Skeyfare

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Skeyfare » Andere Welten » Unmoderierte Welten » Orfinlir - Des Feuers Macht

Autor Thema: Orfinlir - Des Feuers Macht  (Gelesen 33981 mal)

Offline Makkharezz

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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #30 am: 18. April 2012, 19:02:27 »
Sayuri ist froh, dass sich nun alle wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Nun muss sie nur noch Manasse dazu bringen, sich zu fangen und seinen Part zu übernehmen. „Manasse, was meinst du, sollten wir nicht noch warten, bis dein Vater auch da ist?“ Mit einem vielsagenden Blick zu Malea ergänzt sie: „Und bis die Erwachsenen unter sich sind?“
« Letzte Änderung: 18. April 2012, 22:38:35 von Makkharezz »
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Offline Manasse

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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #31 am: 19. April 2012, 12:37:29 »
War bis jetzt die Küche erfüllt von den Geräuschen der Familie, dem unterdrückten Seufzen Rinahs, dem Rascheln der Robe Amons und dem unterdrückten Kichern Maleas, so herrscht nach Sayuris Vorschlag eine plötzliche, atemlose Stille.

Nach einer schier endlosen Minute streckt Manasse sich, fast hat es den Anschein er wolle sich schütteln und dann gelingt es ihm sich an die vergangenen Ereignisse zu erinnern, die Gerichtsverhandlung und wie es ihm gelungen war, die Dörfler zu leiten. Es musste doch möglich sein, diese Drei hier zu führen!
Er holt Luft und seine Stimme wackelt nicht als er entscheidet: "Malea, geh du zu Feleg, Vater ist doch bestimmt bei ihm. Sag ihm, ich muss ihm etwas mitteilen. Mehr nicht. Nun los!"

Dann sieht er Amon an. "Es kann sein, dass du mir helfen musst. Als Priester. Aber dafür musst du mir zuhören und glauben." Fast glaubt er selbst nicht, was er da eben gesagt hat und wartet gespannt auf Amons Reaktion.
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Offline Makkharezz

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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #32 am: 19. April 2012, 18:38:34 »
Auch Sayuri beobachtet genau was passiert und versucht sich einen Reim auf Manasses Verhalten zu machen. Tatsächlich erweckt Amon den Eindruck, dass er überhaupt nicht verstehen kann, wieso Manasse ihm gegenüber solche Vorbehalte hat. „Natürlich werde ich helfen, wenn ich kann“, versichert er ohne zu zögern. Dann schleicht sich aber ein ironischer Unterton in seine Stimme: „Und ich bin schon sehr gespannt auf eure Geschichte.“

Bevor es zwischen den Brüdern zu weiteren Wortwechseln kommen kann, schaltet Rinah  sich ein – wie sie es wahrscheinlich schon viele Male getan hat. „Alles zu seiner Zeit“, sagt sie bestimmt. „Jetzt setzt ihr euch erst einmal und esst einen Happen, nach der langen Reise. Ich lasse mir nicht nachsagen, dass man in meinem Haus mit knurrendem Magen sitzen muss. Es dauert sowieso noch einen Moment, bis euer Vater da ist.“

Schon verschwindet sie und kommt kurz darauf mit einem Tablett wieder. Großzügig schneidet sie Scheiben von einem frischen Brot ab, stellt einen Topf mit Gänseschmalz, eine Hartwurst und einen würzig duftenden Käse auf den Tisch. Währenddessen hat Amon bereits Teller, Messer und Becher aus dem Schrank geholt, bevor seine Mutter Gelegenheit hat, ihn loszuscheuchen.

