Skeyfare

02. Juli 2023, 20:07:13
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Skeyfare » Orfinlir » Law (Moderator: Chacota) » Melville: Alte Feinde

Autor Thema: Melville: Alte Feinde  (Gelesen 110400 mal)

Offline Chacota

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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #60 am: 01. Juli 2011, 09:54:47 »
Jonas hört Melville zu, man sieht seinem Gesicht an, dass er versucht den Gedanken des Freundes zu folgen, doch am Ende schüttelt er den Kopf: "Wenn du dein Wort gegeben hast ist jedes weitere Wort zu viel. Ich verstehe so Vieles davon sowieso nicht, wie können denn die Götter dir zu nahe sein?"
Er hebt die Hand als Zeichen, dass er keine Erklärung von Melville verlangt. "Ich werde für dich um Klarheit beten." Und damit scheint für den Paladin ein wichtiger Punkt geklärt, er wirkt wieder mit der Welt im Reinen.
"Überlass die Theorie den Priestern, unsere Sache ist die Tat, denn . . ." die weiteren Worte Jonas' hört Melville nicht mehr, denn sein Auge wird von einer Bewegung am Rande des Feuerscheins abgelenkt, als er genauer hinsieht ist es eine weiße Feder, die dort zu Boden fällt und gleichzeitig hört er eine sehr leise, weit entfernte Stimme in seinem Kopf: "Ich habe die Welt wiedergefunden."
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

Offline Makkharezz

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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #61 am: 01. Juli 2011, 18:41:03 »
Melville hat Jonas komplett ausgeblendet und merkt nicht einmal, dass er ihn mitten im Gespräch sitzen lässt, als er aufsteht und mit ein paar langen Schritten den Lagerplatz überquert. Er hockt sich hin und nimmt vorsichtig die Feder auf, ohne recht zu wissen, warum er das tut. Gleichzeitig schließt er die Augen und horcht er in sich hinein.
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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #62 am: 02. Juli 2011, 13:57:25 »
Jonas sieht Melville mit weit aufgerissenen Augen völlig verblüfft hinterher, beobachtet ihn vom Feuer aus, bleibt jedoch vorerst sitzen.

Mit der Feder in der Hand wird die Stimme nun deutlicher, wenn auch immer noch sehr leise und für einen Moment brennt die Feder wie Feuer in seiner Hand, dann jedoch ist das Gefühl verschwunden und er kann sich ohne Probleme auf die Stimme konzentrieren.
"Sie ist sehr klein geworden und ich bin mir nicht sicher, ob ich sie je wieder in ihrer ganzen Größe an mich heranlassen werde. Aber du bist Teil meiner kleinen Welt, dich kann ich sehen, klar und einfach."
Es ist eindeutig die Stimme Chacotas, wenn auch noch ein wenig rauer als Melville sie in Erinnerung hat und sanfter als er den Paladin je hat sprechen hören.
"Ohne dich wäre ich nicht hier und dafür gehört dir mein Leben. Auf immer."

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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #63 am: 02. Juli 2011, 17:54:34 »
"Es hat geklappt. Es hat wirklich geklappt!" flüstert Melville, und ein Strahlen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Mit einem Mal fühlt er sich ganz leicht, und eine große Last fällt von ihm ab. Bis eben war ihm nicht klar gewesen, wie sehr es ihn immer noch bedrückt hat, dass er nach Hause zurückkehren musste, ohne eine Chance, je zu erfahren, ob es Mea gelungen war, die Seele aus dem Stein zu befreien.

