Skeyfare

02. Juli 2023, 19:09:22
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Skeyfare » Orfinlir » Law (Moderator: Chacota) » Neue Bekanntschaften

Autor Thema: Neue Bekanntschaften  (Gelesen 48866 mal)

Offline Chacota

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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #60 am: 29. Mai 2010, 22:12:59 »
[Keines der Kinder schien ihm ein Zeichen gegeben zu haben.]

Melvilles Begleiter bleibt tatsächlich stehen, er nickt nachdem Melville seine Bitte vorgetragen hat. "Sicher, gerne."

Er steht mitten au der Straße und versperrt Melville so die Sicht die Straße hinunter, doch aus den Augenwinkeln meint Melville, zwei Gestalten zu sehen, die zu groß für Kinder sind. Sie verschwinden in einer der vielen Seitengassen, die zur Pimruhr bzw. zu einem der Nebeneingänge der anliegenden Häuser führen.
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #61 am: 30. Mai 2010, 20:33:38 »
Kurz ist Melville unsicher, ob es klug ist, den Fremden länger aufzuhalten, oder ob er statt dessen lieber den anderen beiden folgen sollte, die er gerade entdeckt hat. Aber dann siegt die Vernunft über den Tatendrang. Er muss sich eingestehen, dass er nunmal wenig Chancen hat, den Verdächtigen unauffällig nachzuspüren  sich besser auf seine Rolle als Lockvogel beschränken sollte.

Er mimt nun den Verlegenen und tritt von einem Fuß auf den anderen [Bluff 27 :D]. "Äähm, ich kenne die Dame aus der Kampfschule, müsst ihr wissen. Nicht besonders gut, muss ich zugeben. Naja, genau genommen eigentlich nur sehr flüchtig. Wir haben ein- oder zweimal die Klingen gekreuzt. Ehrlich gesagt habe ich dabei wohl auch kein besonders gutes Bild abgegeben." Er wischt sich die Hände an der Hose ab, dann fährt er sich durch das Haar, während er vermeintlich nach Worten sucht. "Ihr dürft nicht glauben, dass ich ein schlechter Kämpfer wäre. Im Gegenteil, ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit, dass ich meine Axt zum Schutz gegen allerhand Diebesgesindel einsetze und habe trotz meiner Jugend schon einige Erfahrung gesammelt. Nur scheint es, dass manchmal rohe Kraft gegen flinke Gewandheit den Kürzeren zieht." Bei diesem Geständnis hat er wie gebannt auf seine Schuhspitzen gestarrt.

Dann schaut er wieder auf und lächelt schüchtern. "Aber was plappere ich, Ihr habt sicherlich Besseres zu tun als hier in der Hitze zu stehen und meinem Geschwafel zuzuhören. Jedenfalls wäre es sehr freundlich, wenn Ihr Sarana einen Gruß von Melville überbringen könntet. Dann noch, dass ich wieder in der Stadt bin und mich sehr freuen würde, sie demnächst einmal in der Kampfschule wiederzutreffen."
« Letzte Änderung: 30. Mai 2010, 20:35:49 von Makkharezz »
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #62 am: 05. Juni 2010, 16:50:06 »
Der Mann wirkt tatsächlich ungeduldig, hört Melville aber bis zum Ende zu, dann nickt er weiteres Mal und verabschiedet sich. Melville sieht nun, dass die beiden Erwachsenen sich um den Knappen gekümmert haben und nun mit ihm zusammen die Straße hinaufgehen, Melvilles Begleiter überholt sie  und er verschwindet in der Krümmung der Kürzung ohne sich noch einmal umzudrehen.
Für einen Moment steht Melville alleine auf der Straße, dann hört er ein leises Räuspern über seinem Kopf. „Nicht hochgucken, ich bins. Geswin. Treff in einer Viertelstunde unten am Brack*.“

Als Melville das Brack erreicht wartet dort bereits Geswin auf ihn, er hüpft vor Aufregung von einem Bein aufs andere. „Da haben zwei Typen gelauert, ich möchte wetten auf dich haben die gewartet, unser kleines Ablenkungsmanöver hat sie hochgescheucht und weg sind sie. Trickster ist ihnen nach, warte heute abend auf nen Boten, vielleicht wissen wir dann mehr.“

*Das Brack ist eine Ansammlung von kleinen Tümpeln auf der anderen Seite der Pimruhr hinter dem Mietstall von Aluguel.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #63 am: 07. Juni 2010, 11:41:25 »
Melville hört sich den Bericht an, reißt ein paar Gräser aus, die der Trockenheit zum Trotz am Wegesrand stehen, und beginnt sie zu zerpflücken, während er über alles nachdenkt. "Ich frage mich, was die im Schilde geführt haben", meint er schließlich.

