Skeyfare

03. Juni 2023, 07:10:49
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Skeyfare » Andere Welten » Unmoderierte Welten » Changeling - Homecoming - Die Party

Autor Thema: Changeling - Homecoming - Die Party  (Gelesen 34049 mal)

Offline Aimee

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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #45 am: 21. April 2013, 20:00:41 »
Aimee hat früher nie Rockmusik gehört, ihr Herz gehörte der modernen klassischen Musik und seit ihrer Rückkehr hatte sie nie die Muße gefunden, ihre Freude an Musik wiederaufleben zu lassen.

Aber hier, in diesem Moment, spürt sie wie ihre Füße auf den treibenden Rhythmus reagieren und der Gitarrensound in ihre eine unbändige Lust weckt zu tanzen. Sie geht ein paar Schritte in die Mitte der Tanzfläche, dann dreht sie sich zu Arminius um, strahlt ihn an, streckt ihm die Hand entgegen und ruft etwas lauter als es nötig wäre um die Musik zu übertönen: "Na, dann wollen wir Ben mal nicht enttäuschen!"
Aimee ist jetzt aufgekratzt, sie öffnet den kleinen Kopf, so dass sich der tiefe Schnitt an ihrem Kleid öffnet, mit einem weiteren Griff zeht sie sich die dunkelblaue Spange aus dem Haar und lässt es wie eine Lawine ihren Rücken hinunterfließen. Sie schüttelt den Kopf, winkt noch einmal Arminius und beginnt der Musik in ihrem Inneren zu lauschen.
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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #46 am: 23. April 2013, 17:31:02 »
Mehreren anderen Changelings fährt die Musik ebenfalls in die Beine. Sie gesellen sich zu Aimee und tanzen ausgelassen zu der rockigen Nummer. Auch Arminius lässt sich nicht lange bitten. Er schlängelt sich zu Aimee durch und tanzt dicht vor ihr, ohne die Augen von ihr zu lassen. Offensichtlich ist er kein sehr geübter Tänzer, und er trifft nicht wirklich den Takt, aber er bewegt sich voller Energie und überlässt sich vollkommen der Musik, ohne sich darum zu scheren, ob er dabei eine gute Figur abgibt.

Nach und nach füllt sich das Theater, und bald sind es wohl an die hundert Gäste, die sich angeregt unterhalten, tanzen und sich über das Buffet hermachen. Am Rand der Tanzfläche sieht Aimee Aeolian vorbeigehen, die kurz winkt und sie anlächelt, dann aber zielstrebig auf jemanden zusteuert, den sie in der Menge entdeckt hat. Ein anderes Mal entdeckt Aimee Ricky und Speedy, die auf einem der Balkone stehen und das bunte Treiben beobachten. Sie glaubt auch, Theos gefleckten Pelz in der Menge zu erspähen, ist sich aber nicht ganz sicher.

Zwischen zwei Liedern macht der Zeremonienmeister die Ansage, dass der König das Homecoming gegen 20 Uhr offiziell eröffnen wird. Er schließt seine Ankündigung mit den Worten: „Bis dahin noch viel Spaß und lasst es euch gutgehen. Dass das klar ist: ich will überall fröhliche Gesichter sehen. Sonst heißt es noch, ich würde meinen Job nicht richtig machen. Also, lasst mich nicht hängen, ich zähl auf euch!“
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Offline Aimee

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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #47 am: 24. April 2013, 08:50:27 »
Nach etlichen Liedern muss Aimee erst einmal ans Buffet stürmen, sie fühlt sich großartig und grinst Arminius an: "Wieso gehörst du eigentlich zum Sommerhof?" Sie läßt ihre Hand einmal öfter an seiner Hüfte ruhen, das aufgeheizte Klima gefällt ihr und sie möchte nicht, dass es abkühlt.
"Kannst du mir etwas Salziges besorgen, etwas mit Fisch? Ich will Aeolian suchen und ihr kurz hallo sagen."

Sie läßt den Blick schweifen bis sie Aeolian findet, sie steht auf einem der Balkone, auf dem sie Ricky entdeckt hatte. Als sie oben ankommt stellt sie fest, dass der Blick auf die begeisterte Menge die Stimmung noch mehr anheizt und so begrüßt sie die Freundin etwas atemlos: "Was bin ich froh, dass du mich mehr oder weniger gezwungen hast heute zu kommen, es ist einfach großartig!"

Aimee merkt, wie ihre Augen fast automatisch wieder nach Arminius unten suchen und sie muss über sich selbst lächeln, warum auch nicht, dafür ist diese Nacht schließlich da! "Wir sehen uns noch, ich will Arminius nicht zu lange alleine lassen." Sie zwinkert Aeolian zu und macht sich wieder auf den Weg nach unten.

