen Auftrag erfüllt – oder sich eben entscheidet, der Gegenseite behilflich zu sein. Ich kann das herausfinden, aber dann wird es zu spät sein, von hier aus etwas zu unternehmen.

Deshalb soll es eure Aufgabe sein, ebenfalls dorthin zu reisen und heimlich in seiner Nähe zu bleiben. Sollte er seinen Auftrag erfolgreich ausführen, müsst ihr ihn beschützen und ihm helfen, so schnell wie möglich wieder nach Sankt Merritus zurückzukehren. Falls er aber überläuft, müsst ihr ihn ebenfalls hierher zurückbringen. Dann allerdings gegen seinen Willen, und außerdem bevor er sein Wissen über unsere Verteidigung ausplaudern kann. Zwar werde ich ihm für den Fall der Fälle einige getürkte Informationen zuspielen, um die Dämonen auf eine falsche Fährte zu locken, aber selbst das allgemeine Wissen, das er besitzt, könnten bereits großen Schaden anrichten.“

Hier hakt Marina ein: „Und wer ist dieser Verbündete, dessen Treue so fragwürdig ist?“

„Das werde ich Euch nicht sagen, jedenfalls nicht, bevor ihr nicht Euren Zielort erreicht habt. Ebenso wenig wie Einzelheiten über seinen Auftrag.“

Marina ist sichtlich empört, und dass sie nicht sofort an die Decke geht, liegt nur daran, dass sie fassungslos nach Worten sucht, um ihrer Entrüstung Ausdruck zu verleihen.
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Offline Lasquall

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #31 am: 13. Februar 2010, 17:51:01 »
Marina ist zu sehr in Rage, aber Priveria fällt es auf wie Lasqualls Augen zu leuchten beginnen während sie die ersten Eckpunkte ihres Auftrags aufzählt.
Erst als Marina nachfragt blickt er zu ihr hinüber und bemerkt verlüfft, wie sehr sich die neue Freundin aufregt, rasch geht sein Blick zwischen den beiden Frauen hin und her und er beschließt, dass schnelles Eingreifen Not tut.
"Ihr sagt, wir sollen ihn heimlich beobachten, heisst dass, er darf uns nicht bemerken oder nur nicht wissen, dass wir aus Sankt Merritus kommen?"
Und, nach einem weiteren Blick zu Marina: "Und wäre es nicht besser, wenn wir uns auf dem Weg bereits einen Plan zurechtlegen könnten? Dafür bräuchten wir dann zumindest noch einige Informationen."

Offline Makkharezz

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #32 am: 14. Februar 2010, 11:34:36 »
Obwohl Lasquall sich eingeschaltet hat, ist Priverias Antwort in erster Linie an Marina gerichtet, und sie reagiert auf deren Temperament, indem ihr eigener Tonfall umso kühler und sachlicher wird. "Ich bin sicher, Ihr würdet Euer Bestes geben, um diese Geheimnisse zu bewahren. Aber selbst bei größter Vorsicht gibt es keine Garantie, dass Ihr auf dem Weg nicht vom Feind aufgegriffen werdet."

Sie beugt sich ein wenig vor und spricht sehr leise, aber umso einfringlicher. "Falls diese Informationen dem Seelenfresser bekannt werden sollten, ist nicht nur unser Verbündeter ein toter Mann. Es würde uns dann auch nicht mehr gelingen, den Angriff zu verzögern. Es stehen also auch die Leben von hunderten unserer Soldaten auf dem Spiel. Dieses Risiko bin ich nicht bereit einzugehen."

Sie hält Marinas Blick eine ganze Weile. Die Dämonenjägerin hat sich noch nicht wieder beruhigt, Ihre Kiefer sind fest aufeinandergepresst, und die Fingerknöchel ihrer ineinander verschränkten Hände treten weiß hervor. Dennoch äußert sie keine Widerworte.

Nun erst wendet Priveria sich an Lasquall. "Wie offen ihr euch der Person nähert, überlasse ich Eurem Urteil. Wenn ihr meint, es gelingt euch, ihn kennenzulernen, ohne dass er Euer Vorhaben ahnt, steht Euch das frei. Bedenkt aber, dass Ihr Euch dann als Gefolgsleute der Dämonen ausgeben müsst, oder zumindest als Neutrale, die mit den Dämonen Handel treiben wollen. Denn niemand, der nichts mit ihnen zu schaffen haben will, würde freiwillig einen Fuß in ihr Gebiet setzen."

