Skeyfare

02. Juni 2023, 20:34:51
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Skeyfare » Orfinlir » Law (Moderator: Chacota) » Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen

Autor Thema: Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen  (Gelesen 8206 mal)

Offline Peregil

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Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« am: 27. November 2010, 21:29:38 »
Ein paar Tage nach den letzten Xpoch-Erlebnissen kommt Peregil zu Melville ins Haus und öffnet schüchtern die Tür zu dem Zimmer in dem sich dieser gerade aufhält.

"Ah. Hi Mel. Na, wie gehts?"

Er sucht sich einen Platz in der Nähe seines Freundes und setzt sich. Erstmal sagt er nichts, sondern wartet, ob Mel was sagt. Der Magier wirkt etwas aufgeregt, die typischen roten Flecken zeigen sich auf seinem Hals und den Wangen. Er fummelt auch mit einem Saum seiner Robe und blickt unstet umher.

Offline Makkharezz

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #1 am: 27. November 2010, 21:45:42 »
Melville winkt Peregil herein und legt ein Buch zur Seite, in dem er gerade geblättert hatte, ein recht ungewöhnlicher Anblick, wie der Magier findet. Nachdem Mel ihn begrüßt hat, sieht er seinen Freund aufmerksam an, denn natürlich bleibt ihm dessen Nervosität nicht verborgen.  "Gibt's Probleme?" fragt er knapp, und in seiner Stimme schwingt Besorgnis mit, als würde er schlechte Nachrichten befürchten.
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Offline Peregil

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #2 am: 30. November 2010, 15:12:40 »
Peregil heftet seinen Blick auf das Buch in Mels Händen.

"Was liest du denn da?" fragt er, eher abwesend wirkend.

Offline Makkharezz

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #3 am: 30. November 2010, 17:05:06 »
Fast sieht es so aus, als wollte Mel das Buch verstecken, es scheint ihm ein bisschen peinlich zu sein. Aber dann zeigt er Peregil doch den Einband: „Diversität der Göttlichkeit – Entstehungsgeschichte der amabeanischen Kirchen“ von Vitello Minuzzolo.

"Ich wollte mich ein bisschen informieren, weißt du. Dachte, das hilft mir vielleicht, ein bisschen Sinn in dieses ganzen Durcheinander zu bringen. Veshna, Asha, Amabea, da soll noch einer klar denken können..."

Ihm fällt selbst auf, dass seine Antwort wenig erhellend ist, aber er verzichtet auf weitere Erklärungen. "Du scheinst mir aber auch ein bisschen neben der Spur zu sein. Ist alles in Ordnung mit dir?"
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Offline Peregil

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #4 am: 02. Dezember 2010, 15:24:26 »
Peregil seufzt. Zögert kurz, überwindet sich dann aber mit einem merklichen Ruck. Sein Blick auf den Fußboden gesenkt.

"Ach Mel. Weißt du, als wir neulich in dem Drogenlabor waren. Die wilde Flucht. Alle sind rausgerannt. Wir hatten Jento geschnappt. Und ich war als letzter im Haus zurückgeblieben. Da schoss es mir durch den Kopf, dass das Vaess ja auch von den beiden Laborratten weiterproduziert werden könnte. <seufz> Also hab ich ihnen kurz entschlossen die Kehlen durchgeschnitten, bevor der ganze Laden in Flammen aufging." Kurzer Blick zu Mel, doch bevor der etwas sagen kann, redet der Magier schnell weiter. Jetzt sieht er seinen Freund an, fast flehentlich. "Ich dachte, ich muss verhindern, dass dies Teufelszeug weiter in Umlauf kommen kann. Wir hatten ja gesehen, wie schlimm es wirken kann, und wie sehr es gefügig macht. Ich wollte einfach die Chancen verringern, dass Irgendwer damit weitermachen kann. Und ich habe dann keine andere Lösung gesehen, auf die Schnelle." Er sieht Melville an, Angst und schlechtes Gewissen stehen ihm ins Gesicht geschrieben.

