Skeyfare

02. Juli 2023, 22:38:18
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Skeyfare » Orfinlir » Law (Moderator: Chacota) » Neue Bekanntschaften

Autor Thema: Neue Bekanntschaften  (Gelesen 48890 mal)

Offline Makkharezz

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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #45 am: 13. Mai 2010, 19:47:13 »
"Vielleicht habe ich mich einfach nur nicht deutlich genug ausgedrückt, in dem Fall bitte ich um Verzeihung. Ich werde noch einmal versuchen, Euch zu erklären, was ich wissen möchte, und wenn ich dann immer noch nicht mit der Antwort zufrieden bin, können wir es entweder meiner Begriffstutzigkeit zurechnen oder Eurem Unwillen, Informationen preiszugeben. Aber das ist dann egal, weil ich in jedem Fall das Veneravel verlassen werde.

Also: es interessiert mich nicht, ob Ihr Eure Aussagen beweisen könnt oder nicht. Ich kenne Euch nicht, und ich traue Euch nicht, ganz egal, was Ihr mir sagt oder mir für Beweise vorlegen könntet. Was ich wissen will, frage ich nun zum dritten Mal: womit Ihr Euren Lebensunterhalt verdient, ist für mich ohne Belang, ich will wissen, woran Ihr arbeitet, womit Ihr Euch beschäftigt, was Euer Ziel ist. Wobei genau macht diese Gruppe von Verbrechern Euch Konkurrenz?

Außerdem will ich noch wissen, was das Ganze mit mir zu tun hat. Ich habe schon begriffen, dass diese Leute mir nach dem Leben trachten, und wenn ich es richtig verstehe, habt Ihr das genutzt, um über mich an sie heranzukommen. Aber aus welchem Grund bin ich diesen Gaunern ein Dorn im Auge? Was konkret ist der Grund für die Mordabsichten?"
« Letzte Änderung: 13. Mai 2010, 19:52:21 von Makkharezz »
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Offline Chacota

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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #46 am: 14. Mai 2010, 20:52:37 »
"Ich kann auch hier nur Vermutungen anstellen, aber Ihr habt Euch in den letzten Monaten einen Ruf in dieser Stadt erarbeitet, dass Ihr eine Beute, die Ihr einmal verfolgt, auch zur Strecke bringt. Und dass Ihr eine feine Nase habt und Euch nicht zu schade seid, die Finger dreckig zu machen. Und dabei nicht bestechlich zu sein. Wenn das keine Gründe sind, Euch ausschalten zu wollen, wenn man einen heiklen deal plant, dann weiss ich es auch nicht."
Talonario seufzt, und diesmal ist sein Seufzen echt. "Ich bin unser Stadtwache mit meinen etwas unkonventionellen Methoden behilfreich, unsere Straßen ein klein wenig sicherer zu machen. Erwähnt den Fall Traisao gegenüber unserem Hauptmann." Er zuckt mit den Schultern. "Meine anderen Handelpartner und Kontaktpersonen wären nicht sehr erfreut, wenn ich hier verraten würde, wenn ich hier ihre Namen preisgeben würde. Und dass sie über mich ihre Waren günstig und sicher beziehen. Mehr kann ich Euch leider nicht verraten, auch wenn ich eure Neugierde nachvollziehen kann. Und es dürfte Euch nun auch klarer werden, dass ich in dieser Stadt Handel treibe und dass es mir nicht gelegen käme, wenn sich eine kriminelle Organisation in meinem Nest breit macht."
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #47 am: 15. Mai 2010, 16:18:49 »
Behutsam setzt Melville sein Weinglas ab. Auch wenn er sein Misstrauen noch nicht abgelegt hat, ersetzt er seine ablehnende Haltung nun durch eine nachdenkliche. „Nehmen wir für den Moment an, das alles ist die Wahrheit. Was schlagt Ihr vor, soll nun passieren? Ihr habt nichts in der Hand außer ein paar vagen Hinweisen. Also wollt Ihr mich weiter unter Beobachtung stellen, während ich mich so offen wie möglich als Zielscheibe präsentiere? Gut, vielleicht können wir so mehr über diese Organisation herausfinden. Vielleicht provozieren wir damit tatsächlich einen Mordanschlag, und wenn mir die Götter gnädig sind, gelingt es uns sogar, ihn zu vereiteln. Aber was gewinnen wir damit? Mit etwas Glück einen noch lebenden Mörder, der uns unter Druck ein paar Hinweise auf diese Organisation geben kann.“