Sie deutet auf eine Karte, die noch zusammengerollt auf dem Tisch liegt. "Was einer meiner Leute  im Voraus mit Euch besprechen wird, ist die Route und alles, was uns über die Örtlichkeiten und die Gegner bekannt ist. Je nachdem, welche Umwege Ihr gehen wollt, um Eure Herkunft zu verschleiern, werdet Ihr etwa zwei bis vier Tage im Feindesland unterwegs sein, bis Ihr Euren Bestimmungsort erreicht. Was die sensibleren Informationen angeht, werde ich Euch bei Eurer Abreise Papiere übergeben, deren Inhalt sich mittels eines magischen Befehls offenbart. Wie dieses Kommandowort lautet, wird Euch per Telepathie mitgeteilt, sobald Ihr an Eurem Ziel angekommen seid."

Ein abschätzender Blick trifft zunächst Lasquall und dann Marina. "Welche Fragen gibt es noch, die Ihr gern mit mir klären möchtet?"
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Offline Lasquall

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #33 am: 14. Februar 2010, 20:36:37 »
"In vielen Dingen vertrete ich eine neutrale Ansicht, aber ob es mir gelingt dies auch den Dämonen gegenüber plausibel zu vertreten muss ich mir gut überlegen. Das wird die Situation vor Ort ergeben. Gebt Ihr uns etwas in die Hand um eine fremde Identität vorzutäuschen oder sollen wir hiher unsere Fantasie spielen lassen?"
Er überlegt kurz, dann schüttelt er den Kopf. "Mehr muss ich vorerst nicht wissen, ich vertraue Euch, dass Ihr uns die Informationen gebt, die wir benötigen. Es ist dann unsere Aufgabe, nicht gefressen zu werden."

Offline Makkharezz

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #34 am: 14. Februar 2010, 22:02:35 »
"Was eine Tarnung angeht, stellt Ihr Euch das ein wenig zu einfach vor. Zum einen gibt nicht viele Menschen, die in den Diensten unserer Feinde stehen, und noch weniger Elfen, Zwerge oder Gnome. Ihr werdet allein dadurch Aufmerksamkeit auf Euch ziehen. Und es ist nicht damit getan, dass wir einen Brief fälschen, der Euch vielleicht als Boten oder Soldaten eines anderen Dämons ausweist. Dort drüben zählt ein Stück Papier nichts, und Ihr dürft Euch die Hierarchien nicht so geordnet vorstellen, wie Ihr es von hier kennt. Entsprechend gibt es auch keine Verwaltung, jedenfalls nicht in der Art, wie ihr sie von hier kennt, also keine Bürokratie, deren Schwächen wir uns zunutze machen könnten."

Trotz aller Differenzen bestätigt Marina diese Einschätzung. "Es ist mehr wie ein Haufen von Räuberbanden als ein organisierter Staat, und ein misstrauisches Pack, alle miteinander. Das könnte schwierig werden."

"Ich schlage vor, Ihr lasst Euch zunächst einmal weitere Informationen geben", schlägt Priveria vor. "Ich werde Mirdos Bescheid geben, dass er Euch heute nachmittag aufsucht. Anschließend könnt Ihr Euch beraten, und wenn es irgend etwas gibt, das Ihr für Eure Reise benötigt, dann lasst es mich wissen, und ich werde versuchen, es für Euch zu beschaffen."

Marina steht schon auf. "Einen Mantel, schön warm." sagt sie lakonisch, wartet aber noch ab, ob Lasquall Weiteres zu besprechen hat.
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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #35 am: 16. Februar 2010, 14:20:29 »
Lasquall schüttelt den Kopf. "Mehr gibt es wohl erstmal nicht zu sagen, nach dem Gespräch mir Mirdos vielleicht." Er verbeugt sich vor Priveria. "Dann werde ich auch mein Gepäck gesichtet haben und weiss, was mir noch fehlt." Er nickt der Kommandatin noch einmal zu und verläßt das Besprechungszimmer, draussen wartet er auf Marina.

Er kann es kaum erwarten, neugierig fragt er: "Was ist denn geschehen, dass du mit Priveria so auf Kriegsfuß stehst?"

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #36 am: 16. Februar 2010, 17:23:40 »
„Hmmmm?“ entgegnet sie, wohl ein wenig zerstreut, dann antwortet sie. „Ach, nichts Bestimmtes. Du weißt ja, wie es ist.“ Wahrscheinlich hat sie gehofft, das Thema damit abzuhandeln, aber gleich wird ihr klar, dass Lasquall sich nicht so einfach abspeisen lassen wird und wartet gar nicht erst darauf, dass er weiter nachbohrt.