Sie tanzt mit Arminius und obwohl sie bemerkt, dass einige Paare ihre Partner tauschen verspürt sie nicht die geringste Lust, die Nähe zu ihm zu verlieren. Sie überlegt gerade, ob sie Ben zu einer Tangonummer überreden könnte, da fällt ihr Blick auf die Uhr, deren Zeiger sich der Zwölf nähert.
« Letzte Änderung: 24. April 2013, 13:17:38 von Aimee »
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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #48 am: 25. April 2013, 17:37:43 »
Mit einem verschwörerischen Augenzwinkern zieht er Aimee zu sich heran, als wenn er ihr ein großes Geheimnis offenbaren wollte und flüstert ihr ins Ohr: „Was glaubst du warum es Sommerhof heißt? Weil da die wirklich heißen Typen sind.“ Über diesen blöden Spruch muss er selbst lachen und rempelt dabei ein anderes Pärchen an, bei dem er sich mit einer Geste entschuldigt. Als er sich umdreht, ist Aimee schon auf dem Weg zu Aeolian.

Mit einem Lächeln begrüßt sie ihren Schützling, während ihr weißes Haar in einer prachtvollen Mähne hinter ihr weht, obwohl im Augenblick kaum ein Luftzug geht. „Du kannst die Energie spüren, nicht wahr? Sie wohnt in uns allen, und an einem solchen Tag verbindet sie uns ganz besonders.“ In ihren Augen sieht man winzige Blitze zucken, und sie scheint ebenfalls aufgekratzt zu sein, aber auch sehr mit sich zufrieden. „Es war richtig von dir zu kommen. Von Zeit zu Zeit muss man sich daran erinnern, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, damit sie nicht verkümmern. Das gilt besonders für uns Elementare, weil uns das nunmal nicht immer so leicht fällt.“ Aimee hat schon fast wieder die Treppe erreicht, als Aeolian ihr noch nachruft: „Genieß den Abend, und viel Spaß.“

Unten wartet Arminius schon mit einem Teller kleiner Leckerbissen auf sie. Als sie gerade danach greifen will, zieht er die Hand zurück. „Erst will ich eine Kuss!“ verlangt er und macht sich einen Spaß daraus, den Teller vor Aimees Eroberungsversuchen hinter seinem Rücken in Sicherheit zu bringen.

* * * * *

Als plötzlich die Musik abbricht und eine Fanfare ertönt, schauen alle Gäste  erwartungsvoll zur Bühne hinauf, und in wenigen Sekunden sind die Gespräche verstummt, bis auf ein Flüstern hier und da. Der Himmel über dem Theater bildet einen tiefschwarzen Vorhang, gespickt mit funkelnden Sternen. Gleichzeitig gehen alle elektrischen Lichter aus, nur die Fackeln und Feuerkörbe spenden ein warmes flackerndes Licht.

Die Musiker spielen klassische Musik, ein Marsch, der gleichzeitig getragen aber auch leichtfüßig klingt. Auf der Bühne erscheinen sechs Verlorene, die sich in einem Halbkreis aufstellen: die Amtsträger des Frühlingshofes. Aimee erkennt Ben Fleming, und auch Aeolian ist unter ihnen.

Arminius hat sich hinter Aimee platziert und seine Arme um ihre Schultern geschlungen. Nun deutet er auf eine Frau, deren Körper mit leuchtend roten Schuppen bedeckt ist, und mit ihrer reptilienartigen Schnauze gleichzeitig schön und furchterregend aussieht. „Das ist Irina, die Feldherrin, sie kümmert sich um die Verteidigung“, flüstert er. „Und die daneben, die aussieht wie eine exotische Tänzerin, ist die Chefdiplomatin, Tarantella.“

Er verstummt, als hinter den Höflingen ein Leuchten sichtbar wird. Die Sechs machen in ihrer Mitte eine Lücke auf, und lassen den König hindurchtreten. Es ist Lucano selbst, von dem das Leuchten ausgeht. Sein ganzer Körper scheint von innen her zu strahlen. Gekleidet ist er nur in ein schlichtes weißes Gewand, ähnlich einer römischen Tunika, die Arme und Beine frei lässt. Auf dem Kopf trägt er die traditionelle Krone mit einem Geweih. Sobald er nach vorn tritt, lodern die Flamen in den Feuerkörben hell auf, und die Musik schwillt an, erreicht ihren Höhepunkt und bricht mit einem Paukenschlag ab.

