Skeyfare

02. Juni 2023, 16:43:47
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Skeyfare » Online Abenteuer » Abenteuer (Moderator: kolvar) » Die Rache des Satyrn

Autor Thema: Die Rache des Satyrn  (Gelesen 79902 mal)

Offline Manasse

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #195 am: 31. Januar 2012, 13:30:29 »
Sayuri merkt schon während sie spricht wie es in Manasse arbeitet, als sie endet schüttelt er vehement den Kopf: "Nein nein, das eine ist vor dem Gesetz Mord, das andere ist ein vollstrecktes Urteil. So will es das Gesetz und ich verstehe den Unterschied und beuge mich dem Gesetz." Nun läßt er schon wieder den Kopf hängen. "Ich bin mir auch nicht ganz so sicher, ob ich als Opfer von Fergon ein gerechtes Urteil fällen könnte . . . aber das ist nun auch egal."

Dann drückt er das Kreuz durch und meint: "Eigentlich müsste ich die Macht haben, das ganze Dorf zu einer Befragung zusammenzurufen." Er schweigt abrupt, sieht Sayuri an und wedlt etwas hilflos mit den Armen. "Aber du wärst die einzige unabhängige Zeugin und du hast nichts gesehen! Also werde ich jetzt aufhören, Erborg Angst zu machen und ihm meinen Stand der Ermittlungen verraten und dann machen wir uns daran, über Capra zu richten. Was das nächste Problem ist, denn er ist ein Geschöpf der Natur und sein Volk hat sich nicht den Gesetzen der Hügelstätte unterworfen. Und wenn ich ihm nicht nachweisen kann, dass er jemanden eigenhändig umgebracht hat, dann kann ich ihm höchstens  Einflüsterung vorwerfen, doch das Opfer ist tot und kann nicht mehr gegen ihn aussagen. Das ist doch nicht gerecht!"
Nun hat er sich in Rage geredet und ballt die eine Hand zu Faust und wütend mit den Augen rollend starrt er Sayuri an.
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Offline Makkharezz

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #196 am: 31. Januar 2012, 17:42:32 »
„Heißt das, die Gesetze gelten für Capra überhaupt nicht?“ fragt Sayuri ungläubig. Dann stemmt sie die Hände in die Hüften und schaut Manasse voller Entrüstung an. „Selbst wenn er kein Mensch ist, weiß er doch ganz genau, was für ein Unheil er anrichtet. Wie können wir ihn da einfach laufen lassen?“

Obwohl sie über diese Vorstellung empört ist, zügelt Sayuri ihre Wut und sucht einen diplomatischeren Weg. „Also, gut, von den Gesetzen und der Gerichtsbarkeit habe ich wenig Ahnung, da weißt du wohl am besten, was getan werden muss“, räumt sie ein, „aber wenn Capra nicht eingesperrt wird, wie hindern wir ihn daran, noch einmal auf die Dorfbewohner loszugehen? Er hat mir deutlich gesagt, dass er sich für ein früheres Unrecht rächen will, und es sah mir nicht so aus, als könnte man ihn überreden, seine Fehde einfach zu vergessen. Wer beschützt denn die Leute vor ihm, wenn wir erst einmal weg sind?“
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Offline Manasse

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #197 am: 01. Februar 2012, 12:19:00 »
Er kratzt sich am Kopf, dann legt er den Kopf schief, sein Blick  fast hinterhältig als er vorschlägt: "Da ich mich mit all meinen Entscheidungen so nahe am Rand des Erlaubten bewege könnten wir bei Capra einen Trick versuchen. Wenn wir ihn laufen lassen nach einer gestellten Verhandlung und er die Auflage, das Dorf nie mehr zu betreten, sofort bricht, dann habe ich die Möglichkeit ihn zum nächsten Stützpunkt des Ordens zu schaffen und dort eine große, offizielle Verhandlung zu fordern und dann ist es auch egal, ob er ein Satyr ist oder ein Hügelstätter, denn er hat sich mit dem Urteil dem Gestez der Hügelstätte unterworfen und es anschließend gebrochen."
Noch immer brodelt die Wut in Manasse und er sieht mit leuchtenden Augen Sayuri an.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #198 am: 01. Februar 2012, 16:45:37 »
Ein anerkennendes Nicken.  „Das könnte funktionieren. Wir müssen aber so tun, als wenn wir gleich nach der Verhandlung abreisen, sonst wird der Satyr gar nicht erst auftauchen. Dann müssen wir nur hoffen, dass sein Durst nach Rache so groß ist, dass er nicht lange zaudert.“ Sie wirft einen bedeutsamen Blick auf die Tasche, in der Manasse vorerst die Flöte verstaut hat. „Für Finte wäre es gar nicht gut, wenn wir uns erst wochenlang auf die Lauer legen, bevor etwas passiert. Ich bin aber sicher, er wäre damit einverstanden, dass wir noch ein Weilchen bleiben, wenn es nötig ist, um seine Leute zu beschützen.“

