Skeyfare

Orfinlir => Law => Thema gestartet von: Chacota am 11. Januar 2014, 11:16:47

Titel: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 11. Januar 2014, 11:16:47
Es ist Januar in Euth, 1530 und der Schnee hat sich bis unter die Dachkante geschoben. Melville hat beim Pregudado* verloren und muss heute die Seitengasse vom Schnee befreien, damit die zwei Pferde, die im Stall stehen, ein Mindestmaß an Bewegung bekommen.
Mit einem Augenzwinkern hat ihm Huiero die Schaufel in die Hand gedrückt, etwas von Armtraining gemurmelt und sich aufgemacht, Feuerholz beim Händler Rachar unten an der Pimruhr zu ordern.

Melville hat die Seitegasse gerade betreten als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung auf dem Breiten Weg wahrnimmt, doch als er hochblickt ist niemand zu sehen. Kaum hat er die Schaufel in den Schnee gerammt hört er ein leises Räuspern und am Eingang zur Gasse steht ein hochgewachsener Mann mittleren Alters.
"Ritter de Bonacieux?" Die Stimme kommt Melville bekannt vor, er kann sie jedoch nicht dem vor ihm stehenden Mann zuordnen.

 * ein beliebtes und sehr einfaches Würfelspiel
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 11. Januar 2014, 15:17:02
Melville steckt die Schaufel in einen Schneehaufen, nicht unglücklich über die Gelegenheit, die eintönige Arbeit für wichtigere Dinge zurückzustellen.

Neugierig sieht er den Fremden einen kurzen Augenblick an, bevor er zur Begrüßung den Kopf neigt. „Zu Euren Diensten“

Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 11. Januar 2014, 17:36:05
Die Augen, die Augen des Mannes erinnern Melville an . . . und dann weiss er es: die Geschehnisse beim Neuen Schwertorden - die Vengan! Einer der Vengan hatte solche Augen, ein irritierendes Violett mit etwas zu kleinen Pupillen.
"Kann ich Euch in einer persönlichen Angelegenheit unter vier Augen sprechen?" Ja, eindeutig, jetzt passt auch die Stimme, wenn auch das restliche Äußere nicht dem des Racheengels gleicht.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 11. Januar 2014, 21:19:36
Sobald er der Natur des Fremden gewahr wird, verengen sich seine Augen, und sein Tonfall wird kühler. „Bitte“, erwidert er lakonisch und macht eine einladende Handbewegung in Richtung der Haustür.

Er führt den Gast in das Arbeitszimmer seines Vaters, der sich an diesem Tag bereits auf den Weg zum Orden gemacht hat, bietet ihm einen Platz an und entschuldigt sich für einen Moment. Kurz darauf kommt er mit einem Tablett zurück, dass er auf einem kleinen Tisch zwischen zwei Polsterstühlen absetzt. Er schenkt aus einem Krug heißen Grao aus, schiebt dem Syrthidigim einen der beiden dampfenden Becher hinüber und setzt sich ihm gegenüber.

Obwohl er den Drang verspürt, dem Blick aus diesen fremdartigen Augen auszuweichen, zwingt er sich, sein Gegenüber direkt anzuschauen.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 13. Januar 2014, 09:05:31
Sein Gegenüber nickt ihm zu, rührt den Becher jedoch nicht an und als er jetzt spricht schwingt die Arroganz, die den Vengan beim letzten Treffen auszeichnete, wieder mit. "Amabea nannte mir Euren Namen. Und dass Ihr Hervian de Tosca kanntet."

Er wartet, zieht die Augenbrauen hoch und fügt hinzu: "Ihr habt ja bereits gezeigt, dass Ihr hilfreich sein könnt, um Amabeas Wünsche auszuführen. Ihr müsst mir helfen ihn zu finden."
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 13. Januar 2014, 12:58:13
Melville hat nicht erwartet, diesen Namen zu hören, und er macht sich auch nicht die Mühe, seine Überraschung zu verbergen.

