Skeyfare
Orfinlir => After the Conquest => Thema gestartet von: Sina am 14. September 2004, 20:13:06
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Sina geht Benan die nächsten drei Tage aus dem Weg, dann klopft sie eines Abends bei ihm an der Tür und betritt sein Zimmer. "Ich habe über uns nachgedacht."
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"Komm rein." Er sieht sie nicht an. "Und was hast du herausgefunden?"
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Sie stemmt die Hände in die Seiten und stellt sich vor Benan, so dass er sie nicht übersehen kann. "Dass es mir besser geht, wenn ich dich nicht sehe."
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"Warum bist du dann hergekommen? Magst es, zu leiden?"
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"Was bist du nur für ein elender Sturkopf, du weißt ganz genau, warum ich gekommen bin! Aber ich habe jetzt schon keine Lust mehr, mich von dir zur verabschieden …" die letzten Worte dann doch etwas kleinlauter.
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"Sturkopf? Wer ist denn hier der Sturkopf? Du kommst hier rein, sagst, dass du keine Lust mehr auf mich hast und wirfst mir vor, dass ich dir nicht in den Arm falle und dich zu deiner guten Wahl beglückwünsche?"
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Sie setzt sich auf den Rand von Benans Schlafstatt, ihre Ketten und Armreifen klimpern, aber ansonsten fehlen alle großen Gesten, mit denen sich Sina sonst umgibt. "Ich habe nicht gesagt, dass ich keine Lust mehr auf dich habe, ich habe nur gesagt, es geht mir besser, wenn ich dich nicht sehe. Denn ich liebe dich immer noch. Aber ich will so nicht weitermachen."
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Benan setzt sich neben sie.
"Wie willst du nicht weitermachen?"
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Sie blickt ihn mit großen Augen an, doch ohne Tränen. "Immer, wenn ich dich sehe, will ich mit dir zusammen sein, aber wenn wir dann mal Zeit füreinander haben, dann streiten wir nur. Wenn ich dich aber nicht sehe, dann richte ich mich in meinem Leben ein und bin eigentlich ganz glücklich. Warum können wir denn nicht zusammen glücklich sein?"
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"Wahrscheinlich, weil wir beide nicht dafür geschaffen sind, am Herd zu versauern."
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"Aber ich verstehe trotzdem nicht, warum wir nicht zusammen da rausgehen können, um etwas für unsere Welt zu tun!" Sie wirkt plötzlich wieder sehr jung. "Ich weiss nur, dass es nicht funktionieren wird."
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"Was machen wir mit dem Kind?"
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Sina wird wütend. "Sie heisst Nildana! Und sie ist kein Möbelstück oder tolle Waffe, über dessen Verbleib man abstimmt." Sie wird leiser. "Ich weiss auch nicht, hierlassen, mitnehmen . . . irgendwas."
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"Wenn da draussen nicht die Dämonen wären, dann würde ich sagen, lass uns gemeinsam gehen. Aber wir können ja kaum uns selbst verteidigen."
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Hoffnungsvoll blickt sie ihn an. "Wo wirst du denn als nächstes hingehen, was wird dort sein, mit wem wirst du dich treffen und kämpfen? Vielleicht könnte ich dort mit hinkommen und Nildana mitnehmen? Oder sie solange bei Iwana lassen?"
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"Ich weiss es nicht. Wenn es nicht zu lange dauert, dann kannst du gerne mitkommen."
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"Wirklich?" Sie springt auf, fällt Benan um den Hals und beginnt ihn abzuküssen, atemlos plappert sie drauf los: "Das ist ja großartig, warte nur, denen werden wir es zeigen! Ich werde gleich Iwana fragen, ob sie ein oder zwei Wochen auf Nildana aufpasst, Durinia hilft ihr bestimmt." Dann verstummt sie und fragt Benan misstrauisch. "Sagst du das jetzt nur, um nicht mit mir streiten zu müssen oder freust du dich auch, wenn ich dich begleite?" Ein leichtes Zittern liegt in ihrer Stimme,
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"Freuen? Ich werde furchtbare Angst haben, die ganze Zeit. Aber es liegt dir so viel daran. Aber ich habe noch nicht gesagt, dass du das nächste Mal mitkommen kannst, vielleicht bin ich ein halbes Jahr weg?"
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"Du meinst, du hast Angst um mich? Aber das brauchst du nicht, ich kann auf mich aufpassen und so ganz hilflos bin ich auch nicht!" Aber ihr Tonfall nicht empört, vielmehr liebevoll, sie legt den Kopf schief und beobachtet Benan. "Heisst das, dass ich dir nicht gleichgültig bin?"
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"Wie konntest du jemals auf so eine Idee kommen?"
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Sie blickt ihn mit großen Augen an: "Wie ich darauf komme? Weil wir uns in letzter Zeit nur gestritten haben, wenn wir zusammen waren und du immer gesagt hast, deine Aufgabe wäre wichtiger als alles andere . . . .dass du uns nicht mehr beschützen kannst."
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"Kannst du dir vorstellen, wie es ist, so geboren zu sein, wie ich? So etwas schüttelt man nicht ab."
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Sie blickt ihn aufmerksam an: "Nein, ich habe keine Ahnung wie du dich fühlst. Ich mache einfach nur, was ich will. Aber du hast immer nur abgewunken, wenn ich dich fragen wollte, was es bedeutet, ein Ojin zu sein. Magst du es mir jetzt erzählen?"
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"Du weist, was es bedeutet. Ich bin dazu verpflichtet einer der besten zu werden. Ich soll, das Kind einer Halbgöttin, selbst zu einem Teil Gott, soll den Göttern in der letzten Schlacht beistehen. Es gibt nicht so viele von uns."
