Skeyfare

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Skeyfare » Orfinlir » Law (Moderator: Chacota) » Melville - Amabeas Wünsche

Autor Thema: Melville - Amabeas Wünsche  (Gelesen 20902 mal)

Offline Chacota

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Melville - Amabeas Wünsche
« am: 11. Januar 2014, 11:16:47 »
Es ist Januar in Euth, 1530 und der Schnee hat sich bis unter die Dachkante geschoben. Melville hat beim Pregudado* verloren und muss heute die Seitengasse vom Schnee befreien, damit die zwei Pferde, die im Stall stehen, ein Mindestmaß an Bewegung bekommen.
Mit einem Augenzwinkern hat ihm Huiero die Schaufel in die Hand gedrückt, etwas von Armtraining gemurmelt und sich aufgemacht, Feuerholz beim Händler Rachar unten an der Pimruhr zu ordern.

Melville hat die Seitegasse gerade betreten als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung auf dem Breiten Weg wahrnimmt, doch als er hochblickt ist niemand zu sehen. Kaum hat er die Schaufel in den Schnee gerammt hört er ein leises Räuspern und am Eingang zur Gasse steht ein hochgewachsener Mann mittleren Alters.
"Ritter de Bonacieux?" Die Stimme kommt Melville bekannt vor, er kann sie jedoch nicht dem vor ihm stehenden Mann zuordnen.

 * ein beliebtes und sehr einfaches Würfelspiel
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #1 am: 11. Januar 2014, 15:17:02 »
Melville steckt die Schaufel in einen Schneehaufen, nicht unglücklich über die Gelegenheit, die eintönige Arbeit für wichtigere Dinge zurückzustellen.

Neugierig sieht er den Fremden einen kurzen Augenblick an, bevor er zur Begrüßung den Kopf neigt. „Zu Euren Diensten“

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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #2 am: 11. Januar 2014, 17:36:05 »
Die Augen, die Augen des Mannes erinnern Melville an . . . und dann weiss er es: die Geschehnisse beim Neuen Schwertorden - die Vengan! Einer der Vengan hatte solche Augen, ein irritierendes Violett mit etwas zu kleinen Pupillen.
"Kann ich Euch in einer persönlichen Angelegenheit unter vier Augen sprechen?" Ja, eindeutig, jetzt passt auch die Stimme, wenn auch das restliche Äußere nicht dem des Racheengels gleicht.
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #3 am: 11. Januar 2014, 21:19:36 »
Sobald er der Natur des Fremden gewahr wird, verengen sich seine Augen, und sein Tonfall wird kühler. „Bitte“, erwidert er lakonisch und macht eine einladende Handbewegung in Richtung der Haustür.

Er führt den Gast in das Arbeitszimmer seines Vaters, der sich an diesem Tag bereits auf den Weg zum Orden gemacht hat, bietet ihm einen Platz an und entschuldigt sich für einen Moment. Kurz darauf kommt er mit einem Tablett zurück, dass er auf einem kleinen Tisch zwischen zwei Polsterstühlen absetzt. Er schenkt aus einem Krug heißen Grao aus, schiebt dem Syrthidigim einen der beiden dampfenden Becher hinüber und setzt sich ihm gegenüber.

Obwohl er den Drang verspürt, dem Blick aus diesen fremdartigen Augen auszuweichen, zwingt er sich, sein Gegenüber direkt anzuschauen.
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #4 am: 13. Januar 2014, 09:05:31 »
Sein Gegenüber nickt ihm zu, rührt den Becher jedoch nicht an und als er jetzt spricht schwingt die Arroganz, die den Vengan beim letzten Treffen auszeichnete, wieder mit. "Amabea nannte mir Euren Namen. Und dass Ihr Hervian de Tosca kanntet."