„Das wird kaum möglich sein“, entgegnet er schließlich. „Es stimmt, ich kannte Hervian de Tosca, er war mein Ordensbruder. Aber er ist nicht mehr am Leben.“ Melville runzelt die Stirn und ruft sich die Geschehnisse des letzten Sommers noch einmal in Erinnerung. „Zumindest wurde mir das berichtet.“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 14. Januar 2014, 13:32:04
Melvilles Gast geht nicht auf Hervians Tod ein, vielmehr lehnt er sich nach vorne und entgegnet: "Amabea will, dass ich heraufinde, welchen Weg Hervians Seele einschlug und ich denke, Ihr könnt mir helfen, sonst hätte Amabea mir nicht Euren Namen genannt. Habt Ihr etwas von ihm, an dem er sehr hing und was ihn anlocken könnte?"
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 14. Januar 2014, 17:14:09
Melville pustet sanft in seinen Grao und nimmt einen Schluck. „Möglicherweise“, sagt er vorsichtig.

Dann lehnt er sich in seinem Stuhl zurück und schaut den Engel über den Rand seines Bechers an, abschätzend, die Stirn in Falten gelegt. „Aber vorher wüsste ich gern ein wenig mehr über den Grund dieses Auftrags. Und mit wem ich es zu tun habe. Verzeiht meine Unaufmerksamkeit, aber ich muss überhört haben, als Ihr Euch vorgestellt habt.“

[Ist Mel denn im Besitz von Hervians Schwert? Ich habe im Protokoll gelesen, dass wir es mitgenommen haben, auf Mels Charakterbogen steht es aber nicht.]
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 15. Januar 2014, 12:59:03
[Ich gehe davon aus, dass Mel weiss, wo das Schwert sich befindet. Ihr habt es nicht dem Orden gegeben, also hat es entweder Mel, Peregil oder Tevik. Kannst du dir aussuchen.]

Der Syrthiedigim hebt erneut die Augenbrauen und einen Moment erscheint es so, als wolle er die Aufforderung Melvilles ignorieren, doch dann holt er Luft, lehnt sich zurück und antwortet: "Man nennt mich Farlas und ich vollstrecke Amabeas Willen. Ich soll Hervian finden und ihn vor Abhayel zu schützen."
Er bemerkt, dass Melville der Name nichts sagt, seufzt und fügt hinzu: "Er ist ein sehr alter Engel des Todes und wir müssen ihn aufhalten."

Und nach einer winzigen Pause, als ob nun genügend Informationen ausgetauscht worden seien fragt er auffordend: "Nun, habt Ihr etwas, was uns zu Hervian führen könnte?"

Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 15. Januar 2014, 16:51:29
Melville tut so, als hätte er das ungeduldige Nachhaken des Vengan nicht bemerkt und fragt interessiert: „Wie kommt es denn, dass Hervians Seele nach all dieser Zeit noch nicht zu Amabea gelangt ist?“ Er macht mit der Hand eine unbestimmte Geste „Oder nach Seytora… oder in die Hölle?“

Nachdenklich schaut er Ferlas an. „Und dieser Abhayel, handelt er denn nicht in Amabeas Namen? Ist er nicht ein Syrthidigim, ebenso wie Ihr? Was will er überhaupt von Hervian? Und wie kommt es dass die Seele eines einzigen Mannes so wichtig ist, dass Amabea einen Engel schickt, um ihn zu beschützen?“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 16. Januar 2014, 13:52:29
Ein erneuter Seufzer, dann fixiert Farlas Melville ob dessen Frage ernst gemeint sei. Als dieser nicht antwortet schüttelt er den Kopf und beantwortet tatsächlich Melvilles Frage.
"Nur weil ich Amabea diene heisst das nicht, dass ich keinen eigenen Willen besitze; genauso wie Abhayel seinen hat. Er ist ein sehr alter Todesengel und die können gelegentlich . . etwas starrsinnig werden. Er scheint der Meinung zu sein, Hervian verdiene den Tod. Nun, Amabea scheint da anderer Ansicht zu sein, wenn ich auch nicht weiss warum. Deshalb hat sie mich geschickt, denn ich diene Amabea. Und wenn sie sagt, Hervian verdiene eine Anhörung, so stelle ich keine weiteren Fragen."