Es ist ihm egal, dass er die Worte nicht recht deuten kann, dass er nicht weiß, wie sie ihn über Raum und Zeit erreichen konnten. Es ist ihm sogar egal, wo Chacota ist, oder was er nun ist. Allein die Tatsache, dass alles ein gutes Ende genommen hat, versetzt ihn in einen wahren Begeisterungstaumel. Völlig der Welt entrückt kniet er auf dem Boden, starrt auf die Feder in seiner Hand, wie berauscht von dem Wunder, das ihm gerade widerfahren ist.
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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #64 am: 03. Juli 2011, 13:28:53 »
Ein leises Lachen ist zu hören, dann wieder seine Stimme: „Ich empfinde die gleiche Freude wie du. Und nach all dem Schmerz, den du von mir geerbt hattest kann ich dir nun endlich etwas anderes geben.“
Ein leichtes Zittern geht durch die Feder und dann spürt Melville eine Freude, die der seinen gleicht und die gleichzeitig einen tiefen und so allumfassenden Frieden ausstrahlt, dass er in diesem Moment das Gefühl hat, nichts auf dieser Welt wäre je wieder in der Lage, ihm diese Freude zu nehmen, nun wo er weiss, dass es sie gibt.

Wieder erklingt Chacotas Stimme, in der nun eine unbestimmte Müdigkeit mitschwingt und trotzdem eine Kraft, die so greifbar erscheint, dass Melville nichts mehr von der Anstrengung des Übungskampfes spürt, es ist als habe er nie stattgefunden. „Was kann ich für dich tun?“
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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #65 am: 03. Juli 2011, 20:03:45 »
Melville ist noch so in der freidlichen Stimmung gefangen, dass ihn die Frage etwas überrumpelt. "Wie meinst du das?" fragt er verwirrt zurück, und erst eine Sekunde später wird ihm bewusst, dass er es nicht laut ausgesprochen, sondern nur gedacht hat.
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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #66 am: 04. Juli 2011, 11:17:02 »
 „Ich habe dir damals eine Last auferlegt, die für dich kaum zu tragen war und ohne dich zu fragen. Das ist eine Schuld, die ich nun bezahlen möchte.  Und ich musste herausfinden, ob unsere Verbindung nach meiner Zeit im Seelenstein noch existiert.“ Er zögert, dann spricht er weiter, seine Stimme weich und voller Vertrautheit. „Dass es dir gut geht.“

Entschieden, ohne Zweifel spricht er weiter. „Die Erinnerung an das Feuer gehört nun allein Mea und mir und ich hüte sie an einem Ort, der für dich nicht erreichbar ist. Und nun kann ich dir von dem, das ich lernte, geben. Wenn du es willst.“
Ohne Pathos gesprochen und auch ohne die gequälte Überzeugung, die Chacotas Stimme seit Melville ihn kennt, so oft auszeichnete: „Ich werde so viele meiner Fähigkeiten nicht benötigen bis der Tag der entscheidenden Schlacht gekommen ist.“
Und mit Melancholie fügt er hinzu: „Du darfst unsere Verbindung aber durchaus nutzen, wenn es etwas gibt, das dich belastet und mir die Verantwortung dafür übertragen.“
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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #67 am: 04. Juli 2011, 13:32:57 »
Man kann förmlich sehen, wie seine Schultern steif werden, und Melville klingt reserviert. "Du musst dir keine Sorgen machen. Es war keine Last, es war ein Privileg. Und wenn du dich erinnerst, war es letzten Endes meine eigene Entscheidung, dir zu helfen. Auch in Zukunft habe ich vor, meine Verantwortung zu tragen und sie nicht auf jemand anders abzuschieben."

