Skeyfare

02. Juni 2023, 14:34:32
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Skeyfare » Orfinlir » Law (Moderator: Chacota) » Neue Bekanntschaften

Autor Thema: Neue Bekanntschaften  (Gelesen 45890 mal)

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Neue Bekanntschaften
« am: 24. April 2010, 19:49:40 »
Als Melville aus dem Ordenshaus tritt ist es bereits endgültig dunkel, in seinem Kopf wirbeln noch immer die Erlebnisse des heutigen Tages durcheinander, so dass er für einen Moment etwas orientierungslos ist und die Straße herauf- und heruntersieht um herauszufinden, wo er ist und wo er hin will.
Während Melville noch überlegt, ob er wirklich direkt zurück zu seinem Elternhaus gehen möchte sieht er einen Schatten, der hinter einer Häuserecke verschwindet. Es sind hier, im Stadtzentrum um diese frühe Abendstunde noch viele Menschen auf der Straße, aber er erinnert sich plötzlich, dass er bereits auf dem Weg zu Toben das Gefühl hatte, beobachtet zu werden.

\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #1 am: 24. April 2010, 23:32:03 »
Ohne lange nachzudenken rennt Melville los. Nachdem er stundenlang bei Toben gesessen hat und seine Gedanken von innen nach außen gekehrt wurden, wird ihm kurz schwindelig, und seine Muskeln protestieren gegen die plötzliche Belastung,aber er ist wild entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Also legt er noch einen Zahn zu und biegt im vollen Tempo um die Ecke.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #2 am: 25. April 2010, 14:28:24 »
Auch in dieser Straße geht es noch lebhaft zu und Melville muss eine Vollbremsung machen, um nicht in ein mit Einkäufen beladenes Hausmädchen zu rennen. Sie blafft ihn auch sofort an: "Kannst du nicht aufpassen, du . . .!", dann bemerkt sie seine Kleidung, neigt den Kopf und murmelt: "Entschuldigt, ich habe nicht erkannt, dass Ihr ein Herr seid."
Und nur dadurch, dass Melville seine Aufmerksamkeit kurz der jungen Frau schenken muss sieht er (wieder ist es eher eine Ahnung als ein echtes Erkennen), dass sich in einer dunklen, durch die Laternen nicht beleuchteten Seitengasse (die zu einer der Stallungen führen mag), eine kleine, gekrümmt laufende Gestalt bewegt.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #3 am: 25. April 2010, 18:28:25 »
Hastig murmelt er eine Entschuldigung, startet aber sofort wieder durch, im Laufen den Blick auf die kleine Gasse gerichtet, in dem Versuch, die Dunkelheit zu durchdringen und die Gestalt nicht aus dem Auge zu verlieren.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #4 am: 25. April 2010, 19:05:57 »
Melville rennt in die dunkle Gasse, aber noch ehe sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben hört er das leise Quitschen einer Tür vor sich; als er weiterläuft sieht er, dass es sich um eine Sackgasse handelt, an deren Ende sich tatsächlich eine Stalltür befindet. Es handelt sich um eine doppelflügliche Tür, durch die zur Not ein Einspänner passen würde, der eine Flügel ist nur angelehnt.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #5 am: 25. April 2010, 21:35:06 »
Nachdem Melvilles Geduld an diesem Tag schon genug strapaziert worden ist, hat er nun keinen Nerv mehr für Vorsicht. Er reißt den angelehnten Türflügel auf und macht einen großen Satz in den Stall, mit so viel Schwung, dass er erst ein paar Meter hinter der Tür zum Stehen kommt. Allerdings tut er das in einer geduckten Haltung ein, falls hinter der Tür jemand steht, der es auf seinen Kopf abgesehen hat.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #6 am: 26. April 2010, 12:47:01 »
Er hört im Hineinstürmen ein seltsames Klatschen und dunkles Poltern, dann steht er schon mitten in dem Stallgebäude. Seiner geduckten Haltung und seinem Schwung hat Melville es zu verdanken, dass er von der großen Gestalt nur an der Schulter gestreift und von deren Masse zu Boden gerissen wird, dann sieht er das Pferd die Gasse hinuntergaloppieren - in dem Moment nimmt er einen zweiten, nicht minder mächtigen Schatten über sich wahr und wirft sich zur Seite. Die Hufe kommen nur Zentimeter neben seinem Gesicht zu Boden und wirbeln Stroh, Staub und Streu auf; in dem ganzen Chaos vernimmt Melville aber noch den leisen Aufschrei einer Stimme.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #7 am: 26. April 2010, 13:42:25 »
Seine trainierten Reflexe lassen ihn sofort wieder auf die Füße springen.