"Wahrscheinlich war es eine gute Entscheidung, diese Männer aus der Deckung zu locken, aber ihr müsst unbedingt vorsichtig sein. Möglicherweise haben wir es mit Leuten zu tun, denen ein Menschenleben nicht viel wert ist, und ich will nicht, dass einem von euch etwas passiert." Mit einem langen Blick versucht er abzuschätzen, ob Geswin seine Warnung ernst nimmt. "Versprichst du mir, dass ihr kein unnötiges Risiko eingeht, sondern im Zweifel lieber die Beine in die Hand nehmt? Und sollte es brenzlig werden, dann pfeift einfach auf eure Tarnung und ruft mich zur Hilfe, verstanden?"

Er wartet noch auf ein Zeichen der Bestätigung, dann nickt er dem Jungen noch kurz zu und macht sich auf den Weg nach Hause, wo er ungeduldig auf eine Nachricht wartet.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #64 am: 09. Juni 2010, 19:18:44 »
Melvilles sieht Geswin an und wartet auf dessen Antwort und so sieht er nicht, was sich nähert, nur seine Ohren vernehmen das leider zu allzu bekannte Sirren und dann sieht er den Pfeil, der an ihm vorbei schießt und den Jungen im Oberkörper trifft. Geswin starrt völlig fassungslos auf den Pfeil, greift danach und stolpert dann einen Schritt zurück.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #65 am: 09. Juni 2010, 22:04:29 »
All seine Befürchtungen werden in diesem Moment Wirklichkeit, und Melville steht wie versteinert  da, unfähig, die Augen von dem schrecklichen Bild abzuwenden. Dann gewinnen seine Reflexe die Oberhand. Er wirbelt herum und verschafft sich einen schnellen Überblick.

[An dieser Stelle bräuchte ich etwas Input: Ist der Schütze zu sehen? Wenn ja, ist er auf der Flucht oder immer noch in Angriffsstellung? Falls niemand in Sicht ist, kann man abschätzen, aus welcher Richtung der Pfeil gekommen ist? Stand der Schütze ebenerdig oder wurde von einem höher gelegenen Punkt aus geschossen? Wie sieht Mel's unmittelbare Umgebung aus? Gibt es für ihn Deckung? Hat ein eventuell flüchtender Schütze gute Möglichkeiten unterzutauchen? Wie aussichtsreich wäre eine Verfolgung? Kann Mel erkennen, ob man Geswin noch helfen kann? Wie weit wäre es von hier bis zum Tempel? Oder weiß er von einem anderen Heiler oder Priester in der Nähe?]
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #66 am: 11. Juni 2010, 21:52:20 »
Der Pfeil wurde schräg hinter Melvilles Rücken aus einer erhöhten Position abgeschossen und als Mel herumwirbelt meint er ein Bogenende zu sehen und so sieht er auch den Pfeil, der auf ihn zielt und es gelingt ihm mit einem Hechtsprung dem Schuss auszuweichen. Vor Melville liegen die Tümpel, zu seiner Rechten einige alte Schafställe, eher Ruine als Stall, dahinter fließt die Pimruhr. Links die Stallungen, Paddocks und Scheune des Mietstalls, hinter ihm ein Wohnhaus; alle Verstecke und Deckungen innerhab eines kurzen Sprints zu erreichen.
Jedoch gibt es auch für den Schützen, der irgendwo in einer der Dachluken der Ställe sitzen muss, mehr als genug Verstecke, ihn bei der Flucht zu finden hiesse sehr viel Glück haben.

Melville meint, dass der Pfeil Geswin zwar am Oberkörper, jedoch nicht in der Herzgegend getroffen hat, zur Hauptstraße sind es über das Gelände des Mietstalls keine 30 Meter und von hier kann man innerhalb von 5 Minuten beim Tempel sein, wenn man es wirklich eilig hat.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #67 am: 12. Juni 2010, 14:31:09 »
Nach seinem Ausweichmanöver springt Melville sofort wieder auf, läuft zu Geswin und hebt ihn auf, so behutsam, wie es in der Eile möglich ist. Mit dem Jungen auf dem Arm rennt er auf die Ecke eines der Stallgebäude zu, hinter der er zunächst einmal vor weiteren Schüssen sicher ist. Kurz bleibt er stehen und lauscht, ob er vielleicht noch weitere Angreifer in seiner Nähe hören kann. Von dort aus arbeitet er sich immer von einer Deckung zur nächsten vor, überbrückt offene Flächen mit schnellen Sprints, sieht sich anschließend kurz in alle Richtungen um und startet dann zum nächsten Ziel durch.