Offline Makkharezz

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #5 am: 03. Dezember 2010, 17:33:16 »
Ohne Peregil zu unterbrechen, hört Melville zu, und auch hinterher schweigt er einen Augenblick. „Verstehe“, meint er schließlich nur. Irgendwie kann er sich nicht recht durchringen, mehr zu sagen und kaut nervös auf seiner Unterlippe herum. Aber als er sieht, wie verzweifelt Peregil ist, fasst sich doch ein Herz.

„Ich denke, ich weiß, wie es dir geht, und wie dringend du darüber reden willst. Nur müssen wir uns über eins einig sein: Wir alle haben uns damals darauf verständigt, dass niemand über den anderen urteilen soll, sondern dass jeder so handelt, wie er es mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren kann. Ich behaupt nicht, dass mir das leicht fällt, aber es ist der einzige Weg, wie wir vier gemeinsam unseren Weg gehen können. Darum ist mir diese Abmachung wichtig, und ich werde sie auch jetzt nicht brechen.“

Sehr bestimmt sagt der Ritter diese Worte, und seine Miene ist verschlossen, ganz anders als Peregil es von ihm kennt. Wo sonst zwischen ihnen ein vertrauter und lockerer Umgang selbstverständlich war, ist Melville nun zurückhaltend, fast kühl. „Wir können gern über alles sprechen, denn ich sehe ja, wie sehr dir das zusetzt und will dich damit nicht alleine lassen. Aber ich werde keine Aussage treffen, was ich für falsch oder richtig halte. Weder werde ich deine Tat verurteilen noch dich von einer Schuld freisprechen. Das steht mir nicht zu.“

Er streckt die Hand aus, und auf Peregil wirkt diese Geste zu förmlich, als wollte er mit einem Fremden den Verkauf eines Pferdes besiegeln. „Einverstanden?“
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Offline Peregil

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #6 am: 08. Dezember 2010, 16:21:18 »
Dennoch, mit erkennbarer Erleichterung, nimmt Peregil Mels Hand in seine zittrigen, feuchten Finger.

"Gut. Ich danke dir."

Dann setzt er sich etwas entspannter zurück.

"Ich erwarte natürlich auch nicht, dass du mich freisprichst. Mir ist schon bewusst, dass ich mit meiner Entscheidung selber zurechtkommen muss. Und glaub mir, glücklich bin ich nicht darüber, wie die Dinge gelaufen sind. Ich weiß auch nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich vor der selben Entscheidung noch einmal stünde ...."

Er sieht Mel jetzt direkt an.

"Mir war es nur wichtig, dass du es erfährst. Das du weißt, was ich getan habe. Und das du es nicht hintenrum von irgendwo anders her hörst."

Pause.

"Ich hoffe, dass wir trotzdem Freunde bleiben können (?)"

Offline Makkharezz

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #7 am: 08. Dezember 2010, 21:31:35 »
"Natürlich bleiben wir Freunde, was hast du denn gedacht?" Zunächst wirft er den Satz in den Raum, ohne groß darüber nachzudenken. Erst hinterher wird ihm bewusst, wie ernst Peregil die Frage gewesen ist. "Du hast wirklich gedacht, ich könnte dir deswegen die Freundschaft aufkündigen", bemerkt er bestürzt, "und das nach all dem..." Er schüttelt fassungslos den Kopf, und es kostet ihn Mühe, sich wieder in den Griff zu bekommen.

Dann sagt er leise: "Umso höher rechne ich es dir an, dass du es mir erzählt hast. Das ist wirklich sehr anständig von dir." Er will noch etwas hinzufügen, zögert aber und entscheidet sich dann dagegen.