Als er den Rand der Bühne erreicht hat, lässt Lucano seinen Blick über die Menge wandern und zeigt schließlich ein strahlendes Lächeln. „Ich bin glücklich, dass so viele von uns heute hier sind, Besonders begrüße ich alle Verlorenen des Smaragd-Hofes, aber ebenso die Angehörigen der anderen Höfe und die Unabhängigen. Seid alle herzlich willkommen.“ Seine Stimme ist tief und hat ein angenehmes Timbre, das die Emotionen hinter den Worten durchscheinen lässt. „Wir feiern heute unsere Wiedergeburt, unsere Freiheit, unser neues Leben. Jeder von euch hat etwas Großes vollbracht. Ihr wurdet aus eurer vertrauten Umgebung gerissen, musstet geliebte Menschen zurücklassen und großes Leid ertragen. Aber es ist eurem Peiniger nicht gelungen, euren Willen zu brechen. Ihr habt nie aufgehört, für eure Freiheit zu  kämpfen. Ihr habt nie den Traum von der Flucht aufgegeben.“

Von einigen Umstehenden hört Aimee zustimmendes Gemurmel. Andere sind ganz still und in sich gekehrt, versunken in ihre eigenen Erinnerungen und Gefühle.

„In diesem Geist haben wir uns heute versammelt. Wir huldigen unserem Verlangen, unseren Wünschen und Träumen, die uns antreiben, die uns alle Hindernisse überwinden lassen. Wir geben uns unserer Lebensfreude hin. Wir feiern das Leben selbst, in all seiner Schönheit.“

Man hört einige Zwischenrufe wie „Party!“ oder „Darauf kannst du wetten!“, auch anerkennende Pfiffe und spontanes Klatschen. Schmunzelnd wartet Lucano einen Moment ab und kommentiert dann: „Ich sehe, ihr seid schon in der richtigen Stimmung. Bevor wir feiern, schenkt mir aber noch einen Augenblick eure Aufmerksamkeit, denn unter uns sind einige, die sich um die Erhaltung unserer Freiheit besonders verdient gemacht haben, und dafür sollten wir ihnen unseren Dank aussprechen.“

Nacheinander werden drei Changelings auf die Bühne gerufen. Lucano führt in kurzen Worten ihre Verdienste aus, setzt ihnen einen Kranz Frühlingsblumen auf den Kopf und schüttelt ihnen die Hand, während die Menge applaudiert.

„Gleich kommt noch das Ritual“, erklärt Arminius. „Ob es uns wirklich vor den Wärtern beschützt, wage ich zu bezweifeln, auch wenn viele felsenfest davon überzeugt sind. Aber auf jeden Fall ist es eine gute Show.“

Der König signalisiert Fleming, zu ihm nach vorn zu kommen und überlässt ihm mit einer Geste die Bühne, während er selbst im Hintergrund verschwindet. Der Zeremonienmeister beginnt in blumigen Worten das Ritual, und trotz seines Rocker-Outfits verleiht er seinen Worten eine Kraft und eine Ernsthaftigkeit, die man ihm vorher nicht zugetraut hätte. Mit Worten errichtet er einen regelrechten Schutzwall gegen die Fae. Dabei umgibt ihn eine Aura der Macht, die es Aimee leichtfallen lässt zu glauben, dass hier eine starke Magie gewirkt wird.

Den meisten Verlorenen muss der Ablauf bekannt sein, trotzdem geht ein Raunen durch das Publikum, als dramatische Musik einsetzt und aus den Brettern der Holzbühne dornenbesetzte Ranken sprießen, die innerhalb einer Minute zu einer übermannsgroßen Hecke emporwachsen. Aus dem hinteren Bereich der Bühne kommt nun Lucano angelaufen, ohne seine Krone, barfuß und nur mit seiner Tunika bekleidet. Er stürmt in die Hecke kämpft sich durch die Dornen, die sich in seinem Gewand verhaken und ihm die Haut zerkratzen, bis er schließlich aus der Hecke hervorbricht, mehr taumelnd als laufend, und den sein eigener Schwung auf die Knie zwingt.

Ein lauter Knall ertönt, rot gefärbter Rauch steigt über der Hecke auf, und darin wird eine riesenhafte Figur sichtbar, mit einer monströsen Fratze, übergroßen Klauen und Hauern wie ein Säbelzahntiger. Es ist nur eine Puppe, aber durch den Rauch und die nervenaufreibende Musik verfehlt sie nicht ihre Wirkung. Für einen Moment krallen sich Arminius Finger in Aimees Schulter, bevor er sie löst und eine Entschuldigung murmelt.

