[Makkharezz]

Mit einem entschuldigenden Lächeln hebt Perkins die Arme, und dieses Mal kommt ihm die Lüge schon leichter über die Lippen. „Es tut mir leid, Mr. Green hat mich nicht eingeweiht. Er schien aber ein sehr ernstes Interesse an der Auktion zu haben. Anders als die Hobby-Sammler, die heute auch hier sind.“

Mit einem forschenden Blick betrachtet er Aimee. „Sie beide sind Geschäftspartner, nehme ich an? Sind Sie im Antiquitätenhandel tätig? Oder sind Sie eine Kunstliebhaberin, die ihre private Sammlung erweitern möchte?“

[Aimee]

Aimee lächelt ihn an, lässt seine Lüge durchgehen. "Ich bin private Sammlerin, aber als Hobby würde ich es nicht mehr bezeichnen. Und es gibt hier einige wahrlich interessante Gegenstände, nicht wahr?" Sie blickt betont mädchenhaft zu Boden und sagt etwas verspielt: "Geld spielt glücklicherweise keine Rolle."

Sie räuspert sich und sieht Perkins unschuldig an. "Mr. Green hatte mich da auf ein geheimnisvolles Stück aufmerksam gemacht und jetzt habe ich mir in den Kopf gesetzt, es in meine Vitrine zu stellen."

[Makkharezz]

Ein Aufblitzen in seinen Augen zeigt, dass Perkins den Köder geschluckt hat. „Das klingt interessant“, gibt er mit einem Lächeln zurück und gibt sich Mühe nonchalant zu klingen, als er hinzufügt: „Dann hoffe ich, dass es sich auch tatsächlich um eine Rarität handelt. Heute Abend werden ein paar schöne Kunstgegenstände den Besitzer wechseln,  aber ehrlich gesagt steht auch eine Menge Ramsch zum Verkauf. Wenn Sie möchten, können wir uns dieses mysteriöse Stück einmal gemeinsam anschauen, vielleicht kann ich Ihnen eine Einschätzung geben, ob es seinen Preis wert ist.“ 

[Aimee]

Aimee lächelt ihn schelmisch an, dann nickt sie und streckt ihre Hand ein klein wenig aus, fast als ob sie seine Hand ergreifen wolle. Mit der anderen Hand macht sie hinter ihrem Rücken ein Zeichen zu Calanor, dass das Spiel beginnt. "Das wäre wunderbar, obwohl ich mein Herz schon verloren habe, fürchte ich."

[Makkharezz]

„Also dann.“ Er macht eine einladende Handbewegung in Richtung der Tür. Doch dann zögert er. „Oh, einen Moment noch“, entschuldigt er sich, „ich muss kurz noch eine Kleinigkeit erledigen. Aber dann gehöre ich ganz Ihnen.“ Er zieht sein Handy aus der Hosentasche und tippt schnell eine SMS

In der Zwischenzeit dreht Aimee sich zu Calanor um und sieht, dass er sich langsam in der Nähe zum Gang positioniert, so dass er Aimee und Perkins gleich folgen kann, wenn sie in Richtung des Ausstellungsraums gehen.

„So, das wäre erledigt, es kann losgehen.“ Er begleitet Aimee in den Ausstellungsraum, schaut sich neugierig um und fragt. „Also, worauf haben Sie es abgesehen?“

[Aimee]

Aimee richtet ihre Konzentration wieder auf Perkins und lächelnd zieht sie ihn zu der Schatulle und deutet darauf. "Die hier soll mein werden! Was sagt Ihr?"
Sie achtet genau auf die Mimik Perkins.

[Makkharezz]

„Das ist es also“, antwortet Perkins und macht eine kleine Show daraus, die Schatulle ausführlich in Augenschein zu nehmen. Aimee lässt sich davon aber nicht täuschen, Sie ist sicher, dass es für ihn keine Überraschung ist, welches Stück sie ausgesucht hat.
 
„Ganz hübsch“, kommentiert er, „und die Hölzer und Metalle sind auch korrekt angegeben. Aber ob das Kästchen tatsächlich 200 Jahre alt ist, lässt sich aus dem Stegreif schwer sagen. Ich bin eher skeptisch, das Alter ist immer eine beliebte Stellschraube, um den Preis in die Höhe zu treiben. Und es ist tatsächlich ein stolzer Preis.“
 
Er tritt einen Schritt zurück, legt den Kopf schief und grinst Aimee an. „Aber wenn sie sich in die Schatulle verliebt haben und Sie es sich leisten können, will ich es Ihnen nicht ausreden. Wer bin ich schon, dass ich mich zwischen eine Dame und ihren Herzenswunsch drängen würde?“ Der Tonfall ist ein wenig spöttisch.
 
Er macht eine ausladende Geste in den Raum hinein. „Gibt es noch andere Kunstwerke, für die Sie sich interessieren? Die Auktion beginnt bald, da stelle ich Ihnen vorher gern noch meinen Sachverstand zur Verfügung.“

[Aimee]

Sie lächelt Perkins an und lässt ihren Blick anschließend durch den Ausstellungsraum schweifen ehe sie sich ihm wieder zuwendet. "Nein, danke, ich will Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen, immerhin sind Sie ja quasi dienstlich hier. Und ich muss langsam mal nach Mr Green suchen . . ." Aimee zögert etwas.

