Skeyfare

Orfinlir => Law => Thema gestartet von: Chacota am 23. Juli 2010, 16:16:39

Titel: Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 23. Juli 2010, 16:16:39
Wie von Melville erhofft bekommt er am Morgen des 19.Juli eine Nachricht von Talonario. In der letzten Woche hatte es keine weiteren Anschläge gegeben und so lassen Melvilles Sorgen etwas nach, doch umso dringender der Wunsch, es dem geheimnisvollen Auftraggeber heimzuzahlen. Talonario bittet ihn, zu ihm zu kommen in die westliche Querstraße.

Das Haus gehört zu den ältesten Gebäuden in AltEuth, aber seine Fassade ist gepflegt und als ein Diener ihm die Tür öffnet sieht er schon in der Empfangshalle den Reichtum, mit dem sich diese Familie umgibt. Teppiche an Wand und auf dem Boden, fein und reich verzierte Möbel, einige seltsam gegenstandslose Bilder an den Wänden und in einem Regal einige Kunstwerke, offensichtlich aus Glas gefertigt. Er hört aus einem der Zimmer im Erdgeschoss die Stimmen zweier Frauen, doch der Diener führt ihn schon in den Innenhof, der gepflastert ist und eine reiche Anzahl an Pflanzen- und Baumkübeln aufweist. Melville kann zwischen den Kübeln einige Kinderspielsachen liegen sehen. Talonario sitzt im Schatten des Sommerwohnzimmers und macht ihm ein Zeichen, sich zu ihm zu setzten.
Er schiebt ihm ein Glas Molerfa zu, hebt sein Glas und begrüßt ihn mit den Worten: „Ungestörter können wir in ganz Euth nicht sein und da unsere Beziehung wohl doch noch etwas länger andauern wird wird sei es dir auch erlaubt, mein Heim kennenzulernen.“ Sein Ton sehr ernst und ohne jegliche Ironie.
„Zunächst habe ich das Gegengift für dich, über die Entlohnung sprechen wir einandermal.“ Er schiebt eine kleine Flasche über den Tisch. „Nimm in der ersten Woche jeden Tag zwei Tropfen zu dir, danach müsste es genügen, einmal die Woche die Immunität aufzufrischen.“
Er wartet auf ein Zeichen Melvilles, dann lächelt er. „Ich habe meine Kontakte spielen lassen und einiges herausgefunden. Doch unsere Ehre verlangt Zurückhaltung und so kann ich dir meine Mittelsmänner nicht preisgeben. Viel wichtiger aber ist wohl, dass ich höchstwahrscheinlich Kontakt zu dem wahren Martelo habe und er bereit ist, uns zu treffen, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Keine Wache, keine Verfolgung, keine Fallen. Im Gegenzug will er uns einige Fragen beantworten und einen Nichtangriffspakt beschließen. Was hälst du davon?“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 23. Juli 2010, 20:57:35
Ein bisschen zögerlich betritt Melville den Innenhof, nickt Talonario zu und setzt sich. Man sieht ihm an, dass er sich nicht recht entscheiden kann, wie er zu seinem neuen Bekannten stehen soll.

Als Talonario seinen Vorschlag unterbreitet, zerfurcht sich Melvilles Stirn; es gefällt ihm überhaupt nicht, was er da hört. Trotzdem antwortet er nicht gleich, sondern überlegt sich seine Antwort gut. "Ich schätze, wir beide sind recht unterschiedlich, nicht nur was unsere Fähigkeiten angeht, sondern wohl auch in unseren Ansichten. Ich kann mich damit abfinden, dass du mit deinen eigenen Methoden arbeitest. Aber ich bin nicht sicher, wie ich es mit meinem Gewissen vereinbaren soll, diesen Verbrecher einfach so laufen zu lassen, nur um den Namen des Auftraggebers zu erfahren und damit vielleicht meine eigene Haut zu retten." Einen Augenblick sieht es so aus, als würde er seine Meinung ändern, aber dann schüttelt er den Kopf. "Ich passe."

Dann greift er nach dem Gegengift. "Ich bin auch kein so gewiefter Geschäftsmann wie du und lasse mich nur auf einen Handel ein, wenn ich einschätzen kann, ob der Preis gerechtfertigt ist." Er rückt die Flasche wieder auf Talonarios Seite des Tisches. "Lieber hoffe ich auf die Gunst der Götter." Er zuckt die Schultern und sieht mit einem offenen Gesichtsausdruck zu Talonario herüber. "Trotzdem danke."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 24. Juli 2010, 13:59:57
Talonario nimmt einen Schluck von seinem Molerfasaft und sieht Melville an, etwas amüsiert, aber vor allem neugierig. „Für das Gegengift will ich 10 GM, wenn du mehr brauchst für jede weitere Flasche 5 GM. Das ist weder Wucher noch Bestechung.
Was Martelo angeht dachte ich, dass wir jetzt beginnen uns zu überlegen wie wir ihn hereinlegen ohne dass du dein Wort brechen musst. Es spricht doch nichts dagegen, den Namen seines Auftraggebers zu erfahren und ihn danach zu verfolgen und auszuliefern, oder? So wird er es auch halten, da mache ich mir keine Sorgen."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 24. Juli 2010, 18:47:50
Melvilles Ohren färben sich leuchtend pink, als er feststellt, dass er sich gerade ein bisschen zum Narren gemacht hat. "Dann habe ich das falsch verstanden", brummt er, in einem Tonfall, als wenn  allein Talonario die Schuld an dem Missverständnis trägt. Einen Moment später scheint er das aber zu bereuen. Nervös kratzt er sich an den Bartstoppeln - er hatte Nachtdienst bei der Stadtwache und hat auf eine ausgiebige Morgentoilette verzichtet. "Es fällt mir nicht so leicht, einen kühlen Kopf zu bewahren, in dieser Situation", gibt er zu.

Er greift nach dem Saft und trinkt einen Schluck, um Zeit zu gewinnen. "Trotzdem habe ich Bauchschmerzen bei der Idee. Denn ich sehe nur einen Grund, warum Martelo sich zu einem Treffen bereit erklärt. Er bekommt dadurch noch einmal die Gelegenheit, mir aus dem Hinterhalt aufzulauern. Ich meine, versetz dich nur mal in seine Lage: Er hat einen Haufen Geld dafür bekommen, mich umzubringen. Mit jemandem, der so mächtig und so skrupellos ist, einen Mord in Auftrag zu geben, ist bestimmt nicht zu spaßen. Wenn Martelo einen Funken Verstand hat, dann fürchtet er jetzt um sein eigenes Leben. Wäre ich an seiner Stelle, würde ich auch verzweifelt versuchen, den Auftrag doch noch zu erledigen. Also ködert er mich mit den Informationen, die ich dringend haben will.“

Unsicher dreht er das Glas in seiner Hand hin und her. "Glaubst du denn, dass wir einen Plan zusammenschustern können, mit dem wir seiner Falle entgehen können? Es ist wohl kein Geheimnis, dass diese Herumschleicherei und clever ausgetüftelte Taktiken nicht gerade zu meinen Stärken gehört." Dieses Geständnis scheint ihm nicht peinlich zu sein. Vielmehr beobachtet er Talonario abschätzend, weil er befürchtet, dass sein Geschäftspartner möglicherweise gerade diesen Nervenkitzel schätzt und darüber vielleicht die Vorsicht vergisst.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 25. Juli 2010, 17:46:08
Talonarios Begeisterung ist unübersehbar. „Es gibt zwei Möglichkeiten; wir finden heraus, wo Martelo sein Versteck hat und du suchst ihn auf und stellst ihn zur Rede, überwältigst ihn, tötest ihn oder übergibst ihn der Stadtwache – was immer deine Rachsucht befriedigt. Ob du dabei den Auftraggeber erfährst ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Und dein Auftraggeber sucht sich den nächsten Assassinen, den er bezahlt. Oder wir handeln, nachdem du Martelo in deine Gewalt gebracht hast, einen schönen deal mit ihm aus: bestimmte Aufträge werden nicht angenommen oder so teuer, dass sie nicht mehr ausgesprochen werden, sonst liefern wir ihn aus. Damit haben wir eine schöne Kontrolle über ein Metier, das wir nicht ausrotten können.“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 25. Juli 2010, 21:52:03
Kaum hat er sich wieder beruhigt, da blitzen Melvilles Augen schon wieder zornig auf. "Ich dachte, ich hatte mich deutlich ausgedrückt: Ich werde nicht zulassen, dass Martelo frei bleibt und weiter Schaden anrichtet. Was soll das denn überhaupt heißen, wir zwingen ihn, nur bestimmte Aufträge anzunehmen? Erlauben wir ihm dann vielleicht, ab und zu mal in ein Haus einzubrechen oder einen Händler mit einem Betrug in den Bankrott zu treiben? Oder sind wir es etwa, die entscheiden, ob er den einen oder anderen Mordauftrag nicht doch annehmen darf, vielleicht wenn es uns selbst in den Kram passt, dass derjenige aus dem Weg geräumt wird?"

Nun erhebt er sich und stützt die Hände auf den Tisch, so dass er von oben auf Talonario herunterblickt. "Erzähl mir nicht, dass es egal ist, ob wir ihn laufen lassen, weil sonst ein anderer Verbrecher seinen Platz einnehmen wird. Soll das etwa rechtfertigen, das Gesetz mit Füßen zu treten? Und wenn ich dadurch meine Chance vergebe, mehr über den Auftraggeber zu erfahren, dann ist das eben so. Soll Rowenheim doch so viele Mörder schicken, wie er will!"

