Skeyfare
Orfinlir => Conjurers Gambit II => Thema gestartet von: Chacota am 24. September 2003, 12:22:18
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Den nächsten Tag verbringt Chacota alleine, er nimmt nicht an den Mahlzeiten teil, sondern sitzt regungslos am Heck des Schiffes, den Blick in das Nichts der See hinter ihnen versunken. Er hat sein Schwert mit an Deck genommen, es liegt vor ihm auf den Planken, und auch wenn sein Blick nicht darauf fällt, so scheint seine Anwesenheit doch wichtig zu sein, einige Male streicht seine Rechte über die Klinge. Er trägt nun wieder sein typisches Schwarz, doch die Ärmel sind hochgeschoben, sein Bart ist frisch gestutzt. Wird er im Laufe des Tages angesprochen, so antwortet er freundlich, jedoch abwesend.
Am Morgen des nächsten Tages ist er vor allen anderen an Deck, er scheint einen Teil der Nachtwache mitgehalten zu haben. Er wartet offensichtlich auf jemanden.
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Chacota muss an diesem Morgen lange warten, denn Grunchudad erscheint spät an Deck. Der Seraph tritt an ihn heran. "Hast du eine angenehme Nacht verbracht?"
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"So angenehm wie ein Pferd in den Bergen."
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Sein Blick für einen Augenblick nachdenklich. "Nun, ich weiss wenig über die Berge, doch Pferde sind nicht sehr trittsicher in unwegsamen Gelände. Ähnlich wie ein Priester, der des Schwimmens nicht mächtig ist, auf hoher See. Doch was unterschied diese Nacht von den vorherigen oder willst du andeuten, dass dein Schlaf leidet, seitdem wir an Bord sind?" Er lächelt nun.
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"Mein Schlaf ist gut, nur die Zeit dazwischen stört oft, besonders, wenn man das Essen versucht zurückzuhalten. Habe wohl gestern ein wenig Wasser geschluckt. Und die Tage davor auch."
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Chacota blickt den Priester aufmerksam an, sein Lächeln ist noch nicht verschwunden. "Deine Worte sind heute so rätselhaft wie dein Verhalten am vorgestrigen Tag. Vielleicht liegt es daran, dass mir heute ein wenig Schlaf fehlt." Er wendet sich dem Meer zu und betrachtet für einen Augenblick die Wellen, die sich an der Bordwand brechen, dann dreht er sich rasch zu Grunchudad um. "Erkläre mir bitte, welche Erkenntnisse ich - oder du - aus diesem vergangenen Tag ziehen sollten." Das Lächeln ist verschwunden, so wie einige Wolken just die Sonne bedecken. Es wird kühler und der Wind frischt auf.
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"Zum Beispiel, daß ein einfacher Bergführer nicht zu viel Salzwasser schlucken sollte. Oder auch, daß es ermüdend ist, für andere mitzudenken. Oder das es ebenso lästig ist, wenn andere die ganze Zeit für einen mitdenken. Vielleicht auch, daß man trotz all dem Unsinn, den man selbst, oder wer anderes macht, immer noch lächeln kann."
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"Willst du mir damit sagen, dass dieser Tag mich Lächeln lehren sollte?" Regungslos steht er vor dem Priester. "Dafür hättest du kein Salzwasser nicht bemühen müssen. Oder dass dieser Tag für dich ermüdend war? Immerhin, auch eine Erkenntnis." Seine Stimme nun voller Sarkasmus.
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"Ich weiß, nicht, was du für erkenntnisse du aus diesem Tag ziehst. Ich habe dir nur ein paar unbedeutende Erkenntnisse genannt, die sich offensichtlich ergeben. Aber was suchst du nach Erkenntnis bei jemand anderem? ich bin dazu da, dich zu begleiten und dir zu helfen nicht dir deine Erkenntnisse zu liefern."
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Noch immer keine Bewegung. "Und deine Hilfe ist es, um die ich bitte. Denn meine Weisheit führt mich zu dem Schluss, dass du ein Spiel mit mir spieltest, dessen Regeln nicht festgelegt waren. Wenn es so ist, so weiss ich nun mehr - über dich und über mich. Doch hoffe ich irgendwie, dass dies nicht alles ist." Abwartend sein Blick, nicht kalt, aber klar.
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"Ein Spiel war es nicht. Vielleicht ein Versuch. Und ohne Regeln? Es gab Regeln: du machst, was ich sage. Wenn du möchtest, dann können wir es heute umgekehrt machen."
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Er macht unwillkürlich einen Schritt zurück. "Nein. Ich habe meinen Willen oft genug durchgesetzt." Und nach einer Pause. "Aber eine Bitte hätte ich an dich." Sein Gesichtsausdruck wird plötzlich ganz weich.
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"Na, da bin ich ja gespannt."
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"Würdest du noch einmal mit Yolande reden? Ich habe sie verletzt und auch wenn es vielleicht notwendig war mich zu öffnen so war es doch nicht das, was ich wirklich ersehnte. Würdest du ihr sagen, dass es mir gelingen wird Finan zu vergeben, wenn sie mir noch einmal in dieser Sache zuhört? Ich muss ihr etwas anvertrauen und scheue es doch - du wirst den richtigen Anfang finden." Aufrichtig seine Worte, voller Wärme, am Ende drängend, alle Schranken fallen lassend, vielleicht zum ersten Mal nicht überlegt oder abwägend, sondern aus der Tiefe seines Selbst. "Ich brauche ihre Anteilnahme. Die du mir nicht geben konntest." Dann ganz leise. "Meine Tränen."
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"JA, das werde ich."
[was vermutlich wirklich bis morgen Zeit hat]