Die letzten Worten spricht er mit großem Nachdruck und sieht Melville dabei strafend an.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 16. Januar 2014, 18:35:47
Da ist es wieder, das trotzige Aufblitzen in Melvilles Augen, das auch sein Campeon nur zu gut kennt. „Ich bin kein Engel, auch kein Priester, sondern nur ein bescheidener Gefolgsmann Amabeas, deshalb spricht er nicht zu mir und verkündet nicht, welche Aufgaben er mir zugedacht hat. Aber eins weiß ich sicher: Ich muss Amabea so dienen, wie ich es vor meinem Gewissen verantworten kann, aus freiem Willen, nicht aus blindem Gehorsam. Wenn Ihr meine Hilfe braucht, werde ich sie Euch gewähren. Doch nur wenn ich davon überzeugt bin, das Richtige zu tun.“

Seine nächsten Worte wählt er mit Bedacht, trägt sie aber mit großer Entschlossenheit vor. „Ich kann einen Gegenstand besorgen, der für Hervian wichtig war: sein Schwert. Wenn Ihr über die Hintergründe Eures Auftrags nicht weiter informiert seid, überlasse ich Euch die Waffe, aber nur unter der Bedingung, dass ich dabei sein darf, wenn Ihr Hervians Seele ruft.“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 18. Januar 2014, 10:50:18
Farlas wirkt nicht überrascht über Melvilles Forderung; die Information, dass Melville im Besitz von Hervians Schwert ist scheint ihn hingegen eher zu beunruhigen als zu erfreuen. Seine Haltung wird steifer und er fragt hastig: "Wo befindet sich das Schwert momentan?"
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 18. Januar 2014, 15:16:57
Sofort wird auch Melville nervös. Er knallt den Becher so heftig auf die Tischplatte, dass der Grao überschwappt. „Wieso, was ist damit? Ist es gefährlich?“

Er springt auf und winkt Ferlas, ihm zu folgen. „Das Schwert ist hier im Haus.“ Ohne sich noch einmal umzudrehen, geht er mit großen Schritten in sein Zimmer und kramt in einer massigen Holztruhe, in der er schnell fündig wird. Das Schwert ist mitsamt Scheide in ein großes Tuch eingeschlagen. Melville nimmt es vorsichtig heraus und legt es auf das Bett.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 19. Januar 2014, 12:24:17
Farlas ist Melville schnell und lautlos gefolgt, auf der Treppe komme sie an Ophelia vorbei, die prompt stehenbleibt und ihren Bruder und dessen Gast nachstarrt.
Der Engel wirft einen kurzen, aber intensiven Blick auf das Schwert, dann blickt er sich im Raum um und murmelt etwas, dann wendet er sich Melville zu und fragt eindringlich: "Welcher magischer Schutz besteht für dieses Haus?"

Inzwischen geht die Tür langsam auf und Ophelia lugt herein; mit einem einzigen großen Schritt übrwindet Farlas den Abstand zu ihr, zieht sie in den Raum und knallt die Tür zu. "Schnell! Habt Ihr irgendeinen Schutz?"
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 19. Januar 2014, 15:58:42
Melville funkelt den Engel wütend an und tritt sofort zwischen seine Schwester und das Schwert. Ohne dass er sich erinnern kann, nach seiner Axt gegriffen zu haben, spürt er plötzlich den vertrauten Griff in seiner Hand. Nur mit Mühe widersteht er dem Impuls, in blinder Panik irgendetwas zu tun.

Statt dessen fixiert er Ferlas und schüttelt den Kopf. „Es gibt keine magische Sicherung für das Haus“, antwortet er atemlos.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 21. Januar 2014, 12:00:28
Farlas zeigt keine Reaktion auf Melvilles wütende Aktion, er tritt an das Bett heran, auf dem das Schwert Hervians liegt und beginnt einen Zauberspruch zu wirken.

Er wartet noch einen Augenblick und obwohl in Melvilles Augen nichts zu erkennen ist scheint Farlas zufrieden zu sein. Er wirft einen Blick auf Melvilles Hand auf dem Griff seiner Axt und tritt langsam wieder vom Bett zurück. Etwas scheint sich an einem Verhalten verändert zu haben, er wirkt aufmerksamer, misstrauischer und es ist nicht klar, ob es an Melville oder an der potenziellen Bedrohung liegt, die er offensichtlich befürchtet.
"Das Schwert ist für die nächste Stunde unsichtbar, trotzdem war es lange genug für alle möglichen Wesen sichtbar, sodass wir in allernächster Zeit mit Besuch rechnen müssen. Gerade jetzt, wo das Schwert aus ihrem Sichtfeld verschwunden ist."
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 21. Januar 2014, 16:16:50
Alle Farbe weicht aus Melvilles Gesicht. Er dreht sich zu Ophelia um, fasst sie sanft am Arm und spricht leise aber eindringlich zu ihr, „Ich brauche jetzt deine Hilfe: Sag allen, die sich im Haus befinden, dass sie sich im Esszimmer zusammenfinden sollen, und zwar sofort. Kannst du das für mich tun?“ Er wartet nicht auf ihre Antwort, sondern schiebt sie zur Tür. „Dann los!“