Sofort bemerkt Melville seinen Lapsus und verstummt, erst einen Augenblick später spricht er schnell weiter, um das zu überspielen. "Wir haben eine Vereinbarung, und was ich verspreche, halte ich auch. Also wenn es einen Plan gibt, wie wir Martelo aus dem Verkehr ziehen können, schick mir eine Nachricht." Damit dreht er sich auf dem Absatz um, mit hochrotem Kopf, die Fäuste geballt.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 27. Juli 2010, 17:52:23
"Du kennst also den Auftraggeber? Sollen wir unsere Vereinbarung auflösen? Ich würde mich dann um Martelo kümmern, wenn dein Gewissen das zuläßt . . .", sein Tonfall nicht herablassend, sondern eher verwundert. "Oder darf ich auf deine Hilfe zählen bei einem Plan, der Martelo hinter Gittern wandern läßt?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 27. Juli 2010, 20:13:39
[Bin ich eigentlich zu doof, dass ich immer alle NSC's missverstehe und die mich auch, oder liegt's an Mel? Oder färbt er etwa auch mich ab  :o???]

Mühsam hält Melville sein Temperament im Zaum. "Ich sagte doch gerade, ich halte mein Versprechen und werde helfen, Martelo dingfest zu machen. Und was seinen Auftraggeber angeht: Ich weiß nicht sicher, wer dahinter steckt, es ist nur ein Verdacht. Wenn sich also noch die Gelegenheit ergibt, Martelo auszuhorchen, würde ich sie gern wahrnehmen. Priorität hat aber seine Festnahme."

Kurz wartet er noch ab, ob Talonario etwas klären will, aber es ist ihm anzusehen, dass er immer noch aufgewühlt ist und am liebsten sofort hinausstürmen würde.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 28. Juli 2010, 18:20:12
[Keine Sorge, wird schon    8)   ]

Talonario sieht Melville etwas skeptisch an, dann nickt er bedächtig, fast vorsichtig. „Dann werde ich jetzt meine Spione darauf ansetzen, sein Versteck zu finden, damit wir uns nicht wieder blutige Nasen an einem Treffpunkt holen, den Martelo bereits präpariert hat.“ Er nimmt sein Glas, trinkt es aus und meint dann: „Ich schicke dir eine Nachricht, wenn ich sein Versteck kenne, das ist am unauffälligsten. Soll ich mich umhören ob ich jemanden finde, der dich bei der Festnahme unterstützt?“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 28. Juli 2010, 22:30:26
Die Frage kommt unerwartet, und Melville ist sich nicht schlüssig, wie er sich entscheiden soll. "Ich weiß nicht genau", antwortet er wahrheitsgemäß. "Ich bin eigentlich nicht scharf darauf, noch mehr Leute in diese Angelegenheiten einzuweihen. Allerdings nutzt es auch nichts, wenn ich vorn in sein Versteck hineinpoltere und er in der Zwischenzeit durch die Hintertür verschwindet. Du weißt, es liegt mir nicht besonders, mich unauffällig anzuschleichen." Er ringt noch mit sich und sagt schließlich: "Schau zunächst, wie sein Versteck aussieht, wie es gelegen ist, und ob es ihm Fluchtmöglichkeiten bietet. Falls du zu dem Schluss kommst, dass es klüger wäre, wenn ich mit Unterstützung dort auftauche, dann nehme ich lieber jemanden mit."

Mit einem provokanten Blick fragt er: "Ich nehme an, du selbst willst dich lieber nicht blicken lassen, um dir geschäftliche Optionen offen zu halten, nicht wahr?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 29. Juli 2010, 15:09:44
Die Herausforderung perlt an Talonario ab, sein Blick im Gegenzug nicht viel respektvoller als er antwortet: „Nein, wenn es dir nicht gelingt werde ich ihn zu meinen Konditionen versuchen zu kontaktieren.“ Er steht auf. „Ich schicke dir Nachricht, sobald ich einen konkreten Hinweis habe.“

[Will Melville noch etwas Bestimmtes machen, sonst springen wir drei Tage weiter zu dem Moment, wo Melville die Nachricht bekommt.]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 29. Juli 2010, 19:27:51
Melvilles Miene verfinstert sich bei der Erwähnung von Talonarios "Konditionen". Er spart sich aber eine Bemerkung, sondern antwortet nur "In Ordnung", und ohne ein Wort des Abschieds verlässt er das Haus.

[Gerne springen]

Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 30. Juli 2010, 17:59:21
Drei Tage später klopft es endlich bei den Bonacieuxs an die Tür und ein Bote bringt die lange erwartete Nachricht für Melville.

„Du kannst Martelo in Rais Du Mun finden, du kennst es wohl eher unter Neu-Naithar, die Siedlung der Naithar im südlichen Tal [etwa ein Tagesritt von der Südmauer]. Er wird morgen zur 1.Mittagsstunde alleine sein, denn er erwartet einen Auftraggeber, der sehr um Diskretion bemüht ist. Dieser wird auch kommen, es ist ein alter Bekannter von mir, der sehr schnell mit dem Messer sein kann wenn es nötig wird. Wenn du dich als seine Leibwache ausgeben möchtest, dann kannst du ihn heute abend im Feuerdrachen finden, frage nach Ennis. Allerdings sieht er sich eher als Ablenkung und würde dich gerne die ersten Minuten mit Martelo alleine lassen.
Und denke daran, dass Martelo viele Gesichter hat, erwarte nicht einen Mann von deiner Statur vorzufinden. Das Haus ist klein und baufällig, es birgt keine Verstecke und lediglich zwei Türen. Ein Hinterhalt dürfte dort so gut wie unmöglich sein.
Mögen Natamas und Okashir deine Hand lenken!"

Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 01. August 2010, 08:07:11
Froh, endlich etwas unternehmen zu können, geht Melville am frühen Abend in den Feuerdrachen. Er hat auf eine Rüstung verzichtet, und hat sich mit seiner unauffälligen und schon etwas mitgenommenen Reisekleidung dem Klientel angepasst. Eigentlich wollte er auch seine Axt zuhause lassen, aber als er in die Hauptstraße einbiegt, fällt ihm auf, dass er das gewohnte Gewicht auf seinem Rücken spürt.

Er holt sich an der Theke ein Bier und setzt sich zunächst allein an einen Tisch, von dem aus er die anderen Gäste beobachten kann. Erst nachdem er sich eine Weile in Ruhe umgesehen hat, geht er noch einmal zum Wirt. "Kann ich Ennis hier finden?" fragt er geradeheraus.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 03. August 2010, 14:06:03
Der Wirt, der Melville kennt, denn er hat ihm freundlich zugenickt als er das Bier bestellte, meint mit einer unbestimmbaren Kopfbewegung. "Ich richts ihm aus. Wird sich dann bei Euch melden - wenn er meint es wär wichtig."
Tatsächlich vergehen nur ein paar Minuten, dann öffnet sich die Tür zu einem der kleineren Nebenzimmer und ein älterer Mann tritt in den Schankraum und setzt sich zu Melville an den Tisch, er hat ebenfalls einen Bierkrug in der Hand und Melville kann sehen, dass er stark vernarbte Hände hat. Er ist wohl knapp an die 50, hager und seine Falten zeugen von einem Leben im Freien. Seine Kleidung sauber, aber einfach.
 "Morgen mittag", sagt er, ohne Begrüßung, "werde ich nicht Ennis sein, sondern Ragnö von Strevis. Dann werde ich mich auch etwas feiner kleiden." Er grinst und wirkt plötzlich sympathisch. "Mir wäre es lieber, wenn Ihr einige Minuten vor mir da sein würdet und erledigt hättet, was immer ihr erledigen wollt, wenn ihr jedoch die Finte mit der Leibwache ausprobieren wollt, wäre ich dabei. Dann will ich aber eine kleine Entschädigung für den Angstschweiß."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 03. August 2010, 19:26:06
"Ach, hör mir bloß auf mit diesem Mummenschanz", meint Melville und winkt ab. "Sieh mich an, findest, ich bin dafür geeignet, ganz unauffällig in eine andere Rolle zu schlüpfen? Noch dazu, um einen Mann zu täuschen, der sicherlich weiß, wie ich aussehe?"

Mit einem Zug leert er seinen Krug, murmelt "Warte einen Augenblick." Am Tresen holt er noch zwei Krüge Bier, schiebt einen Ennis zu und und leckt den Schaum von seiner Hand, wo ein Schluck übergeschwappt war. Nachdem er sich wieder hingesetzt hat, sagt er: "Sei so gut und erzähl mir, wie es rund um dieses Versteck aussieht. Ich habe zwar wenig Lust auf irgendwelche Täuschungsmanöver, aber falls unser Freund mich schon in einem Kilometer Entfernung sieht und sich aus dem Staub macht, habe ich auch nichts gewonnen."

Stirnrunzelnd fügt er noch hinzu. "Und sei so gut und sag mir klipp und klar, inwiefern du bereit wärst, mir behilflich zu sein - und zu welchem Preis."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 04. August 2010, 17:51:02
Ennis nimmt einen großen Schluck ehe er mit leiser Stimme eine kurze Beschreibung der Umgebung gibt. „Die Baracke steht in einer der Seitenstraßen von Neu-Naithar, dicht an dicht stehen dort diese Schuppen, meist werden sie zur Trocknung und Lagerung von Fisch genutzt, nur wenige dienen als Behausung. Es stinkt dort unglaublich.“ Er nimmt einen weiteren Schluck. „Da wir tagsüber verabredet sind werden dort viele Naithar ihrem Handwerk nachgehen, wir werden dort etwas auffallen, aber nicht zu schlimm. Ungesehen werden wir dort nicht hingelangen, aber unbemerkt, wenn du so willst. Du bist doch an einem größeren Fischankauf interessiert oder liebst das Fleisch der Ghanen [eine Art Ziege, nur wenig schmackhafter]?“ Er lacht. „Nein, such dir einen guten Grund, warum wir uns dort herumtreiben, falls wir gefragt werden, von mir aus auch, dass wir jemanden befragen wollen. Martelo ist meines Wissens kein Naithar und deshalb fällt er nicht unter ihren Familienschutz.“
Ennis dreht das Glas in seinen Händen. „Was ich koste hängt davon ab, was du von mir erwartest, ein wenig Schmiere stehen an der Hintertür kostet dich zwei Mahlzeiten im Veneravel, jeder Messerstich, den ich austeilen muss 5 Gold, jeder, den ich einkassiere ist mein Pech.“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 04. August 2010, 22:14:07
"Also gut, folgender Vorschlag: Ich gehe zur Vordertür herein, während du hinten Wache hältst und mich warnst, falls Martelo fliehen will. Sollte ich aber in Bedrängnis kommen, würde ich dich gern zur Verstärkung herbeirufen. Wenn es mir die Haut rettet, will ich auch gern die Goldstücke zahlen, die du dafür verlangst." Er sieht Ennis in die Augen, als er fragt: "Sind wir im Geschäft?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 06. August 2010, 13:22:21
Melville sieht in die ernsten, grauen Augen des Diebes, dieser nickt und bestätigt: "Du vertraust mir in dieser Sache und ich dir. Treffen wir uns morgen an der Südmauer, willst du die Nacht durchreiten oder lieber rasten? Ich kenne die Gegend gut und würde mir einen Nachtritt zutrauen. Sonst ist wohl alles gesagt." Er hebt seinen Krug und prostet Melville zu.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 06. August 2010, 17:46:55
Melville stösst seinen Krug gegen den von Ennis. "Wie du meinst, reiten wir nachts."

