Skeyfare

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Skeyfare » Online Abenteuer » Abenteuer (Moderator: kolvar) » Die Rache des Satyrn

Autor Thema: Die Rache des Satyrn  (Gelesen 81570 mal)

Offline Manasse

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #165 am: 06. Januar 2012, 09:14:41 »
Manasse hat Sayuri aufmerksam zugehört, er wirkt schon wieder etwas verlegen. "Najaaa, eigentlich habe ich nur gewollt, dass alle sich vertragen. Sowas wie Ordnung herstellen und damit alle wissen, was sie dürfen und was nicht."
Er wird nun richtig rot und verteidigt sich schnell. "Ich weiss, das klingt wie die Wünsche eines kleinen Jungen, aber du wirst lachen wenn du wüsstest, wie viele Ritter sich eigentlich nichts anderes wünschen. Das die eigene Anwesenheit die Leute daran erinnert, dass es ein Gesetz gibt und wenn sich alle daran halten, das Zusammenleben funktioniert. Eine Respektsperson zu sein, der die Menschen zutrauen, ihre Probleme zu lösen . ." nun senkt er den Blick, schüttelt den Kopf und muss über seine eigenen Worte schmunzeln.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #166 am: 07. Januar 2012, 07:58:46 »
Auch Sayuri schmunzelt ein wenig, nicht, weil sie Manasses Erläuterungen lächerlich findet, sondern weil er sich so schwer damit tut, sie auszusprechen. „Och, ich denke schon, dass das kein schlechter Grund ist“, versichert sie ihm, „auch wenn ich selbst schon ganz gern meine Freiheit habe und mich mit allzu vielen Regeln nicht sehr wohl fühle. Aber ich sehe ein, dass nicht jeder tun und lassen kann, was er will. Und Menschen sind halt so: sie haltensich nur dann an Regeln, wenn sie wissen, dass ihnen jemand auf die Finger schaut.“

Der nachdenklich Tonfall verschwindet aus ihrer Stimme, und sie fragt neckend: „Und wie sieht es mit Ruhm und Ehre aus? Spielt das für dich eine Rolle? Träumst du davon, eines Tages als Held gefeiert zu werden und in den Geschichtsbüchern zu stehen?“
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Offline Manasse

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #167 am: 07. Januar 2012, 12:39:13 »
Manasse sieht sie an, unsicher, ob sie eine ernsthafte Antwort erwartet und entscheidet sich dann. "Die Hoffnung auf Ruhm haben sie uns beim Orden ganz schnell ausgetrieben." Manasse denkt einen Augenblick lang nach, dann fügt er voller Überzeugung hinzu: "Ruhm hat mich noch nie interessiert, ich möchte, dass die Leute mich respektieren, aber berühmt will ich nicht werden."
Er holt Luft. "Mit der Ehre ist es etwas anderes, viele Ritter stammen aus adligen Familien und sind mit ehrenvoller Milch großgezogen. Ich habe aber gesehen, wie viele Schwierigkeiten dadurch erst entstehen und kann das ganze Gehabe darum nicht nachvollziehen. Die Ehre ist mir egal, anders kann ichs nicht erklären."
Dann grinst er breit. "Und Geschichtsbücher liest eh keiner, zumindest ich nicht."

"Aber wie ist es bei dir, mit welchen Regeln und Gesetzen bist du denn großgeworden? Gibt es da, wo du aufgewachsen bist auch Ritterorden?"
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #168 am: 07. Januar 2012, 17:33:26 »
Sayuri zieht die Augenbrauen hoch und antwortet trocken: „Das will ich doch meinen: Ich bin in den Hügelstätten geboren und aufgewachsen.“ Dennoch scheint es ihr zu gefallen, dass Manasse sich für ihr Volk interessiert, daher gibt sie bereitwillig Auskunft. „Die Puwiky lebten ursprünglich auf Yakirl und anderen Inseln. Hier auf dem Festland trifft man ganz selten einmal Angehörige meines Volkes, aber meine Vorfahren waren wohl sehr reiselustig und haben sich dann hier in der Gegend niedergelassen.“

