Skeyfare

Online Abenteuer => Abenteuer => Flucht aus Xpoch => Thema gestartet von: Rangoon am 08. September 2003, 18:29:04

Titel: 1492-im Keksdöschen
Beitrag von: Rangoon am 08. September 2003, 18:29:04
Trispin sieht, wie weit vor Mittag Rangoon in die Wirtsstube des "Grünen Keksdöschens" stürmt, ihn an einem der Tische erkennt, sich auf einem Stuhl neben ihm fallen läßt und hemmungslos an zu schluchzen fängt, mindestens die Hälfte davon eher lautstarker Protest denn echter Schmerz.
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Beitrag von: Trispin am 09. September 2003, 10:20:49
Trispin wirkt inzwischen recht gefaßt und ernst, mit etwas blassem Gesicht. Er ergreift Rangoon´s Hand, streichelt sie, versucht sie zu beruhigen.
"Jetzt mal langsam, meine Liebste. Ich verstehe ja gar nicht, was du sagen willst. Komm, trink erstmal einen Schluck von dem Wein. Bei all den Tränen ist ja dein hübsches Gesicht gar nicht mehr zu erkennen."
Er versucht ein aufmunterndes Lächeln.
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Beitrag von: Rangoon am 09. September 2003, 19:41:05
Sie zieht ihre Hand weg, greift jedoch nach dem Becher Wein und trinkt ihn aus. Erst dann blickt sie Trispin an, ohne Hoffnung ihre Stimme, ohne Trotz: "Es ist vorbei, wir dürfen uns nie wiedersehen."
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Beitrag von: Trispin am 11. September 2003, 08:42:05
Trispin wird nocch etwas blasser, jeglicher Humor ist aus seinen Zügen gewichen.
"Aber .... warum denn? Ich verstehe das nicht."
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Beitrag von: Rangoon am 11. September 2003, 15:06:05
"Warum? Ich glaube, sie werden dich töten, egal wieviel du von dieser Mission weisst oder nicht; ob sie unwichtig ist wie ein Pups oder die Welt vernichten wird, deshalb!" Sie ist immer lauter geworden, erschrocken hält sie inne. "Und weil ich nicht will, dass dir was passiert, weil ich dich hinterher hier wieder treffen möchte," fügt sie hinzu. "Ich werde diesen Auftrag erfüllen und dann zurückkommen, genau." Es scheint, als sei ihr diese Idee gerade erst gekommen, sie wirkt wieder sicherer, ihre Augen beginnen zu leuchten.
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Beitrag von: Trispin am 12. September 2003, 13:18:29
Trispin schweigt lange Zeit, bevor er wieder spricht, mit leiser, aber fester Stimme.
"Ich werde dich begleiten, heimlich, wenn es sein muß. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dich alleine in eine ungewisse Mission laufen zu sehen."
Wieder Pause.
"Mußt du hier in Xpoch etwas erledigen, oder eine Reise antreten?"
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Beitrag von: Rangoon am 13. September 2003, 12:15:20
Ihre Augen plötzlich groß, dunkel, voller Panik. "Nein, lass das! Ich werde Xpoch bald verlassen und du wirst mir nicht folgen können . . ." Dann richtet sie sich auf und sagt mit ungewohnter Würde: "Ich kann sehr gut auf mich alleine aufpassen, das mußte ich die ganzen Jahre vorher auch, als ich noch in der Gosse bettelte hat sich niemand für mein Schicksal interssiert." Sie guckt Trispin trotzig an, aber die Angst schwingt noch mit.
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Beitrag von: Trispin am 13. September 2003, 13:18:47
Trispin antwortet mit kaum einer Emotion in seiner Stimme, doch noch immer ist er sehr bleich.
"So meinte ich das auch gar nicht. Ich will dich nur nicht gleich wieder verlieren, und damit meine ich nicht unbedingt nur die Dinge, gegen die du nicht vielleicht nicht wehren kannst .... Aber was meinst du mit ´in der Gosse gebettelt´ eigentlich?"
Er schaut sie etwas verwirrt an.