Dann wird seine Stimme in Gedanken ein wenig weicher. "Ich sage nicht, dass es immer einfach war. Aber wir haben die Aufgabe alle gemeinsam geschultert, und schließlich ist alles zu einem guten Ende gekommen. So will ich es auch in Zukunft halten, denn es werden bestimmt noch schwierige Aufgaben auf uns zukommen." Auch wenn er selbstbewusst klingt, ist doch zu ahnen, wieviel Respekt er vor diesen Aufgaben hat, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen will. "Wenn du mir also dafür Hilfe anbietest, wär ich ein Hohlkopf, sie abzulehnen."
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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #68 am: 04. Juli 2011, 17:20:53 »
„Du stehst mitten im Geschehen und viel wird noch von dir und deinen Taten abhängen.“ Kein Neid und keine Belehrung ist aus seinen Worten herauszuhören. „Ich möchte dir jedoch nichts aufdrängen.“

Ein Moment der Stille folgt, dann wieder ein leises Lachen und die folgenden Worte mit der Melville bekannten Selbstironie. „Ich wage es anscheinend nicht meinen Wunsch dir gegenüber in Worte zu fassen. Ich möchte dir meine Freundschaft anbieten. Trotz all der Erfahrung fällt es mir so schwer, dies Eingeständnis. Es ist offensichtlich für mich leichter, dir mein Leben und mein Können anzubieten als dieses Gefühl der Verbundenheit zuzugeben.“
Mit mildem Erstaunen und einer Wärme, die sich auf Melville überträgt sagt der Seraph nun schlicht: „Du bist mein Freund und darfst verlangen was immer du willst.“ Leiser dann: „So einfach kann es sein.“
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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #69 am: 04. Juli 2011, 19:18:21 »
"Ich hab wieder alles falsch verstanden, oder? Es war ja auch nur, weil ich dachte... also was ich meinte, war..." Nach Worten ringend ballt Melville die Händen zu Fäusten, und sein Gesicht wird puterrot. Als er es merkt, gibt er sein Bemühen auf und entspannt die Muskeln wieder. "Ach, es ist belanglos, was ich dachte. Nur eins ist wichtig: Deine Freundschaft ist mir sehr willkommen, ebenso wie dein Rat und deine Hilfe."

Nachdem er das losgeworden ist, wird er tatsächlich ruhiger. "Eine Bitte hätte ich... In letzter Zeit gab es mehr als genug Stimmen die auf mich eingeredet haben - in meinem Kopf oder auch draußen - und kaum jemals habe ich begriffen, was sie mir sagen wollten. Wenn wir beide miteinander reden, dann sag geradeheraus, was du denkst. Am besten in so einfachen Worten, dass selbst ich sie verstehen kann." Verlegen streicht er sich eine Haarsträhne aus der Stirn. "Lach mich aus, wenn du willst, aber das würde mir mehr helfen, als du glaubst."

Dann stutzt er plötzlich und fragt. "Können wir denn miteinander reden? Ich meine, ...immer? Ich weiß ja überhaupt nicht, wo du bist, und wie es dir möglich ist, mit mir in Kontakt zu treten." Zögernd, als wäre es eine sehr persönliche Frage: "Ist denn deine Seele nicht wieder in deinen Körper zurückgekehrt?"
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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #70 am: 06. Juli 2011, 19:33:16 »
Noch immer ist Chacotas Stimme sanft, nun wieder ohne jede Ironie: „Doch, ich bin wieder Herrscher über meinen Körper. Mea ist zu mir in den Stein gekommen und hat mich überzeugt, den Stein zu verlassen. Über sehr Vieles musste ich mir im Klaren werden und nun bin ich vielleicht so sehr ich selbst wie nie zuvor. Keine Weissagungen und keine zu vollbringenden Taten quälen mich mehr. Viele Dinge erscheinen mir nun neu und alte Dinge bewerte ich anders.“

Melville hört ein Lachen, dann: „Ich sollte aber besser deine Fragen beantworten und dich nicht als Erstes mit den meinen belasten, zumal es keine Eile mehr für mich hat Antworten zu finden. Ich bin im Jahre 1632, in welchem du bist kann ich nur ahnen, aber der Pfad, der uns schon einmal verband, er existierte noch und es bedurfte nur der richtigen Konzentration, dich ansprechen zu können. Allerdings ist es sehr anstrengend, deshalb habe ich versucht, dir einen Verstärker zu senden. Immer wenn du eine weiße Feder in den Händen hälst ist es für mich einfach dich zu erreichen. Zumindest eine Zeitlang, die Kraft der Feder läßt mit der Zeit nach, dann musst du eine neue suchen. Umgekehrt müssen wir noch herausfinden, welchen Gegenstand ich von dir in meiner Zeit finden muss, damit du mich kontaktieren kannst.“