Kaum dass seine Schwester den Raum verlassen hat, packt Melville Ferlas am Kragen seines Mantels und zieht ihn zu sich heran. „Seid Ihr völlig von Sinnen?“ zischt er bissig. „Damit habt ihr alle in Gefahr gebracht, und nun hat es auch keinen Zweck mehr, das Schwert von hier wegzubringen, denn sie werden hier danach suchen.“

Er läst den Vengan los, fährt sich nervös durch das Haar und packt mit der anderen seine Axt noch fester. „Was tun wir denn jetzt?“ fragt er eher sich selbst als Farlas. Doch dann schaut er ihn wieder scharf an. „Wer oder was ist es überhaupt, der auf der Jagd nach dem Schwert ist? Meintet Ihr damit Abhayel? Oder noch andere? Was bedeutet das: alle möglichen Wesen konnten das Schwert sehen?“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 22. Januar 2014, 13:23:09
Farlas wirkt nach wie vor ungerührt, doch als Melville ihm direkt in die Augen sieht meint er dort eine gewisse Unsicherheit wohnen zu sehen. Seine Stimme jedoch nach wie vor ruhig, wenn nicht kalt.
"Es war wichtiger, das Schwert in Sicherheit zu bringen."

Einen Moment steht er reglos in Melvilles Zimmer, dann begibt er sich zur Tür. "Ich weiss nicht, auf wen wir uns einstellen müssen, aber eine Gestalt wie Hervian kann das Interesse von sehr vielen Kreaturen wecken."

Unten angekommen bittet er Melville, noch einmal zu prüfen, ob alle Hausbewohner sich im Esszimmer versammelt haben, er wartet auf Melvilles Bestätigung ehe er wieder beginnt, einen Zauberspruch zu wirken.

Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 22. Januar 2014, 20:28:33
Einen Moment lang zögert Melville, die Hand auf der Türklinke und versucht die Gedanken zu ordnen, die ihm durch den Kopf schießen. Schließlich nimmt er die Schultern zurück, betritt das Esszimmer und lässt kurz den Blick über die Anwesenden schweifen, um sicherzugehen, dass sie vollzählig sind.
 
Er gibt sich große Mühe, nach außen ruhig und bestimmt zu wirken und sich seine Befürchtungen nicht anmerken zu lassen. „Es tut mir leid, dass ich alle aufscheuchen musste, aber es besteht die Gefahr eines Überfalls auf unser Zuhause. Wir müssen besprechen, wie wir uns am besten schützen können. Gebt mir eine Minute, dann bin ich bei euch.“

Eilig verlässt er den Raum wieder und nickt dem Engel zu. Er wartet ab, bis Ferlas seinen Zauber beendet hat, dann fragt er scharf. „Also? Helft Ihr mir, meine Familie gegen Eindringlinge zu beschützen, oder sind wir auf uns allein gestellt?“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 24. Januar 2014, 13:52:50
Zum ersten Mal wirkt der Engel ernsthaft überrascht. "Warum sollte ich dich jetzt allein lassen? Dies ist der Ort, an dem sowohl Hervian als auch Abhayel aller Voraussicht nach auftauchen werden, es wäre völlig widersinnig jetzt irgendwo auf die Suche zu gehen."
Und er zieht sich einen Stuhl heran und macht es sich auf dem Flur vor dem Esszimmertür bequem, doch seine angespannte Körperhaltung zeigt, wie wachsam er ist.