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Beitrag von: Rangoon am 13. September 2003, 17:26:30
"Hast du mir vorhin im Garten nicht zugehört - oder wolltest du es nicht hören, hm?! Ich gehöre eigentlich da draussen vor die Tür, von Geburt an, wenn du so willst!" Ihre Augen werden jetzt schmal. "Gossengöre, Bettlerpack, Marktdieb, such es dir aus."
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Beitrag von: Trispin am 14. September 2003, 11:44:56
"Du erweckst nicht unbedingt den Eindruck, als wenn es so wäre. Wie bist du dazu gekommen? Du bist doch elfisch, ich dachte, bei euch gäbe es sowas nicht."
Er wirkt eher interessiert, bemüht den aggressiven Ton in ihrer Stimme und ihren Blick zu ignorieren.
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Beitrag von: Rangoon am 16. September 2003, 13:51:54
Rangoon steht auf und stellt sich neben Trispin, plötzlich wirkt sie kleiner und hält etwas Abstand zu Trispin. Sie blickt ihm nicht in die Augen und ihre Stimme klingt unterwürfig als sie beginnt: "Nur eine kleine Münze von dem großen Herrn für die Katze, eine kleine Handbewegung für euch und für mich sooo viel . . .", dann streckt sie sich wieder zur vollen Größe und sagt mit abfälliger Stimme: "Meine Eltern kenne ich nicht, ich wurde von Bettlern großgezogen, wohl, weil ich so dünn bin, dass es so manches Herz erwärmte. Meine Ziehmutter starb irgendwann an verdorbenen Fleisch, mein Vater bettelt noch im Händlerviertel." Sie setzt sich wieder. "Der maitre hat mich in den letzten Wochen durch die Mangel der guten Erziehung geschickt - und er scheint damit Erfolg gehabt zu haben." Sie lächelt nun, ein verschmitztes Lächeln und streckt vorsichtig ihre Hand in Richtung Trispin aus.
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Beitrag von: Trispin am 16. September 2003, 16:04:21
Trispin sackt endgültig in sich zusammen, nicht mehr in der Lage seine mühsam aufrechterhaltene Fassung weiter zu wahren. Einen guten Moment sagt er gar nichts, ergreift aber dankbar Rangoon´s Hand und hält diese gut fest.
Dann versucht er ein Lächeln zustande zu bringen, doch gibt er rasch wieder auf.
"Ähm. Ich kann nicht gerade sagen, dass ich nicht überrascht wäre. Und das nach dieser Nacht und all dem, was dieser Tag auch schon gebracht hat. Ich muß sagen, wenn das so weitergeht mit dir, brauche ich bald Urlaub."
Er versucht nochmals ein Lächeln, drückt ihre Hand.
"Also, dass du nicht so ganz gewöhnlich warst, dass hat man schon gemerkt. Irgendwie so erfrischend anders, offener und direkter als unsere Mädels aus gutem Hause. Und schließlich habe ich dich so kennengelernt, wie du jetzt bist. Aber ..... wer bist du jetzt eigentlich? Ich gebe zu, dass es mir etwas schwer fällt, die Contenance zu wahren, soweit man davon überhaupt noch sprechen kann."
Ein verzweilfelter Blick, fast schon komisch anzusehen.
"Verzeih mir, verehrte Dame Bettlerin, ich ..... ich muß erstmal einen klaren Kopf kriegen. Ich ..... du weißt, dass ich dich sehr gerne mag, aber ..... "
Und damit steht er, plötzlich entschlossen, auf und geht, dem Wirt ein paar Münzen zuwerfend, zur Tür.
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Beitrag von: Rangoon am 16. September 2003, 19:40:48
Rangoon blickt Trispin nach, voller Sehnsucht, doch macht sie keine Anstalten ihm zu folgen. Sie verläßt geraume Zeit nach ihm das Wirtshaus und kehrt zum Haus von Rowenheims zurück.
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Beitrag von: Trispin am 16. September 2003, 22:41:15
Doch Trispin sitzt ein Haus weiter auf dessen Eingangsstufen, den Kopf auf seine Hände gestützt und starrt ins Leere.
