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Orfinlir => Die Suche => Thema gestartet von: kolvar am 10. August 2006, 11:33:29

Titel: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 10. August 2006, 11:33:29
In der letzten Nacht, bevor sie das erste Dorf erreichen, in dem evtl. die beiden Mörder wohnen könnten, erscheint nahezu aus dem nichts ein schwarz gekleideter Mann mit einem gewaltigen Schwert in der Hand, dass er nahezu sakral auf den Handflächen vor sich her führt. Er geht direkt auf Chacota zu und stellt sich vor ihm auf.
"Ich bin hier, um zu beobachten."
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 10. August 2006, 16:25:55
Chacota, der in einem Halbschlaf gedämmert hat, steht langsam auf, den Blick nicht von dem Wesen vor ihm lassend. Einen Augenblick lang ist es still, ehe er den Gast fast neugierig fragt: "Wer seid Ihr und wen gedenkt Ihr zu beobachten?" Jetzt wirft er kurz einen prüfenden Blick zu Haidan hinüber, dann konzentriert er sich wieder auf sein Gegenüber.
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 10. August 2006, 17:00:06
Seine Sprache ist langsam und es klingen Töne mit, die vermuten lassen, dass es nicht seine Heimatsprache ist. "Wer ich bin? Spielt das eine rolle? Sind Namen wirklich so wichtig? Ich denke nicht, denn mein Name bedeutet euch nichts und er könnte erfunden sein. Was ich bin ist viel wichtiger. Ich bin wie ihr seid, und lebe nun seit nahezu 1300 Jahren. Einste wanderte ich in diesem Teil der Welt und sammelte jene, die sterben sollten, sich jedoch weigertn zu gehen. Nun sammle ich nur das wissen um unser Volk."
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 11. August 2006, 13:19:20
Chacota hört ihm aufmerksam zu, dann erwidert er: „Es scheint, als hätten wir unterschiedliche Ansichten über Namen, mir erklären sie viel, aber wenn der eure für euch bedeutungslos ist, so muss ich das akzeptieren. Mein Name ist Chacota.“ Er lächelt und deutet mit dem Kopf eine leichte Verbeugung an, dann wird er wieder ernst. „Erklärt mir, was uns verbindet, ich weiss nicht einmal, warum Ashas Erlösung mir dieses Schicksal schenkte. Unser Volk, wieviele von uns gibt es? Oder zählt ihr die Syrthiedigim zu unserem Volk?“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 11. August 2006, 13:26:18
"Ich weiß nicht, wen ihr sonst als unser Volk betrachten würdet? wir sind keine Menschen. Aber ist es nicht interessant, dass gerade ihr von der bedeutung von Namen sprecht Herr ... Chacota?"
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 11. August 2006, 19:54:34
„Aber ich war ein Mensch und mein Name verbindet mich mit dem, was war, sonst wäre ich jetzt nicht hier an diesem Ort, auf dieser Suche. In diesem Sinne benötige ich meinen Namen vielleicht dringender als je zuvor.“ Er lächelt. „Chacota, dies ist mein Name und auch wenn er selbst gewählt ist, so ist es doch mein Name.“ Er überlegt kurz. „Ich habe die Syrthiedigim, die auf Yakirl leben, kennengelernt, doch sind sie Gottkinder und ich kann noch immer keine solche Veranlagung in mir sehen.“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 12. August 2006, 10:12:05
"Wenn ihr die Engel auf Yakirl kennen gelernt habt, dann wißt ihr auch, dass ein Gottkind zu sein, nicht bedeutet, göttliche Gedanken zu haben."
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 12. August 2006, 14:05:32
„Dieselben Worte benutze Lukael auch, doch fühle ich noch keine Bereitschaft in mir, mich als Kind eines Gottes zu begreifen. Was vielleicht noch kommen mag.“ Sein Gesichtsausdruck schwer zu deuten, ein Gedanke scheint ihn zu beherrschen, den er aber nicht bereit ist auszusprechen, statt dessen blickt er in das Dunkel der Nacht bevor er fragt: „Woher wisst ihr, dass ich hier bin – und vielleicht nicht nur ich, sondern noch andere Engel? Was wollt ihr in Erfahrung bringen?“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 12. August 2006, 14:40:11
"Heute würde man wohl sagen, 'ich führe Buch' über die Stammbäume. Und nein, ihr seid kein Kind eines Gottes. Wir stammen nicht alle von Götern ab, wie ihr wohl wißt, viel mehr stammen wir eigentlich fast immer von ihren Dienern ab. Die Götter lassen sich nur selten mit sterblichen ein."
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 12. August 2006, 15:09:39
Chacota schweigt verblüfft, es dauert eine Zeit ehe er fragt: „Wollt ihr mir sagen, ihr wisst wer mein Vorfahr war? Und wieso habe ich das Gefühl, ihr beobachtet mich aus genau diesem Grund?“ Unwillkürlich greift er zu der Falte, die er um den Hals trägt und umklammert sie.