Er hält seine beiden Hände wie Wagschalen nebeneinander und lässt die linke ein Stück tiefer sinken. „Nur ändert das nichts daran, dass diese Verbrecher mich aus dem Weg haben wollen, und Euren Andeutungen entnehme ich, dass sie in Euth sehr gut Fuß gefasst haben, dass sie Verbindungen haben, und die Mittel, um ihre Gaunereien unter der Nase der Wachen durchzuführen. Was bedeutet, ich würde weiterhin auf der Abschussliste stehen, und möglicherweise nicht nur ich selbst: Es wäre diesen Leuten ein Leichtes, meine Familie oder Freunde zu bedrohen.“

Er lässt die rechte Hand sinken, bis sie schließlich auf dem Tisch aufliegt. „Nicht gerade verlockend. Schon gar nicht, nachdem gerade erst ein Haufen Wachleute und ein Dutzend erfahrener Kämpfer mit Mühe und Not einen Dämon von meiner Hausschwelle gekehrt haben.“
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #48 am: 17. Mai 2010, 18:18:50 »
Talonario zuckt mit den Schultern. „Etwas Besseres will mir derzeit nicht einfallen, dafür sind meine Hinweise auch zu dünn; ich bin aber davon überzeugt, dass es zu keinem offenem Überfall auf der Straße kommen wird, niemand fordert auf diese Art die Aufmerksamkeit der Wache heraus.“ Er schüttelt den Kopf. „Nein, wirklich niemand. Ich gehe davon aus, dass zuerst Eure Gewohnheiten ausspioniert werden und deshalb fand ich es angemessen, Euch zu beobachten. Als Caria nun aufflog war ich nicht enttäuscht, sondern es bot sich die Gelegenheit, Euch mit aufs Pferd zu holen, wenn Ihr die Augen ebenfalls offen haltet gelingt es uns eher, diesen Spion auf seinem Beobachtungsposten zu finden.“ Er sieht Melville abschätzend an. „Seid Ihr dabei oder wollt Ihr die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen?“
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #49 am: 18. Mai 2010, 18:31:29 »
„Meine Routine? Na da wünsche ich dem Späher viel Glück.“ Er kann nicht anders als dabei über sich selbst zu lachen. „Routine!“ Er lässt sich das Wort auf der Zunge zergehen, bevor er sich wieder ernsthaft der Unterhaltung widmet.

