Skeyfare

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Skeyfare » Andere Welten » Kalandria » Die Rückkehr des Königs » Alte und neue Wunden

Autor Thema: Alte und neue Wunden  (Gelesen 77044 mal)

Offline Chacota

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #30 am: 09. März 2011, 18:20:19 »
[Ich bin ÜBERALL    8) 

Nitam lächelt erleichtert, als er bemerkt, dass Dario noch zögert fragt er ihn: "Du weisst, wo Nattal liegt?" Dario spürt deutlich, dass Nitam noch etwas sagen möchte und als er noch einen Augenblick wartet fügt der junge Mann hinzu: "Sei vorsichtig, ich habe keine Lust, dich auch noch raushauen zu müssen. Das müsste ich mir dann sehr gut überlegen." Er lächelt zwar bei den letzten Worten, aber Dario hört durchaus den Ernst dahinter. Dann, und nun ist die Besorgnis in seiner Stimme wieder deutlich: "Pass auf sie auf, ja?"
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #31 am: 10. März 2011, 17:35:03 »
„Ich hab nicht vor, mich schnappen zu lassen“, murmelt Dario, aber eher zu sich selbst. Mit einer knappen Geste verabschiedet er sich von Nitam und beeilt sich, seine Sachen zusammenzusuchen.

Ganz so zuversichtlich wie er sich gerade noch gegeben hatte, ist er in Wirklichkeit nicht. Alles Mögliche kann dem Mädchen zugestoßen sein: von einem Bären angegriffen, von einem rutschigen Felsen abgestürzt, beim Stehlen erwischt, was auch immer. Es gefällt ihm gar nicht, dass sein Platz in Nitams Bande möglicherweise davon abhängt, was Niryann zugestoßen ist. Das Schicksal ist in letzter Zeit nicht gerade sein bester Freunde gewesen.

* * *

Nervös kratzt Dario mit dem Messer ein Muster in die Rinde des Astes, auf dem er es sich bequem gemacht hat. Bislang hat er Glück gehabt. Er konnte einer Bäuerin, die er ein Stück vor dem Dorf angesprochen hat, den neuesten Tratsch aus der Nase ziehen. Sie hat ihm erzählt, in Nattal werde eine Diebin gefangen gehalten und morgen werde der Graf erwartet, um über sie zu richten.

Von seinem Aussichtspunkt aus hat er einen guten Überblick über das Dorf, und es ist nicht schwer zu erraten, wo diese Diebin eingesperrt ist: Ein halbwüchsiger Bengel steht schon seit zwei Stunden vor einem an ein großes Haus angebauten Schuppen herum, hält einen Speer in der Hand und versucht so zu wirken, als wüsste er, wie man damit umgeht. Kein großes Problem. Eher macht es Dario Sorgen, dass dieses Haus mitten im Dorf liegt. „Nicht zu ändern“, denkt er sich und schaut zum x-ten Mal zum Himmel, wann endlich die Sonne untergeht.

* * *

Der Himmel ist in der Nacht locker bewölkt, der Mond noch nicht aufgegangen. Ungesehen schleicht Dario bis in das Zentrum des Dorfes. Als er um eine Hausecke lugt, stellt er fest, dass sein Glück aufgebraucht ist. Statt dem Grünschnabel schiebt nun ein anderer Wache, und seine Silhouette sieht erheblich größer und kräftiger aus als es dem Waldläufer lieb ist. Er steht auch nicht direkt vor der Tür, sondern hat es sich auf dem Rand des Brunnens gemütlich gemacht, der sich mitten auf dem Dorfplatz befindet. Damit gibt es keine Möglichkeit, sich im Schutz der Häuser an den Mann heranzuschleichen.

Lautlos fluchend zieht Dario sich ein Stück zurück und kauert sich in den Schatten.  „Denk nach, denk nach, verdammt!“ Schließlich entscheidet er sich, die Position des Wächters zu seinem Vorteil zu nutzen und schleicht sich von hinten an das Haus und den Schuppen heran, von wo aus er nicht gesehen werden kann.

Leise klopft er an die Rückwand des Schuppens und flüstert: „Niryann?“
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Offline Niryann

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #32 am: 10. März 2011, 19:18:46 »
Dario hört ein Rascheln, ein Klappern und einen derben Fluch wie er ihn selten gehört hat. Dann kann er leise Schritte vernehmen und schließlich auf der anderen Seite der dünnen Bretterwand eine helle Stimme, die misstrauisch fragt: "Wer will das denn wissen? Aber beeil dich mit der Antwort, ich bin hier nämlich schon so gut wie weg." Die Stimme ist voller Trotz.
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Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #33 am: 11. März 2011, 08:04:36 »
"Hier ist Dario. Nitam hat mich geschickt. Hoer zu, kannst du ein bisschen Theater machen, um die Wache herzulocken? Aber nicht zuviel, sonst haben wir das halbe Dorf am Hals."
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Offline Niryann

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #34 am: 11. März 2011, 13:50:43 »
"Dario?!" Halb erleichtert, halb erstaunt klingt ihre Stimme, dann lacht sie kurz und meint: "Den kriege ich schon, der ist eingebildet!"