Sayuri hat schon fast die Hand nach einer Scheibe Brot ausgestreckt, merkt aber gerade noch, dass die drei anderen den Kopf senken und wohl ein stilles Gebet sprechen. Schnell schaut sie ebenfalls auf die Tischplatte und wartet, bis sie sieht, dass alle ihre kurze Andacht beendet haben. „Das sieht wirklich ganz köstlich aus, vielen Dank“, sagt sie noch schnell in Richtung der Hausherrin, greift aber dann zu und lässt sich das Essen schmecken.
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Offline Manasse

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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #33 am: 20. April 2012, 12:47:00 »
Auch Manasse vergisst beim Anblick des gedeckten Tisches seinen Ärger und langt kräftig zu und so entwickelt sich ein recht entspanntes Gespräch über den Tisch hinweg. Rinah berichtet von alten Bekannten aus dem Dorf, Amon erzählt Rinah von ihrer Cousine, die er auf seiner diesjährigen Wanderung besucht hat und als sich dann die Köpfe zu Manasse wenden kaut er zuende und erzählt dann von dem Dorf und dem Tod der kleinen Kari. "Es war schrecklich als wir den Körper des Mädchens fanden, sie war noch so klein und hatte gewiss niemanden etwas getan. Selbst wenn ich nicht die Pflicht gehabt hätte zu helfen, ich hätte gar nicht anders gekonnt!"

Rinah und Amon blicken voller Anteilnahme bei Manasses kurzer Erzählung, doch ehe einer der Drei etwas sagen kann geht die Tür auf und ein Mann mittleren Alters betritt die Küche, in seinem Schatten lukt Malea hervor. Er ist groß, mindestens so groß wie Manasse, hat dasselbe blonde Haar, auch wenn es inzwischen an den Schläfen ergraut ist und eine kräftige, gerade Nase. Seine Augen sind von einem erstaunlichen Blau; seine Stimme erstaunlich leise als er in die Runde blickt und dann seine Augen an Manasse hängen bleiben.
"Amabea sei gedankt, es geht dir gut." Er zeichnet Amabeas Sonne in den Raum. "Warum schickt er dich zu uns? Was hast du uns mitzuteilen?"

Sayuri bemerkt, wie Manasse erneut verkrampft, er schluckt trocken und dann tut er das Dümmste, was ihm einfällt, er sagt die Wahrheit: "Wir haben einen Dämon gefangen, der das Dorf, in dem wir uns aufhielten, bedrohte. Und müssen ihn nach Euth bringen, damit der Orden ihn bannt."

Entsetztes Schweigen herrscht in der Küche . . .
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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #34 am: 20. April 2012, 18:41:07 »
„Was redest du denn da für einen Unsinn?“ platzt Erez heraus. Aber es hat den Anschein, dass er aus einem Reflex heraus gesprochen hat, denn die tiefen Furchen auf seiner Stirn lassen erahnen, wie ernst er Manasses Aussage tatsächlich nimmt.

Obwohl Sayuri die Reaktion der Familie verstehen kann, kann sie ihre Ungeduld nicht im Zaum halten. Aus einem Impuls heraus nimmt sie ihren Beutel auf, der zwischen ihren Füßen gelegen hat, zieht das hölzerne Kästchen mit den Eisenketten hervor und stellt es mitten auf den Tisch. Erst als sie sieht, wie die anderen erschrocken zurückweichen, bereut sie es, so spontan gehandelt zu haben. Doch nun ist es zu spät, es ungeschehen zu machen.

Fest sieht sie Amon an und sagt ruhig: „Ich nehme an, Eure göttlichen Kräfte erlauben es Euch, die Anwesenheit einer so bösartige Macht festzustellen.“ Sie macht eine einladende Geste.
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Offline Manasse

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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #35 am: 21. April 2012, 15:54:07 »
Erez macht einen Schritt auf Sayuri und den Tisch zu und donnert: "Wie könnt Ihr es wagen, in mein Haus eine solch blasphemische Gestalt zu bringen!"

Amon jedoch ist schneller als sein Vater, er steht rasch auf und mit einer äußerst entschiedenen Handbewegung hält er Erez zurück. "Vater, bitte."
Dann sieht er erst Sayuri, dann Manasse an. "Was muss ich wissen über dieses Unwesen, dass ihr gefangen haltet?" Seine Stimme ganz nüchtern, in seinen Augen meint Sayuri so etwas wie Respekt sehen zu können.