„Naja, eigentlich ist es ja so, dass wir beide auf das selbe Ziel hinarbeiten. Und eins muss man ihr lassen, sie versteht etwas von ihrer Arbeit, und sie zeigt immer vollen Einsatz.“ Nachdenklich wiegt sie den Kopf hin und her. „Was den Weg angeht, sind wir allerdings meist unterschiedlicher Meinung. Diese ganze Geheimniskrämerei, die Täuschungsmanöver, Hinhaltetaktiken, Finten, die nur wieder andere Finten verbergen sollen, ach, das ist einfach nichts für mich. Wenn es nach mir geht, dann scheuche ich einen Dämon aus seinem Versteck und schnapp ihn mir.“ Mit einem sarkastischen Lächeln meint sie: „Man könnte auch sagen, für den Geheimdienst bin ich einfach nicht verlogen genug.

Bei Priveria ist mir ist das inzwischen ein bisschen unheimlich geworden. Ich meine, es ist eine Sache, sich schlaue Pläne auszudenken, um die Dämonen auf die falsche Fährte zu bringen. Aber bei ihr habe ich das Gefühl, sie hat sich diese Denkweise schon so zu eigen gemacht, dass sie auch im Umgang mit ihren eigenen Leuten andauernd taktiert, ihre Karten so geschickt ausspielt, dass alle genau das tun, was sie will. Kann ja sein, dass es für ihre Arbeit nötig ist, aber ich fühle mich mit Menschen wohler, die mir geradeheraus sagen, was sie denken.“

Nun werden ihre Züge härter, ihre Stimme verliert etwas von der gewohnten Wärme. „Und noch etwas. Ich selbst weiß auch, dass wir Opfer bringen müssen, wenn wir die Dämonen besiegen wollen. Ich habe ja selbst oft genug mein Leben aufs Spiel gesetzt. Aber irgendwo gibt es auch Grenzen, was man von jemandem fordern kann, und wenn ich an diese Geschichte mir Sariel denke, läuft es mir kalt den Rücken herunter.“

[Lasquall kennt die Story von seinen Freunden. Du kannst sie hier nachlesen:
http://orfinlir.de/forum/index.php/topic,360.msg13690.html#msg13690


Sie zuckt die Schultern. „Vielleicht ist es gut, dass es auch solche Leute gibt. Solange ich auf einer Mission unterwegs bin und Priveria hier ihre Fäden zieht, ist alles in Ordnung. Nur wenn wir zusammentreffen, geht das selten gut.“

Für sie scheint damit alles gesagt zu sein, aber nun schaut sie wiederum den Halbelfen fragend an. „Ging es dir nicht ähnlich, als du sich damals von deinen Freunden getrennt hattest?“
« Letzte Änderung: 16. Februar 2010, 17:25:22 von Makkharezz »
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Offline Lasquall

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #37 am: 17. Februar 2010, 12:32:46 »
Lasquall nickt. "Zu viele Gedanken der Menschen kreisen ständig um Möglichkeiten und Vorteile, sie überlegen ständig, am morgigen Tag für sich das Beste zu tun und vergessen das Hier und Jetzt und die anderen. Es war für mich am Ende einfach zu schwierig zu unterscheiden zwischen Wahrheit und Schein, ich kann nicht erkennen, ob ein Mensch nett zu mir ist, weil er mich mag oder es nur tut, um einen Vorteil daraus zu schlagen."
Er zuckt mit den Schultern. "Im Wald ist es einfacher, aber der Geist, er wird . . . träge, immer ähnlicher den Bäumen. Atara hat mir meine Gestalt gegeben, nicht die eines Baumes und es wäre nicht gerecht, würde ich meine Gaben nicht nutzen. Deshalb bin ich hier, denn die Bäume und das Land können nicht für sich denken und sich schützen."
Nach dieser für den Drudien langen Rede blickt er betreten zu Boden, scharrt mit dem Fuß und meint dann, noch immer auf seine Füße starrend. "Dann werde ich mal gehen und mein Gepäck holen."