Sayuri ist ganz froh, dass Manasse nicht noch einmal davon gesprochen hat, die Dorfbewohner anzuklagen, und sie will ihm am liebsten auch keine Gelegenheit geben, darüber nachzudenken. „Also, machen wir es so?“ fragt sie und ist fast schon auf dem Sprung, den Plan in die Tat umzusetzen.
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Offline Manasse

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #199 am: 02. Februar 2012, 14:43:16 »
Manasse zögert nicht, sondern nickt. "Ich werde Erborg in unseren Plan einweihen und einfach hoffen, das sin nächster Zeit kein Ordensrittern vorbeikommt, den der Bauer brühwarm erzählt, was ich getan habe." Er wirkt nicht als ob ihn heftige Gewissensbisse plagen würden. "Wenn wir Capra nur genügend provozieren wird er sicher schnell auf Rache sinnen. Ich werde Erbrog sagen, er soll von oben herab mit Capra reden, ihm zeigen , wie wenig er von dem Satyr hält und nichts dagegen hätte, ihn erneut mit einem Zauber zu belegen um ihn zu bezwingen . . ." er kratzt sich am Kopf und fragt dann: "Oder ist das zu sehr gelogen?"
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #200 am: 02. Februar 2012, 17:31:56 »
Mit einer unbekümmerten Handbewegung wischt Sayuri den Einwand fort. „Schließlich dient es der guten Sache, da wird ein kleiner Trick doch wohl erlaubt sein. Ich weiß ja nicht, ob das unter Rittern auch so gilt, aber wenn es dir die Sache erleichtert, sieh es halt als taktisches Manöver im Kampf gegen das Verbrechen.“ Mit einem Augenzwinkern präsentiert sie ihre Lösung des Problems, und damit scheint es für sie auch erledigt zu sein.

"Während du die Lage mit Erborg besprichst, werde ich mich  nützlich machen und herumfragen, ob jemand ein Holzkästchen besitzt, das er uns überlassen würde. Um die Flöte sicher zu verstauen, wie Finte uns geraten hat.“
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Offline Manasse

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #201 am: 04. Februar 2012, 12:02:39 »
Einen Tag später . . .

Mit Engelszungen haben Sayuri und Manasse auf Erborg eingeredet, der von der Idee, Capra laufen zu lassen alles andere als begeistert war, doch schließlich konnten sie ihn von ihrem Plan überzeugen  und als sie Erborg auf ihrer Seite hatten schloss sich das restliche Dorf, mehr oder weniger murrend, ebenfalls an.
Es war noch einmal anstrengend, eine Gerichtsverhandlung auf die Beine zu stellen, die Manasses Anspruch an ein ordentliches Verfahren genügte, die den Zuschauern Raum ließ um in Capra neuen Hass gegen die Dörfler zu schüren und trotz allem den Eltern von Kari das Gefühl zu geben, dass hier Gerechtigkeit gesprochen werden würde.
Am Ende des Tages war Manasse fast im Stehen eingeschlafen und so hatten die beiden die Bewachung des Dorfes den Bewohnern überlassen müssen.

Am nächsten Tag jedoch nahmen sie ihren Plan in Angriff; die kleine Svetja zu Capras Ziel zu machen, sie lassen die Kleine mitten auf dem Dorfplatz spielen, am Rande des Dorfes im Gemüsegarten buddeln und immer wieder sieht einer der Erwachsenen nach ihr und sagt ihr, wie lieb sie sie haben und wie wichtig sie für ihre Eltern sei.