Auf der Bühne ist der König leichtfüßig aufgesprungen und zu einem der Feuerkörbe getreten. Er nimmt eine Metallfackel, entzündet sie am Feuer und dreht sich zu der Feengestalt um. Aus einem Dutzend Kratzern blutend, mit zerrissener Kleidung, baut er sich breitbeinig vor der Hecke auf, kerzengerade aufgerichtet und mit vorgerecktem Kinn. Er holt aus und schleudert seinem Verfolger die Fackel entgegen. Er trifft den Körper der Kreatur, die im nächsten Augenblick in Flammen steht. Man hört ein schauriges Geheul, dazu eine triumphierende Fanfare.

Wie befreit jubeln, klatschen und trampeln die Changelings, brüllen ihrem Feind Schmährufe entgegen und werfen Essen, Gläser und sogar Schuhe auf die brennende Gestalt. Lucano wendet sich der Menge zu und präsentiert sich seinem Volk in einer Siegerpose, unbeeindruckt von dem einen oder anderen Gegenstand, der im Eifer des Gefechts sein Ziel verfehlt und den König trifft.

Die ausgelassene Stimmung, die schon vorhin geherrscht hatte, greift wieder um sich, und es ist klar, dass der offizielle Teil vorbei ist. „Das Homecoming ist eröffnet!“ ruft Lucano mit donnernder Stimme und genießt noch einen Moment die Reaktion der Menge, bevor er den Changelings noch einmal zuwinkt und sich dann in das Dunkel des Backstage-Bereichs zurückzieht.

Schon wird wieder Tanzmusik gespielt, und neben dem Zuschauerraum wird nun auch die Bühne von den Gästen in Beschlag genommen, die dort tanzen, klönen oder sich zum Essen auf den Brettern niederlassen.

„Na, wie hat es dir gefallen?“ fragt Arminius neugierig.
« Letzte Änderung: 25. April 2013, 17:39:18 von Makkharezz »
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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #49 am: 27. April 2013, 14:53:42 »
Aimee reagiert gar nicht auf Arminius' Frage, sie ist noch völlig von der Vorstellung, der sie eben beigewohnt hat, gefangen und das Gefühl, eben erst selbst durch die Hecke geflohen zu sein, ist überwältigend. Sie schluckt hektisch und Arminius spürt wie sehr sich sich unter seiner Hand versteift.

Die Panik, die fast die Oberhand gewonnen hätte, wird plötzlich von einem neuen Gefühl abgelöst, der Triumph des gemeinsamen Widerstands durchströmt sie und automatisch reisst sie die Faust empor und es stört sie nicht im Geringsten, dass um sie herum bereits ausgelassen gefeiert wird.
Aimee ist noch mitten im Kampf gegen die Fae.

Sie brüllt ihren Hass, ihre Angst und ihre Erleichterung in einem lauten Schrei heraus, dann wirbelt sie zu Arminius herum und in ihrem sonst so kalten Gesicht glüht die Leidenschaft.
"Wir haben es ihnen gezeigt und sie sollen nur aufpassen, irgendwann schlagen wir zurück!"

Noch einmal lässt sie den Blick über die seltsam zusammengewürfelte Schar, die hier ihr Überleben und ihre Flucht feiern, schweifen; erst dann zieht sie Arminius an sich und kann ihm antworten.

"Das war wohl das Schönste, das ich in diesem Leben erlebt habe!" Arminius hört aus ihrem Ton deutlich heraus, wie emotional aufgewühlt sie noch immer ist.

"Jetzt will ich etwas essen, dann will ich tanzen und zwischendurch werde ich dich vernaschen."




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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #50 am: 27. April 2013, 20:02:26 »
Aimee lässt sich die vielen Leckereien schmecken, probiert auch unbekannte Speisen, die ungewohnt schmecken, aber auf jeden Fall interessant.

Nicht lange danach bahnen sich Aimee und Arminius ihren den Weg durch eine Gruppe von Verlorenen, um sich eine dunkle Ecke zu suchen, als plötzlich Lucano vor ihnen steht. Er trägt keine Krone mehr und hat seine zerrissene Kleidung gegen ein blütenweißes Hemd mit dunkelgrüner Lederweste eingetauscht. „Aimee Connor, richtig?“ fragt er mit einem strahlenden Lächeln. „Ich halte dich nur ungern vom Feiern ab, aber vielleicht hättest du ein paar Minuten Zeit für mich?“  Auch wenn es eine höfliche Frage ist, spürt Aimee, dass dieser Mann es gewöhnt ist, seinen Willen zu bekommen.