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"Aber ich weiss immer noch nicht, was das bedeuten soll, die letzte Schlacht! Kommen die Götter, um die Dämonen zu besiegen? Aber wieso brauchen sie denn dabei deine Hilfe? Ich verstehe das Alles nicht! Was hat es mit Ektorian und diesem Stein zu tun?"
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"Ich weiss es doch auch nicht. Ich weiss nur, dass die Götter, so wie wir sie kannten vor langem gestorben sind, oder verschwunden. Aber wir, die Ojin sind übrig geblieben, ohne die Schlacht geschlagen zu haben. Aber jetzt ist Ektorien in den Stein gegangen und irgendwie ist er dadurch zum Gott geworden. Viellleicht wird er die Dämonen herausfordern und dann muss ich bereit sein. Aber ich weiss es einfach nicht. Nicht einmal meine Mutter kann es sagen und sie kämpft nun schon seit 400 Jahren diesen Kampf."
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"Aber da kann ich doch auch helfen, mein Vater war ein großer Krieger, meine Mutter eine adlige Elfin, ich kann mit Geistern reden . . . wenn es zu diesem Kampf kommen soll, dann will ich auch bereit sein! Man muss doch nicht göttlich sein, um einen Dämonen zu töten!!!" Sie wird wieder wütend.
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"Du verstehst nicht: wir werden die letzten sein. Es ist der letzte Kampf. Nur noch die Götter und der Feind sind übrig, ... und wir, die Ojin."
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Sie starrt ihn an. "Wie? Wo sind wir, die anderen Menschen, Elfen, Zwerge? Es kann doch nicht das Ende der Welt bevorstehen, sag mir, dass das nicht so ist!!" Die letzten Worte brüllt sie fast.
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"Wenn die Schlacht stattfindet, ist es das Ende der Welt."
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Noch immer äußerst verwirrt: "Aber wann wird das sein, ich verstehe nicht . . . wirst du ewig leben? Aber dannn brauchst du dich doch nicht jetzt schon darauf vorbereiten."
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"Wir leben nicht ewig, nur sehr lange, aber nur, wenn wir es uns verdient haben, und so weit bin ich noch nicht. Und wenn wir es verdient haben, liegt es an uns, ob wir uns in den langen Schlaf legen oder weiter herumziehen."
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"Was musst du denn noch alles tun, damit du in den Augen der Götter würdig bist?"
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"Viel besser werden, als ich jetzt bin. Du hast meine Mutter gesehen. Gegen ihr Können bin ich nichts. So gut muss ich werden."
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Sina wirkt plötzlich ganz klein. "Ja, Nara. Sich mit ihr zu messen läßt einen an jeder Fähigkeit, die man hat, zweifeln." Sie verstummt. "Wenn du ihrem Weg folgen willst, dann bin ich wirklich überflüssig und es ist besser, wenn ich mich damit abfinde. Denn dahin kann ich dir nicht folgen."
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"Ich weiss nicht, ob du überflüssig bist, aber ich muss diesen Weg gehen. Ich würde ihn auch gerne, so weit es geht, mit dir gehen, aber es ist einfach so viel."
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Niedergeschlagen erwidert sie. "Nein, irgendwie hast du recht, das ist alles eine Nummer zu groß und zu . . . göttlich für mich." Dann guckt sie hoch, wieder voller Hoffnung: "Oder wo willst du als nächstes hin?"
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"Ich weiss es nicht. Ich kämpfe schließlich für diese Armee hier und folge ihnen bei ihren Aufträgen."
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Sina nun wieder störrisch. "Ich will von dir wissen, ob dort ein Platz für mich ist oder ob dies alles nur Gerede ist!"
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"Verdammt noch mal, ich weiss es nicht. Frag sie selbst. Mehr als die anbieten, das du mitkommst, wenn die Mission nicht zu langwierig ist, kann ich doch auch nicht."
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"Ja, das werde ich tun, wenn du es nicht tun willst." Sie steht brüsk auf und verläßt das Zimmer, türenknallend.
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"Oh Mann, Frauen." Benan steht auf und folgt ihr.
"Bleib hier! so kann es doch nicht weitergehen, dass wir uns immer im Streit trennen und einer wegrennt."
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Sie bleibt stehen. "Wieso, du hast doch gesagt, ich soll die Armeeleute fragen, du wüßtest es auch nicht, Und genau das will ich jetzt tun." Sina macht einen Schritt auf Benan zu und blickt ihn mit tränenfeuchten Augen an. "Ich will mich nicht mit dir streiten, eigentlich möchte ich mit dir zusammen sein."
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"Das will ich auch, aber ich kann nicht immer mit dir zusammen sein."
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"Sollst du doch auch gar nicht! Aber wenn du dann da bist, dann sei auch da und nicht bloß nickend und gedankenversunken!" Sie weint heftiger. "Meistens bin ich nämlich schon wütend, bevor wir uns überhaupt gesehen haben!"
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Benan beginnt auch zu weinen. "Ich habe doch nur Angst um dich."
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"Das kann ich ja verstehen, aber ich habe einfach das Gefühl, hier nicht zu leben, sondern nur darauf zu warten, dass es wieder beginnt, mein Leben. Du tust genau das, was ich so gerne tun würde!" Sie wirft sich in Benans Arme und nach einem wütenden Trommeln auf seine Brust beginnt sie zu schluchzen.
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Benan versucht sie zu umfangen und zu beruhigen.
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Das dauert eine ganze Weile und diesmal ist ihr Kummer weder übertrieben noch mit Wut vermischt.
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"Komm, lass uns zusammen kucken, was wir tun können." Benan nimmt sie bei der Hand, als der Kummer ein wenig abgeebt ist.
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Sina nickt und folgt ihm.
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[erst mal Schluss, muss jetzt Abenteuer überlegen]