Eindringlich sieht er nun Talonario an und versucht, seine Reaktion auf die folgenden Worte zu deuten. „Bevor ich mich entscheide, werde ich Euren Rat befolgen und mich bei der Wache über Euch erkundigen. Außerdem gibt es noch etwas, über das wir uns einigen müssen: Euer Ziel ist es, dieser Organisation auf die Schliche zu kommen, und im Interesse des Allgemeinwohls sehe ich es als meine Pflicht, dabei zu helfen, wenn ich kann. Für mich selbst ist aber mindestens ebenso wichtig, wer mich aus dem Weg räumen will. Kann ich also darauf bauen, dass Ihr widerum Eure Mittel einsetzt, um mir behilflich zu sein, den Auftraggeber herauszufinden?“
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #50 am: 20. Mai 2010, 12:23:10 »
Melville weiss aus dem Gespräch, dass Talonario sich nicht in die Karten gucken läßt, aber zumindest ist kein ironisches Lächeln zu sehen, sondern der Mann streckt seine Hand aus und erwidert ernst: "Den Drahtzieher und den Auftraggeber, finden wir den einen, so gilt unser Handel bis der andere gefunden ist." Nun lächelt er: "Dann muss ich aber darauf bestehen, dass die Kniffe, die ich anwende, nicht unserem Hauptmann zur Kenntnis gelangen."
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #51 am: 20. Mai 2010, 23:08:00 »
Scharf sieht Melville ihn an: "Ich bin der Wache gegenüber zu nichts verpflichtet, und ich kann verstehen, wenn Ihr  Eure "Geschäfte" geheim halten wollt." Ohne den Blick abzuwenden ergreift er Talonarios Hand, schüttelt sie kurz, hält sie aber weiterhin fest. "Ich bin einverstanden. Aber eins will ich klarstellen: Nur weil ich meine Loyalität für Geld vermiete, dürft Ihr nicht den Fehler machen, mich für gewissenlos zu halten. Ich achte Recht und Gesetz, und falls Ihr diese Prinzipien mehr strapaziert, als es unbedingt nötig ist, werde ich Euch zur Verantwortung ziehen." Erst jetzt lässt er wieder los.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #52 am: 22. Mai 2010, 12:36:22 »
„Auch wenn es Euch seltsam erscheinen mag, auch ich habe ein Gewissen und Prinzipien, die den Euren nicht unbedingt entgegenlaufen.“ Auch er recht ernst. „Dann sind wir uns einig, ich werde zwei Beobachter abstellen; kommt morgen am Vormittag zu dem Panasstand am Markt vor der Tanzschule, die beiden Ausschenker werden Eure Begleiter werden, denn es ist wohl sinnvoll, wenn ihr wisst, auf wen Ihr Euch nicht konzentrieren müsst. Fällt Euch etwas auf, das uns entgeht, so hinterlasst eine Nachricht an jenem Stand oder schickt mir über den Botendienst in der Kürzung eine kurze Mitteilung, anders herum werde ich denselben Weg wählen. Sagen wir, wir warten die nächsten vier Tage ab, danach müssen wir uns eine andere Taktik überlegen.“
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #53 am: 23. Mai 2010, 00:10:16 »
Nur mit einem knappen Nicken bestätigt Melville den Plan, dann erhebt er sich auch schon. Dann fällt ihm doch noch etwas ein. "Übrigens, dieses Mädchen, Caria: Ziemlich beeindruckend, das muss ich zugeben. Den ganzen Tag über hatte ich keine Ahnung, dass sie mir auf den Fersen war. Wenn alle Eure Schützlinge so auf Zack sind, kann ich mich  ja in Zukunft kaum mehr auf die Straße trauen. Hoffen wir, dass die beiden am Pannasstand genauso wachsam sind." Er verabschiedet sich mit einer angedeuteten Verbeugung und verlässt die Wirtschaft.

Er verliert keine Zeit, sondern macht sich gleich auf den Weg zur Stadtwache. Unterwegs legt er sich bereits seine Worte zurecht, um einerseits alle nötigen Informationen über Talonario Parojar zu erhalten, andererseits aber nichts über dessen geheime Geschäfte zu verraten. Es kostet ihn einige Überredung, dem Hauptmann kurzfristig ein paar Minuten Zeit abzuringen, aber scheinbar hat sein freiwilliger Einsatz zur Unterstützung der Wachen ihm einen kleinen Bonus eingebracht. Allerdings hält er Ascabar auch nicht lange auf. Wie besprochen fragt er nach seinem Geschäftspartner und vergisst auch nicht, in diesem Zusammenhang den Fall Traisao zu nennen. Sobald er sich versichert hat, dass zumindest nichts gegen Talonario vorliegt, ist er zufrieden und zieht weiter.

Vor der Tür bleibt er kurz stehen. "So, das war der leichte Teil des Tages", murmelt er und sieht sich unschlüssig um. Schließlich kehrt er in eine kleine Gaststube ein und lässt sich einen Eintopf servieren. Während er seinen Teller leert, überlegt er, was er seinem Vater über Tobens Erkenntnisse berichten soll.

Am Nachmittag gelingt es ihm dann, Eliezère so viel zu erzählen, dass er kein schlechtes Gewissen haben muss, aber gleichzeitig die Gefahren, die der Psioniker erwähnt hat, ein wenig harmloser darzustellen. Natürlich gelingt es ihm nicht, die Sorge seines Vaters zu zerstreuen, aber zumindest   kann er ihm vermitteln, dass er vorsichtig sein will und und sich mit Hilfe von Voa Gras Gaben der Situation gewachsen sieht.