[Jetzt kommt es drauf an: Ist es denn stockfinster oder gibt es Licht? Wenn man etwas sehen kann, macht Melville sich schnell ein Bild von der Situation: Ist es wirklich ein abgeschlossenes Gebäude? Sind die Pferde also nur vor Schreck ein paar Meter weggelaufen? Oder ist der Stall an der anderen Seite offen, so dass die Pferde richtig davongaloppietr sind? Mit oder ohne Reiter? Befindet sich nur eine Person im Stall oder mehrere? Wie sehen die aus?

Wenn es zu dunkel ist, um etwas zu erkennen, versucht Melville sich in Richtung der der Stimme zu bewegen, mit ausgestreckten Armen, und falls ihm irgendwas zwischen die Finger gerät - Kleidung, Haare, ein Arm..., versucht er das festzuhalten.]

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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #8 am: 26. April 2010, 17:20:26 »
Der Stall wird mit zwei magischen Laternen recht gut ausgeleuchtet, Melville kann mit einem Blick sehen, dass die beiden Boxen für die Pferde offen stehen, am anderen Ende des Stallgangs kann er eine weitere, kleinere Tür sehen, die jedoch geschlossen ist. Neben den Pferdeboxen steht ein kleiner Einspänner.
Vor ihm steht noch immer das Pferd, es hat sich inzwischen beruhigt und schnobbert vorsichtig an Melville, von der Straße hinter ihm hört er durch die offene Tür hingegen laute Rufe, einen Aufschrei und das aufgeregte Wiehern des anderen Pferdes.

Auf den ersten, hektischen Blick kann Melville niemanden sehen, als er sich jedoch in Richtung der Kutsche bewegt, von wo er die Stimme gehört hat sieht er im Licht eine kurze Klinge blinken und eine helle Kinderstimme sagt: "Komm ja nicht näher, ich hab ne Waffe!" Jemand scheint zwischen der Boxentrennwand und dem Wagen zu hocken.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #9 am: 26. April 2010, 22:20:36 »
Verdutzt bleibt Melville stehen. Dann hebt er die Hände, um zu zeigen, dass er keine Waffe führt. "Schon gut, ich will keinen Ärger", sagt er ganz ruhig. "Wieso kommst du nicht aus deinem Versteck, damit wir uns unterhalten können? Ich will nur reden, ehrlich." Nachdem ihm bewusst wird, dass er sich vermutlich wegen eines Kindes aufgeführt hat, als würde ihm eine Horde Dämonen auflauern, bereut er seine überstürzte Aktion. "Tut mir leid, dass ich hier so hereingepoltert bin. Ich wollte niemanden erschrecken."
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #10 am: 27. April 2010, 11:30:28 »
Einen Moment passiert gar nichts, dann verschwindet die Klinge und kurz darauf tritt ein ungefähr siebenjähriges Mädchen aus dem Schatten der Boxwand. Sie ist recht mager und ihre beiden Zöpfe sind völlig aufgelöst, ihre Kleidung zwar abgetragen, aber ordentlich geflickt, wie Melville sehen kann. "Hast du mich aber erschreckt. Dachte schon, dass du mich fressen willst." Sie legt den Kopf schief. "Hilfst du mir, das Pferd wieder einzufangen?" Sie deutet auf das Tier, das gerade auf dem Weg zur Haferkiste  am anderen Ende des Stallgangs ist.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #11 am: 27. April 2010, 18:58:19 »
Wie auf Kommando meldet sich Melvilles Magen mit einem lauten Knurren zu Wort. Grinsend zwinkert er dem Mädchen zu. „Hunger hätt ich schon, aber Brot und Käse wären mehr nach meinem Geschmack.“ Langsam beginnt er, auf das Pferd zuzugehen und nimmt im Vorbeigehen einen Strick mit, der über der Boxentür hängt. Beruhigend redet er auf das Pferd ein: „Du nimmst mir doch nicht übel, dass ich dich erschreckt habe, oder? Na komm, wir bringen dich mal wieder in deine Box.“ Damit legt er ihm den Strick um den Hals und tätschelt ihm den Hals.