Er vereinbart mit Ennis noch den genauen Treffpunkt, und zu welcher Stunde sie aufbrechen wollen. Lange hält er sich aber nicht mehr im Feuerdrachen auf, sondern trinkt nur aus, hebt kurz die Hand zum Gruß und macht sich danach auf den Heimweg.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 06. August 2010, 21:40:10
Am nächsten Tag wartet Melville am verabredeten Treffpunkt, einige Minuten später erscheint Ennis, er sitzt auf einem großen, mageren Braunen, der jedoch bei näherem Hinsehen seine Umgebung ähnlich aufmerksam beobachtet wie sein Reiter. Er hat ein schmales Bündel auf den Rücken seines Reittieres gebunden und hat ein weiteres Pferd an seinen Sattel gebunden. „Wer weiss, wofür wir es noch gebrauchen können“, sagt er trocken.
Dann reiten die beiden durch das Tor der Südmauer in die Schlucht des Großen Balba, zunächst an den Steinbrüchen vorbei, in denen die Zwerge in ihre Arbeit vertieft sind, bald jedoch sind sie alleine unterwegs. Das Tempo der beiden gemächlich, jeder in Gedanken versunken und so vergehen die Stunden, die Schlucht wird enger und schließlich wird es dunkel. Obwohl das Licht des Rings nicht in die Schlucht gelangt ist es nicht schwierig, den Weg zu finden, die Pferde suchen sich ihren Weg mehr oder weniger alleine, nur einige Male sind die Geräusche einer Ghanenherde zu hören.
Im Morgengrauen dann tauchen die ersten Pferdeherden auf, am Horzont die Hirten zu sehen und als die Sonne aufgeht liegt der große Morelansee vor ihnen, rechts und links die Fischerhütten der Naithar und eine Vielzahl von Booten, die auf dem See liegen. Einige Blicke richten sich auf sie, doch keiner schenkt den beiden Reitern mehr Aufmerksamkeit.
Zur Mittagszeit dann erreichen sie die Ausläufer von Neu-Naithar, um die 2000 Naithar verbringen hier den Winter, doch jetzt im Juli sind vielleicht noch 500 Naithar in der Stadt. Ennis deutet auf eine schmale Nebenstraße und läßt sein Pferd stoppen. „So, hier hinein, an der nächsten Kreuzung links und dann ist es der dritte recht baufällige Schuppen auf der rechten Seite. Ich reite anders rum und bin ziemlich genauso schnell wir du. Und warte an der Hintertür.“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 07. August 2010, 16:19:26
Mit leisen Schritten geht Melville zur Vordertür. Eine Minute wartet er noch, um sicher zu gehen, dass Ennis tatsächlich auf seinem Posten angekommen ist. Dann schaut er sich um, ob niemand in der Nähe ist, stellt sich ganz dich vor die Tür, klopft an und ruft halblaut. „Hier ist Ragnö von Strevis."

[Sobald die Tür sich einen Spalt öffnet, will Mel mit Kraft dagegen drücken und sie schnell aufzwingen, notfalls wirft er sich mit seinem gesamten Körpergewicht dagegen.]


Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 08. August 2010, 13:38:00
Die Tür öffnet sich und Melville drückt sie auf. Erstaunlicherweise gibt es kaum einen Widerstand und als er sich umblickt kann er nur ein circa achtjährges Mädchen in naitharischer Kleidung sehen, das nun an der offenen Tür steht und ihn ansieht [spot bitte].
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 08. August 2010, 16:54:11
[Nenn mich Adlerauge... Spot 29]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 09. August 2010, 12:03:48
Für einen winizgen Moment meint Melville zu erkennen, wie sich die Pupillen des Kindes vor Zorn verengen, dann reisst das Mädchen die Augen auf, schlägt eine Hand vor den Mund und stolpert rückwärts. "Wer  . . . wer seid Ihr?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 09. August 2010, 16:14:43
Nur für einen winzigen Augenblick zögert Melville, dann rückt er dem Mädchen nach, um ihr keine Gelegenheit zu geben, aus seiner Reichweite zu entkommen, denn er hält die Axt zum Schlag bereit. "Ihr wisst sehr gut, wer ich bin. Ich dachte, nachdem Ihr Euch so viel Mühe gegeben habt, mich in die Finger zu bekommen, mache ich es Euch ein bisschen leichter und stelle mich persönlich vor. Ach ja, und außerdem wollte ich etwas zurückgeben, dass Ihr verloren habt." Mit der linken Hand fischt er die Münze mit der Lilie aus der Hosentasche und wirft sie dem Mädchen zu.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 09. August 2010, 19:55:21
Fast automatisch fängt sie die Münze und betrachtet sie, dann sieht sie Melville wieder an. "Ich weiss nicht, wer Ihr seid. Ein Mann ist eben zur Tür hinaus."
Sie deutet auf eine kleinere Tür am anderen Ende des Raums und macht einen Schritt auf sie zu, versucht sich an Melville und seiner Axt vorbeizuschieben.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 09. August 2010, 21:18:29
"Noch einen Schritt und ich spalte Euch den Schädel!" brüllt er sie an und legt dabei seine ganze Wut über die Mordanschläge in diesen Satz. [Intimidate 23]

[Falls sie weitergeht oder sonst irgendwelche verdächtigen Bewegungen macht, schlägt Melville ohne langes Federlesen mit der flachen Seite der Axt zu: Soft Strike, trifft AC 25 mit 14 subdual damage

Falls sie stehen bleibt, geht es so weiter:  ]


Immer noch mit erhobener Axt zischt Melville ihr zu: "Es gibt nur einen Weg für Euch, lebend aus dieser Sache herauszukommen: Es ist sofort Schluss mit den Spielchen, und Ihr beantwortet jede meiner Fragen, und zwar prompt und wahrheitsgemäß." Ein fieses Grinsen verzerrt sein Gesicht,  fast als würde er die Zähne fletschen wie ein wildes Tier."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 10. August 2010, 16:27:38
Sie versucht tatsächlich mit einem raschen Schritt die Tür zu erreichen und Melvilles Schlag trifft sie ungeschützt, daraufhin bleibt sie taumelnd stehen, offensichtlich fassungslos über den Angriff. „Du greifst mich an!“ kreischt sie, ehe sie, noch einen Schritt zurücktretend, mit dem Rücken zur Wand stehenbleibt, eine Hand auf die Wunde gepresst. Sie kneift die Augen zusammen und ein böses Gliltzern erscheint in ihnen.
„Gut, ich sage dir alles, was du wissen willst. Dafür musst du mir dein Ehrenwort geben, dass du mich laufenläßt. Sonst sage ich kein Wort.“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 10. August 2010, 19:40:36
Mit einem hässlichen Lachen erwidert Melville die Forderung. "Wieso glaubt Ihr, dass ich Informationen haben will? Denkst du, ich weiß nicht, dass das Blutgeld von Rowenheim stammt? Was ich will, ist dem ganzen Abschaum da draußen klarzumachen, was für ein tödliches Spiel es ist, mir in die Quere zu kommen." Damit tätschelt er seine Axt, und ein fast zärtlicher Ausdruck erscheint auf seinem Gesicht, bevor er sich ruckartig wieder seiner Gefangenen zuwendet. "Ach ja, und dann wäre da noch... Rache!" Er holt mit der Axt zu einem weiten Rundschlag aus.

[Er hofft, dass sie die Nerven verliert und ihn schnell noch zu beschwichtigen versucht. Aber selbst, wenn der Bluff keinen Erfolg hat, wird er den Axthieb nur dicht an ihrem Kopf vorbeisausen lassen.]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 11. August 2010, 12:41:54
Sie duckt sich, gleicht mehr denn je einem eingeschüchterten Mädchen, ihre Worte hastig hervorgestoßen und schrill: „Ich habe dir gesagt, dass ich den Auftrag zurückgegeben habe!“
Als die Axt an ihrem Kopf vorbeirast bleibt sie reglos sitzen, in ihrem Gesicht der Schock nur zu eindeutig. „Ich sage dir alles, wenn wir zu einem deal kommen.“ Tonlos nun ihre Stimme.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 11. August 2010, 19:31:55
"Ich mache keine Geschäfte mit Mördern", faucht Melville. Dann wird er sich bewusst, dass seine Emotionen ihm in seine Taktik hineinpfuschen, und er beherrscht sein Temperament. "Das einzige, was du von mir erwarten kannst, ist dieses Angebot: Verhalte dich kooperativ, und ich werde dich der Wache übergeben und dir eine faire Gerichtsverhandlung verschaffen. Oder mach mir Ärger, dann gibst du mir einen Grund, die Sache gleich hier und jetzt zuende zu bringen."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 12. August 2010, 10:51:18
Sie zieht spöttisch die Augenbrauen hoch, ein ungewohntes Bild bei einem Kind, dann springt sie auf und rennt ohne auf Melville und seine Bedrohung zu achten zur Hintertür. „Dann sterbe ich entweder hier oder am Galgen!“
[aoo und ini bitte]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 12. August 2010, 18:29:56
[AOO trifft und macht 19 subdual dmg. Ini: 13]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 13. August 2010, 09:04:28
Erneut läßt der Schlag sie taumeln, sie rennt jedoch weiter und hat die Tür fast erreicht, doch Melville erreicht sie rechtzeitig  [Ini 7].
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 14. August 2010, 20:40:04
So schnell es seine schwere Waffe erlaubt, setzt er noch einmal nach und versucht noch einmal, die Flüchtende mit der stumpfen Seite der Axt niederzuschlagen.