Nach Arminius Gesichtsausdruck zu urteilen, ist er überhaupt nicht begeistert, dass sein Schäferstündchen unterbrochen wird. Trotzig hält er ihre Hand noch ein bisschen fester, doch ein kurzer Seitenblick des Königs genügt, um ihm klarzumachen, dass er sich schwerlich weigern kann, seine Begleiterin gehen zu lassen.


[Kleine Info: Aimee hat keine Ahnung, was die Etikette für diesen Fall vorschreibt. Einerseits haben die Frühlingshöfer eine Vorliebe für pompöse Rituale, andererseits geht es in der recht kleinen Changeling-Gesellschaft familiärer zu als in der menschlichen Gesellschaft. Zum Beispiel war Aimee mit ihren bisherigen Bekanntschaften schnell beim „Du“ bzw. Vornamen angekommen. Von Aeolian weiß sie, dass sie wenig Wert auf Titel und Anreden legt, aber erwartet, mit Respekt behandelt zu werden. Auch mit den Namen ist es schwierig: Manche Changelings benutzen weiterhin Vor- und Zunamen, andere haben sich für ihr zweites Leben einen „Künstlernamen“ gegeben - wahrscheinlich auch Lucano, zumindest haben die anderen Verlorenen nur unter diesem Namen von ihm gesprochen.]
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Offline Aimee

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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #51 am: 28. April 2013, 19:15:57 »
Aimee wirft Lucano einen abschätzenden Blick zu und was sie sieht gefällt ihr, sein grandioser Auftritt ist noch sehr präsent. Aber trotz seines Lächelns stößt ihr die Selbstverständlichkeit auf, mit der Lucano davon ausgeht, dass sie seiner Bitte Folge leistet.Ich entscheide, mit wem ich meine Zeit verbringe!

Sie wirft Arminius eine Kusshand zu, drückt seine Hand und versichert ihm: "Es dauert nur so lange wie du benötigst um mir noch einen Zombie zu organisieren, sei so lieb, ja?"

Dann wendet sie sich Lucano zu und auch ihn lächelt sie an, doch ohne den sexuellen Unterton, den sie Arminius schenkte. Sie neigt den Kopf ein wenig, mehr zur Seite als nach unten um ihm ihren Respekt zu erweisen. "Aimee, richtig. Ich fühle mich geehrt." Dann zieht sie die Augenbrauen hoch, beobachtet jedoch nebenbei die Nächststehenden um deren Reaktion auf Lucanos Bitte zu erkennen.
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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #52 am: 28. April 2013, 20:52:14 »
Einige Umstehende werfen Aimee neugierige Blicke zu, doch niemand scheint etwas ungewöhnlich daran zu finden.

Lucano bedeutet ihr, ihn zu begleiten, nickt im Vorbeigehen dem einen oder anderen zu oder grüßt jemanden im Vorbeigehen. Dann stoppt er an der Theke, um sich zwei Gläser Rotwein geben zu lassen und führt Aimee dann über die Treppe auf einen der höchsten Balkone, wo sich niemand sonst aufhält. Dort gibt er ihr eins der Gläser und stößt mit ihr an. „Auf die Heimkehr.“

Er lehnt sich gegen einen der Pfeiler und schaut mit einem zufriedenen, aber auch etwas melancholischem Blick hinunter, wo die Party in vollem Gang ist. Dann reißt er sich von seinen Gedanken los und widmet Aimee seine ganze Aufmerksamkeit. „Ich fürchte, ich muss mich entschuldigen“, beginnt er. Es ist, als hätte er einen Schalter umgelegt. Eben schien er noch abgelenkt, nicht ganz präsent, doch jetzt tritt das warme Leuchten, das ihn umgibt, wieder stärker hervor, die Zeichen auf seiner Haut unterstreichen seine athletische Figur, ihn umgibt der dezente Duft nach Frühlingsblumen, in den dunklen Augen kann man sich verlieren und sein Lächeln würde einen Eisberg zum Schmelzen bringen. Obwohl Aimee das Gefühl nicht loslässt, dass Lucano seinen Charme ganz gezielt einsetzt, fällt es ihr schwer, sich der Wirkung zu entziehen.