Dann fällt ihm ein, dass er nicht alleine ist, er mustert Melville mit seinen violetten Augen an und fragt unvermittelt: "Deine Achtung vor mir und meiner Mission hält sich in Grenzen. Solche Menschen treffe ich nicht allzu häufig. Ich bin erstaunt."
Farlas schließt tatsächlich kurz die Augen als ob er seine Feststellung so im Raume stehen lassen will, doch dann öffnet er sie wieder und meint: "Ihr lebt gefährlich."
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 26. Januar 2014, 18:18:36
Kalt erwidert Melville „Ich lasse mich nicht gern bedrohen.“ Abrupt wendet er sich ab und geht zur Esszimmertür. Einen Moment lang zögert der Ritter, die Hand auf der Türklinke und versucht die Gedanken zu ordnen, die ihm durch den Kopf schießen. Schließlich nimmt er die Schultern zurück, betritt den Raum und lässt kurz den Blick über die Anwesenden schweifen.
 
Er gibt sich große Mühe, nach außen ruhig und bestimmt zu wirken und sich seine Befürchtungen nicht anmerken zu lassen. „Es tut mir leid, dass ich alle aufscheuchen musste, aber es besteht die Gefahr eines Überfalls auf unser Zuhause.“
 
Er gibt der Familie und den Bediensteten einen Augenblick Zeit, diese Information aufzunehmen, bevor er in knappen Worten seine Anweisungen gibt. Er schickt einen Diener mit einer kurzen Notiz zu Eliziere. In der Nachricht schreibt er von einem möglichen Angriff durch übernatürliche Kreaturen auf das Anwesen der Bonaxieus. Er setzt hinzu: Wenn möglich, schick bitte Verstärkung, um alle in Sicherheit zu bringen.
 
Für alle anderen Personen ordnet er an, zunächst einmal gemeinsam im Esszimmer zu bleiben. „Ich erwarte Hilfe vom Orden. Sobald sie eintrifft, werdet ihr unter dem Schutz der Ritter zu Nachbarn gebracht, bis das Haus wieder sicher ist. Sollte es vorher schon zu einem Angriff kommen werde ich den Eindringling abwehren, gemeinsam mit einem Verbündeten der Amabea-Kirche. Morcego wird mit euch hier im Zimmer bleiben, um euch im Fall der Fälle zu beschützen.“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 27. Januar 2014, 16:46:21
Farlas bleibt auf dem Flur stehen und beobachtet Melvilles Aktionen ohne sich einzumischen.

Kaum hat Melville die Tür zum Esszimmer geschlossen merkt er, dass Farlas auf das Ende des Flurs starrt, Melville sieht wie die Luft dort zu flirren beginnt.

Gleichzeitig hört er wie die Tür des Esszimmers sich leise öffnet während Farlas mit einem Schritt in die Mitte des Flurs tritt und sein Schwert zieht.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 27. Januar 2014, 17:21:19
Melville zieht Luztrazero, folgt aber noch nicht Farlas, sondern wirft einen schnellen Blick zur Esszimmertür.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 29. Januar 2014, 18:39:07
Melville sieht den blonden Schopf von Fabius durch den Türspalt luken, während er hinter sich Farlas' Stimme hört: "Bei Amabea, du bist hier nicht willkommen!" Melville hört die Anspannung in der Stimme des Engels und fast zeitgleich eine so trockene, knarrende Stimme, dass er an brechendes Holz denken muss: "Geh mir aus dem Weg, Frischling, sonst schicke ich dich umgehend zu ihr."

Melville kann die Gestalt nur sehr wage erkennen, so schnell bewegt sie sich auf Farlas zu, aber sie scheint so hochgewachsen zu sein wie er und in Schwarz gekleidet.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 30. Januar 2014, 10:13:07
Melville reißt die Tür auf, greift Fabius grob am Kragen und zieht ihn mit sich ins Zimmer. „Verdammt, Morego“, herrscht er den Bodyguard an, „kümmer dich gefälligst darum, dass alle hier drinnen bleiben! Du bist für die Sicherheit meiner Familie verantwortlich.“ Er lässt Fabius los, rauscht wieder aus der Tür und knallt sie hinter sich zu.
 
Dann hetzt er den Flur entlang, bleibt aber zwei Schritte hinter Ferlas stehen, um nicht zwischen die beiden Engel zu geraten. Er legt seine Axt vor sich auf den Boden hebt die Arme, um zu zeigen, dass er unbewaffnet ist und ruft: „Lasst uns in Ruhe über alles reden, ich bitte euch!“
 
[Wo ist eigentlich das Schwert abgeblieben? Liegt das immer noch in Mels Zimmer oder hat Ferlas es bei sich?]
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 31. Januar 2014, 11:21:30
[Hervians Axt ist noch oben auf Melvilles Bett.]