Manasse, der zunächst völlig perplex ist, dass Sayuri seiner Strategie folgt, wirft ihr schnell einen dankbaren Blick zu, dann wendet er sich an seinen Bruder und es gelingt ihm, kein Zittern in der Stimme erkennen zu lassen. "Er ist mächtig genug, um ein Waldwesen wie einen Satyrn zu bezaubern. Er könnte auch unsere Gedanken beeinflussen, wenn nicht mit ihm ein freiwilliger Wächter in der Flöte gefangen wäre, die in dem Kasten ruht."
Er beobachtet genau die Reaktion seines Bruders.
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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #36 am: 21. April 2012, 19:55:14 »
Für einen Moment sieht Amon verblüfft aus, und auch ein wenig ratlos. Schnell ist dieser Eindruck aber verflogen, und er wirkt wieder ebenso souverän wie vorher. „Es sit wohl am besten, wenn ihr von Anfang an über all die Geschehnisse berichtet, damit ich sicher sein kann, womit wir es hier zu tun haben.“

Er wirft noch einen Blick zu seinem Vater, bevor er sich mit einer Frage an Sayuri und Manasse wendet. „Ich kann doch davon ausgehen, dass wir für den Augenblick nicht in Gefahr sind…?“

Schnell nickt Sayuri und umreißt in wenigen Worten, dass Berlatur in der Flöte gefangen ist, wieso die in einem Holzkasten liegt, und dass darüber hinaus der Magier den Dämonen in Schach hält.

All das nimmt Erez schweigend zur Kenntnis, aber sein finsterer Gesichtsausdruck verspricht, dass er zwar noch nicht entschieden hat, wie er das Verhalten der beiden beurteilen soll, dass er aber nicht bereit ist, etwaige Verfehlungen einfach so auf sich beruhen zu lassen. Er verschränkt die Arme vor der Brust und heftet seinen Blick auf Manasse.
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Offline Manasse

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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #37 am: 22. April 2012, 13:52:51 »
Manasse hat Sayuris Bericht einige Male mit weiteren Einzelheiten angereichert, er wirkt erleichtert, dass Amon ihnen aufmerksam zuhört und nur hin und wieder unterbricht um Fragen zu stellen.

Rinah hatte Malea mit den Worten rausgescheucht, dass sie Hilfe bräuchte bei der Wäsche, was mit großem Murren beanstandet wurde, aber erstaunlicherweise war sie trotzdem der Mutter nach draussen gefolgt.

Am Ende steht Amon auf und fragt: "Kann ich also ohne Risiko das Kästchen mit in die Kapelle nehmen und dort mit Amabeas Hilfe den Bann verstärken?"
Manasse nickt und Amon verläßt mit dem Kästchen die Küche.
Plötzlich ist es ganz still in dem Raum, Manasse malt mit den Fingern die Umrisse des Kästchens auf dem Tisch nach, dann dreht er sich mit einem Ruck zu seinem Vater um und blickt ihm in die Augen.
Erez scheint nur darauf gewartet zu haben, endlich die Aufmerksamkeit seines jüngeren Sohnes zu bekommen, hoch aufgerichtet steht er in der Küche und donnert plötzlich: "Warum nur prüft mich Amabea so mit deinem Verhalten?"

Sayuri sieht, wie Manasse zusammenzuckt, doch meint sie auch einen Funken von - Stolz? - in den Augen Erez' zu erkennen.

Manasse, viel leiser, aber immerhin mit fester Stimme, entgegnet: "Ich bin geprüft worden und habe bestanden." Er kann jedoch dem Blick sienes Vaters nicht standhalten und sieht zu Sayuri hinüber, die einen bis dato unbekannten Glanz in Manasses Augen sieht, der nichts Gutes verheisst . . .
« Letzte Änderung: 22. April 2012, 16:08:28 von Manasse »
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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #38 am: 22. April 2012, 20:18:14 »
Eigentlich weiß Sayuri es besser, als sich in die Familienstreitigkeiten einzumischen, aber sie ahnt Böses und kann nicht anders als sich einzuschalten. „Das hat er wirklich“, bestätigt sie hastig, „und nicht nur, als er für den Orden Recht gesprochen hat. Vor allem, als er den Dämon bezwungen hat.“ Dabei schaut sie Erez an, aber in Wirklichkeit geht es ihr weniger darum, ihn von Manasses Verdiensten zu überzeugen, sondern eher darum, den jungen Ritter davon abzuhalten, etwas zu seinem Vater zu sagen, dass die Situation eskalieren lassen könnte.