„Vorhin habe ich drei Verlorene für ihre besonderen Verdienste geehrt, dabei aber eine Person übergangen, die ebenfalls auf dieser Bühne stehen sollte.“ Er schaut Aimee erwartungsvoll an und schmunzelt amüsiert, als ihm klar wird, dass sie nicht weiß, wovon er spricht. „Meine Amtskollegin vom Sommerhof hat mir von den Vorkommnissen im Mormonen-Tempel berichtet, und von einer gewissen Verlorenen, die sich in die Höhle des Löwen begeben hat, um eigenhändig einen Feen zu erledigen.“

Er stellt sein Glas auf die Brüstung, nimmt mit beiden Händen Aimees freie Linke und deutet eine Verneigung an. „Ich bin sehr beeindruckt, und was wichtiger ist: Du hast unserer Gemeinschaft einen großen Dienst erwiesen, dafür danke ich dir aus ganzem Herzen.“ Noch immer hält er ihre Hand. „Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich es nicht in der Öffentlichkeit getan habe, aber ich halte es für besser, wenn diese Ereignisse nicht bekannt werden.“ Nachdenklich sieht er Aimee an, versucht sie einzuschätzen. „Schon in guten Zeiten hat die Angst vor den Wahren Feen uns viel zu fest im Griff. Wenn bekannt würde, dass ein Wärter mitten in unserer Stadt aufgetaucht ist, würde das eine Panik heraufbeschwören, die schlimme Folgen haben kann.“  Er zögert, lässt ihre Hand los, hält sie aber mit seinem Blick fest. „Deshalb hat Verena ihren Leuten nichts davon erzählt, und du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du ebenfalls Stillschweigen bewahrst.“

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Offline Aimee

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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #53 am: 29. April 2013, 19:52:31 »
Aimee ist völlig überrrumpelt, ihr war tatsächlich bis eben nicht bewusst wie aussergewöhnlich ihr Erlebnis war. Ich rede einfach zu wenig mit denen, die jetzt meinesgleichen sind!

Automatisch wiegelt sie erst einmal ab. "Na, der Feen Riwanys, er war ja schon seit einer halben Ewigkeit in diesem Spiegel gefangen. Es war ja nicht so, dass er hier bei uns schalten und walten konnte wie es ihm beliebte."
Dann kommt Aimee ins Grübeln, doch schnell entschließt sie sich, dass dieser Abend viel zu schade ist um ihn mit Verträgen und dergleichen zu vergeuden und deshalb spricht sie weiter: "Ich vertraue deiner Einschätzung; auch wenn ich denke, dass das Wissen, dass wir sie mit Feuer und Eisen besiegen können, unser Selbstvertrauen stärken könnte."

Sie neigt kurz den Kopf. "Ich danke dir für deine Worte. Du darfst mit dem Wissen tun, was dir beliebt. Ich werde es jedenfalls nicht ausplaudern." Sie zögert, wartet ab, ob Lucano noch etwas von ihr will, aber ihr Blick schweift schon über die Brüstung auf der Suche nach Arminius.

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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #54 am: 30. April 2013, 18:08:29 »
Lucano bleibt dieser Blick nicht verborgen, und so beeilt er sich zu sagen. „Auch dafür vielen Dank. Aber jetzt will ich dich nicht länger von der Feier fernhalten.“ Er nickt ihr noch einmal zu, dann dreht er sich wieder zum Geländer, um aus der Vogelperspektive die Geschehnisse zu beobachten.
 
Als Aimee unten ankommt, hat Arminius den bestellten Cocktail in der Hand, aber er bemerkt zunächst nicht, dass sie schon wieder da ist, denn seine Augen sind fest auf die Bühne geheftet. Dort haben sich vier weibliche Changelings zu einer spontanen Tanzeinlage zusammengeschlossen, umringt von einem Dutzend weiterer Gästen, die die Darbietung mit  Klatschen und Johlen honorieren. Die Band reagiert sofort darauf und wechselt von der rockigen Gute-Laune-Musik zu einem langsamen Blues.
 
Ganz vorne steht Tarantella, die in perfektem Einklang mit der Musik lasziv die Hüften und Schultern kreisen lässt und mit den Armen lockende Gesten vollführt. Ihr 1001-Nacht-Outfit aus dünnen farbenfrohen Stoffen verdeckt gerade noch so viel Haut, die Fantasie der Zuschauer anzuregen, und ihr Blick scheint jedem Mann und so mancher Frau zu versprechen, dass sie ihnen eine unvergessliche Nacht bereiten wird. Die anderen drei Verlorenen sind nicht nur von ihrer Statur und Kleidung vollkommen unterschiedlich, auch ihre Tanzstile sind ganz eigen. Doch jede von ihnen tanzt ganz befreit, ohne sich um die Zuschauer zu kümmern, vollständig in den Ausdruck ihrer erotischen Sehnsüchte vertieft.
 