Kaum beginnt es zu dämmern wirkt das Dorf plötzlich menschenleer, hinter allen Fenstern brennt Licht, doch die Vorhänge sind zugezogen und wenn man es nicht besser wüsste könnte man tatsächlich annehmen, dass langsam der Alltag in das Dorf zurückkehrt.
"Es ist zum Schwert verschlucken, wir wissen, dass Capra hier irgendwo lauert, aber es ist einfach keine Spur von ihm zu entdecken. Ich werde noch verrückt." Manasse atmet tief ein und aus und versucht so leise wie möglich eine bequemere Position zu finden, was nicht ganz einfach ist, denn sie stecken in der Kartoffelklappe, die direkt am Hintereingang zu dem Haus von Svetja liegt.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #202 am: 04. Februar 2012, 23:22:14 »
„Geduld steht wohl nicht sehr hoch im Rang der ritterlichen Tugenden“, neckt Sayuri ihn, aber man merkt ihr deutlich an, dass die Frotzelei nur ihre Art ist, mit der Anspannung und der Furcht vor dem Kampf fertig zu werden.

Die beiden haben genau besprochen, welche Hilfsmittel und Fähigkeiten ihnen zur Verfügung stehen, und wie sie am besten vorgehen wollen, aber trotz aller Vorbereitung ist Sayuri nervös, und die Angst macht sie dünnhäutig. Sie weiß sehr gut, dass es zu Manasses Berufung gehört, sich im Kampf zu behaupten, sie selbst fühlt sich in dieser Rolle aber wie ein Fisch auf dem Trockenen. Während der Planung war sie kurz davor gewesen, das auch offen zu sagen und sich auf einen reinen Beobachtungsposten zurückzuziehen, aber ihr war klar, dass Manasse dem Satyrn dann ganz allein gegenübergetreten würde, also hat sie es nicht übers Herz gebracht.

Plötzlich schreckt sie zusammen, als sie ein Geräusch aufschnappt, und fasst Manasse am Arm, um ihn aufmerksam zu machen. Erst nach einer Sekunde merkt sie, wie fest ihre Finger sich in sein Fleisch krallen, und sie lässt hastig wieder los. Eine Hand hält sie hinter ihr Ohr, um ihm zu bedeuten, dass sie etwas gehört hat und deutet vage in die Richtung, aus der es gekommen sein könnte.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #203 am: 05. Februar 2012, 18:42:22 »
Manasse erstarrt und lauscht, dann sieht er missmutig auf die fast geschlossene Luke schräg über ihnen. "Ich höre gar nichts, wahrscheinlich könnte Capra einen Beschwörungstanz auf dieser Luke tanzen ohne dass ich etwas davon mitbekäme."

Einen Moment lang ist Ruhe, dann: "Weisst du, ich werde mich dort draussen einfach mal umsehen, wenn ich Capra erwische reicht das nach dem Bannurteil schon um ihn gefangen zu nehmen, da muss er gar nicht erst in dieses Haus eindringen."

Und ohne Sayuris Antwort abzuwarten windet er sich aus seinem engen Versteck, hebt fast lautlos die Klappe an und sieht hinaus, deutet dann kurz mit dem Daumen an, dass die Luft rein ist und mit einem nicht ganz so lautlosen Satz verschwindet er in der Dunkelheit.

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #204 am: 05. Februar 2012, 22:31:36 »
Bevor Sayuri etwas eingefallen ist, wie sie Manasse daran hindern kann, sie allein zu lassen, ist er auch schon aus dem Keller geklettert, und plötzlich bildet sie sich ein, die Finsternis um sie herum wäre mit bösen Geistern bevölkert, die feixend darauf warten, ihr im Kampf gegen den Satyrn allerhand Hindernisse in den Weg zu legen und sich dann über ihr Versagen die Mäuler zu zerreißen.

Sie wird aus ihren Gedanken gerissen, als von oben plötzlich ein lautes Klirren und Scheppern zu hören ist. Sayuris Herz setzt für eine Sekunde aus, dann beginnt es wieder zu schlagen, so heftig, dass sie fast erwartet, Capra müsste es hören. All ihre Instinkte brüllen ihr zu, sie solle die Beine in die Hand nehmen und wegrennen, aber bevor sie sich versieht, steht sie am Kopf der Kellertreppe und stößt die Tür zur Küche auf. Angestrengt versucht sie, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #205 am: 06. Februar 2012, 12:29:22 »
Schemenhaft kann sie zwei Gestalten erkennen, eine unzweifelhaft Manasse, der in der engen Küche versucht hatte, sein Schwert zu ziehen und nun irritiert zurückweicht, die andere scheint im ersten Moment der Vater von Svetja zu sein, der entsetzt vor Manasses Angriff rückwärts stolpert.
Dann spürt Sayuri in ihrer Tasche plötzlich die Flöte, die einen leisen, warnenden Ton von sich gibt und sie muss blinzeln.  Und plötzlich sieht sie die Messerklinge in der Hand des Mannes blitzen und er verwandelt sich in die tierhafte Gestalt Capras. Dieser springt mit einem hönischen Lachen auf Manasse zu und stößt mit seinem Messer nach dem Ritter.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #206 am: 06. Februar 2012, 21:00:50 »
Obwohl Sayuris Verstand von dem Schock wie eingefroren scheint und sie keinen klaren Gedanken fassen kann, setzen ihre Reflexe ein, und sie greift sich blitzschnell einen bronzenen Kerzenhalter vom Ofensims. Sie holt zum Wurf aus, und dann, endlich, ist sie fähig, eine Warnung zu rufen: „Pass auf! Das ist nicht Hernis, es ist Capra!