[Makkharezz]

„Na gut, dann gehen wir zurück.“ Er wirft einen Blick auf seine Armbanduhr. „Es müsste bald losgehen. Vielleicht hat Mr. Green sich inzwischen schon im Auktionsraum eingefunden.“

[Er scheint zu erwarten, dass Aimee ihn wieder in den Ballsaal begleitet. Tut sie das, schlendert er mit ihr den Flur entlang und plaudertüber Belanglosigkeiten. Falls sie statt dessen  im Ausstellungsraum zurückbleiben oder den Gang in die andere Richtung gehen will, würde Perkins sich verabschieden und allein Richtung Ballsaal verschwinden.]

[Aimee]

Einen Moment lang ist Aimee unsicher, ob sie einen weiteren Versuch starten soll, Perkins zu provozieren, doch dann hängt sie sich locker bei ihm ein und kehrt plaudernd zurück in den Saal. Dann bedankt sie sich bei ihm und fragt noch beiläufig: "Sie sind also rein geschäftlich hier? Darf ich fragen, was Ihre Aufgabe ist?"

[Makkharezz]

Die beiden spazieren den Flur entlang, als Aimee plötzlich aus dem Augenwinkel eine Bewegung hinter sich wahrnimmt. Als sie den Kopf dreht, steigt ihr ein intensiver süßlicher Geruch in die Nase, und ihr Gesichtsfeld wird für eine Sekunde von einem weißen Tuch bestimmt, dahinter eine Gestalt, die halb im Schatten einer Säule steht.
 
Bevor sie irgendwie reagieren kann, gibt die Person einen erstickten Laut von sich und sackt zusammen. Über seiner Schulter taucht Calanors Gesicht auf, und Aimee kann erkennen, dass er seinen Arm um den Hals des Mannes geschlungen hat und ihn nun zu Boden gleiten lässt.
 
Perkins starrt Clanor mit großen Augen an, in seinem Blick kann Aimee Panik erkennen.

[Aimee]

Aimee schluckt ihren Schock hinunter, macht einen schnellen Schritt auf Perkins zu und zischt ihn an: "Keine Bewegung und keinen Laut, sonst wars das für dich!"
Sie sieht sich kurz um nach einer nahe gelegenen Tür, hinter der sie verschwinden könnten.

[Makkharezz]

Ob ihre Worte zu Perkins durchgedrungen sind, kann Aimee schwer sagen, denn er macht einen hastigen Schritt rückwärts und wirbelt dann herum, um in Richtung des Ballsaals zu rennen. Im selben Moment spannt sich Calanors Körper, wie ein Raubtier, dass zum Sprung ansetzt.
 
Der bewusstlose Handlanger liegt direkt neben einer Tür, die auch einen Spalt offensteht. Vermutlich hatte er sich in dem Raum versteckt und war in den Flur getreten, um Aimee von hinten zu überfallen.

[Aimee]

"Hol ihn dir!" beschwört sie Calanor, dann packt sie den Bewusstlosen am Kragen stößt mit einem Fuß die Tür auf, betet, dass niemand dahinter an einem Schreibtisch sitzt und zerrt ihn hinein.
Schnell schließt sie die Tür, sieht sich in dem Raum um, dann untersucht sie kurz den Bewusstlosen und packt ihren Nylonfaden aus um zu prüfen, ob sie ihn notfalls als Fessel nutzen kann.

[Makkharezz]

Hinter der Tür befindet sich ein Büroraum mit zwei Schreibtischen, der so spät abends aber dunkel und verlassen ist. Der Mann, den Aimee in das Zimmer gezerrt hat, ist groß und kräftig, mit einem kantigen Gesicht und einem schwarzen Bürstenschnitt. Er ist in einen Anzug gekleidet, ist aber sicherlich kein normaler Auktionsbesucher, denn in seinem Hosenbund findet Aimee eine halbautomatische Pistole, und in seiner Innentasche ein Springmesser.

[Falls Aimee den Mann fesseln will, kann sie hier im Raum etwas finden, z.B. die Schnüre der Jalousien, oder Elektrokabel von den Computern.]

Einen Augenblick später drückt Calanor mit dem Ellbogen die Klinke herunter, betritt mit Perkins den Raum und schiebt mit dem Fuß die Tür hinter sich zu. Er hat den Flüchtenden mit einem Arm an seinen Körper gepinnt, mit dem anderen hält er ihm den Mund zu. Dessen Augen sind vor Furcht geweitet, und er windet sich in dem Griff des Vampirs.

„Ach, gib Ruhe“, flüstert Calanor gereizt, und mit einem Mal schlägt er knurrend seine Zähne in Perkins Hals. Sein Blick verliert den Fokus, für einen Moment scheint der Vampir ganz in seiner eigenen Welt versunken zu sein. Am Hals des Opfers läuft kein Blut herab, doch Aimee kann sehen, wie Calanor schluckt, in drei, vier tiefen Zügen aus der Halsschlagader trinkt.   

Abrupt lässt er Perkins los, der zusammensackt und bewusstlos am Boden liegenbleibt. Genüßlich leckt Calanor sich die Lippen, er wirkt wie berauscht, seine Miene in einem Ausdruck der Verzückung gefangen. Er atmet einmal tief durch, dann scheint er wieder im Hier und Jetzt zu sein. Mit einem unverschämten Grinsen schaut er zu Aimee hinüber., scheint sie herauszufordern, seine Tat zu kritisieren.