Manche Changelings feuern die Tänzerinnen an, andere tanzen ebenfalls, allein, mit einem Partner oder in Grüppchen, und wieder andere sind noch auf der Suche nach Begleitung und beginnen zu flirten. Unter einem Balkon sieht Aimee sogar ein splitternacktes Pärchen zur Sache kommen, das nur dürftig durch eine Blumengirlande vor neugierigen Blicken geschützt ist.
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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #55 am: 01. Mai 2013, 15:05:01 »
Während sie die Treppe hinuntergeht analysiert sie das Gespräch noch einmal auf versteckte Angebote oder zumindest einen Flirthinweis, doch sie kann nichts bestimmen, das ein Interesse von Lucano an ihr bekundete. Ein wenig ist sie enttäuscht, doch im selben Augenblick schüttelt Aimee den Kopf über sich: hat dein Ego es wirklich so nötig? Denn Sex wirst du gleich haben, das weisst du doch!

Auch Aimees Blick folgt den Tanzenden auf der Bühne, doch sie ist sich sicher; tanzen möchte sie jetzt nicht . . . als sie bei Arminius ankommt schlingt sie ihre Arme um seine Hüften, dreht ihn langsam zu sich um, nimmt ihm den Drink aus der Hand und trinkt ihn langsam und sieht dabei Arminius in die Augen.
Sie deutet mit dem Kopf auf die Bühne: "Das macht doch Lust auf mehr, findest du nicht?" Sie zieht ihn langsam mit sich durch die Tanzenden, stellt nebenbei das Glas auf einem der Tische ab und sucht ihnen einen Platz hinter einem kleinen Springbrunnen, dessen Wasserspiel das Licht der Bühne in einem lebhaften Farbenspiel auf dem Boden verstreut.

Dann packt sie seine Haare, zieht ihn zu sich heran und gibt ihm einen leidenschaftlichen Kuss.
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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #56 am: 01. Mai 2013, 18:52:32 »
Arminius verschwendet keine Zeit mit irgendwelchem Liebesgeflüster, sondern erwidert den Kuss begierig, zieht Aimee zu Boden und zerrt ungeduldig an ihrem Kleid. Er ist ein stürmischer Liebhaber, der sich nicht lange damit aufhält, seine Partnerin mit zurückhaltenden Zärtlichkeiten zu verwöhnen, sondern wild und ungezügelt. Einmal glaubt Aimee ihn sogar knurren zu hören wie ein Raubtier, während er spielerisch in ihre Schulter beißt.
 
Als sie beide anschließend schwer atmend und ineinander verschlungen daliegen, ist alles plötzlich in bunte Farben getaucht: Scheinbar ist eine magische Lichtershow im Gang, die den Himmel über dem Theater erleuchtet und in strahlenden bunten Farben fantastische Figuren, sogar ganze Szenen erscheinen lässt, begleitet von mitreißender Orchestermusik.
 
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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #57 am: 02. Mai 2013, 11:42:28 »
Aimee, die sich ihr Kleid nur lose über die Schultern gelegt hat schmiegt sich an Arminius und deutet in den erleuchteten Nachthimmel. "So könnte von mir aus jede Liebesnacht beginnen." Sie zieht ihn hinunter zu sich, küsst ihn noch einmal und steht dann auf.

"Bevor wir in die nächste Runde starten lass uns auf der Feier noch ein wenig Spaß haben, die Musik steckt mir in den Beinen! Und wer weiss, wen wir noch treffen." Sie zwinkert Arminius zu, schließt dann den Reissverschluss ihres Kleides und begibt sich auf die Bühne.
Die Musik hat jetzt, wo sie so voller Energie steckt, noch eine gänzlich andere Wirkung auf Aimee, sie kann sich ihr ganz hingeben so wie sie es vorhin bei den ersten Tänzern bewundert hat und sie stellt verblüfft fest, zu welchen akrobatischen Einlagen sie fähig ist, wenn der Intellekt ausgeschaltet wird . .
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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #58 am: 02. Mai 2013, 18:33:01 »
Was als ausgelassene Feier begonnen hat, nimmt im Lauf der Nacht bizarre Formen an. Zwei Oger rollen eine mannshohe Torte aus Pappmachè auf die Bühne und kündigen eine Gesangseinlage an, aber nach dem Trommelwirbel springt nicht wie erwartet die Interpretin aus der Torte, sondern es ertönt nur ein Schnarchen aus dem Inneren. Wenig später hat man die Sängerin befreit, die vollkommen berauscht auf die Bühne torkelt, sich an den Oger schmiegt und in seinen Armen wieder einschläft.