Dario hört wie sich ihre Schritte wieder entfernen und einen Moment später: "He, Dorfdrottel, hockste noch da draussen? Hamse dir ne undankbare Aufgabe verpasst - wo man doch die Nächte anders nutzen sollte. Oder haste keine abgekriegt? Würde mich auch nicht wundern . . ."
Der Mann stutzt als er Niryanns Stimme hört, dann springt er vom Brunnenrand und kommt mit raschen Schritten zu dem Schuppen. Er bleibt an der Tür zum Schuppen stehen. "Dir stopf ich dein Maul, du kleines Luder. Warte nur, bis der Graf sich morgen mit dir beschäftigt, dann wirst du dir wünschen, du wärst netter zu mir gewesen!" Er schlägt wütend gegen die Holzwand.
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Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #35 am: 11. März 2011, 20:03:36 »
In seiner Wut ist der Wächter nicht besonders aufmerksam, bis sich plötzlich von hinten ein Arm um seinen Hals legt und er ein Messer an der Kehle spürt. „Bleib ganz ruhig, dann wird dir nichts passieren.“, raunt Dario in sein Ohr. “Weg mit dem Speer!“ Der Mann lässt die Waffe fallen.

„Gut. Und jetzt…uffff!“ Dario bleibt die Luft weg, als ein Ellbogen in seinen Solar Plexus gerammt wird und gleich darauf ein Faustschlag Wange und Nase trifft. Verzweifelt versucht er die Benommenheit abzuschütteln und die Tränen wegzublinzeln, die ihm in die Augen geschossen sind. Es ist seine Rettung, dass der Wächter zur Seite abtaucht, um seinen Speer aufzuheben, statt sofort noch einmal zuzuschlagen.

Als er sich bückt, kann Dario einen Tritt gegen das Knie landen, auf das der Mann sein Gewicht verlagert hatte, so dass der mit einem Keuchen zu Boden geht. Ohne Zeit zu verlieren, lässt sich der Waldläufer auf ihn fallen, drückt ihn mit seinem Körpergewicht zu Boden und versucht gleichzeitig, ihm das Messer zwischen die Schulterblätter zu stoßen. Er kämpft aber selbst noch um sein Gleichgewicht, weshalb das Messer wirkungslos an der Schulter des Gegners abgleitet.

Der bäumt sich auf und schüttelt Dario ab, als wäre er ein kleines Kind. Eine Sekunde später ist er es, der unter dem Gewicht seines Kontrahenten zu Boden gedrückt wird, und durch mehrere Schläge gegen den Kopf fast die Besinnung verliert. Durch einen Nebel von Schmerz drängt sich ein Gedanke in sein Bewusstsein. ‚Wenigstens hat er noch nicht nach Hilfe geschrien.‘

„Alaaaarm!“ brüllt der Wächter plötzlich aus Leibeskräften. Dann holt er noch einmal aus. ‚Na klar, das musste ja so kommen‘, denkt Dario und bietet all seine Willenskraft auf, um ihm ihm vorher noch sein Messer in die Seite zu treiben. Dabei betet er, es möge nicht an einer Rippe abprallen. Doch er spürt, wie die Klinge tief eindringt und der Schlag des Gegners kraftlos auf seine Schulter trifft.

Mühsam windet Dario sich mühsam unter dem Körper des Hünen hervor und steht taumelnd auf. Dann tritt mit solcher Wucht gegen den Kopf der Wache, dass sie das Bewusstsein verliert. „Kleiner Tipp, Dorftrottel“, sagt er gehässig, „ein Speer ist im Handgemenge keine brilliante Idee.“

Dann wird ihm klar, dass jede Sekunde weitere Dorfbewohner auftauchen können. Gehetzt schaut er sich um und erkennt auf der gegenüberliegenden Seite des Dorfplatzes bereits zwei Fackeln. Schnell löst er den Riegel des Schuppens und reißt die Tür auf. „Können wir?“ fragt er nonchalant und spuckt geräuschvoll eine Ladung Blut und Speichel aus.
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Offline Niryann