Bedauern ist nun zum ersten Mal in seiner Stimme zu hören: „Wir konnten nach dem Kampf um die Quelle nie miteinander reden, noch immer sehe ich wie du deine Hand ausstreckst und die Kräfte, die in der Quelle freigesetzt wurden, in dir aufnahmst. Und konnte dir noch nie für deine Hilfe danken.“


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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #71 am: 06. Juli 2011, 21:15:24 »
Melville hört konzentriert zu und nickt als Zeichen, dass er verstanden hat. Er nennt Chacota das aktuelle Jahr, schweigt aber zu der Frage welcher Gegenstand von ihm zur Kontaktaufnahme dienen könnte. Schließlich sagt er. "Es freut mich, dass du so zufrieden bist." Er klingt, als hätte er zu dem Thema noch mehr zu sagen, entschließt sich aber, es dabei zu belassen.

Auf Chacotas letzten Satz hin schüttelt Melville fast unmerklich den Kopf. "Ich habe meine Hand in die Quelle gehalten, weil ich angenommen hatte, das wäre mit dieser Weissagung gemeint. Ich weiß nicht, was sonst passiert wäre, und ich werde es wohl auch nie erfahren. Ich dachte einfach, das müsste getan werden." Er zuckt die Schultern. "Wir zu sechst zum Turm gegangen, um die Quelle zum Versiegen zu bringen, wir wussten alle, worauf wir uns einlassen, und am Ende waren wir erfolgreich, weil jeder von uns seinen Teil beigetragen hat."

Dann kommt er noch einmal ins Grübeln. "Wir alle haben unser Leben riskiert, um die Quelle zu schließen. Aber du hast dich am Ende geopfert, nur um mich zu retten. Wie es aussieht, muss ich mich also eher bei dir bedanken." Er neigt den Kopf und sagt feierlich: "Est en londa."
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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #72 am: 07. Juli 2011, 14:59:58 »
„Und ich wäre ohne eure Hilfe vermutlich in diesem Kampf versklavt worden. Als durch deine Tat der Kampf mit dem Balor gewonnen war dachte ich einzig und alleine an die Weissagung; ‚Eine freie Seele, doch keine Erlösung‘, wie lange hatte ich über diese Worte gegrübelt! Es musste doch einen Sinn haben, dass ich ein zweites Leben geschenkt bekommen hatte, dass ich aus der Gefangenschaft des Drachen befreit wurde, irgendwo musste ich doch mein Leben opfern um einer größeren Sache zu dienen.“ Wieder ein kleines, ironisches Lachen. „Nie ist mir in den Sinn gekommen, dass Asha mir mein Leben schenken wollte.“
Wieder ernst: „Der Stein war nie als Rache für deine Taten erschaffen worden, ich konnte dich nicht meinen Fehlern ausliefern. Und letztendlich hast du mich hierher zu Mea gebracht und mir ein neues Leben geschenkt. Du siehst, wir haben einander das Leben gerettet. Wie Freunde es tun.“
Ein angestrengter Atemzug ist zu hören. „Meine Kraft ist noch nicht vollends zurückgekehrt, ich schlafe noch sehr viel. Und es ist ein Schlaf fast ohne Alpträume. Ein unbeschreibliches Gefühl . . .“, dann schon etwas entfernter: " . . aber sag mir, wenn ich dir irgendwie helfen kann. In welcher Mission bist du derzeit unterwegs?“ Echte Neugier ist aus der Frage herauszuhören und Anteilnahme.
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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #73 am: 07. Juli 2011, 19:20:14 »
Schweigend hört Melville zu und runzelt die Stirn, als er versucht, den Ausführungen zu folgen. Alles hat er nicht durchdrungen, aber bei Chacotas Fazit nickt er zustimmend, und mit einem mal  ist es ihm nicht mehr so wichtig, jedes Detail zu verstehen.