Offline Makkharezz

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #38 am: 17. Februar 2010, 16:14:39 »
„Vergiss nicht, dass es trotzdem noch viele Menschen gibt, die ehrlich und geradeheraus ihre Meinung sagen.“ Das bringt sie weniger als Ermahnung vor, sondern vielmehr als Trost, und man kann ihr ansehen, dass sie mit Lasquall mitfühlt. „Und selbst unter den anderen gibt es noch jede Menge, die im Grunde genommen ganz anständig sind. Bestimmt willst du doch auch ihnen helfen, und nicht nur der Natur, oder?“ Forschend sieht sie ihn an. „Oder haben dich die Menschen wirklich so enttäuscht, dass dir ihr Wohlergehen gar nicht mehr am Herzen liegt?“
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Offline Lasquall

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #39 am: 18. Februar 2010, 09:26:29 »
Er hebt den Kopf und sein fragender Blick gilt Marina, ein wenig Unglauben schwingt in seiner Stimme mit. "Menschen sind ein Teil von Ataras Schöpfung, faszinierend und vielschichtig. Ich verstehe sie nur nicht, aber ich verstehe Tax in seinem tiefsten Inneren auch nicht, trotzdem würde ich beide gegen einen Feind mit derselben Leidenschaft verteidigen. ich habe es immer eher als meinen Fehler angesehen als den der Menschen."
Dann grinst er. "Ich bin nicht so schwierig, wenn ich jemanden nicht mag gehe ich ihm aus dem Weg und wenn ich jemanden mag, dann gehe ich zu ihm und sage ihm, dass ich Zeit mit ihm verbringen möchte."

Offline Makkharezz

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #40 am: 18. Februar 2010, 17:29:38 »
„Schon gut, nimm’s mir nicht krumm, ich wollte dir damit nicht auf die Zehen treten. Aber lieber nachfragen als etwas falsch verstehen, oder?“ Da Lasquall aber scheinbar nicht gekränkt ist, hat sich das Thema für sie erledigt, und sie kommt wieder auf die Planung ihrer Reise zurück. „Wenn du dein Zeug holen willst, kann ich ja in der Zwischenzeit mal herausfinden, ob dieser Mirdos nachher für uns Zeit hat. Wir treffen uns einfach nachher wieder hier.“

Am frühen Abend macht ihr euch gemeinsam auf den Weg zu  einem kleinen windschiefen Häuschen am Rand der Ortschaft. Mirdos ist ein junger Mann, kaum zwanzig Jahre alt, der sich aber wie ein alter Hase verhält. An Selbstbewusstsein scheint es ihm jedenfalls nicht zu mangeln, als er euch in einem kleinen Zimmer empfängt, wo er die Füße auf dem Tisch liegen hat und mit seinem Stuhl kippelt. Seine Kleidung sieht etwas abgetragen aus, der blonde Haarschopf hat heute noch keinen Kamm gesehen, und er ist unrasiert. Eine dicke Narbe, die auf der Stirn beginnt und sich bis zur Schläfe zieht, macht den verwegenen Eindruck komplett. Er springt auf, schüttelt euch eifrig die Hand und grinst euch fröhlich an. „Ihr seid also diejenigen, die in die Höhle des Löwen gehen sollen. Respekt. Na, dann will ich mal sehen, dass ich euch alles erzähle, was euch helfen kann. Setzt euch, setzt euch.“

Während dessen kramt er aus einem Schrank eine Flasche Wein hervor und gießt ohne zu fragen für jeden einen Becher voll ein. Dann kommt er aber auch gleich zur Sache.

„Was euch zugute kommt, ist das Gelände. Die meisten der Untoten brauchen kein Essen, keine Häuser. Es gibt dort keine Landwirtschaft, und sie treiben keinen Handel, jedenfalls nicht im großen Stil. Deshalb hatten Sie es auch nie nötig, Straßen zu bauen, Lagerhäuser anzulegen oder sonst etwas. Das heißt, ihr bewegt euch durch unbebaute Landschaft. Meist sind es dicht bewachsene Waldgebiete, in denen ihr viele Möglichkeiten habt, euch zu verstecken.“

Er streicht die Landkarte glatt und beschwert eine Seite mit einem Kerzenständer, die andere mit einem imposanten Jagdmesser.  „Es gibt zwei Orte, an denen vermutlich früher einmal menschliche Ansiedlungen gewesen sind. Einer davon wahrscheinlich sogar eine richtige Stadt. Hier, ganz in der Nähe des Sees.“ Er zeigt auf einen Streifen am südwestlichen Ufer. „Heute ist nicht mehr viel davon zu sehen. Das ganze muss schon seit hunderten von Jahren verlassen sein. Aber man findet noch einige Ruinen von ziemlich großen Gebäuden, und Teile von Mauerwerk. Allerdings solltet ihr euch von diesem Ort fernhalten. Es wimmelt dort nur so von Geistern, und auch die Dämonen nutzen den Platz gern, um sich zusammenzurotten. Es gibt Vermutungen, dass tausende von Menschen in einer gewaltigen Belagerungsschlacht ums Leben gekommen sind, bei der letztendlich die komplette Stadt zerstört wurde. Kein Wunder also, dass sich der Seelenfresser von diesen Ruinen angezogen fühlt.