[Für ein unschuldiges kleines Mädchen kann die aber ganz schön einstecken  ;)
Mel trifft AC 36 für 13 Punkte subdual damage und AC 20 für 15 subdual damage
Auf welche Tür läuft sie eigentlich zu? Die, hinter der Ennis wartet, oder die unbewachte Vordertür? Falls die Angriffe sie nicht stoppen, würde Mel noch schnell eine entsprechende Warnung an Ennis brüllen; entweder dass sie gleich herauskommt und er sie aufhalten soll, oder dass er schnell zur Vordertür laufen und sie dort abfangen soll.]


Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 18. August 2010, 13:58:43
Sie läuft auf die Hintertür zu, doch der letzte Hieb von Melvilles Axt läßt sie ohnmächtig zusammenbrechen.

[Die gute Kondition muss wohl an der fischreichen Ernährung liegen    8)  ]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 19. August 2010, 18:38:04
Als er die Axt sinken lässt, läuft ein Zittern durch Melvilles Körper. Sein Verstand sagt ihm, dass er im Recht ist, dass er weitere Mordopfer beschützt hat, aber trotzdem fühlt er sich selbst wie ein Verbrecher, als er auf den Körper des Mädchens herabblickt.

Dennoch gewinnt seine Vorsicht die Oberhand. Er schiebt einen Fuß unter den reglosen Körper und dreht ihn um, so dass er das Gesicht seiner Gegnerin sehen kann. Erst als er sicher ist, das sie bewusstlos ist, steckt er Luztrazero in die Scheide zurück. Dann macht er sich daran, alles an sich zu nehmen, worin ein magischer Gegenstand vermutet werden könnte: Ringe, Ketten, Waffen, Gegenstände in ihren Taschen – alles, außer der Kleidung selbst. Auch die Münze mit der Lilie liest Melville vom Boden auf, wo sie im Kampf heruntergefallen ist.

Anschließend geht er zur Hintertür. Gerade noch rechtzeitig, bevor er sie öffnet, fällt ihm ein, kurz noch Ennis’ Namen zu rufen, damit sein Gefährte ihn nicht mit einem Feind verwechselt. Dann steckt er den Kopf aus der Tür. „Die Gefahr ist vorbei“, sagt er leise, „aber wenn du dir etwas extra verdienen willst, kannst du mir helfen, das Haus zu durchsuchen.“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 21. August 2010, 14:28:14
Sie ist tatsächlich ohnmächtig; bei der Durchsuchung findet Melville zunächst nichts Besonderes, doch dann stolpert seine Hand über einen merkwürdig glattgeschliffenen Stein, den das Mädchen in einer der Rockfalten bei sich trug. Vielleicht fällt er ihm nur auf, weil sie sonst nichts bei sich trägt, das seine Aufmerksamkeit erregt. Trotzdem nimmt er auch den kleinen Pferdeanhänger und das Armband aus Pferdehaar an sich.
Ennis kommt herein und blickt sich neugierig um, als er die reglose Gestalt des Mädchens sieht wendet er sich mit einem misstrauischen Blick an Melville. „Bist du sicher, dass du dir den richtigen Gegner ausgesucht hast?“

Zusammen durchsuchen sie das Haus, aber bis auf Gerümpel und einige durchlöcherte Netze finden sie keine Beweise, dass dieser Unterschlupf Martelos Haus sein könnte.
Als Melville während der Suche einen prüfenden Blick auf das Mächen wirft ist ihre Gestalt verschwunden und an ihrer statt liegt dort der Körper eines Mannes, Melville schätzt ihn auf keine 30, seine hellen Haare und seine dunklere Haut lassen vermuten, dass er Naithar ist.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 21. August 2010, 20:19:41
Zitat
„Bist du sicher, dass du dir den richtigen Gegner ausgesucht hast?“
"Ich bin mir sicher. Unser gemeinsamer Bekannter hat mich schon vorgewarnt, dass sich Martelo vielleicht in einer ungewöhnlichen Gestalt zeigen würde. Lass dich davon nicht täuschen." Ohne sich auf eine weitere Diskussion einzulassen, beginnt Melville, das Haus zu duchsuchen.

Als er bemerkt, dass Martelo sich auf einmal in einen Mann verwandelt hat, stößt er Ennis an und deutet wortlos auf den Bewusstlosen. "Ich werd ihn lieber mal fesseln, bevor er zu sich kommt und uns Schwierigkeiten macht." Damit geht er zu den Pferden und kramt aus seiner Satteltasche ein Seil, mit dem er Martelo an Händen und Füßen bindet. Außerdem fertigt er aus einem Stück Stoff einen Knebel fertigt.

Nachdem die Durchsuchung des Hauses erfolglos geblieben ist, schaut Melville fragend zu Ennis hinüber. "Wahrscheinlich ist es keine gute Idee, am hellichten Tag mit einem gefesselten Naithar durch diese Gegend zu reiten. Andererseits will ich mich auch nicht hier verstecken, bis es dunkel wird. Sagtest du nicht, er würde allein sein, um sich mit dir zu treffen? Ich schätze, wir laufen Gefahr, dass bald jemand nach ihm sucht, wenn er nicht wieder auftaucht, meinst du nicht? Wenn du keine bessere Idee hast, würde ich vorschlagen, wir wickeln ihn von Kopf bis Fuß in eine Decke, werfen ihn über das Pferd, so dass es hoffentlich wie eine Fracht aussieht und verschwinden hier so schnell wie möglich."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 23. August 2010, 18:57:07
Als Ennis den verwandelten Mann sieht stößt er einen überraschten Ton aus und überprüft noch einmal die Fesseln. Er schüttelt den Kopf. "Falschspieler", stößt er abfällig hervor.

Er nickt zu Melvilles Vorschlag und gemeinsam wickeln sie ihn in eine Pferdedecke und legen ihn über den Sattel, dann schlägt der Dieb vor: "Ich würde gerne noch eine Weile bleiben und beobachten, ob sich tatsächlich jemand auf den Weg hierher macht um Martelo zu suchen. Ein weiteres Gesicht der Bande zu kennen kann nicht schaden, oder was meinst du?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 24. August 2010, 17:50:01
Melville wirft Ennis einen abschätzenden Blick zu. „Meinetwegen“, sagt er dann zögernd, „aber sag Talonario, wenn er neugierig ist, soll er dir diese Leistung selbst bezahlen. Ich komme jedenfalls nicht dafür auf.“

Damit schwingt er sich auf sein Pferd. Während er durch die Siedlung reitet, bemüht er sich um ein gemessenes Tempo. Es soll nicht so aussehen, als hätte er es eilig, sich aus dem Staub zu machen. Auch dass er hellwach seine Umgebung beobachtet, versucht er sich nicht anmerken zu lassen.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 25. August 2010, 19:14:16
Wieder folgen ihm einige neugierige Augenpaare, aber niemand erregt Melvilles Aufmerksamkeit. Er läßt den See und die Siedlung hinter sich und taucht bald in den Schatten der Südschlucht ein. Nach vielleicht 3 Stunden Ritt merkt Melvielle, wie Martelo zu sich kommt und im Sattel hinter ihm anfängt zu zappeln.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 26. August 2010, 17:31:41
[Hier ist gerade niemand, der etwas beobachten könnte, oder…?]

Schnell steigt Melville ab, steckt seine Hand in die Falten der Decke und greift sich Martelos Haarschopf. „Du wirst still sein und mir keinen Ärger machen“, raunt er seinem Gefangenen zu, „oder ich zieh dir einen Scheitel, der dich einen ganzen Tag lang ins Reich der Träume schickt. Ist das klar?“

Er wartet einen Moment, ob Martelo sich danach ruhig verhält.

Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 27. August 2010, 11:42:39
Der Mann zappelt wie wild weiter, so dass Mel ihn festhalten müßte, damit er nicht vom Pferd rutscht.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 28. August 2010, 13:55:16
Mit einem Seufzer steigt Melville vom Pferd und zieht mit einem Ruck an der Decke, so dass Martelo vom Pferd rutscht und auf den Boden plumpst. Erst nachdem er seine Axt gezogen hat, schlägt er die Decke zurück. Er kniet sich mit einem Bein auf die Brust seines Gefangenen und verlagert einen Großteil seines Körpergewichts darauf. Erst dann löst er den Knebel und wartet, was der Mann zu sagen hat. Allerdings starrt er ihn mit einem kalten Blick an, der keinen Zweifel daran lässt, wie kurz sein Geduldsfaden ist.

Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 29. August 2010, 14:49:35
Martelo hustet wie irre als Melville den Knebel entfernt, dann sagt er heiser, sich immer wieder räuspernd: "Lass uns reden. Ich weiss so einiges, das dich interssieren wird. Und das Wissen nehme ich mit an den Galgen, glaub mir."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 29. August 2010, 16:30:07
Ungerührt, schaut Melville auf ihn hinunter. "Habe ich es nicht vorhin schon gesagt? Ich werde dich nicht laufen lassen, egal welche Informationen du mir verraten könntest. Also, was willst du von mir?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 29. August 2010, 17:21:34
"Das du das ein oder andere gute Wort für mich einlegst, man kann Dinge auf die ein oder andere Weise erzählen", stößt er hervor.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 30. August 2010, 11:39:15
Der Ritter hebt  sein Knie von der Brust des Naithar und setzt es neben ihm auf den Boden, und auch die Axt lässt er sinken, ohne sie jedoch aus der Hand zu legen. Auffordernd sieht er seinen Gefangenen an.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 31. August 2010, 16:23:16
Martelo versucht kurz, eine etwas angenehmere Liegeposition einzunehmen, bemerkt jedoch die Ungeduld in Melvilles Augen und sagt kurz und knapp: "Die Münze sollte ich am Tatort liegen lassen. Und derjenige, der mir das Angebot des Auftrags unterbreitete nannte mir nicht den Namen, den du vorhin erwähnt hast."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 31. August 2010, 21:22:13
Zunächst lässt Melville diese Aussage aufhorchen. Doch nachdem er eine Sekunde nachgedacht hat, klingt seine Antwort ziemlich ernüchtert. "Du kennst den Auftraggeber also selbst nicht. Dann gehe ich davon aus, dass er auch nicht die Höflichkeit besessen hat, dir seine Identität zu offenbaren.  Wahrscheinlich hat er dir einen falschen Namen genannt, und dann hat diese Information für mich keinen Wert. Sollte das etwa schon alles gewesen sein, was du zu bieten hast?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 01. September 2010, 11:58:56
„Und wenn ich dir sage, dass der Mann, der mir den Auftrag gab, leicht zu finden ist? Dass du ihn unter 100en erkennen würdest? Was wäre dir diese Information wert?“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 01. September 2010, 18:13:02
"Es scheint mir, als hättest du schon eine Idee, was du als Gegenleistung erwartest. Du hast gesagt, ich soll ein gutes Wort für dich einlegen. Also, welche Lügengeschichte muss ich der Wache erzählen, um diese Auskunft zu bekommen?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 02. September 2010, 15:06:03
"Du bist dir zu fein zum Lügen, ich weiss", knurrt er, "aber wenn du berichtest, dass ich dich nie angegriffen habe und dir nun helfe, den Auftraggeber zu ermitteln, dann könnte ich . . ", er spricht schnell weiter: "dann hättest du dir deine Information schon verdient. Du bist nicht verletzt worden und letztendlich kann niemand nachweisen, dass dein Tod Ziel des Angriffs war", fügt er hinzu.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 02. September 2010, 16:34:56
Melville lässt nicht erkennen, welche Gedanken ihm durch den Kopf gehen. "Gut, abgemacht", sagt er einfach nur. "Woran kann ich also deinen Auftraggeber erkennen?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 02. September 2010, 16:53:13
Schlicht, fast eifrig antwortet der Naithar: "Er hatte einen metallenen Arm, der rechte war es." Gespannt wartet er auf Melvilles Reaktion.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 03. September 2010, 07:07:15
Mit einem wenig eloquenten „Hm?“ quittiert Melville diese ungewöhnliche Aussage, und sein Gesichtsausdruck ist ein einziges Fragezeichen, doch plötzlich zünden die Synapsen in seinem Verstand, und für eine Sekunde zeigt sich Erleuchtung in seiner Miene, sofort aber auch Angst, und schließlich Wut.

Schnell hat er sich wieder unter Kontrolle, doch es gibt keinen Zweifel, dass Martelo seine Reaktion kaum übersehen konnte. Also bemüht er sich nicht sonderlich um ein Pokerface, sondern  fragt: „Was hat dieser Mann noch gesagt, dass mir vielleicht von Nutzen sein könnte“, und es liegt eine unterschwellige Drohung in seiner Stimme.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 03. September 2010, 13:50:06
Martelo hat Melville Reaktion etwas sicherer werden lassen, er richtet sich wieder etwas auf und wirkt bemüht: „Er sagte, er würde einen Auftrag übermitteln und ich solle diese Münze neben die Leiche legen. Er wirkte nicht sehr glücklich, eher im Gegenteil. Irgendwie erschien er mir angespannt, fast gehetzt. Allerdings würde ich mich nicht mit ihm anlegen wollen, seine Hand saß lose am Messer, wie man so sagt.“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 03. September 2010, 18:22:09
"Du hattest also nicht den Eindruck, dass er selbst es war, der ein Interesse hatte, mich umzubringen? Und ich nehme an, er hat auch keinen Hinweis darauf gegeben, für wen er diesen Auftrag vermitteln sollte, oder was der Grund dafür war?" Fast konzentriert er sich schon nicht mehr auf die Antworten, denn er hat wenig Hoffnung, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen.

"Hat er es sehr eilig gehabt? Also, hat er dir einen Zeitraum vorgegeben, innerhalb dessen der Auftrag erledigt sein sollte?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 04. September 2010, 21:23:36
"Nein, er schien nicht nicht sonderlich interessiert, aber ich war es." Er grinst etwas. "Habe ihn verfolgt, nur um zu sehen, zu wem er geht und Bericht erstattet. Er hat im "Steinernen Drachen" übernachtet und sich dort mit einem Mann getroffen, edel gekleidet, Euther würde ich sagen, um die 50, Haarkranz. Ich würde ihn wieder erkennen." Ein Seitenblick zu Melville, dann hastig: "Eilig? Er sagte, bis Ende des Sommers solle es erledigt sein . . "
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 05. September 2010, 08:34:32
Eine Weile überlegt Melville, ob er eine Person kennt, auf die diese Beschreibung passen würde, kommt aber zu dem Schluss, dass sie dafür nicht eindeutig genug ist. Statt dessen fragt er weiter. "Du sagst, du hättest den Auftrag zurückgegeben. Wann war das genau, und wo und wie hast du Kontakt zu dem Mann mit dem Metall-Arm bekommen? Hast du ihn persönlich getroffen? Wie hat er reagiert? Wenn er vorher so unter Druck gestanden hat, dann hat es ihm sicherlich nicht in den Kram gepasst."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 06. September 2010, 18:47:44
"Er sagte nur, alle wichtigen Informationen hinsichtlich des Auftrags sollte ich ihm schriftlich im "Steinernen Drachen" hinterlegen, ich habe ihn also seit der Auftragsvergabe nicht mehr gesehen. Er hat sich bis jetzt nicht bei mir gemeldet, ich weiss also nicht, ob er jetzt einen Killer auf mich angesetzt hat oder ob der Auftrag neu vergeben wurde." Er überlegt kurz. "Der fehlgeschlagene Angriff auf dich war am 10. Juli, zwei Tage später habe ich dem Mann meine Absage zukommen lassen."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 06. September 2010, 20:34:58
"Sie könnten also noch in der Stadt sein..." denkt Melville laut. "Dann sehen wir mal zu, dass wir zurück kommen und die Wache auf ihre Spur bringen." Kurz mustert er die Blessuren, die Martelo von seinem Fluchtversuch zurückbehalten hat. "Wie sieht es aus, kann ich mich darauf verlassen, dass du mitkommst, ohne Ärger zu machen?" Ohne dass es ihm bewusst ist, spielt er mit dem Griff der Axt, und gerade wegen dieser Selbstverständlichkeit wirkt die Geste bedrohlich.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 07. September 2010, 14:45:13
Martelo nickt langsam, den Blick auf der Axt. "Und es bleibt dabei, du erzählst der Wache, dass ich dir geholfen habe und der Auftrag anscheindend nur darin bestand, dich dingfest zu machen?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 07. September 2010, 22:34:36
"Ich werde sagen, dass du mir Informationen gegeben hast, und dass du persönlich mich nie angegriffen hast. Aber nachdem es mehrere Mordanschläge auf mich gegeben hat, bin ich zuversichtlich, dass die Wache sehr sorgfältig ermitteln wird. Die Wahrheit wird so oder so ans Licht kommen. Ich rate dir also, auch der Obrigkeit gegenüber genauso bereitwillig Auskunft zu geben, vielleicht kannst du so tatsächlich den Kopf aus der Schlinge ziehen."

Er greift sich die Enden der Decke, hebt mit einem Ächzen den Naithar hoch und wirft ihn quer über den Rücken des Pferdes.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 08. September 2010, 13:43:42
Martelo gibt tatsächlich Ruhe und der Ritt verläuft bis in den späten Abend hinein ereignislos, zweimal trifft Melville noch auf einen Trupp Reiter, einmal eine kleine Händlerkarawane, das andere Mal scheint es sich um einige Abenteurer zu handeln, aber Melvilles Körperhaltung und sein Blick veranlassen beide Gruppen, schnell an ihm vorbeizuziehen.

[Willst du die Nacht durchreiten oder irgendwann Rast machen?]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 08. September 2010, 21:28:08
[Wenn das Gelände es erlaubt, lieber weiterreiten.]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 09. September 2010, 15:30:35
Langsam und müde, denn das Adrenalin ist schon lange aufgebraucht, trottet die kleine Gruppe in der frühen Morgenstunde durch das Südtor, an den Steinbrüchen vorbei, durch die Hauptstraße um schließlich vor der Hauptwache anzuhalten. Melvilles Pferd schreckt hoch, als er die Zügel anzieht und die diensthabende Wache sieht ihm halb neugierig, halb misstrausich entgegen.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 09. September 2010, 21:38:53
Melville schwingt ein Bein über den Hals des Pferdes und lässt sich aus dem Sattel rutschen. Dann nickt er der Wache zu. "Mein Name ist Melville de Bonacieux. Ich bitte Euch, diesen Mann in Gewahrsam zu nehmen. Er ist verdächtig, in die Mordanschläge verwickelt zu sein, die gegen mich verübt wurden."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 10. September 2010, 12:40:29
Die Wache hilft Melville, Martelo vom Pferd zu heben und in die Wachstube zu bringen, dann öffnet er im Beisein einer zweiten Wache die Fesseln und fragt zunächste Martelo, was er zu den Vorwürfen sagt, dieser schweigt.
Die Wache seufzt, bittet Melville, Beweise bzw seine Version der Geschehnisse zu berichten, während die andere Wache Martelo in eine der Zellen bringt.

Nachdem Melville berichtet hat, was vorgefallen ist [genauer Wortlaut ist nicht nötig, es reicht, wenn du mir kurz schreibst, was Mel wegläßt und was seine Absicht ist], bittet die Wache ihn noch um Namen von Zeugen und um Beweise. Danach läßt sie ihn gehen und teilt ihm mit, dass nach einer genauen Befragung von Martelo er Nachricht bekommen wird, wie und wann Anklage erhoben werden wird.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 11. September 2010, 17:41:13
[Melville sagt, der Gefangene stünde im Verbindung zu dem Mordanschlag, der am Soundsovielten Juli auf ihn verübt wurde, und verweist auf die drei Gefangenen, die er damals der Wache übergeben hatte. Bei der Gelegenheit fragt er auch gleich, ob die Ermittlungen der Stadtwache denn etwas ergeben haben. Denn wenn ich mich recht erinnere ist es schon eine Weile her, dass er die drei Assassinen abgeliefert hat, und seitdem hat er doch keinerlei Nachricht bekommen, dass die Ermittlungen irgendwas ergeben hätten, oder?