Während sie den Kerzenhalter zu Capra hinüberschleudert, ruft sie zwei, drei Worte in unverständlichem Kauderwelsch. Anders als bei den Dorfbewohnern kann sie den Satyrn mit dieser vorgetäuschten Zauberformel nicht täuschen, aber sie setzt darauf, dass sie ihn damit zumindest für zwei Sekunden ablenken kann, um Manasse ein winziges bisschen Zeit zu verschaffen.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #207 am: 07. Februar 2012, 13:24:59 »
Die Konsequenz ist, dass beide Kontrahenten sich zu ihr umsehen und Capra dadurch einen Moment zu spät reagiert. Der Kerzenständer findet seinen Weg und trifft den Satyrn an der Schulter und mit einem lauten, fast unangemessenen Schmerzensschrei sinkt er zu Boden und hält sich den Arm.
Manasse, der sein Schwert zwar inzwischen gezogen hat, scheint immer noch von Capras Täuschung bezaubert, denn er tritt zwar das Messer, das Capra aus den Händen gefallen ist, beiseite, bückt sich dann jedoch um offensichtlich die Wunde des Satyrn zu untersuchen.
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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #208 am: 07. Februar 2012, 22:44:42 »
Gerade will Sayuri eine Warnung rufen, aber da ist es auch schon zu spät: Schon hat Capra seine kleine Theatervorstellung abgeliefert und nutzt den Moment, als Manasse sich über ihn beugt, um ihm mit seinen mächtigen Hörnern einen Kopfstoß zu versetzen. Er wartet nicht darauf, bis Manasse sich wieder gefangen hat, sondern stürzt sich sofort auf ihn und drückt ihm mit beiden Händen den Hals zu.

Wichtige Sekunden vergehen, als Sayuri sich zu entscheiden versucht, ob sie hinüberlaufen und Manasses Schwert nehmen soll, aber dann beschließt sie, lieber mit einer vertrauten Waffe zu kämpfen, wenn sie auch weniger beeindruckend ist. Während sie mit einem fast animalischen Schrei zu den beiden Kontrahenten hinüberrast, zieht sie ein Messer aus einer Falte ihres Kleides. Da die beiden sich auf dem Boden herumwälzen, zögert sie kurz bevor sie zustößt, aus Angst, Manasse zu treffen, aber schließlich gelingt es ihr wenigstens, die Klinge tief in den Arm des Satyrn zu treiben.
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Offline Manasse

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Re: Die Rache des Satyrn
« Antwort #209 am: 08. Februar 2012, 13:41:14 »
Mit einem wütenden Aufschrei fährt der Satyrn herum, läßt jedoch Manasses Hals zunächst nicht los, als er aber sieht, dass Sayuri bewaffnet ist läßt er den Ritter los und geht mit gesenkten Hörnern auf Sayuri los.

Es gelingt Sayuri in der engen Küche nicht, dem Angriff völlig auszuweichen, der Satyrn erwischt sie an der Seite und sie stürzt über einen der umgestürzten Stühle. Es gelingt ihr zwar, das Messer nicht fallen zu lassen, doch ist es unter ihr vergraben und während sie hektisch versucht, es hervorzuziehen spürt sie schon das Gewicht Capras auf sich.
Einen Moment lang wallt Panik in ihr hoch, denn der Körper des Satyrn ist so schwer, dass sie kaum Luft bekommt, dann merkt sie, dass er sich nicht mehr bewegt und kurz danach, wie er von ihr heruntergezogen wird.
Nun erscheint Manasses besorgtes Gesicht über ihr, er atmet schwer und am Hals sind die Würgemale zu sehen. Aber er hält sein Schwert in den Händen und es ist bis fast zum Heft mit Blut verschmiert.
"Es ist vorbei." Müde klingt er und auch etwas resigniert.
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