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Beitrag von: Rangoon am 17. September 2003, 10:45:30
Als Rangoon Trispin erkennt bleibt sie kurz neben ihm stehen, sie zögert als wolle sie ihn ansprechen, doch dann geht sie schnell an ihm vorbei.
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Beitrag von: Trispin am 17. September 2003, 13:31:24
"Halt, warte bitte!"
Er lächelt etwas verzweifelt, und zeigt auf die Stufe neben sich.
"Bitte, lass uns noch sprechen."
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Beitrag von: Rangoon am 17. September 2003, 23:20:33
Bockig die Antwort, zwischen den Zähnen herausgepresst: "Was willst du noch von mir? Ich dachte, du musst nachdenken, wie dir das passieren konnte! Keine Sorge, du kannst dich jetzt ganz leicht aus der Affäre ziehen." Aber ihre Schultern zucken, auch wenn ihre Augen trocken bleiben und sie vor Trispin stehenbleibt.
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Beitrag von: Trispin am 18. September 2003, 11:31:13
Trispin hat wohl nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet, für einen Moment ist er sprachlos.
"Bitte, hör mir zu. Ich möchte dir das erklären. Ich habe nachgedacht, und es geht mir gar nicht um deine wirkliche gesellschaftliche Stellung. Das habe ich zunächst gedacht, dass ich mich ja nicht mit einer Bettlerin einlassen kann. Aber ganz wirklich, mir ist dieser Standesdünkel sowieso zuwider."
Etwas Bitterkeit war in seiner Stimme.
"Aber was mich wirklich interessiert, dass bist du. Doch du bist nun gar nicht die, als die du erschienst. Und jetzt weiß ich gar nicht mehr, wer du bist, wie du bist. Ob alles nur gespielt ist, was echt ist an dir. Und die Zeit scheint auch noch zu fehlen, dies alles zu erfahren, wenn du jetzt fortgehen mußt."
Tatsächlich bildet sich ein feuchter Film in seinen Augen, Verzweilfung klingt in seiner Stimme mit.
Titel: Replying to Topic '1492-im Keksdöschen'
Beitrag von: Rangoon am 18. September 2003, 18:49:42
Rangoon läßt sich neben Trispin auf die Treppenstufe fallen, sie verbirgt ihr Gesicht in den Händen, dann blickt sie auf und traurig sagt sie: "Ich weiss doch selbst nicht, wer ich wirklich bin. Meine Eltern haben mich irgendwo in den Xpocher Slums ausgesetzt, andere Schneeelfen habe ich noch nie gesehen! Meine Zieheltern? Pah, die kann man wohl kaum als Eltern bezeichnen und Rangoon ist auch nur die Bezeichnung für ein kleines Tier, das gerne in Mülltonnen wühlt. Bis vor 2 Monaten habe ich die Tage ganz einfach damit verbracht zu überleben, da war kein Platz für Steckenpferde oder Träume. Und dann kam der maitre und hat jemanden aus mir gemacht, aber ob das ich bin? Ich kann plötzlich lesen, mich gerade halten und tolle Kleider tragen. Und trotzdem falle ich auf, weil ich nicht wie ihr bin." Sie streckt die langen Beine aus, die Schuhspitzen wühlen im Straßendreck, einen Augenblick scheint das ihre ganze Aufmerksamkeit zu beanspruchen. Dann wirft sie den Kopf herum und fragt Tripsin hoffnungsvoll: "Kannst du mir sagen, wer ich bin? Hast du schon mal andere Schneeelfen getroffen?"
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Beitrag von: Trispin am 19. September 2003, 10:55:36
Während sie erzählt legt Trispin teilnahmsvoll seinen Arm um Rangoon´s Schulter. Am Ende muß er dann aber doch etwas amüsiert lächeln.
"Nein, mit Schneeelfen kenne ich mich nicht besonders gut aus. Es gibt nicht gerade so viele hier in Xpoch. Hab zwar schonmal welche gesehen, aber nicht näher kennengelernt."
Er faßt ihre Hände mit seiner freinen Hand, hält diese fest, blickt ihr ernst ins Gesicht.