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 12. August 2006, 15:13:52
"Ja und nein. Ich beobachte euch gewiss, weil ich weiß, wer eure vorfahren waren, aber wenn ich nicht wüßte wer sie sind, dann wüßte ich auch nicht, was ihr hättet werden können und was ihr geworden seid."
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 12. August 2006, 17:07:10
Chacota sucht in den Augen seines Gegenübers nach einem Zeichen, einer Bereitschaft, dann seufzt er. „Ich weiss, was ihr damit sagen wollt: dass es auf des Messers Schneide stand – doch habe ich das nie meinem Blut angelastet, sondern stets mir. Welchen Namen ihr auch bereit seid preiszugeben, er wird mich nicht von meinem Weg abbringen können. Es ist mein Weg, den ich für mich als den richtigen erkannte – wenn auch spät.“ Und nach einer Pause: „Werdet ihr es mir verraten?“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 12. August 2006, 17:47:04
"Ich glaube, ihr versteht mich falsch, aber es ist ohne Bedeutung. Ich beobachte, ich erfrage, ich suche. Ich bin der Archivar des Wissens, um diejinigen, die so sind wie wir. Ich bin nicht der Ratgeber oder Eröffner von Wahrheiten. Zumindest nicht solchen Wissens, wie ihr von mir erbittet. Ich berate die Gemeinschaften, keine einzelnen. Und wenn Ihr mehr erfahren wollt, dann sucht es bei jenen, nicht bei mir. Ich beobachte und ich glaube, dass es gut ist, wenn der Beobachter diesmal sichtbar ist. Nennt mich darum Shirthil Halthilis - der sichtbare Beobachter, wenn ihr mich nennen müßt. Aber nächstes Mal mag ich anders heißen."
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 14. August 2006, 17:57:08
„Seid Ihr schon zu lange Beobachter als dass Ihr nicht nachempfinden könnt, was mich bewegt, Shirthil? Ich empfinde noch immer als Mensch und als dieser bin ich empfänglich für Bitterkeit, Schmerz, Trauer, Mitleid, aber auch Freude und – Hingabe.“ Er wartet einen Augenblick, dann fügt er hinzu. „Ich kann eure Weigerung akzeptieren. Ich werde wohl früher oder später auf dieses Geheimnis stoßen. Seid Ihr bereit mir zu sagen, weshalb Ihr dieses Mal euren Posten verlassen habt?“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 14. August 2006, 20:46:53
"Der Name, den ich euch gab, sagt schon alles. Die Anwesenheit des Beobachters verändert das beobachtete. Ist der Beobachter sichtbar, verändert sich diese Veränderung."
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 15. August 2006, 11:53:03
Er überlegt kurz, dann lächelt er: „Entschuldigt, aber mit Worten bin ich nicht sehr schnell. Darf ich dann fragen, warum Ihr dieses Mal eine Veränderung wünscht? Warum ist dieser Disput für euch etwas Besonderes? Und warum glaubt ihr, ich würde anders handeln, da ich um eure Anwesenheit weiss?“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 15. August 2006, 13:02:56
Er lächelt ein sehr dünnes lächeln.
"Warum ihr?"
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 15. August 2006, 15:27:05
„Dann handelt es sich bei unseren Gegnern tatsächlich um Engel?“ Chaco lächelt nicht, er blickt bei der Frage in die Dunkelheit als versuche er, den Feind zu erspähen.
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 15. August 2006, 16:16:15
"Das Wort Engel ist mit so vielen Vorstellungen beladen. Seid ihr ein Engel? Nur weil ihr Flügel habt? Auch ein Vogel hat Flügel. Seit ihr ein Engel weil ihr gutes tut? Auch ein Heiler tut gutes. Aber was ist das Gute, das ihr tut? Wieviel gutes muß man tun, um für einen Engel gehalten zu werden, wie viel gutes muß man tun, um all die Dinge, die nicht gut sind, aufzuwiegen? Was bestimmt einen Engel? Das Blut? Das die Flügel Federn und nicht Häute haben? Und wenn man Gutes tut? Was ist wichtiger? Die Tat oder der Wunsch, das gute zu tun? Wenn es die Tat ist, hat dann der Dämon, der das Kind vor seinem prügelnden Vater rettet, indem er ihn in Stücke reißt, eine Gute Tat begangen? Wenn der Wunsch zählt, hat dann der Jäger, der das Wild erlegen will, um seine Familie zu ernähren, stattdessen jedoch den Hüter des Waldes tötet, eine gute Tat begannen? Oder ist Gutes nur im Auge des Betrachters?
Sagt mir also? was it Gut?"