„Berlatur hat versucht, ihn in seinen Bann zu ziehen, aber Manasses Glaube war zu stark. Er hat sich vor den Dämon hingestellt, sein Ordensamulett vor sich gehalten und ihn durch reine Willenskraft wieder zurück in sein Gefängnis gezwungen.“ Nun wendet sie sich Manasse zu, versucht seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Genau so war es doch, nicht wahr?“
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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #39 am: 23. April 2012, 14:49:41 »
Beide Leweks starren nun Sayuri an, beide mit demselben, ihre Verwandschaft deutlich zeigenden, verblüfften Gesichtsausdruck. Es ist Manasse, der sich schneller fängt und ein Sayuri ein kurzes, aber strahlendes Lächeln zuwirft ehe seine Brauen sich zusammenziehen und er seinem Vater provozierend  antwortet: "Ja, so war es. Amabea hat unsere Not gesehen und uns geholfen."

Sayuri ist sich nicht sicher, ob Manasse in seinem Trotz die Zeichen Erez' zu lesen vermag, doch sie sieht das Aufblitzen der Achtung im Gesicht des Älteren. Erez wendet sich rasch Sayuri zu und sie ist sich sicher, dass er seine Reaktion vor seinem Sohn verstecken will. Erez zieht die Augenbrauen in die Höhe als er Sayuri nun anspricht: "Darf ich fragen, wer Ihr seid? Und was Ihr über unseren Glauben wisst?"
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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #40 am: 23. April 2012, 18:08:13 »
Höflich neigt Sayuri den Kopf, bevor sie antwortet: „Ich bin Sayuri Karnee, aus [Sayuris Heimatort]. Über Euren Glauben weiß ich nicht besonders viel, zugegeben. Nur dass Amabea Herr über Leben und Tod ist. Und dass es viele Menschen gibt, die ihn verehren und zu ihm beten – was ich respektiere.“

Sie ist sich nicht sicher, ob das herablassend klingt, oder ob ihr Gastgeber sie vielleicht allein wegen ihrer Ungläubigkeit kritisiert. Also vesucht sie, das Gespräch wieder auf die Erlebnisse mit dem Dämon zu lenken. „Zumindest weiß ich aber, dass Manasse in diesem Glauben erzogen wurde. Er hat die Dorfbewohner beschützt. Das fand ich anständig von ihm, also habe ich versucht ihm zu helfen, so gut ich eben konnte.“

Nun zuckt sie die Schultern, als wäre es ihr vollkommen gleichgültig, was Erez von ihr hält. „Es tut mir leid, dass wir Eure Familie da mit hineingezogen haben, aber wir dachten, Amon könnte vielleicht helfen, den Dämon noch sicherer unterzubringen, um zu verhindern, dass er entkommt und noch mehr Menschen zu Schaden kommen. Es ist schlimm genug, dass ein kleines Mädchen sterben musste.“ Mit dem letzten Satz verliert sie ihre Fassung, und sie blinzelt heftig die Tränen weg, die sich nun in ihren Augen sammeln.“
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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #41 am: 24. April 2012, 14:36:33 »
Noch ehe Erez antworten kann mischt sich Manasse ein: "Ja, Amabea hat uns geholfen, den Mord aufzuklären und den Dämon unschädlich zu machen. Im Namen des Ordens."

Dann dreht er sich auf dem Absatz um und marschiert hinaus.

Erez steht nun allein mit Sayuri in der Küche und starrt Manasse hinterher, dann reisst er die Tür auf und erklärt kurz angebunden: "Ich muss zu Amon, ihn unterstützen."