Den Abend über versucht er, alle seine Probleme für ein paar Stunden zu vergessen. Er veranstaltet mit seinen Geschwistern Wettbewerbe im Münzenschnippsen, Kartenspielen und Ringkampf. Ohne sich große Gedanken über den nächsten Tag zu machen, geht er schlafen.

Mit gemischten Gefühlen macht er sich am nächsten Morgen auf den Weg zum Markt. Er muss der Versuchung widerstehen, sich ständig umzudrehen und statt dessen nur unauffällig seinen Blick hierhin und dorthin schweifen zu lassen. Den Panasstand hat er schnell entdeckt und näher sich in gemächlichen Schritten.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #54 am: 25. Mai 2010, 17:19:45 »
Ob Melville verfolgt wird ist schwer zu beurteilen, um diese Zeit ist es in den letzten Tagen auf den Straßen brechend voll, denn jeder versucht sein Tagesgeschäft zu erledigen, da die unglaubliche Hitze jede Bewegung zu einer Kraftanstrengung werden läßt.
Der Panasstand ist gut gefüllt, viele Marktstandbetreiber nutzen eine kleine Pause um sich mit einem Getränk von der Hektik der frühen Morgenstunden zu erholen und es dauert eine Weile, ehe Melville an der Reihe ist.
So hat er Zeit, in Ruhe die beiden Kinder zu beobachten, die den Stand heute morgen betreuen. Der größere Junge ist ungefähr 12 Jahre alt, sein blondes Haar das einzig Auffallende an ihm, sein wacher Blick begegnet dem Melvilles und für einen kurzen Moment grinst er, doch dann hat der Junge sich wieder im Griff und schenkt weiter aus. Der Jüngere der beiden mag vielleicht 6 oder 7 Jahre alt sein, sein Gesicht noch rund von Babyspeck, aber Melville sieht auch, wie geschickt die kleinen Finger den Panas ausschenken. Der Ältere spricht ihn schließlich an: „Heiss oder lauwarm? Mit etwas Milch?“ Der Jüngere sieht Melville kurz an, schenkt aber weiter in dem großen Topf ein und sagt zum Älteren: „Ich bin gleich weg, Geswin, Frinka löst mich ab.“ Dabei nickt er Melville ernst zu.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #55 am: 26. Mai 2010, 06:09:30 »
"Heiss und ohne Milch, bitte", sagt Melville und verzichtet darauf, irgendein Zeichen des Erkennens durchblicken zu lassen. Er kramt in seiner Tasche nach einer Münze, bezahlt, nimmt den Becher entgegen und macht dem nächsten Kunden Platz.