Nun kommt sie auf die Ausgangsfrage zurück. „Ich gebe aber zu, dass meine Leute nicht auf die Idee kommen würden, sich an die Obrigkeit zu wenden, um ein Vergehen zu ahnden. Wir leben in einem sehr engen Familienverband, ähnlich einem Clan, und solche Dinge werden innerhalb der Familie geregelt.“ Sie legt den Kopf schief und überlegt. „Ich glaube, den Ratsältesten geht es vielleicht ähnlich wie dir. Sie wollen einfach ein friedliches Zusammenleben, also führen sie die Menschen und sprechen Recht, und im Gegenzug stehen sie uns mit ihren Ratschlägen zur Seite.“
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Offline Manasse

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #169 am: 10. Januar 2012, 13:01:15 »
"Für solch ein System sind die Hügelstätte wohl zu groß und zu vielen Angriffen ausgesetzt. Und es gibt zu viele unterschiedliche Interessen", fügt er etwas missbilligend hinzu. Und dann, mit einem amüsierten Unterton: "Obwohl ich zugeben muss, dass ich froh bin nicht vom Urteil meiner Familie abhängig zu sein, denn jedes Mal würde mein Vater all meine Vergehen bei einer neuen Urteislverkündung ausblenden müssen. Und ob ihm das gelänge . . ", er steht auf, bietet Sayuri seine Hand und sagt: "Komm, wir sollten uns auf dieses Verbrechen konzentrieren und Erborg wartet mit Sicherheit auf uns."
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #170 am: 10. Januar 2012, 22:19:07 »
Es dauert seine Zeit, bis die beiden ihre Gefangenen in Bewegung gesetzt und bis zum Dorf geleitet haben. Fergon hat sich in sein Schicksal ergeben und erhofft sich wohl durch seine Kooperation ein mildes Urteil. Capra dagegen zerrt immer wieder an seinen Fesseln und versucht auch einmal, seitwärts ins Gebüsch abzutauchen, so dass Manasse sein Schwert bereit hält und den Satyrn immer wieder mit der Waffe bedrohen muss, um ihn anzutreiben.

Endlich haben sie die Hügelkuppe erreicht, von der man das Dorf sehen kann, da zerreißt ein schriller Pfiff die Stille. Schon kann man beobachten, wie die Leute aus ihren Häusern oder von ihren Feldern kommen und sich auf dem Dorfplatz versammeln. Manasse bemerkt, dass viele sich nicht einmal die Zeit genommen haben, ihre Flegel, Hacken oder Äxte zur Seite zu legen. Als nächstes fällt ihm auf, dass kaum Frauen anwesend sind, und überhaupt keine Kinder. Gerade will er Sayuri darauf ansprechen, da sieht er plötzlich, dass die Gruppe sich in Bewegung setzt und zügig in ihre Richtung marschiert.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #171 am: 11. Januar 2012, 11:47:13 »
Unwillkürlich bleibt Manasse stehen, hebt die Hand und ruft laut: "Es besteht kein Grund zur Sorge, wir haben die beiden Schuldigen überwältigt und sie sind gebunden. Sie stellen keine Gefahr mehr dar." Dann setzt er sich mit einem breiten Lächeln wieder in Bewegung.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #172 am: 11. Januar 2012, 20:56:18 »
Mit schnellen Schritten kommen die Leute näher, und an ihrer Körperhaltung erkennt Manasse, dass seine Worte sie keineswegs beruhigt haben. In ihren Blicken sieht er Unruhe und Nervosität, auch echte Angst, aber dennoch packen sie ihre Werkzeuge fester und rücken voller Entschlossenheit an.