[Und falls es keine weiteren Attacken gibt:]


Als er die belebte Hauptstraße erreicht, macht er sich keine Gedanken mehr um etwaige Verfolger. Er lehnt sich einen Moment an eine Hauswand und atmet tief durch. „Mach dir keine Sorgen“, sagt er leise zu Geswin, „wir sind gleich beim Tempel, dann kümmern sich die Priester um dich. Das wird schon wieder.“ Schon läuft er wieder weiter, ohne sich um die neugierigen Blicke der Passanten zu kümmern. Wenn ihm Leute im Weg stehen, verscheucht er sie mit einem lauten „Platz da, lasst mich durch!“, so dass er nach kurzer Zeit schweißgebadet und mit klopfendem Herzen die Treppen zum Tempel hochsteigt und nach einem Priester Ausschau hält.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #68 am: 12. Juni 2010, 21:47:31 »
An der letzten Ecke, als Melville schon meint, es geschafft zu haben trifft ein Pfeil ihn am Oberarm, doch rennt er mit Geswin auf dem Arm einfach weiter. Es fliegen keine weiteren Pfeile.
Seine Rufe, das Blut und die Pfeile, das Alles sorgt dafür, dass die Leute auf der Straße ihm Platz machen und auf den Stufen des Tempels eilen ihm mehrere Adepten zu Hilfe und gemeinsam bringt ihr Geswin zu Elanita. Der Junge zittert in seinen Armen, aber er lebt.
Als Melville nun die Sorge um Geswin teilen kann wird ihm plötzlich schummerig [fort save bitte].
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #69 am: 12. Juni 2010, 22:13:53 »
[Fortitude: 21]
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #70 am: 13. Juni 2010, 23:39:33 »
Melville schüttelt die leichte Benommenheit mit heftigem Kopfschütteln ab, zu viel ist zu bedenken und zu entscheiden.
Es dauert auch nicht lange bis ein Elanita-Priester zu Melville tritt und ihn leise anspricht. "Es war gut, dass Ihr so schnell zu uns gekommen seid, so konnten wir das Gift noch rechtzeitig eindämmen. Einige Tage wird dem Jungen wohl noch etwas schwindelig sein, aber nichts, was die Zeit nicht heilen wird." Nun verfinstert sich seine Miene. "Dieses Gift ist nicht ohne Grund in unserer Stadt verboten und wenn Ihr denjenigen findet, der es eingesetzt hat möchte ich bei der Rechtsfindung zugegen sein."
Er tritt einen Schritt beiseite. "Ihr könnt zu ihm, er möchte mit Euch sprechen."

Geswin liegt in einem gemütlichen Bett, ein Glas mit Margas neben sich, sehr blass ist er, müde blinzelt er mit den Augen und seine Stimme kaum zu verstehen.
"Einen Tag werden sie mich hier pflegen . . . aber was ich dir sagen wollte . .  ich glaube, ich habe ihn gesehen wir er mir gefolgt ist. Ich habe ihn nicht ernst genommen, denn er wirkte so harmlos . .  wirkt immer harmlos, wenn man ihn sieht bei Aluguel . . ", dann fallen ihm die Augen zu und er schläft ein.
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #71 am: 14. Juni 2010, 21:24:17 »
Zitat
Nun verfinstert sich seine Miene. "Dieses Gift ist nicht ohne Grund in unserer Stadt verboten und wenn Ihr denjenigen findet, der es eingesetzt hat möchte ich bei der Rechtsfindung zugegen sein."

"Ich bin dem Burschen auf der Spur und werde alles tun, um ihn vor Gericht zu bringen, das kann ich Euch versichern", antwortet Melville, seine Stimme rauh vor Wut. "Vielen Dank für Eure Hilfe", fällt ihm gerade noch ein zu sagen, bevor er in das kleine Zimmer tritt, um Geswin zu sehen.

Zitat
"Einen Tag werden sie mich hier pflegen . . . aber was ich dir sagen wollte . .  ich glaube, ich habe ihn gesehen wir er mir gefolgt ist. Ich habe ihn nicht ernst genommen, denn er wirkte so harmlos . .  wirkt immer harmlos, wenn man ihn sieht bei Aluguel . . ", dann fallen ihm die Augen zu und er schläft ein.