Dann gibt er an, er habe kürzlich einen Hinweis auf die Identität und den Aufenthaltsort des Drahtziehers bekommen - allerdings aus Quellen, die sich ihm nicht offenbaren wollten. Daraufhin habe er Martelo gesucht und gestellt. Der Naithar selbst habe ihn zwar nie selbst angegriffen, habe aber ihm gegenüber zugegeben, den Mordauftrag angenommen zu haben.

Was er zu diesem Zeitpunkt noch zurückhält: er sagt nichts über Justarius oder dessen Auftraggeber.]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 14. September 2010, 23:33:24
Die Wache verspricht Melville sich zu erkundigen und wenn er morgen vorbei käme würde er über den Ermittlungsstand informiert werden.

[Und jetzt brauche ich ein paar Tage, immerhin sind wir dann am 26. Juli, einen Tag vor unserem cut.]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 24. November 2010, 16:42:07
[Hier passieren die live gespielte Ereignisse zwischen dem 26.07. und 06.08.1528]

Melville schickt am 10.08.1528 eine Nachricht an Talonario:

Können wir uns auf ein Glas Wein im Veneravel treffen? Vielleicht morgen abend?
MdB
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 25. November 2010, 10:48:40
"Die Wände dort haben Ohren, aber da ich sicher bin, dass du mir kein unlauteres Geschäft vorschlagen wirst komme ich gerne.
T. Parojar"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 25. November 2010, 16:50:37
Melville betritt schon früh das Gasthaus, sucht sich einen kleinen Tisch in einer Ecke und bestellt einen kleinen Dekanter Wein mit zwei Bechern. Nachdem er sich kurz umgesehen und festgestellt hat, dass er niemanden kennt und daher ungestört bleiben dürfte, nutzt er den Moment der Ruhe, um über all die Geschehnisse der letzten Wochen nachzudenken – und mit finsterer Miene auch über alles, was ihn in nächster Zeit erwartet. So vertieft ist er in seine Gedanken, dass er Talonario erst bemerkt, als er direkt vor ihm steht. Er steht auf, nickt kurz und deutet wortlos auf den zweiten Stuhl.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 25. November 2010, 19:15:27
Talonario, elegant wie stets, läßt sich geschmeidig auf dem Stuhl gegenüber von Melville nieder, greift nach dem Becher Wein und während er einen Schluck nimmt läßt er den Blick durch den kleinen Saal schweifen. Dann sieht er Melville an und meint: "Du hast mich sicher nicht eingeladen um einen netten Plausch zu halten."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 26. November 2010, 17:52:57
„Zunächst einmal wegen unseres Geschäfts“, erwidert Melville, ohne auf die Spitze zu reagieren. Er faltet die Hände auf dem Tisch und schaut sein Gegenüber ruhig an. „Was mich angeht, sehe ich den Handel als erfüllt an: Ich habe bekommen, was ich wollte, und ich habe auch meinen Teil der Abmachung erledigt. Aber ein Vertrag wird immer von zwei Parteien geschlossen. Deshalb möchte ich mich vergewissern, ob wir uns darüber einig sind.“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 27. November 2010, 08:55:20
Der leise Spott verschwindet aus Talonarios Gesicht und er hebt seinen Becher. "Auch ich sehe unseren Vertrag als erfüllt an." Dann legt er den Kopf schief, sieht Melville scharf an und fragt ihn dann, noch immer ernsthaft. "Bist du unzufrieden mit dem Verlauf der Ereignisse?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 27. November 2010, 13:00:45
Lange sieht Melville Talonario an, um zu ergründen, welche Absicht hinter dieser Frage stecken könnte. Fast scheint es, als wollte er überhaupt keine Antwort mehr geben, aber dann meint er. „Wir haben Martelo und Dervtes zur Strecke gebracht und damit der Gemeinschaft einen guten Dienst erwiesen. Das war das Risiko wert, schätze ich.“

Dann schaut er angestrengt in seinen Becher, als wäre es eine magische Flüssigkeit, in der sich die Zukunft spiegelt. „Was mich selbst angeht: Zwar bin ich die Meuchelmörder losgeworden, aber diejenigen, die meinen Kopf wollen, sind immer noch dort draußen. Dieses Problem lässt sich nicht so einfach erledigen.“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 27. November 2010, 13:39:45
Talonario lehnt sich zurück und seine Antwort läßt etwas auf sich warten, als er schließlich spricht schwingt dort ein seltsamer Widerwille mit: "Würdest du denn lieber ein Leben in geordneten Bahnen führen, Schriftrollen tragen und abends mit der Gewissheit ins Bett gehen, dass der nächste Tag wieder genauso aussehen wird?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 27. November 2010, 21:17:02
Melville geht nicht auf die Frage ein, sondern erwidert barsch: "Deine Lebensweisheiten kannst du für dich behalten. Du magst mir deine Kundschafter auf die Spur gesetzt und Informationen über mich gesammelt haben, aber wenn du glaubst, du hättest dadurch auch nur die geringste Ahnung, was in mir vorgeht, und aus welcher Motivation heraus ich meiner Arbeit nachgehe, dann hast du dich gewaltig geirrt."

Ärgerlich greift er nach seinem Becher und stürzt den letzten Schluck hinunter. "Und wo wir schon bei dem Thema sind: "Meine Geschäfte sind mir wichtig, und ich gehe ihnen gern ungestört nach. In Zukunft wirst du deine Nase aus meinen Angelegenheiten heraushalten. Ich will nicht, dass irgend jemand hinter mir herschnüffelt, oder hinter meiner Familie, oder meinen Freunden.“ Er hält Talonario mit seinem Blick fest, als wollte er ihn herausfordern, zu widersprechen.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 28. November 2010, 12:39:12
Fast unbeteiligt entgegnet der Dieb: "Ich sprach nicht von dir." Er spielt mit seinem Becher, trinkt nicht daraus. "Ich habe nicht vor, dir nachzuspionieren, aber wenn du glaubst, dass deine Taten in Euth unbeobachtet und unkommentiert bleiben, dann muss ich dich enttäuschen."
Er starrt nun zurück. "Und ich darf dich daran erinnern, dass ohne mein Eingreifen der Ausgang dieses Überfalls auf dich ungewisser gewesen wäre."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 28. November 2010, 20:18:30
"Wir haben beide einen Vorteil aus diesem Arrangement gezogen", gibt Melville kühl zurück. Dann atmet er tief durch und etwas versöhnlicher sagt er. "Aber ich bin nicht hier, um mich zu streiten. Ich will geklärt wissen, wie wir beide in Zukunft zueinander stehen. Denn du hast recht: Es gibt schon genug Leute da draußen, die gegen mich arbeiten. Ich kann darauf verzichten, dass es noch mehr werden. Deshalb würde ich mich gern dahingehend mit dir verständigen, dass wir uns gegenseitig nicht in die Quere kommen werden."

Er wirkt immer noch sehr reserviert, und scheint fast selbst überrascht, als er spontan hinzufügt: "Vielleicht sogar wieder ins Geschäft kommen, falls es sich ergibt." Angespannt blickt er zu Talonario hinüber, unsicher, welche Reaktion er erwarten soll.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 29. November 2010, 10:51:57
Talonario lacht. "Ihr Ritter seid doch immer für eine Überraschung gut! Als deine Nachricht kam habe ich für einen Augenblick gedacht, aus irgendeinem Grund deine Ehre verletzt zu haben und du würdest mir den Stein der Ehre* überreichen."
Dann wird er ernst. "Ich denke nicht, dass unsere Arbeiten viele Überschneidungen haben werden, aber wie gesagt: letztendlich ziehen wir wohl am selben Strang und ich möchte dich nicht zum Feind haben. Wahrlich nicht." Er nimmt einen Schluck Wein, abschätzend sieht er den jungen Ritter nun an. "So verderbt scheine ich ja nicht zu sein, wenn du eine zukünftige Zusammenarbeit nicht ausschließt."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 29. November 2010, 18:46:06
Als er Ritter genannt wird, schaut Melville sich hektisch um, ob andere Gäste den Satz aufgeschnappt haben könnten und wirft Talonario dann einen wütenden Blick zu.

Bärbeißig entgegnet er. "Bild dir nur nicht zu viel darauf ein. Das ist kaum Zeugnis deines guten Charakters. Vielmehr zwingt mich meine Situation, meine moralischen Wertmaßstäbe den Notwendigkeiten anzupassen." Er merkt selbst, dass er sich schon wieder in Fahrt redet und schluckt den nächsten Satz herunter der ihm schon auf der Zunge lag.