„Sag mal, was, denkst du, hat der Junge ihnen über unseren Kampf mit Berlatur und Capra erzählt…?“ fragt Sayuri plötzlich, während sie den näherkommenden Trupp gebannt beobachtet, wie ein Kaninchen, das einer Schlange gegenübersteht.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #173 am: 12. Januar 2012, 12:37:50 »
Ruckartig bleibt Manasse stehen, dann dreht er in Zeitlupe seinen Kopf zu Sayuri und fragt sie leise, zwischen den noch immer zu einem Lächeln geformten Lippen: "Was bin ich nur für ein vergesslicher Esel . . . ", dann dreht er sich wieder um, bleibt jedoch stehen und ruft mit lauter fester Stimme: "Als Vertreter von Recht und Gesetz in diesem Teil der Hügelstätte befehle ich Euch, die Waffen niederzulegen, so wie ich auch die meinen niederlege, dann werde ich Euch berichten, wie wir die Schuldigen überführten und ich werde all Eure Fragen beantworten."
Und er öffnet tatsächlich seinen Schwertgurt und läßt seine Waffe mit der Scheide langsam zu Boden gleiten.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #174 am: 12. Januar 2012, 17:47:10 »
Mit großen Augen schaut Sayuri zu, wie Manasse seine Waffe ablegt. Sie will ihn davon abhalten, traut sich aber nicht, denn sie kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass jedes Wort, jede Bewegung die angestaute Angst der Menge zum Ausbruch bringen kann.

Und tatsächlich, als die Scheide zu Boden fällt, ist es, als hätte Manasse damit ein Signal gegeben: In einem ungeordneten Haufen stürmen die Leute los und schwingen drohend ihre Stäbe und Flegel. Alle Hemmungen scheinen in der Entrüstung der Menschen unterzugehen, jeder Sinn für Recht und Ordnung im Impuls der Masse zu ertrinken.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #175 am: 13. Januar 2012, 10:29:04 »
Unwillkürlich macht Manasse einen Schritt auf die anstürmende Meute zu und breitet die Arme aus wie um die anderen Drei zu schützen.
"Ich bin ein Ritter des Ordens und diese Menschen hier stehen unter Amabeas Schutz! Bleibt stehen!" Seine Stimme laut, wütend und ohne Angst.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #176 am: 13. Januar 2012, 22:15:21 »
"Lasst euch nicht täuschen", ruft einer der Bauern, "er steht unter einem Zauber, es ist das pure Böse, das aus ihm spricht!"

Aber selbst ohne diese wäre die Meute nicht zu bremsen gewesen. Dutzende Menschen umringen nun den Ritter, Sayuri und ihre Gefangenen, schlagen wild mit ihren improvisierten Waffen um sich, und nur weil sie sich dabei gegenseitig  im Weg sind, kommen die vier mit ein paar harmlosen Blessuren davon.

Sayuri gerät in Panik, als Hände an ihr zerren und eine Axt dicht neben ihr durch die Luft saust. Sie lässt sich zu Boden plumpsen und versucht, sich auf Händen und Knien zwischen den Beinen der Leiute hindurchzuwinden.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #177 am: 18. Januar 2012, 11:51:32 »
Manasse, schon auf den Knien, versucht gleichzeitig sich gegen die Hiebe zu verteidigen, Sayuri und die  - sich wegen der Fesseln noch schlechter wehren könnenden - Gefangenen zu schützen und auch noch an sein Schwert zu gelangen, das nur eine Handbreit entfernt auf dem Boden liegt. Aber derzeit könnten es auch 100 Kilometer sein, denn die Schläge prasseln immer schneller und heftiger auf seinen Rücken und er hat das unangenehme Gefühl, jede Bewegung von ihm stachelt die Menge noch weiter auf.

Er versucht einen letzten Ausbruch, denn lange wird das Glück nicht mehr auf ihrer Seite sein, das bis jetzt verhindert hat, dass einer von ihnen eine schwere Verletzung erlitt. Er stemmt sich hoch und wirft sich ohne weitere Rücksicht ein Stück nach hinten um Sayuri und den anderen beiden etwas Luft zu verschaffen und will rufen: "Bring dich erstmal in  . . .", doch dazu kommt es nicht mehr, denn ein Hieb mit einem Dreschflegel trifft ihn an der Schläfe und dann ist dort nur noch Dunkelheit und Schmerz . . .
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #178 am: 18. Januar 2012, 21:04:29 »
Seit sie das erste Mal einen Blick auf die Menge geworfen hatte, war Sayuri klar gewesen, was passieren würde, und dennoch hatte sie sich geweigert, ihrem Fluchtinstinkt nachzugeben. Nun aber drängelt sie sich mit aller Kraft durch die Beine der Leute, versucht den Waffen auszuweichen und in der allgemeinen Verwirrung dem Zorn der Meute zu entkommen. So groß ist ihre Angst, dass sie keinen Gedanken daran verschwendet, wie die Sache für Manasse, Fergon oder gar Capra ausgehen könnte.