Einen Moment schaut er Peregil an, legt sich sorgsam die Worte zurecht. "Du hast es getan, damit die beiden nicht einfach weitermachen, mit den Drogen, richtig? Um sicher zu gehen, dass  nicht noch mehr Leute dem Vaess zum Opfer fallen?"
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Offline Peregil

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #8 am: 09. Dezember 2010, 11:56:05 »
Peregil nickt und spricht schnell.

"Ja, das war der einzige Grund. Ich habe gehofft, und tue es immer noch, dass damit das Wissen um die Herstellung von diesem Teufelszeug ein für allemal aus der Welt ist. Auch wenn ich, so wie ich Xpoch kenne, nicht wirklich daran glaube. Aber zumindest besteht die Chance."

Dann sieht er Mel wieder direkt an, und lächelt sogar etwas, wenn auch eine gewisse Verzweiflung mit hineinspielt.

"Ich wollte aber nicht unsere Freundschaft in Frage stellen. Aber ich hatte doch Angst, dass du mich hassen müsstest. Dafür."

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #9 am: 09. Dezember 2010, 15:54:58 »
Mit einem Mal ist es nun Melville, der ganz schuldbewusst aussieht und Peregils Blick ausweicht. Schweigend schüttelt er den Kopf, fühlt sich dann aber doch in der Pflicht, eine Erklärung abzugeben. „Tu ich nicht. Deine Absicht war es doch, Menschen zu beschützen. Das zumindest kannst du auf der positiven Seite in die Wagschale werfen, oder nicht?“

Er wartet Peregils Bestätigung ab, dann setzt er wieder zu sprechen an, bricht noch einmal ab und schafft es erst im zweiten Anlauf, seine Gedanken zu formulieren. „Was die Frage angeht, wie weit man gehen darf, um eine gute Absicht zu verwirklichen …Ich fürchte, das kann ich dir auch nicht beantworten. Tut mir leid.“ Es ist deutlich zu erkennen, wie unzufrieden er wegen seiner Hilflosigkeit ist, man kann förmlich sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitet, wie er nach irgendwelchen weisen Worten sucht, um Peregil Trost zu spenden. Aber er bleibt stumm.
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Offline Peregil

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #10 am: 10. Dezember 2010, 07:27:47 »
"Das erwarte ich ja auch gar nicht von dir, dass du mir da ethisch weiterhilfst. Diese Dinge bringe ich vor Uinthu und muss es irgendwie für mich selber klarkriegen. Mir ist nur wichtig, dass du nun weißt, was ich getan habe, dass ich dir erklären konnte, warum ich es getan habe, und dass du mich nicht verurteilst, auch wenn es nicht dein Weg gewesen wäre."

Er überlegt kurz.

"Jedenfalls werde ich aber auch künftig nicht das Gesetz selber in die Hand nehmen, da bin ich mir sicher. Es war eine extreme Situation in Xpoch. Unter normaleren Umständen würde ich nicht so handeln ..." er verliert sich etwas in Gedanken und beendet seine Worte ohne richtigen Abschluss.

Offline Makkharezz

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Re:Peregil und Mel - neue Fragen alte Themen
« Antwort #11 am: 10. Dezember 2010, 17:47:20 »
„Normale Umstände? Wann sind die Umstände denn je normal, wenn wir miteinander unterwegs sind?“ Melville legt seinem Freund eine Hand auf die Schulter, aber diese Geste mildert kaum seine steinerne Miene, oder die harten Worte. „Peregil, du wirst dich damit abfinden müssen, dass es immer wieder zu solchen Situationen kommen wird. Wir alle haben uns entschlossen einen Weg einzuschlagen, auf dem wir viel Gutes bewirken können. Aber wir alle müssen uns entscheiden, was wir dafür bereit sind zu tun. Welche Opfer wir bringen, welche Kompromisse wir eingehen, und welche Überzeugungen wir dafür aufgeben.“

Er lässt seine Hände in den Schoß fallen, als habe ihn nun seine Kraft verlassen. „Schon deshalb könnte ich dich nicht verurteilen, weil ich selbst schon längst das selbe getan habe."
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