Er wartet, zieht die Augenbrauen hoch und fügt hinzu: "Ihr habt ja bereits gezeigt, dass Ihr hilfreich sein könnt, um Amabeas Wünsche auszuführen. Ihr müsst mir helfen ihn zu finden."
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #5 am: 13. Januar 2014, 12:58:13 »
Melville hat nicht erwartet, diesen Namen zu hören, und er macht sich auch nicht die Mühe, seine Überraschung zu verbergen.

„Das wird kaum möglich sein“, entgegnet er schließlich. „Es stimmt, ich kannte Hervian de Tosca, er war mein Ordensbruder. Aber er ist nicht mehr am Leben.“ Melville runzelt die Stirn und ruft sich die Geschehnisse des letzten Sommers noch einmal in Erinnerung. „Zumindest wurde mir das berichtet.“
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #6 am: 14. Januar 2014, 13:32:04 »
Melvilles Gast geht nicht auf Hervians Tod ein, vielmehr lehnt er sich nach vorne und entgegnet: "Amabea will, dass ich heraufinde, welchen Weg Hervians Seele einschlug und ich denke, Ihr könnt mir helfen, sonst hätte Amabea mir nicht Euren Namen genannt. Habt Ihr etwas von ihm, an dem er sehr hing und was ihn anlocken könnte?"
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #7 am: 14. Januar 2014, 17:14:09 »
Melville pustet sanft in seinen Grao und nimmt einen Schluck. „Möglicherweise“, sagt er vorsichtig.

Dann lehnt er sich in seinem Stuhl zurück und schaut den Engel über den Rand seines Bechers an, abschätzend, die Stirn in Falten gelegt. „Aber vorher wüsste ich gern ein wenig mehr über den Grund dieses Auftrags. Und mit wem ich es zu tun habe. Verzeiht meine Unaufmerksamkeit, aber ich muss überhört haben, als Ihr Euch vorgestellt habt.“

[Ist Mel denn im Besitz von Hervians Schwert? Ich habe im Protokoll gelesen, dass wir es mitgenommen haben, auf Mels Charakterbogen steht es aber nicht.]
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #8 am: 15. Januar 2014, 12:59:03 »
[Ich gehe davon aus, dass Mel weiss, wo das Schwert sich befindet. Ihr habt es nicht dem Orden gegeben, also hat es entweder Mel, Peregil oder Tevik. Kannst du dir aussuchen.]

Der Syrthiedigim hebt erneut die Augenbrauen und einen Moment erscheint es so, als wolle er die Aufforderung Melvilles ignorieren, doch dann holt er Luft, lehnt sich zurück und antwortet: "Man nennt mich Farlas und ich vollstrecke Amabeas Willen. Ich soll Hervian finden und ihn vor Abhayel zu schützen."
Er bemerkt, dass Melville der Name nichts sagt, seufzt und fügt hinzu: "Er ist ein sehr alter Engel des Todes und wir müssen ihn aufhalten."

Und nach einer winzigen Pause, als ob nun genügend Informationen ausgetauscht worden seien fragt er auffordend: "Nun, habt Ihr etwas, was uns zu Hervian führen könnte?"

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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #9 am: 15. Januar 2014, 16:51:29 »
Melville tut so, als hätte er das ungeduldige Nachhaken des Vengan nicht bemerkt und fragt interessiert: „Wie kommt es denn, dass Hervians Seele nach all dieser Zeit noch nicht zu Amabea gelangt ist?“ Er macht mit der Hand eine unbestimmte Geste „Oder nach Seytora… oder in die Hölle?“