"Also", beginnt er erneut, nachdem er sich innerlich zur Ruhe ermahnt hat, "sollten dir Informationen in die Hände fallen, die für mich von Bedeutung sein könnten, gib mir Bescheid. Ich zahle gut, und sicherlich können wir uns auf eine Währung einigen, die auch für dich interessant ist."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 29. November 2010, 20:20:34
Talonario beugt sich vor und sagt leise: "Das war ein Schuss ins Blaue, aber du gehst ein wenig zu oft in einem der Ordenshäuser ein und aus. Wenn du willst kann ich ein Gerücht streuen, dass du Aufträge für ihn übernimmst, die ein hitziges Temperament bedürfen." Er lehnt sich wieder zurück.
"Wird ein neuer Anschlag auf dich geplant und ich höre davon, so erfährst du es. Und was die Bezahlung angeht: ich denke, du weisst was mich reizt."
Jetzt wird sein Ton leichter, lebhafter. "Was ist es genau, was dich interessiert?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 30. November 2010, 16:37:32
Nun ist es Melville, der spöttisch lächelt. „Sieht aus, als wenn dein Informationsnetz ein wenig dünner ist als du mich glauben lassen willst: Dieses Gerücht pfeifen doch schon die Spatzen von den Dächern. Jeder weiß, dass ich ein Mietschwert bin und die Ordensmitgliedschaft meines Vaters nutze, um ab und zu kleinere Aufträge vom Stab zu ergattern.“

[Ich werfe einen virtuellen Pokerchip auf den Tisch: Wenn Prokion das nicht längst schon arrangiert hat, verdient er es nicht, auf dem Meisterstuhl zu sitzen…]

Er kostet es einen Moment lang aus, dass ihm auch einmal ein kleiner Treffer gelungen ist. Dann wird er ernst, lehnt sich nach vorn und sieht Talonario eindringlich an. „Und jetzt hör mir gut zu: Mag sein, dass es für dich nur ein Spiel ist, ein Zeitvertreib, um dich von deinem langweiligen Alltag abzulenken. Aber für mich hängt mein Leben davon ab, genauso wie das meiner Freunde und Familie, und oft genug auch von völlig Unbeteiligten, wie Geswin. Falls deine Vögelchen es dir noch nicht gezwitschert haben: ich tendiere dazu, ein wenig extrem zu reagieren, wenn sich jemand an Unschuldigen vergreift.“

Seine Stimme wird nun so leise, dass sein Gegenüber ihn gerade noch verstehen kann, und sie klingt ruhig, fast sanft: „Wenn du also Nervenkitzel brauchst, dann such ihn dir anderswo. Was meine Angelegenheiten angeht, wirst du äußerste Vorsicht walten lassen und deine Spielchen bleiben lassen. Und ich sage es noch ein letztes Mal: Du wirst deine Nase aus meinen Dingen heraushalten. Sehe ich noch einmal, dass du so eine Nummer abziehst wie eben, wirst du es bereuen. Du wirst mir auch keine Fragen bezüglich meiner geschäftlichen Interessen stellen, sondern einfach Augen und Ohren offenhalten, wer mich bespitzelt oder gegen mich vorgeht. “ Allein der Gedanke an Luas Aktivitäten gegen seine Familie bringt einen Ausdruck kalter Wut in seine Miene. „Verstehen wir uns?“

[Intimidate: 24]
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 30. November 2010, 19:53:15
Talonario zuckt zwar nicht zurück, aber für einen Moment erstarrt er, ehe er seinen Weinbecher langsam auf die Tischplatte stellt. Seine Hand zittert nicht. "Du kannst mir keine Befehle erteilen, niemand kann das. Du wirst dich also auf meinen schlechten Charakter verlassen müssen und hoffen, dass ich dich interessant genug finde um trotz deiner Drohungen etwas für dich zu tun. Ohne Gegenzahlung." Er hebt die Augenbrauen und dann beginnt er zu grinsen.
"Falle ich nicht streng genommen unter unschuldig?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 30. November 2010, 20:17:39
Melville verzieht keine Miene. "Du hast mich neulich gefragt, was ich getan habe, um jemanden so zu verärgern, dass er mich so dringend loszuwerden versucht. Aufschlussreicher wäre aber die Frage, wie es mir gelungen ist, diesen mächtigen Leuten ein Dorn im Fleisch zu sein, so sehr, dass sie mir sogar aus Xpoch Assassinen hinterherjagen. Was denkst du, welche Mittel mir wohl zur Verfügung stehen, ihnen derart zuzusetzen?“ Er schiebt sorgfältig seinen Becher zur Seite und beugt sich über den Tisch. "Also überleg dir gut, wie weit du gehen willst. Wir Ritter sind nämlich auch nicht gerade für unseren Humor bekannt, oder für unsere Nachsicht."

Langsam steht er auf. "Was mich angeht, sehe ich eine Vereinbarung für uns beide als vorteilhaft an. Aber eine solche Übereinkunft gibt es nur zu meinen Bedingungen."

Es sieht nicht so aus, als sei er an einer Antwort Talonarios überhaupt noch interessiert. Ohne den Dieb anzusehen, kramt er aus seiner Hosentasche ein paar Münzen. legt sie auf den Tisch und wendet sich zum Gehen.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 01. Dezember 2010, 10:10:22
"Es gibt nur wenige Euther, die für ihren Humor berühmt sind", erwidert Talonario trocken. "Und das du gut darin bist dir Feinde zu machen glaube ich gerne", er macht eine kurze Pause und beobachtet Melville dabei genau.

Er sieht kommentarlos zu wie Melville aufsteht, dann erst reagiert er.

Leise sagt Talonario in Melvilles Rücken. "Ich bin nicht dein Feind und werde es auch nicht werden. Wir sehen die Welt unterschiedlich und wünschen uns doch beide, dass sie besser wäre."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 01. Dezember 2010, 16:53:56
Noch einmal dreht Melville sich um. „Jeder von uns kann seinen Beitrag leisten, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen, das ist jedenfalls meine Meinung“, gibt er zurück.

„Dass du eine andere Sichtweise hast, kann ich dir nicht vorwerfen. Aber wenn du deine Finger nicht aus meinen Angelegenheiten lassen kannst, bringst du Menschenleben in Gefahr, und das werde ich nicht dulden. Wenn du mir also nicht versprechen willst, meine Geheimnisse unangetastet zu lassen, nimm dich vor mir in acht.“ Damit wendet er sich ab und geht.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 01. Dezember 2010, 19:51:22
Melville hört wie Talonario sich erhebt und taucht kurz danach neben ihm auf. "Lass uns noch ein paar Schritte gemeinsam machen." Er wartet Melvilles Antwort nicht ab, sondern spaziert langsam die Allee der Götter hinab Richtung Tempel. "Ich muss zugeben, dass mich jedes Geheimnis reizt, aber ich gebe dir mein Wort, dass ich dir nicht nachschnüffeln werde. Oder Informationen über dich einholen."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 02. Dezember 2010, 15:35:34
Als Talonario neben ihm auftaucht, geht Melville einen Schritt schneller und richtet den Blick starr nach vorn, in der Hoffnung, seinen Begleiter rasch zu entmutigen. Aber dessen Worte lassen ihn innehalten und überrascht die Augenbrauen hochziehen. Er ist ein bisschen überrumpelt, als hätte er verbissen an einem Tauziehen teilgenommen, bei dem der Gegner plötzlich losgelassen hat. „Gut…, in Ordnung...“ stammelt er. Einen Moment schaut er Talonario in die Augen und versucht daraus zu lesen, wie ernst ihm das Versprechen ist. Aber er sagt dazu nichts weiter, sondern brummelt nur noch halbherzig: „Das gilt auch für meine Freunde, dass das klar ist.“

Seine Anspannung lässt sichtbar nach, als er sich wieder in Bewegung setzt, dieses Mal langsamer und mit den Händen in den Hosentaschen. „Geht es dir denn nie so?“ fragt er plötzlich, und nun klingt auch aus seiner Stimme Neugier. „Bestimmt gibt es viele Leute, die nicht begeistert wären, wenn sie herausbekämen, was du treibst. Hast du keine Angst, dass sich jemand an deiner Familie vergreifen könnte?“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 02. Dezember 2010, 16:58:56
Talonario lächelt bitter. "Oh doch. Aber während in deinem Fall du und deine Fähigkeiten die Gefahr darstellen ist es bei mir lediglich mein Wissen. Und das habe ich so weit gestreut und versteckt, dass jeder Angriff auf meine Person alle auffliegen lassen würde. Deshalb sind sehr viele Leute daran interessiert, dass meiner Familie und mir nichts passiert. So einfach ist das."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 03. Dezember 2010, 17:34:02
„Das klingt als wenn dein Geschäft von langer Hand vorbereitet und über Jahre aufgebaut wurde“, bemerkt Melville, mehr eine laut ausgesprochene Schlussfolgerung als eine Frage.

Plötzlich bricht ein kurzes Lachen aus ihm heraus, aber es klingt nicht fröhlich, sondern bitter. „Kaum zu glauben, wie viele Leute es scheinbar in dieser Stadt gibt, die nichts Besseres zu tun haben, als sich gegenseitig zu beobachten, ihre eigenen Interessen durchzumogeln und allen anderen Steine in den Weg zu legen. Was denken die sich, in Zeiten wie diesen? Würde uns ganz recht geschehen, wenn plötzlich die Chuor hier hereinspazieren, weil wir so mit uns selbst beschäftigt sind, dass wir keinen Gedanken an unsere gemeinsamen Feinde verschwenden. Kapieren die denn nicht, was wir alles bewirken können, wenn wir alle an einem Strang ziehen?“

Er hat seine Rede eher an die Welt im allgemeinen gerichtet als an Talonario und wendet ihm erst jetzt wieder seine Aufmerksamkeit zu. „Nenn mich ruhig naiv, wenn du willst, aber meiner Meinung nach kann sogar ein Blinder sehen, dass wir eine starke Front bilden müssen, bei all dem, was gerade passiert.“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 04. Dezember 2010, 15:48:12
"Es mag stimmen, dass wir uns nach dem Sieg vor drei Jahren etwas zu sicher fühlen. Wobei wir anscheinend vergessen haben, dass nicht unser Können diese Schlacht für uns entschieden hat." Er sieht Melville an, als ob er noch etwas anmerken will, schüttelt dann jedoch nur den Kopf. "Aber auch wenn dir unsere Stadt in letzter Zeit nicht sehr sympathisch erschien, so kann ich dir doch versichern, dass hinter all dem Getue, den Intrigen und der adligen Fassade in so manchem Haus ein echter Ritter mit einem echtem Schwert und richtig verstanden Ehre wohnt. Denke nur an unseren Hauptmann."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 05. Dezember 2010, 08:20:27
[Kann ich zur Schlacht nochmal eine kurze Info bekommen? Was war denn da so besonderes?]