„Dann gibt es hier unten noch Überreste eines größeren Dorfes“, sagt er und tippt auf einen Punkt ganz im Südwesten von Seelenfressers Gebiet. „Dort müsst ihr hin. Oder zumindest in die Nähe. Denn euer Ziel ist nicht dieses Dorf selbst, sondern der Friedhof, ein, wie  Kilometer östlich davon. Leider konnten wir ihn noch nicht genauer erkunden, aber wir wissen, dass eine Gruppe von Untoten dort ihr Hauptquartier eingerichtet haben. Sobald ihr in unmittelbarer Nähe dieses Friedhofs seid, meldet ihr eure Ankunft, und dann bekommt ihr eure Anweisungen.“

Er zieht ein Amulett aus der Hosentasche und hält es hoch. „Sowas schon mal benutzt? Nein?“ Er legt es auf den Tisch, damit ihr es genauer betrachten könnt. Es handelt sich um eine schlichte Lederschnur, auf der eine Kugel von etwa zwei Zentimeter Durchmesser aufgefädelt ist. Auf den ersten Blick sieht es aus wie glatt poliertes Holz, denn das Material ist in hellem und etwas dunklerem Braun gemasert. Bei genauerem Hinsehen erkennt man aber, dass es sich um einen Stein handelt. [Bild kommt per Mail]

„Der Anhänger gibt euch die Möglichkeit, eine telepathische Verbindung zu Liri herzustellen, einer unserer Psionikerinnen.“ Er hält kurz inne, wird ein bisschen rot und korrigiert sich. „Eigentlich nicht Liri, sondern Lirea. Sie mag diesen Spitznamen nicht sonderlich, also seid ihr am besten schlauer als ich und benutzt ihn nicht, sonst könnt ihr mal erleben, wie so ein kleines Persönchen zur Bestie wird.“ Er zwinkert schelmisch, überlegt kurz, wo er stehen geblieben war.

„Ach ja, der telepathische Kontakt. Fragt mich um Himmels willen nicht, wie das funktioniert, ich hab’s mir mal erklären lassen und bekomme heute noch Kopfschmerzen wenn ich daran denke. Egal, jedenfalls könnt ihr ein paar Minuten mit ihr sprechen, so dass sie euch dann das Kommandowort für die magisch gesicherten Dokumente nennen kann. Seht zu, dass ihr es kurz haltet, denn wenn ihr sparsam seid, reicht die Energie noch für einen zweiten Kontakt. Wer weiß ob ihr den nicht noch braucht, für einen Notfall.“

Er macht erst einmal eine Pause und schaut  euch auffordernd an. Man kann nicht genau sagen, ob er auf Anerkennung für seinen Vortrag wartet, oder euch einfach nur die Gelegenheit geben will, Fragen zu stellen.
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Offline Lasquall

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #41 am: 19. Februar 2010, 11:23:08 »
Als Mirdos beginnt über die Landschaft Karrakals zu berichten, über die Stadt und ihre Gebäude steigen in Lasquall die Erinnerungen der Elims wieder hoch, der Verlust ihrer Heimat und ihr Kampf um die Bewahrung ihres Wissens. Fast automatisch beginnt er, Baum- und Pflanzennamen vor sich hinzumurmeln, wie um sich zu vergewissern, dass er sie noch weiss.
Dadurch ist er im letzten Teil von Mirdos Erklärung nicht sehr aufmerksam, er greift nach der Kugel, die die Mirdos auf den Tisch gelegt hat und fragt: "Wie kann man sie aktivieren?"

Offline Makkharezz

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #42 am: 19. Februar 2010, 20:06:52 »
Lasquall stellt fest, dass sein Wissen keineswegs wieder verschüttet ist - im Gegenteil. Als seine Gedanken zu den Elim wandern, sind all die Bilder und Empfindungen, sogar Geräusche und Gerüche immer noch in seinem Gedächtnis vorhanden, so lebendig, als wäre es erst vor kurzem passiert. 