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #36 am: 11. März 2011, 22:13:21 »
Aus dem Dunkel des Schuppens taucht eine schmale Gestalt auf, wirres, schwarzes Haar hängt ihr in dicken Strähnen ins Gesicht, aber die leuchtend orangen Augen zeigen deutlich die Verwandschaft zu Nitam. Ein breiter Streifen getrockneten Bluts zieht sich über ihre Stirn, darunter sieht man selbst bei dieser Dunkelheit einen heftigen Bluterguss.
Einen Augenblick starrt sie Dario an, dann grinst sie und meint: "Na, da habe ich ja Glück gehabt, dass du gewonnen hast, was ?" Dann dreht sie sich halb zu Dario um und zeigt ihm ihre Hände, die hinter dem Rücken gebunden sind. "War gerade dabei, die loszuwerden, aber mit deinem Messer gehts schneller." Dario sieht, dass die Haut an den Handgelenken wundgescheuert ist, die Fesseln aber nach wie vor fest sitzen. Ihre Arme sind zerkratzt und mager, die Bündchen ihres Hemdes völlig zerfranst.

Nachdem Dario ihre Hände befreit hat verpasst sie der bewußtlosen Wache noch einen heftigen Tritt, dann bückt sie sich und beginnt ihn zu durchsuchen. "Der Kerl hat mein Messer, das will ich wiederhaben!"
Dario ist erstaunt wie jung sie ist, nach ihrer Stimme zu urteilen kann sie nicht älter als 16, vielleicht 17 Jahre alt sein.

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #37 am: 12. März 2011, 15:13:40 »
Mit seinem blutigen Messer tritt Dario neben Niryann und durchtrennt die Fesseln. „Mach schnell, wir kriegen Gesellschaft.“ Noch während er das sagt, kann er Stimmen hören und schnelle Schritte. Ein kurzer Rundblick zeigt, dass nun bereits von zwei Seiten Leute auf den Dorfplatz zulaufen, die ersten kaum noch fünfzig Meter entfernt.

Niryann hat die Ankommenden ebenfalls gesehen, sie hat ihr Messer gefunden und steckt es auch nicht weg, sondern hält es fest umklammert. Dario deutet mit dem Kinn in Richtung des Waldrands. „Da lang, zwischen den beiden Häusern durch, und im Wald dann Richtung Westen.“

Schon rennt er los, wirft aber noch einen Blick über die Schulter, ob Niryann auch mitkommt.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #38 am: 12. März 2011, 17:44:54 »
Die ersten 50 Meter läuft sie leichtfüßig neben Dario her, kaum haben sie die letzten Häuser jedoch erreicht folgt sie nicht mehr Dario, sondern biegt sie nach links ab, sie ruft ihm noch zu: "Lenk du sie ab, ich hole noch die Hühner!"
Dann ist sie auch schon hinter einem Stapel Brennholz abgetaucht.

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #39 am: 13. März 2011, 08:01:58 »
Aus vollem Lauf bremst Dario ab und schaut ihr hinterher "Was? Bist du total übergeschnappt? Komm zurück!" Er lauscht er in die Dunkelheit, doch außer den Rufen der Dorfbewohner und einem kläffenden Hund ist nichts zu hören. Eine Sekunde überlegt er, ob er tatsächlich auf sich aufmerksam machen und die Verfolger weglocken sollte. "Den Teufel werd ich tun!" murmelt er schließlich und sprintet hinter Niryann her. 

Er ist nicht ganz so flink und erreicht sie erst, als sie schon das halbe Dorf durchquert hat und sich an der Tür eines Hühnerstalls zu schaffen macht. Grob packt er sie an der Schulter und reißt sie herum. "Schluss jetzt! Wir verschwinden, und zwar sofort."
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #40 am: 13. März 2011, 13:39:38 »
Widerspenstig entwindet sie sich seinem Griff und fummelt erneut an dem Schloss herum. "Lenk sie ab, nun mach schon! Die Mägen füllen sich nicht von alleine und dieses Dorf ist reich . .", sie gibt der Tür noch einen Tritt, diese springt auf und heraus fliegen gackernd 20 Hennen, die sich rasch in die Dunkelheit verdrücken. Irgendwie gelingt es Niryann, zwei von ihnen an den Hälsen zu packen und mit einem schnellen Ruck das Genick zu brechen. "So, jetzt können wir."
Sie dreht sich um und nun kann man deutlich sehen, dass sich der Fackelschein etlicher Dörfler rasch der Quelle des Lärms und damit ihrem Standort nähert, einer der Dorfhunde scheint Witterung aufgenommen zu haben und schnüffelt eifrig auf ihrer Fährte.
Niryann hängt sich die beiden Hühner an den Gürtel, dann deutet sie auf das Haus neben dem Hühnerstall. "Ich kenne diese Art von Häusern, hinter der Tür ist der Schafstall, doch der ist jetzt im Mai schon leer, da rein und dann durch die Mistklappe wieder raus, dann hat der Hund unsere Spur verloren." Und schon macht sie sich bereit, die kleine Stalltür zu öffnen.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #41 am: 13. März 2011, 15:36:08 »
Zitat
Widerspenstig entwindet sie sich seinem Griff und fummelt erneut an dem Schloss herum. "Lenk sie ab, nun mach schon! Die Mägen füllen sich nicht von alleine und dieses Dorf ist reich . .",