"Soweit kommt es noch, dass ich mich von einem Leisetreter über Tapferkeit und Ehre belehren lassen muss!" gibt Melville bissig zurück. "Ich weiß sehr gut, wie viele Euther es gibt, die sich für die Gemeinschaft einsetzen, statt nur ihren eigenen Vorteil zu suchen, und ich habe den größten Respekt vor ihren Leistungen. Aber nimm nur den Hauptmann als Beispiel: Er ist Tag und Nacht dabei, die Stadt zu schützen und für Ordnung zu sorgen. Aber er kommt ja kaum dazu, sich um die wirklichen Probleme zu kümmern, solange ihm all diese Leute mit ihren Intrigen ihrer Heimlichtuerei und ihren internen Streitigkeiten ständig in die Quere kommen. Das ist es, was ich meine." Er wirft Talonario einen  Blick zu, der deutlich macht, dass er auch ihm die Schuld daran gibt.

"Du hast ja keine Ahnung, wie das ist, wenn man eine große Verantwortung trägt und sich um wichtige Dinge kümmern muss, aber statt dessen dauernd aufpassen muss, wer einem an den Fersen klebt und welche Knüppel einem zwischen die Beine geworfen werden. Oder wer meint, was für ein großer Spaß es doch wäre, einem vergiftete Armbrustbolzen um die Ohren fliegen zu lassen."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 07. Dezember 2010, 18:33:34
[Die Schlacht wurde entschieden durch ein altes Artefakt, das "Schwert der Morgenröte", aus dem ein Heer untoter Ritter strömte. In die Schlacht getragen hatte es Satres de Espada.]

Voller Ironie: "Jaja, unser armer Hauptmann der Stadtwache." Talonario scheint seine Worte nicht weiter erklären zu wollen, ernster fährt er fort: "Nun, durch so manchen Leisetreter wurde eine Intrige aufgedeckt und unblutig im Keim erstickt, bevor ein Heer Ritter mit blutigen Schwertern das Ganze beenden mussten. Freilig dann ohne Ehre und ohne Ruhm." Er grinst unverschämt, mit einem Seitenblick zu Melville.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 08. Dezember 2010, 16:43:00
„Was willst du von mir hören?“ fragt Melville, und nun klingt er müde, als sei ihm sein Kampfgeist abhanden gekommen. „Dass ich Rechtschaffenheit predige, aber trotzdem deine Dienste in Anspruch nehme? Dass es immer Situationen geben wird, in denen man sich den Luxus der Gesetzestreue nicht leisten kann? Meinetwegen, genau so ist es, und ja, vielleicht wäre ich ohne dich schon nicht mehr am Leben. Oder soll ich zugeben, dass ich ein Heuchler bin, weil ich andere für mich krumme Geschäfte erledigen lasse, um mein eigenes Gewissen rein zu halten?“ Er lächelt bitter. „Wenn das so einfach wäre…“

Einen Moment ist sein Blick nach innen gerichtet, aber dann winkt er ab, als wollte er lästige Gedanken wegscheuchen. „Ich bin diese Diskussionen leid. Denk von mir, was du willst, es kümmert mich nicht. Über mein Gewissen muss ich den Göttern Rechenschaft ablegen, aber sicherlich nicht dir. Was ich brauche, ist ein kompetenter Geschäftspartner. Wenn ich bei einem Glas Wein über Ethik philosophieren will, suche ich mir lieber jemand anderen.“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 09. Dezember 2010, 14:45:37
"Oh, das habe ich nicht gemeint." Er zieht verblüfft die Augenbrauen hoch und wirkt ehrlich überrascht. "Es ist nur allzu oft der Fall, dass das Rittertum in dieser Stadt eine solche Übermacht besitzt, dass einige Bürger ernsthaft glauben, dass man allein mit Ehre den Feind bezwingen kann. Aber du weisst, dass das nicht stimmt. Ich schwinge mich gewiss nicht zum Richter auf - noch will ich mein Leben als glanzvollen Lauf darstellen. Nur mir gefällt es so und wenn andere Euther daran Anstoß nehmen, so ist es mir egal."

Nun sieht Talonario Melville neugierig an. "Also kommen wir doch ins Geschäft? Nachdem du dich vergewisserst hast, dass ich nicht von jedem käuflich bin?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 09. Dezember 2010, 18:04:06
Mit entwaffnender Offenheit antwortet Melville: "Ich stelle mir schon die Frage, was passiert, falls  ich dir irgendwann langweilig werde, oder ob es dich nicht doch reizt, wenn ein anderer Geschäftspartner mit besserer "Münze" zahlt als ich."

Noch einmal versucht er, im Gesichtsausdruck Talonarios zu lesen, bevor er sich entscheidet. "Aber im Augenblick ist der Nutzen für mich größer als das Risiko. Also gut, wir sind im Geschäft."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 10. Dezember 2010, 08:45:17
Talonarios Augenbrauen wandern noch ein Stück höher. "Glaubst du denn, ich würde auch nur noch ein Geschäft abschließen können, wenn ich meine Geschäftspartner verkaufen würde?"

Dann wird er ernst. "Gut, du bekommst von mir Informationen über mögliche Angriffe oder Spione, die auf dich oder deine Freunde angesetzt sind. Wobei du mir noch sagen musst, wen das einschließt. Was bietest du mir dafür?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 10. Dezember 2010, 17:48:36
„Ich weiß nicht so recht“, gibt Melville unumwunden zu, „Du bist mir da im Vorteil, denn ich schätze, du bist besser informiert, was ich zu bieten habe, als ich über deine Interessen Bescheid weiß.“ Er tätschelt seine Axt. „Das ist wohl am offensichtlichsten: Ich bin ein Mietschwert, und auch wenn du dich auf andere Weise geschützt hast, ist doch nicht auszuschließen, dass dir meine Dienste nicht auch einmal nützlich sein könnten. Dir, deinem Geschäft, den Leuten auf deiner Lohnliste.“

Er weiß, dass der nächste Punkt Talonario nicht gefallen wird. „Informationen stehen jedenfalls nicht zum Verkauf“, sagt er entschlossen, und sein Blick macht deutlich, dass er nicht bereit ist, von seiner Position abzurücken.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 11. Dezember 2010, 12:14:55
Plötzlich blitzt wieder Talonarios Arroganz durch, er taxiert Melville und seine entschlossene Haltung, dann lächelt er etwas von oben herab. "Gut, dann werde ich diesen Punkt unserer Vereinbarung zunächst offen lassen und kein Datum einfügen, werde mir im Gegenzug jedoch den Luxus erlauben, deine Dienste als Kämpfer in Anspruch zu nehmen, sollte ich deine Axt einmal benötigen. Bezieht sich dieses Angebot auch auf die Dienste, die deine Freunde möglicherweise leisten könnten?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 11. Dezember 2010, 15:57:02
"Ich habe nicht das Recht, über meine Freunde zu verfügen, also kann ich dir nichts versprechen. Falls du ihre Fähigkeiten benötigen solltest, kann ich sie zwar darum bitten, dir zu helfen. Die Entscheidung liegt aber bei ihnen."
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 13. Dezember 2010, 19:41:53
Talonario nickt, die Zusage scheint ihm nicht sehr wichtig zu sein. "Gut, ich werde sie gegebenenfalls fragen. Nun zu uns." Er sieht Melville abschätzend an. "Wann genau soll ich dich informieren und wie soll ich dich kontaktieren?"
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 14. Dezember 2010, 16:27:53
„Wann? Ich verstehe nicht ganz…“, antwortet Melville, und legt die Stirn in Falten. „Ich hatte mir vorgestellt, dass du einen Boten schickst, sobald du eine nützliche Information entdeckt hast, meinetwegen mit einem unauffällig klingenden Text, den wir vorher abgesprochen haben. Wenn wir uns dann an einem ruhigen Ort treffen, kannst du sagen, welche Gegenleistung du von mir erwartest, und wenn wir uns einig sind, verrätst du mir, was du herausgefunden hast.“

Er legt den Kopf ein wenig schief, und Talonario hat Schwierigkeiten zu erkennen, ob der junge Mann es ernst meint oder spöttisch, als er fragt: „Oder ist das sehr naiv von mir?“
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 15. Dezember 2010, 17:49:47
Durchaus ernsthaft erwidert der Dieb: "Warum soll es nicht mal einfach gehen? Ich werde dir eine Nachricht zukommen lassen, was du mir bieten kannst weiss ich ja und werde dann bei passender Gelegenheit deine Dienste erbitten. Ich werde schon darauf achten, dass nur die richtigen Augen die Nachricht lesen werden."
Er streckt seine Hand Melville entgegen.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 16. Dezember 2010, 17:08:28
Es dauert eine Sekunde, bevor Melville reagiert. Es macht aber nicht den Eindruck, als sei er unwillig, dem Dieb die Hand zu schütteln, sondern eher, dass ihn die Geste überrascht hat. Dann schlägt er ein und besiegelt das Geschäft mit einem kräftigen Händedruck.

In gespieltem Erstaunen zieht er die Augenbrauen hoch „Wer hätte das gedacht?“ meint er, und wieder ist schwer herauszuhören, was für einen Unterton er wohl dieser Bemerkung beimischen wollte.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 17. Dezember 2010, 10:56:11
Talonario lacht. "Ich hätte es auch nicht für möglich gehalten. Aber nun bin ich hoch erfreut über unseren Handel." Und auch bei ihm läßt sich schwer heraushören, was er mit seinen Worten andeuten will.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Makkharezz am 17. Dezember 2010, 18:31:54
Was auch immer er von seinem Geschäftspartner halten mag, für den Augenblick ist Melville mit dem Handel zufrieden. „Ich wünsche dir viel Erfolg, und dass die Götter dir beistehen.“ Er nickt Talonario noch einmal zu und schlägt dann den Weg nach Hause ein.
Titel: Re:Die Suche nach Martelo
Beitrag von: Chacota am 18. Dezember 2010, 11:17:06
"Bis jetzt hat Falimnir mir beigestanden - was an meinen großzügigen Spenden liegen mag." Er lacht. "Möge Natamas dich warnen, wenn die Dunkelheit zu dicht wird." Auch er nickt zur Verabschiedung und schlendert langsam die Gasse hinauf, Melville meint noch, ein leises Pfeifen von ihm zu hören.