Doch dann sieht sie aus dem Augenwinkel, wie der Ritter zu Boden geht und sich nicht mehr rührt, und plötzlich verschiebt sich ihr Fokus. Die wutverzerrten Gesichter der Menschen brennen sich in ihre Gehirn, und die Knüppel und Flegel scheinen ein Eigenleben zu führen, so wild sausen sie durch die Luft. Dann sieht sie wie in Zeitlupe, dass ein Bauer sein Beil hebt, und ihr Magen zieht sich zu einem eiskalter Klumpen zsammen. In einem unglaublichen Kraftakt, richtet Sayuri sich auf, schüttelt die Hände ab, die nach ihr schlagen und an ihr zerren und wirft sich dem Mann entgegen.

„Mörder!“ brüllt sie ihn aus voller Lunge an. „Bei Amabea, ihr werdet sie noch alle umbringen!“ Sie greift nach der Axt und krallt ihre Finger um den Griff. Sie bringt ihr Gesicht ganz nah an das des Bauern, und nun strömen ihr Tränen über das Gesicht. „Hängen sollt ihr, alle miteinander, und für alle Ewigkeit in der Hölle schmoren! Mörder!“ Dieser Ausbruch hat Sayuri all ihre Kraft gekostet, der Holzstiel entgleitet ihren Fingern, und sie sinkt auf die Knie. „Er wollte euch doch nur helfen“, schluchzt sie voller Verzweiflung, „wollt ihr denn wirklich sein Leben auf dem Gewissen haben?“

Sie bekommt kaum mit, dass das Gerangel und die zornigen Rufe abnehmen, dass dafür ein verunsichertes Gemurmel anhebt und die Dorfbewohner sich betretene Blicke zuwerfen, ungläubig über das, was sie im Begriff waren zu tun. Als Hände nach ihr greifen und sie auf die Füße ziehen, versucht Sayuri trotzig, sich loszureißen, aber in ihrem Zustand hat sie der Vielzahl an Leuten nichts entgegenzusetzen.

* * *

Irgendwann kommt Manasse wieder zu sich, aber im Halbdunkel kann er nicht genau sehen, wo er sich befindet und was um ihn herum passiert. Er hört aber deutlich eine Flut übler Flüche und Verwünschungen, die Sayuri ausstößt, und die schwachen Versuche einer anderen Frau, beruhigend auf sie einzureden. Außerdem hat er einen strengen Geruch in der Nase, anders als die Kühe oder Schweine, die sonst vielleicht auf dem Stroh liegen, das er unter sich knistern hört. Er dreht den Kopf ein wenig und erkennt neben sich die Gestalt Capras.

Als er versucht, sich aufzurichten, stellt er fest, dass er gefesselt ist, aber auch, dass eine Schnittwunde an seinem Arm versorgt worden ist.
« Letzte Änderung: 18. Januar 2012, 21:25:50 von Makkharezz »
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Offline Manasse

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #179 am: 19. Januar 2012, 16:56:06 »
Der Stall, die Wände und Capra - all das dreht sich um ihn und Manasse läßt den Kopf schnell wieder auf das stinkige Stroh sinken um sich nicht übergeben zu müssen. Erst einige Augenblicke später wagt er es die Augen wieder vorsichtig zu öffnen und stellt fest, dass er seine Umgebung noch immer etwas verschwommen wahrnimmt. Er räuspert sich und fragt unsicher: "Sayuri, bist du da? Was  . . wer . . .warum?"

Es durchfährt Manasse siedend heiss, dass Sayuri bei dem Kampf getötet worden sein könnte und ein schrecklich kläglicher Laut entspringt seiner Kehle, dann fällt ihm wieder ein, dass er eben ihre Stimme gehört hat und ruft noch einmal voller Hektik: "Sayuri?"
Wieder wird ihm übel.
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