Während er das Pferd die Gasse entlang führt, tut er so, als würde ihm gerade etwas sehr Wichtiges einfallen, und er sagt zu dem Mädchen: „Wie unhöflich, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Melville. Aber vielleicht wusstest du das ja auch schon…? Immerhin warst du ja ziemlich neugierig, was ich so treibe.“ Nun beobachtet er sehr aufmerksam ihre Reaktion.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #12 am: 28. April 2010, 14:01:54 »
Melville hört noch, wie das Stalltor leise quietscht und als er sich von der Haferkiste abwendet ist das Mädchen verschwunden, er hört noch ihre schnellen Schritte in der Gasse. Nun steht er mit dem freundlich schnaubenden Pferd am Strick alleine im Stall, allerdings hört er nun noch hastige Schritte und lautes Fluchen von der anderen Seite des Stalles, wo vermutlich die kleinere Tür in den Innenhof des Hauses führt, zu dem der Stall gehört.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #13 am: 28. April 2010, 18:04:12 »
Bis der Ritter überhaupt kapiert hat, dass er allein ist, ist es schon zu spät, die Verfolgung aufzunehmen. „Weißt du was?“ sagt er müde zu dem Pferd, während er ihm über die Nase streicht, „Ich hab heute schon genug Probleme gewälzt. Ich werde dich dahin bringen, wo du hingehörst und mir dann eine ruhige Gaststätte suchen, wo ich eine anständige Mahlzeit und so viel Wein bekomme, dass ich wenigstens einen guten Grund für meine Kopfschmerzen habe. Und ich bin mir sicher, die Welt wird nicht untergehen, nur weil ich mir mal ein paar Stunden freinehme. Alle anderen Leute können sich meinetwegen in irgendwelchen finsteren Gassen herumdrücken und Pläne schmieden, soviel sie wollen. Hauptsache, sie bleiben mir heute Abend vom Leib.“

[Ich hab  nicht ganz begriffen, wo jetzt das zweite Pferd hin ist, wie das mit den zwei Türen ist und wo die Viecher eigentlich hingehören, aber Mel wird das alles in Ordnung bringen, eventuell wütende Besitzer oder Passanten einfach mit Geld beschwichtigen und dann eine Kneipe ansteuern.]

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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #14 am: 29. April 2010, 14:06:51 »
[Wenn es mal so einfach wäre    :D  Für den Stall habe ich dir eine hoffentlich etwas erhellende Karte per mail geschickt.]

Nun geschehen mehrere Sachen gleichzeitig, durch die hintere, kleinere Tür tritt ein wütender, allerlei Schimpfworte ausstoßender Mann mittleren Alters in abgetragener, derber Kleidung, eine Handvoll Möhren und eine Peitsche in den Händen haltend. Er bleibt fassunglos stehen als er Melville mit dem Pferd am Riemen im Stallgang stehen sieht.
Im gleichen Moment treten zwei Melville bekannte Gestalten durch das offene Stalltor: das kleine Mädchen von eben, am Kragen festgehalten von Ascabar Tihar, dem Hauptmann der Euther Stadtwache. "Ihr?" fragt er, offenbar ebenso verblüfft wie der Mann an der anderen Tür.
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