"Ich kann dir auch nicht sagen, wer du bist. Aber ....... aber ich möchte dir gerne dabei helfen es herauszufinden."
Warm lächelt er sie an.
Titel: Replying to Topic '1492-im Keksdöschen'
Beitrag von: Rangoon am 19. September 2003, 20:53:26
Ihre Hände liegen warm in den seinen, sie lehnt sich gegen Trispin als sie anwortet: "Der maitre versprach mir Reichtum, wenn ich diesen Auftrag zu einem erfolgreichen Ende bringe . . . wenn er auch nie gesagt hat, wann das sein wird. Was soll ich denn jetzt machen? Bis gestern abend gab es für mich nichts Besseres als so ein Haus zu haben und einen Diener. . . jeden Tag genug zu essen . . . sich nicht um einen Schlafplatz streiten müssen . . . nicht zu versuchen, den cidrils auf dem Markt auszuweichen . . ." Sie entzieht Trispin eine Hand und kratzt sich gedankenverloren am Schienbein. "Vielleicht sollte ich jetzt für den maitre arbeiten und hinterher genießen wir das Geld?" Sie kneift die silbernen Augen zusammen als überlege sie scharf, dann hebt sie etwas hilflos die Schultern und sagt kleinlaut: "Ich weiss einfach nicht, was ich machen soll!"
Titel: Replying to Topic '1492-im Keksdöschen'
Beitrag von: Trispin am 20. September 2003, 09:10:33
"Ich denke, dass du kaum eine Wahl hast. Du wirst diesen Auftrag für den maitre ausführen müssen, der Ring und wahrscheinlich auch seine Schergen werden schon dafür sorgen. Nur ich kann hier nicht auf dich warten, im Ungewissen, eine unbestimmbar lange Zeit wartend. Ich muß einfach irgendwie mit dir mitkommen, sonst werde ich wahrscheinlich verrückt."
Rangoon spürt die Agitation in ihm.
"Vielleicht kannst du mir ein Zeichen hinterlassen, eine Nachricht, damit ich dir heimlich folgen kann. Sie können dich ja wohl nicht permanent beobachten. Und wenn sie mich dabei umbringen, ist´s mir auch egal. Versuchen muß ich es!"
Titel: Replying to Topic '1492-im Keksdöschen'
Beitrag von: Rangoon am 20. September 2003, 15:58:30
"Aber warum willst du dein Leben aufs Spiel setzen?" Rangoon blickt Trispin an, ihre Augen werden plötzlich groß, fragend, ihre Lippen öffnen sich als wolle sie etwas sagen . . .
Titel: Replying to Topic '1492-im Keksdöschen'
Beitrag von: Trispin am 23. September 2003, 10:53:34
Lange schweigt der junge Mann, bevor er antwortet.
"Weil mir dies die Chance meines Lebens zu sein scheint. In vielerlei hinsicht. Endlich könnte ich mich von meiner Familie unabhängig machen, dieser heuchlerischen xpocher Adels- und Goldgesellschaft den Rücken kehren. Und mit einer wunderschönen Frau zusammen einen Neuanfang machen, wie auch immer der aussehen mag."
Titel: Replying to Topic '1492-im Keksdöschen'
Beitrag von: Rangoon am 24. September 2003, 12:29:51
Einen Augenblick lang wirkt Rangoon enttäuscht, dann sagt sie leise: "Du bist ehrlich, das ist gut." Sie steht auf, hoch überragt sie nun Trispin. "Ich werde zurückgehen, aber wann immer es geht, werde ich dir eine Botschaft hier im Keksdöschen hinterlegen. Ob du mir dann folgen willst oder lieber in Sicherheit hier in Xpoch bleiben willt musst du wissen." Es sieht schon aus als wolle sie sich abwneden, da bückt sie sich plötzlich und ihre Lippen streifen Trispins Wange. Ohne ein weiteres Wort springt sie dann auf und eilt die Gasse hinunter.
Titel: Replying to Topic '1492-im Keksdöschen'
Beitrag von: Trispin am 24. September 2003, 15:52:13
Trispin bleibt noch lange gedankenverloren auf den Stufen sitzen, bevor er sich auf den Weg macht.