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 16. August 2006, 15:05:34
„Gut ist für mich eine Tat, die vielen Wesen dient, die ich ohne Eigennutz begehe, die mein Gewissen verantworten kann und für die ich die Verantwortung übernehme, wenn die Tat dem Wunsch nicht folgen kann. Gab es für den Dämon keine andere Möglichkeit, dem Jungen zu helfen, ist Prügel mit dem Tod zu bestrafen, macht die eine gute Tat den Dämon zu einem gutem Wesen? Der Irrtum des Jägers macht ihn gewiss nicht zu einem schlechten, läßt ihn sein Gewissen diese Tat bereuen. Ihr sprecht gewiss mit dem Falschen, wenn ihr eine klare Antwort sucht. Das Gesetz . .“ er verstummt und seufzt, spricht dann weiter: „ . . habe ich zu oft gebrochen.“ Er holt Luft. „Engel können genauso fehl gehen wie alle anderen Wesen auch, können fallen, sich irren oder einem gänzlich anderen Weg folgen. Ob ich ein Engel bin? Sagt Ihr es mir. Meine Verwandlung stellt mich noch immer vor ein Rätsel und solange ich keine Lösung habe, sehe ich mich als einen Menschen, der dem Pfad, den die Götter für ihn auserwählten, beschreitet, so dass sie ihm ihre Gunst schenkten. Und da sie alle meine Taten kennen, mir verziehen haben und mir diese Gaben gegeben wurden, sehe ich mich als einen guten Menschen an, der seinem Weg folgt. Bezeichnet ihr euch als Engel?“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 16. August 2006, 15:26:32
"Nein, auch wenn ich mich früher als Todesengel betrachtet habe. Jetzt bin ich nur noch Syrthiedigim."
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 16. August 2006, 20:57:02
"Dann könnt Ihr mir vielleicht die verschiedenen Gemeinschaften der Syrthiedigim erläutern? Ich weiss so wenig; was sagt euch eurer Wissen um die Möglichkeiten unseres Daseins?“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 16. August 2006, 21:49:02
"Erläutern? Was gibt es da schon zu erläutern? Für mich sind sie nur Gruppen von Nachkommen mit scheinbar ähnlichen Interessen." Er lacht etwas humorlos. "Wenn ihr euer Abenteuer beendet habt, geht nach Darnim. Vielleicht findet ihr dort Antworten, die ein Beobachter euch nicht geben kann."
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 17. August 2006, 11:14:05
Chacota wirft seinem nächtlichen Besucher einen forschenden Blick zu. „Warum seid Ihr gekommen? Warum meint Ihr, Eure Anwesenheit dieses Mal zeigen zu müssen? Und für wen sammelt Ihr all Eure Informationen, wenn nicht für unser Volk?“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 17. August 2006, 11:21:48
Er spricht jetzt wie ein strenger Erwachsener mit einem dummen Kind: "Habe ich diese Dinge nicht schon erklärt?"
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 17. August 2006, 12:18:39
Chacota registriert den Tonfall kaum, freundlich eriwdert er: „Für euch mag die Erklärung ausreichen, für mich nicht und sie scheint in meinen Ohren auch keine Erklärung zu sein, es sei denn, ihr wollt es mir nicht sagen, nur dann bleibt von eurem Besuch nicht mehr als nur eine beiläufige Frage. Ihr sammelt, doch seid Ihr nicht bereit, euer Wissen zu teilen. Ihr sagt, Euer Zeigen provoziere ein Veränderung –doch warum zeigt Ihr euch mir, wenn euer Ziel unser Gegner ist? Seid Ihr einfach neugierig gewesen?“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 17. August 2006, 12:24:15
"Was wird sich denn verändern, wenn ich auf eurer Seite bin?"
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 17. August 2006, 12:59:00
Ein etwas ironisches Lächeln zeigt sich auf Chacotas Gesicht: "Was sich verändern wird, wenn wir einen ehemaligen Todesengel auf unserer Seite haben? Dass, wenn wir diesen Kampf verlieren, wir zumindest eine sicheren Übergang haben werden?" Er wird ernst. "Ihr seid Shirthil Halthilis, mehr als dass Ihr das Wissen um diesen Kampf bewahrt, erwarte ich nicht. Oder wollt ihr mir etwa verraten, warum unsere beiden Gegner diesen Hass gegen diese Bewohner hegen?“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 17. August 2006, 13:06:04
"Nein, das werde ich euch nicht verraten. Aber vielleicht habt ihr eine Möglichkeit, die beiden selbst zu fragen."
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 19. August 2006, 09:13:07
Chacota noch tief in Gedanken, erst einige Augenblicke später schüttelt er kurz den Kopf, kneift dann die Augen zu und erwidert: „Das hoffe ich; grenzt es nicht schon fast an Ironie, dass ich, sobald ich eine Gemeinschaft gefunden habe zu der ich gehören könnte, gegen ihre Mitglieder kämpfe? Ich hoffe noch immer, sie von ihrem Rachefeldzug abbringen zu können.“
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: kolvar am 19. August 2006, 09:39:23
Er nickt leicht und stellt stellt sich wie starr in eine Ecke.
Titel: Re: Überall Federn
Beitrag von: Chacota am 19. August 2006, 10:03:11
Chacota zieht sich einige Schritte zurück, kniet sich hin und beginnt ein kurzes Gebet, er merkt jedoch sofort, dass seine Gedanken nicht frei sind, richtet sich wieder auf, überdenkt das soeben Gehörte und wartet, seine Augen ruhen noch immer auf dem nächtlichen Gast.