Überhaupt gibt es einige, die nicht nur mit Alkohol feiern, sondern auch mit halluzinogenen Ogerfrüchten. Zusammen mit den Psychosen, unter denen so mancher Verlorener leidet, ergibt das eine explosive Mischung. Ein Changeling zum Beispiel klettert flink wie ein Wiesel außen an den Balkonen hoch, stellt sich freihändig auf das Geländer und ruft „Ich bin frei! Frei wie ein Vogel!“ Er breitet schon die Arme aus, um sich in die Tiefe zu stürzen, als ihn in letzter Sekunde jemand zurückzieht und in Sicherheit bringt.

Mehrfach bricht auch Streit unter betrunkenen oder bekifften Gästen aus, die lautstark, teils auch mit Handgreiflichkeiten ausgetragen werden. Aimee fällt auf, dass einige Menschen unterwegs sind, deren Aufgabe zu sein scheint, diese Konflikte zu schlichten und Verlorene vor sich selbst zu schützen, deren Urteilsfähigkeit schon getrübt ist. Trotz dieser Einsätze gibt es viele Kollateralschäden. Ein Teil des Buffets ist unter einer Decke aus Schaum begraben, Girlanden sind heruntergerissen, Topfpflanzen ausgebuddelt oder abgeknickt, ein berauschter Changeling fällt in das Lagerfeuer und ein besonders wild tanzendes Pärchen kracht mitten in das Schlagzeug und setzt für eine halbe Stunde die Band außer Gefecht.

Der guten Stimmung tut das aber keinen Abbruch. Die Changelings feuern sich gegenseitig an, ob beim Limbo-Wettbewerb unter einer brennenden Stange, beim Poetry-Slam oder anderen spontanen Darbietungen.

Als zwei Künstler mit einer Kettensäge und einem Feuerwehrschlauch die Bühne stürmen, wird Aimee ganz anders, als wenn sie eine böse Vorahnung hat, und mit unguten Gefühlen beobachtet sie die Show. Einer der beiden richtet den Schlauch nach oben und lässt eine Fontäne heraussprudeln, die er mittles Magie in eine unregelmäßig geformte Säule aus Eis verwandelt. Das Ganze wiederholt er noch zweimal, während sein Partner die Kettensäge anwirft und mit wahnwitzig schnellen Bewegungen den Eisblock zurechtstutzt. Unter dem Jubel der Zuschauer erschafft er innerhalb weniger Minuten die Figur eines Musikers in Rockerpose mit einer Gitarre, die ohne Zweifel Ben Fleming darstellt. Der Künstler lässt die Motorsäge aufheulen und reißt die Arme in die Höhe, um sich vom Publikum feiern zu lassen, bevor er sich dem zweiten Eisblock zuwendet.

Aimee nimmt nicht mehr wahr, was weiter passiert, denn sie hört nur noch das Rauschen in ihren Ohren, und ihr Gedächtnis feuert im Staccato alptraumhafte Bilder auf ihr Bewusstsein ab. Bilder von einem verschneiten Garten, einem Arm, der in tausen Stücke zerspringt, von Eisregen, zerfetzter Haut, einer grausigen Fratze mit seelenlosen stahlblauen Augen, einem eisbedeckten Teich, der tief ist, so tief….

Als sie erwacht, hört sie Arminius Stimme. Im ersten Moment kann sie die Worte nicht verstehen, sondern hört nur am Klang, dass er besorgt ist. Sie spürt seinen Arm, der ihren Kopf und Nacken stützt, aber auch den harten Boden unter sich.

We stopped looking for monsters under our bed when we realized that they were inside us.

Offline Aimee

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Re: Changeling - Homecoming
« Antwort #59 am: 03. Mai 2013, 15:46:26 »
Das Grauen hält an, doch da ist Arminius' Stimme, an die sie sich klammern kann und die eine Welt verspricht, die nicht so kalt und erbarmungslos ist wie jene Welt, in der sie  - zu Eis erstarrt - Spielball eines gefühllosen Wesen war.
Aimee wagt es die Augen zu öffnen, dann richtet sie sich langsam auf und versucht Arminius anzulächeln, was ihr jedoch nicht so recht gelingt. Sie umklammert seinen Arm und kann gar nicht verhindern, dass das Grauen noch in ihrer Stimme wohnt: "Das Eis, es . . hat mich erinnert an das, was in Arka . . .", sie stoppt, versucht einen neuen Anlauf: "Ich hasse das Eis! Es fängt mich, es lässt mich erstarren, wenn ich es sehe . . . bitte, sind sie weg, diese Skulpturen?"
Sie blinzelt die Tränen weg, die an ihren eisweissen Wimpern hängenbleiben.
Nun bekommst du keine Küsse mehr, denn sonst küsse ich dich tot."
Die Schneekönigin