Auf die Frage will Mel nicht abweisend wirken, ist aber auch ist nicht sicher, ob er den geschwächten Paladin weiter in Anspruch nehmen. Daher hält er seine Antwort kurz. "Wir sind im Chuorgebiet, um eine Abordnung Handritter zu treffen, für einen Gefangenenaustausch." Er braucht es nicht weiter auszuführen, schon sein Tonfall lässt erkennen, dass er nicht an einen reibungslosen Austausch glaubt, sondern Probleme erwartet. "Mit zwei Gefährten bin ich unterwegs. Du kennst doch Jonas Yadale, er hat nun seinen Ritterschlag erhalten, und ich bin wirklich froh, ihn an meiner Seite zu haben." Seine Miene verfinstert sich ebenso wie der Klang seiner Stimme, es ist deutlich, wie wenig begeistert er von seinem anderen Begleiter ist. "Dann noch ein Ritter, Direto Teabar." Was er über ihn denkt, bleibt unausgesprochen.

"Falls du etwas über den Handorden weißt, das wichtig sein könnte, würde uns das tatsächlich  helfen..." Vorsichtig setzt er hinzu: "Ansonsten weiß ich nicht recht, wie du mich unterstützen könntest." Aber dann gehen doch die Pferde mit ihm durch. "Es sei denn, du weißt, wie man einen verbohrten Sturkopf von einem Ritter überzeugen kann, dass man kein unzuverlässiger Springinsfeld ist."
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Offline Chacota

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Re: Melville: Alte Feinde
« Antwort #74 am: 08. Juli 2011, 14:04:49 »
Chacota hustet und das quälende Geräusch zeigt Melville noch deutlicher, dass der Seraph nicht gesund ist. Trotzdem antwortet er ohne Zögern. „Nur Ritter, die den höchsten Eid geschworen haben werden vom Königsritter für solche Missionen ausserhalb der Stadtgrenzen eingesetzt. Keiner von ihnen hat noch einen eigenen Willen, sie dienen einzig dem König. Jeder Versuch, mit ihnen zu reden und einen Handel auszumachen ist zum Scheitern verurteilt. Und sie bedienen sich jeder unheiligen Magie, derer sie fähig sind. Bist du sicher, dass sie einen Austausch anstreben?“
Wieder hustet er, räuspert sich und spricht weiter: „Ihr König ist ihr Gott und ihr Geist ist gegen jede andere Wahrheit immun. Und Rache ist ein Wort, das sie nur zu gut kennen. Also achte auf dich!“ Eindringlich die letzten Worte.

Einige Atemzüge ist es still, dann hört Melville wieder seine Stimme, ruhiger wieder, nachdenklich. „Ein Teabar ist mit euch unterwegs? Die Teabars sind eine der ältesten Familien in Euth gewesen und noch nie waren sie für ihren Humor bekannt. Viele Priester sind aus dieser Familie hervorgegangen und sie haben stets dem Wohl der Stadt und des Ordens gedient.“ Melville hört ein leises Schmunzeln. „Ein harter Brocken also.“ Chacotas Stimme wird weich, wieder schwingt leichte Ironie in ihr mit: „Stolz sind sie, doch achten sie den Stolz anderer. Sei du selbst, versteck dich nicht und zeige, dass du die Götter achtest.“ Chacota zögert, dann fügt er hinzu: „Trotzdem wird es schwer werden ihn zu überzeugen, denn du dienst nicht dem Orden und damit in seinen Augen nur dir selbst.“
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