"Hör zu, Prinzesschen: Ich habe meinen Arsch riskiert, um dich rauszuhauen, und ich lasse mich bestimmt nicht für ein paar Hühner hopsnehmen. Such dir einen anderen Dummen, der dir die Meute vom Hals hält. Und schöne Grüße von Nitam: Dieses Mal wird niemand kommen, um dich zu befreien."

Zitat
sie gibt der Tür noch einen Tritt, diese springt auf und heraus fliegen gackernd 20 Hennen, die sich rasch in die Dunkelheit verdrücken. Irgendwie gelingt es Niryann, zwei von ihnen an den Hälsen zu packen und mit einem schnellen Ruck das Genick zu brechen. "So, jetzt können wir." 

Als sie sich umdreht, ist Dario schon nicht mehr zu sehen.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #42 am: 14. März 2011, 19:04:18 »
Niryann sagt noch etwas, aber Dario kann es schon nicht mehr verstehen. Und er muss jetzt schon etliche Haken schlagen und einmal durch ein Brennesselfeld kriechen (die zum Glück noch nicht allzu hoch stehen) um von den aufgebrachten Dörflern nicht entdeckt zu werden, so dass er für 10 Minuten nicht darauf achten kann, ob die junge Waldläuferin ihm irgendwie gefolgt ist oder ob sie erwischt wurde.

Nach weiteren 5 Minuten, die er atemlos in die Nacht hinausgelauscht hat ist er sich sicher, dass die Verfolger seine Spur verloren haben; die Fackeln, die er am Anfang noch zwischen den Bäumen hat schimmern sehen sind nicht näher gekommen und auch das Gebell des Hundes war irgendwann verstummt.
Er beginnt gerade fluchend einen Plan zu schmieden wie er herausfinden kann was aus Niryann geworden ist als er vielleicht 10 Meter von seinem Versteck entfernt ein leises Knacken vernimmt.
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Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #43 am: 14. März 2011, 20:26:20 »
Eine Schrecksekunde lang umklammert Dario sein Messer fester, das er immer noch nicht weggesteckt hat. Dann nennt er sich einen Narren: Eine Horde Dorfbewohner könnte sicherlich  nicht so leise durch den Wald schleichen, und einzeln würden sie sich kaum in den finsteren Wald wagen, um nach Verbrechern zu suchen. Entweder ist es also nur ein Tier oder tatsächlich Niryann, die mit ihrer Beute entkommen ist.

Auch wenn er natürlich darüber erleichtert wäre, ist er immer noch sauer, über ihre Eskapade. Außerdem ärgert er sich über sich selbst. Wie konnte er sich von dem Wächter übertölpeln lassen? Vor allem seine Nase schmerzt höllisch, vielleicht ist sie gebrochen. Mürrisch fragt er: "Na, Prinzesschen, bist du das, die da durch den Wald trampelt wie eine ganze Bärenfamilie?"
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Offline Niryann

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #44 am: 15. März 2011, 12:54:21 »
Einen Augenblick lang ist nichts zu hören, dann wieder leise Schritte, eindeutig von einer Person und kurz darauf erscheint Niryann; vorsichtig nähert sie sich Dario bis sie ihn erkannt hat und plumpst dann neben ihn auf den Waldboden; ein unangenehmer Geruch von Schafsmist geht von ihr aus.
Sie pustet sich eine Haarsträhne aus der Stirn und wedelt mit einer Hand, die eines der toten Hühner hält. "Das war kanpp, ich musste dem Köter eines der Hühner opfern. Aber das hier habe ich für uns gesichert! Ausserdem war ich gar nicht laut, dafür hab ich dich schon auf eine Meile atmen gehört."
Sie legt den Kopf schief, sieht Darios muffige Miene und meint ungerührt. "Wo bist du denn plötzlich verschwunden, haste nicht durch die Tür gepasst oder wollste nicht schmutzig werden?" Sie grinst unverschämt, aber sichtlich gut gelaunt.
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