Ohne Hast trinkt er seinen Panas, während er sich überlegt, wohin er zuerst gehen will, um seine Verfolger anzulocken. Schließlich geht er los, nicht zu schnell, aber so zielstrebig, dass es aussieht, als hätte er wichtige Dinge zu erledigen. Er hat mehrere Orte in Kopf, dir er ansteuern könnte: Leilas Wohnung, die Stadtwache, den Tempel, einen Rüstungsschmied. Letzteres scheint ihm ein guter Anfangspunkt, entscheidet er, und geht in diese Richtung. Wieder versucht er, aufmerksam seine Umgebung zu beobachten, dies aber nicht so auffällig zu tun.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #56 am: 26. Mai 2010, 17:58:49 »
An diesem Tag kommt Melville viel herum und bekommt so manche gute Idee und so manchen Hinweis, nur die Person, die ihn eventuell verfolgt kann er nicht ausmachen. Er hat sich schon damit abgefunden, dass an diesem Tag nichts mehr geschehen wird und ist auf dem Heimweg, als kurz vor der Kreuzung des Breiten Wegs mit der Alten Gasse ein Mann auf ihn zutritt, er ist mittleren Alters und in Reisekleidung. „Entschuldigt bitte, ich suche das Haus der Familie Yozan. Könnt Ihr mir den Weg dorthin beschreiben, ich scheine den rechten Weg verloren zu haben.“
Melville weiss, dass die Familie im Feuchten Weg, nicht weit von hier, wohnt. Der Mann spricht keinen Euther Dialekt und auch sonst scheint auf den ersten Blick alles ganz normal und wäre dort nicht dieser Verdacht wäre es eine ganz normale Begegnung. Aber so – seine fein gewählten Worte passen nicht recht zu dem etwas schnoddrigen Klang der Worte, seine Kleidung zwar reisetauglich, aber nicht abgetragen und sein Blick . . vielleicht eine Spur zu aufmerksam?
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #57 am: 26. Mai 2010, 22:32:58 »
Melville tut so, als müsste er kurz überlegen und hofft, dass seine Begleitung ebenfalls zuhört und nun einen kleinen Vorsprung bekommt. "Das Haus der Yozans, ach, das ist nicht mehr weit, wahrscheinlich seid ihr nur einmal falsch abgebogen. Kommt, ich bringe Euch kurz dort vorbei." Schon deutet er die Straße hinunter und vollführt mit der anderen Hand eine einladende Geste. "Ihr seid nicht von hier, wie ich vermute? Was führt Euch denn in unsere schöne Stadt?" Er schiebt  die Hände in die Hosentaschen und schlendert ohne Eile in Richtung des Feuchten Wegs, Musterbild eines vollkommen unbekümmerten jungen Burschen.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #58 am: 27. Mai 2010, 22:20:03 »
Da Melvilles Alarmsirenen angesprungen sind merkt er, dass der Mann den Weg kennt, er bleibt zwar an Melvilles Seite, aber er orientiert sich nicht an dessen Schritten.
"Das ist wirklich sehr freundlich von euch. Ich bin erst heute hier angekommen und mein letzter Besuch liegt länger zurück."
Auf Melvilles Frage antwortet er nicht,  denn als sie an der Kreuzung mit der Kürzung eintreffen ist dort ein Riesentumult, erst nach ein paar hektischen Augenblicken kann Melville erkennen, was vor sich geht. Einige Straßenkinder haben eine Prügelei mit einem Knappen angezettelt und erst jetzt, als sich zwei weitere Erwachsene von der anderen Seite nähern, lassen sie von dem Jungen ab und rennen weg. Melville kann den Jüngeren vom Panasstand gerade noch um die Ecke flitzen sehen, auch er war anscheinend einer der Angreifer.
Der Mann an seiner Seite sagt plötzlich: "Jetzt erkenne ich die Ecke wieder,nun kann ich das Haus alleine finden. Ich danke Euch." Und schon eilt er die Straße entlang.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #59 am: 28. Mai 2010, 20:08:56 »
Stirnrunzelnd beobachtet Melville die Szene und fragt sich, weshalb die Kinder einen solchen Aufruhr veranstalten. Als Ablenkungsmanöver wahrscheinlich, aber ihm ist nicht wirklich klar, was sie dadurch erreichen wollen, und ob sie vielleicht irgend etwas von ihm erwarten.

Als der Fremde sich so abrupt verabschiedet, weiß er auch nicht so recht, wie er reagieren soll. Ihn ziehen lassen und darauf hoffen, dass die anderen ihn verfolgen? Selbst hinter ihm herschleichen? Schließlich entscheidet er sich, seinen Verbündeten wenigstens noch ein paar Augenblicke Zeit zu erkaufen. „Wartet, einen Moment noch, bitte“ ruft er hinter dem Mann her, der schon im Begriff ist, zu gehen.

[Falls er stehen bleibt und Mel noch die Gelegenheit gibt, sagt er:]


„Darf ich Euch noch um einen kleinen Gefallen bitten? Ich bin mit Sarana Yozan bekannt, und wenn Ihr die Familie ohnehin besucht, könntet Ihr eine Nachricht von mir übermitteln. Würdet Ihr das für mich tun?“

[Wenn nicht, lässt er ihn eben davonlaufen und sucht sich eine Seitengasse, von wo aus er die Straße im Blick hat und sehen kann, falls hier noch irgendetwas passiert.]
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