Fast ist Melville versuchen, ihn noch einmal wachzurütteln und den Namen des Attentäters einzufordern, aber als er in das blasse schmale Gesicht schaut, bringt er es nicht übers Herz. Er bleibt noch einen Moment sitzen und überlegt, ob Trickster auch in Gefahr ist, und ob er irgendeine Möglichkeit hat, ihn zu finden, bevor auch er zum Opfer der Verbrecher werden könnte. Abermals muss er einsehen, dass nichts tun kann als abwarten und hoffen.

Lange hält er es aber nicht aus, einfach nur dazusitzen. Er sucht einen Priester, den er um Feder und Papier bittet, und verfasst eine Nachricht an Talonario, die er anschließend per Boten absendet.

Es gibt Neuigkeiten. Die Observation muss sofort abgebrochen werden - zu gefährlich. Trefft mich sobald möglich im Elanita-Tempel.
M.B.


Außerdem schickt er noch einen Brief nach Hause. Er gibt Bescheid, dass er die Nacht im Tempel bei einem kranken Kameraden verbringen wird. Falls Nachrichten für ihn eintreffen,  soll der Bote unverzüglich zum Elanita-Tempel geschickt werden und dort nach ihm fragen.

Nun hat er zumindest das Eindruck, etwas getan zu haben, trotzdem fühlt er sich schrecklich nutzlos, während er neben dem Bett sitzt und darauf wartet, dass Geswin aufwacht.
« Letzte Änderung: 14. Juni 2010, 21:26:35 von Makkharezz »
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #72 am: 15. Juni 2010, 11:53:38 »
Es vergeht keine halbe Stunde, da wird der Vorhang zu der kleinen Nische beiseite geschoben und Talonario tritt neben Melville, seine Miene besorgt, von seiner herablassenden, hochmütigen Art nichts mehr zu spüren. „Wie geht es ihm?“ fragt er leise. Dann, im Gegensatz zu seiner Miene seltsam emotionslos. „Wir müssen unseren Plan ändern, ich habe unseren Gegner falsch eingeschätzt, er ist so dumm die Schlacht auf offener Straße zu eröffnen – sehr zu unserem Nachteil bis jetzt. Bis jetzt.“ Er sieht Melville an. „Wollen wir auf die gleiche Art zurückschlagen oder subtiler vorgehen, allerdings dann mit der Gefahr, dass er uns noch einmal so überrascht wie heute?“
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #73 am: 15. Juni 2010, 20:16:32 »
„Der Priester meint, Geswin wird bald wieder gesund. Er hat Glück gehabt, dass der Tempel nicht weit entfernt war.“ Er steht mit hängenden Schultern neben dem Bett, als wenn er eine schwere Last zu tragen hätte. „Oder Pech, dass er in meiner Nähe war, denn wir können wohl annehmen, dass der Schuss mir gegolten hat.“

Melville ist so aufgewühlt, dass Talonario nicht sicher ist, ob er die anschließende Frage überhaupt gehört hat. Er scheint in seine eigenen Gedanken vertieft, und gleichzeitig presst er so stark die Kiefer aufeinander, dass man die Zähne knirschen hört. Plötzlich platzt es aus ihm heraus, als könnte er es nicht länger zurückhalten. „Wenn sie einen Kampf wollen, dann können sie ihn haben! Dann wollen wir mal sehen, wie sie sich schlagen, wenn sie nicht aus dem Hinterhalt Giftpfeile auf kleine Kinder abschießen können.“

Seine Stimme hallt in den Steinmauern lauter als erwartet, und er ist von dem Klang selbst ein wenig erschrocken. Mühsam beruhigt er sich wieder, stützt eine Hand gegen die Wand und reibt sich mit der anderen die Augen, während er kurz nachdenkt. Dann schüttelt er den Kopf. „Wir müssen sorgfältig überlegen, wie wir vorgehen, die Folgen bedenken. Klüger sein als sie.“

Erst jetzt spricht er direkt Talonario an. „Zuerst will ich einmal erzählen, was genau passiert ist.“ Der Ritter berichtet er von den Ereignissen des Tages, von dem Angriff, und auch von Geswins Verdacht. „Er weiß, wer ihn verfolgt hat. Irgendjemand, der regelmäßig im Mietstall anzutreffen ist, wahrscheinlich dort arbeitet. Sobald er aufwacht, wissen wir mehr. Aber was dann?“