Kaum ist er weg geht die andere Tür auf und Rinah betritt die Küche, sieht Sayuri dort stehen und seufzt." Setzt Euch, ich mache uns einen heissen Panas und dann erzählt Ihr mir, ob ihr über Nacht bleiben werdet."
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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #42 am: 24. April 2012, 18:29:33 »
Erleichtert lässt Sayuri sich auf die Bank fallen. „Das war eigentlich der Plan, aber jetzt bin ich nicht mehr sicher, ob das eine so gute Idee ist.“

Kurz ist sie in ihre eigenen Gedanken versunken, aber dann schaut sie auf und fragt geradeheraus: „Es ist doch nicht meinetwegen, oder?“ Zweifel klingen aus diesen Worten, aber noch bevor Rinah antworten kann, gibt Sayuri sich schon selbst die Antwort. „Wahrscheinlich nicht, oder jedenfalls nicht nur.“

Nun stößt sie ebenfalls einen tiefen Seufzer aus. „Aber ich schätze, es hat auch nicht gerade zur Enspannung der Lage beigetragen, dass Manasse mit einem eingesperrten Dämon und einer dahergelaufenen Heidin nach Hause gekommen ist.“

Ein mitfühlendes Lächeln „Es ist bestimmt nicht einfach für Euch, zwischen all dem zu stehen und den Frieden zu bewahren.“
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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #43 am: 24. April 2012, 21:08:32 »
Rinah sieht Sayuri fragend an, dann nickt sie lächelnd und stellt einen Topf in das kleine Feuer. "Entschuldigt, aber ich bin den geheiligten Zorn der Männer in diesem Hause schon so gewohnt, dass er mir kaum auffällt." Sie wedelt abwinkend mit der Hand. "Hört auf, euch Gedanken zu machen, Ihr seid an der Stimmung so wenig schuld wie die liebe Rahel." Sei deutet aus dem Fenster auf den Hof und bewegt ihre Arme angewinkelt als ob sie Flugversuche machen würde, dabei grinst sie Sayuri an.

Sie schüttet Milch und etwas Rahm in den heissen Topf, streut einige Kräuter hinein und gießt dann einen guten Schuss Brannt hinzu ehe sie zwei große Becher nimmt, auf den Tisch stellt und sie bis zum Rand füllt. Dann läßt sie sich auf den Stuhl neben Sayuri sinken und betrachtet ihren Gast eingehend.

"Allerdings stimme ich euch zu, dass es nicht hilft, dass Ihr nicht an Amabea glaubt." Rinah nimmt einen Schluck. "Ich gehe davon aus, dass Ihr nicht bekehrt werden möchtet?" Sie lacht kurz auf. "Und es ist wahr, ihr seid nicht wegen eines nicht vorhersehbaren Vorfalls aus dem Dorf geworfen worden?"
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Re: Orfinlir - Des Feuers Macht
« Antwort #44 am: 25. April 2012, 17:42:51 »
Sayuri nimmt einen Schluck von dem Panas und macht Rinah ein Kompliment für das Getränk, aber nur, um Zeit zu gewinnen, denn ihre nächsten Worte wählt sie mit Bedacht: „Ich bin sicher, Ihr meint es gut, aber auch wenn ich die größte Achtung vor Eurem Glauben habe, ist er wohl nicht das richtige für mich.“

Schnell wechselt sie das Thema. „Was die Geschehnisse in dem Dorf angeht, ist es wirklich so gewesen. Manasse hat sein Amt mit großer Umsicht und Tatkraft ausgeführt. Abgesehen von seinen Verdiensten für das Dorf stehe ich auch ganz persönlich in seiner Schuld. Die Leute waren in ihrer Trauer und Wut schnell dabei, einen Schuldigen zu finden. Ich war fremd und eine Andersgläubige, also fiel die Wahl schnell auf mich. Nur Manasse war bereit, an meine Unschuld zu glauben und kein Urteil zu fällen, solange nicht handfeste Beweise gefunden waren. Nicht viele Menschen verhalten sich so, und ich rechne ihm das hoch an.“

Sie sieht Rinah mit einem fast schüchternen Lächeln an. „Auch Euch danke ich für die Freundlichkeit, mit der Ihr mich empfangt. Ich wünschte, ich könnte mich revanchieren.“
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