Als Mirdos von der Stadt berichtet, steigen in Lasqualls Kopf außerdem Bilder hoch, die er noch nicht kennt: Eindrucksvolle Bauwerke, gepflasterte Straßen, Brunnen und gewaltige Wehrmauern. Auch von den Bewohnern erhascht er einen Blick, allerdings handelt es sich nicht um Elim, sondern um Menschen.

Auf Lasqualls Frage antwortet Mirdos. "Ganz einfach. Man berührt die Kugel und spricht ein Kommandowort. Es lautet..." Er bricht ab, nimmt Lasquall das Amulett aus der Hand, legt es auf den Tisch und lächelt entschuldigend. "Nicht, dass wir es aus Versehen einschalten. Es ist wahnsinnig aufwendig, diese Dinger herzustellen, und wenn wir es verbrauchen, ehe ihr überhaupt gestartet seid, komme ich in Teufels Küche." Mit einer übertrieben dramatischen Geste verrät er: "Das Kommando lautet "Netolef."
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Offline Lasquall

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #43 am: 20. Februar 2010, 10:57:07 »
Mirdos und auch Marina merken, dass Lasquall noch immer extrem abgelenkt ist, nach innen horcht und dann mit einem Ruck den Kopf hebt und den jungen Mann fragt: "Was wisst ihr über die Menschen, die dort lebten bevor die Dämonen kamen? Sind diese Untoten denn nicht alles diese Menschen, deren Heimat es einst war? Ich sehe sie vor mir, die Stadt . . . sie dienen Seelenfresser doch nicht freiwillig!"
Empörung und ein guter Schuss Entsetzen sind nun in seiner Stimme auszumachen.

Offline Makkharezz

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Re:Ansur - Lasquall - Dämonenbrut
« Antwort #44 am: 20. Februar 2010, 15:36:49 »
„Ich kann dir nichts über die Bewohner sagen. Weißt du, es gibt für ganz Karrakal so gut wie keine Überlieferungen oder Aufzeichnungen aus früheren Zeiten. Als die Dämonen hier eingefallen sind, haben sie nicht nur jede Menge zerstört, es verloren auch viele Menschen ihr Leben, und die übrigen hatten alle Hände voll zu tun, sich in Sicherheit zu bringen und sich um ihren Lebensunterhalt zu kümmern. Lange Zeit gab es Wichtigeres als das Wissen über alte Zeiten zu bewahren, und selbst später, als wir zumindest einen Teil des Landes für uns erobert hatten, stand immer der Kampf im Vordergrund, und alles andere kam erst an zweiter Stelle.

Was die Untoten angeht...Zumindest die Masse ist sicherlich gegen ihren Willen wiedererweckt und zu Dienern des Dämons gemacht worden. Einige andere haben einen freien Willen, und ob sie  dem Seelenfresser gern untertan sind, weiß ich nicht. Woher sie kommen..." Jetzt wird ihm die Frage auch unheimlich, auch wenn er versucht, das zu überspielen. "Vielleicht sind es die Menschen aus der alten Stadt. Vielleicht sind sogar unsere Freunde und Verwandte darunter, die im Kampf gegen die Dämonen gefallen sind - in der Schlacht* vor zwei Jahren, oder auch zu einer anderen Zeit." Trübsinnig schaut er in seinen Becher, der aber inzwischen leer ist.

Mit neuem Elan greift er nach der Flasche und schenkt ihnen allen nach. "Es gibt vieles, das ich nicht erklären kann, aber wenn ihr mich fragt, reicht es mir zu wissen, dass wir uns von den Dämonen nicht unterkriegen lassen dürfen."

[*Lasquall hat auch schon von dieser Schlacht gehört: Normalerweise hatte es zwischen Menschen und Dämonen nie groß angelegte militärische Aktionen gegeben, sondern eher kleine Scharmützel. Vor 2 Jahren wurde aber ein gemeinschaftliches Heer aus Ansur und Karrakal aufgeboten, um gegen die Dämonen zu ziehen. Die Schlacht wurde verloren, und abgesehen davon passierten auch beunruhigende Dinge: Zum einen bestand das Dämonenheer zum Großteil aus Menschen (Erklärung dafür kam später: Aus dem Transitus gestohlene Seelen wurden verpflichtet, für die Dämonen zu kämpfen, s. Abenteuer Drachenkrater) Außerdem begannen gefallene Karrakaler mitten in der Schlacht plötzlich aufzuerstehen.]
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