Nachdenklich schaut er Ferlas an. „Und dieser Abhayel, handelt er denn nicht in Amabeas Namen? Ist er nicht ein Syrthidigim, ebenso wie Ihr? Was will er überhaupt von Hervian? Und wie kommt es dass die Seele eines einzigen Mannes so wichtig ist, dass Amabea einen Engel schickt, um ihn zu beschützen?“
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #10 am: 16. Januar 2014, 13:52:29 »
Ein erneuter Seufzer, dann fixiert Farlas Melville ob dessen Frage ernst gemeint sei. Als dieser nicht antwortet schüttelt er den Kopf und beantwortet tatsächlich Melvilles Frage.
"Nur weil ich Amabea diene heisst das nicht, dass ich keinen eigenen Willen besitze; genauso wie Abhayel seinen hat. Er ist ein sehr alter Todesengel und die können gelegentlich . . etwas starrsinnig werden. Er scheint der Meinung zu sein, Hervian verdiene den Tod. Nun, Amabea scheint da anderer Ansicht zu sein, wenn ich auch nicht weiss warum. Deshalb hat sie mich geschickt, denn ich diene Amabea. Und wenn sie sagt, Hervian verdiene eine Anhörung, so stelle ich keine weiteren Fragen."

Die letzten Worten spricht er mit großem Nachdruck und sieht Melville dabei strafend an.
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #11 am: 16. Januar 2014, 18:35:47 »
Da ist es wieder, das trotzige Aufblitzen in Melvilles Augen, das auch sein Campeon nur zu gut kennt. „Ich bin kein Engel, auch kein Priester, sondern nur ein bescheidener Gefolgsmann Amabeas, deshalb spricht er nicht zu mir und verkündet nicht, welche Aufgaben er mir zugedacht hat. Aber eins weiß ich sicher: Ich muss Amabea so dienen, wie ich es vor meinem Gewissen verantworten kann, aus freiem Willen, nicht aus blindem Gehorsam. Wenn Ihr meine Hilfe braucht, werde ich sie Euch gewähren. Doch nur wenn ich davon überzeugt bin, das Richtige zu tun.“

Seine nächsten Worte wählt er mit Bedacht, trägt sie aber mit großer Entschlossenheit vor. „Ich kann einen Gegenstand besorgen, der für Hervian wichtig war: sein Schwert. Wenn Ihr über die Hintergründe Eures Auftrags nicht weiter informiert seid, überlasse ich Euch die Waffe, aber nur unter der Bedingung, dass ich dabei sein darf, wenn Ihr Hervians Seele ruft.“
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #12 am: 18. Januar 2014, 10:50:18 »
Farlas wirkt nicht überrascht über Melvilles Forderung; die Information, dass Melville im Besitz von Hervians Schwert ist scheint ihn hingegen eher zu beunruhigen als zu erfreuen. Seine Haltung wird steifer und er fragt hastig: "Wo befindet sich das Schwert momentan?"
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #13 am: 18. Januar 2014, 15:16:57 »
Sofort wird auch Melville nervös. Er knallt den Becher so heftig auf die Tischplatte, dass der Grao überschwappt. „Wieso, was ist damit? Ist es gefährlich?“

Er springt auf und winkt Ferlas, ihm zu folgen. „Das Schwert ist hier im Haus.“ Ohne sich noch einmal umzudrehen, geht er mit großen Schritten in sein Zimmer und kramt in einer massigen Holztruhe, in der er schnell fündig wird. Das Schwert ist mitsamt Scheide in ein großes Tuch eingeschlagen. Melville nimmt es vorsichtig heraus und legt es auf das Bett.
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Re: Melville - Amabeas Wünsche
« Antwort #14 am: 19. Januar 2014, 12:24:17 »
Farlas ist Melville schnell und lautlos gefolgt, auf der Treppe komme sie an Ophelia vorbei, die prompt stehenbleibt und ihren Bruder und dessen Gast nachstarrt.
Der Engel wirft einen kurzen, aber intensiven Blick auf das Schwert, dann blickt er sich im Raum um und murmelt etwas, dann wendet er sich Melville zu und fragt eindringlich: "Welcher magischer Schutz besteht für dieses Haus?"

Inzwischen geht die Tür langsam auf und Ophelia lugt herein; mit einem einzigen großen Schritt übrwindet Farlas den Abstand zu ihr, zieht sie in den Raum und knallt die Tür zu. "Schnell! Habt Ihr irgendeinen Schutz?"
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