Durch einen Blick fordert er Talonario auf, seinen Gedanken zu folgen und sie gegebenenfalls zu korrigieren. „Wir könnten uns also den Bogenschützen schnappen. Vielleicht sogar, ohne dass seine Leute etwas davon erfahren. Wenn wir ein bisschen Druck ausüben, spuckt er bestimmt ein paar Namen aus. Die Frage ist nur: reicht uns das, um die ganze Organisation auffliegen zu lassen? Was ist, wenn er die wirklich wichtigen Leute selbst nicht kennt? Oder wenn wir ihn nicht zum reden bringen? Wäre es vielleicht schlauer, ihn zu verfolgen, damit er uns zu seinen Auftraggebern führt?“ Doch wieder fällt ihm etwas ein, das dagegen spricht. „Aber gelingt uns das? Immerhin wusste er, dass Geswin ihn verfolgt hat und wird nun noch mehr auf der Hut sein.“

Sein nächster Gedanke behagt ihm gar nicht. „Wir hätten möglicherweise bessere Chancen, ihnen auf die Spur zu kommen, wenn ich weiter den Lockvogel spiele. Aber es gefällt mir nicht, dass dann wieder die Kinder in der Schusslinie wären, vor allem nachdem unsere Gegner nun schon herausgefunden haben, dass wir sie ausspionieren wollten. Nein, das ist auch keine gute Idee.“

Er seufzt. „Ich habe den Eindruck, dass wir wenig Chancen haben, bei unserer bisherigen Taktik zu bleiben. Allerdings kenne ich nicht Eure Möglichkeiten, und ich selbst habe in diesem Bereich so gar keine Fähigkeiten zu bieten, die uns weiterhelfen können. Wenn Ihr glaubt, dass es noch zu Ergebnissen führen wird, dann bin ich einverstanden. Allerdings wäre meine präferierte Lösung die direkte Konfrontation. Und eins kann ich Euch versprechen: Wenn das unser Weg sein soll, dann kann ich auch meinen Teil dazu beitragen.“ Zur Bekräftigung seiner Aussage tätschelt er die Scheide seiner Axt. Dann fällt ihm aber doch noch etwas ein, dass seinen Tatendrang dämpft: „Wobei...mir fällt es leicht, so zu reden: Ich stehe sowieso auf der Abschussliste und gehe kein großes Risiko ein, wenn ich mich offen stelle. Von Eurer Rolle in dieser Sache haben sie wahrscheinlich noch keine Kenntnis. Die Frage ist also eher, ob Ihr für einen offenen Kampf bereit seid.“
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Re:Neue Bekanntschaften
« Antwort #74 am: 17. Juni 2010, 18:30:46 »
Talonario hört Melville zu ohne ihn zu unterbrechen, auch als der junge Ritter endet und Talonarios Einschätzung erwartet schweigt er zunächst, schließlich räuspert er sich. „Ich bin geneigt, unseren werten Hauptmann einzuschalten. Mit dem Pfeil, der Geswin traf hat er die besten Möglichkeiten, seinen Besitzer und damit den Schützen zu identifizieren und niemand kann besser drohen als er.“ Er lächelt. „Natürlich mit einigen Ausnahmen, zu denen ich mich auch zähle, aber was zählt eine Drohung, wenn man nicht gewillt ist, sie durchzusetzen. Und das wollt Ihr gewiss nicht – und ich in diesem Fall auch nicht“, beeilt er sich hinzuzufügen.
„Sobald der Hauptmann unseren Schützen verhaftet müßte unserem Auftragnehmer und seinem Auftraggeber warm unter den Füßen werden und sie versuchen, den Auftrag durchzuziehen ehe unser Schütze singt. Wenn Hauptmann Tihar auch nur ein wenig auf seinen Gefangenen acht gibt so ist dieser ausser Gefahr und Ihr plötzlich aktueller Mittelpunkt. Damit haben wir es in der Hand, Zeit und Ort des Zusammentreffens zu bestimmen. Ihr habt Recht mit der Annahme, dass ich meinen Namen aus reiner Bescheidenheit aus dieser Angelgenheit heraushalten möchte, das heisst aber nicht, dass ich nicht beim Fallen stellen helfen werde.“ Wieder lächelt er, böse diesmal.
„Kennt Ihr einen Ort, der nicht zu auffällig nach Falle aussieht, den Ihr regelmäßig aufsucht und uns einen schönen Zugriff auf zumindest einen der Initiatoren gestattet?"
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