Etwas blitzt im Halbdunkel des Flures und Melville sieht wie Farlas' Blut auf die Steinfliesen tropft und der Vengan zurücktaumelt, dann steht Melville der dunklen Gestalt gegenüber.
Diese rührt sich nicht, sondern fordert ihn mit ihrer seltsamen Stimme auf: "Sag mir, wo Hervian ist, ich bin nicht gekommen um dich zu begleiten."
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 31. Januar 2014, 15:57:58
Melville zwingt sich, seinen Blick von der Blutlache abzuwenden und sich auf den Eindringling zu konzentrieren. Er richtet sich auf, nimmt die Schultern zurück und „Ich weiß nicht, wo Hervian ist“, antwortet er, mit all der Überzeugungskraft, die er aufbringen kann. „Meines Wissens ist er im letzten Sommer verstorben, und ich dachte, er wäre längst vor Amabea getreten, aber Ferlas berichtete mir, seine Seele sei noch... irgendwo dort draußen.“
 
Er macht zwei Schritte auf Abhayel zu, langsam und vorsichtig. „Ich werde mich Euch nicht in den Weg stellen, denn ich habe Eurer Macht nichts entgegenzusetzen. Ich will auch nicht, dass meiner Familie etwas passiert.“
 
Dann blickt er den Engel direkt an – oder schaut zumindest in die Richtung, in der er im Halbdunkel die Augen seines Gegenübers vermutet, und er versucht, sich seine Furcht nicht anmerken zu lassen. „Als Diener Amabeas wäre es mir eine große Ehre, euch zu helfen – Euch und auch Ferlas. Wenn Ihr meine Gastfreundschaft annehmen wollt, könnten wir an diesem neutralen Ort darüber sprechen, wie Amabeas Wille am besten zu erfüllen ist.“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 04. Februar 2014, 10:09:11
Die Stimme von Farlas erklingt, geschwächt, aber die Warnung ist eindeutig herauszuhören: "Er ist verückt, lass dich nicht auf ihn ein!"

Abhayel antwortet mit einem Knurren in Farlas' Richtung, ignoriert den Vengan aber ansonsten, sondern richtet seine Augen ohne Farbe auf Melville. "Sorge dafür, dass morgen Hervian hier ist, dann geschieht niemanden etwas ausser ihm."

Dann dreht er sich um, geht den dunklen Flur entlang  . . und ist nicht mehr zu sehen.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 05. Februar 2014, 06:42:16
"Na großartig", bemerkt Melville, während er noch einen Moment auf die Stelle starrt, an der gerade noch Abayel gestanden hat. Dann geht er zu Ferlas hinüber, berührt ihn leicht am Arm und murmelt ein kurzes Gebet. Mit seiner Heilkraft kann er nicht viel bewirken, es ist nicht mehr als eine Geste.

Er verschränkt seine Arme vor der Brust und fragt: "Und nun? Was ist dein Plan?"


Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 05. Februar 2014, 11:27:51
Farlas sieht Melville verblüfft an, dann deutet er tatsächlich ein Nicken der Anerkennung an. "Es gibt Waffen, die sind für unsereins gefährlicher als jedes Schwert, das eine blutende Wunde schlägt." Sein Ton fast abfällig, kann aber den Schmerz, der dahinter liegt nicht ganz überdecken.
Er steht auf, streckt sich langsam, murmelt etwas und die Blutung hört auf, trotzdem bewegt er sich sehr vorsichtig als er auf die Treppe deutet. "Ich werde oben in deinem Zimmer warten, du wirst sicher gleich Besuch bekommen."

Und tatsächlich klopft es nur eine Minute spät er an der Tür und sechs Ritter stehen vor der Tür, Melville erkennt Alazo Kilian, der den Trupp anführt und Melville beunruhigt fragt: "Wie schlimm ist es?"
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 05. Februar 2014, 21:14:20
Fahrig zupft Melville seinen Ärmel zurecht und beißt sich auf die Lippe. Er weiß offensichtlich nicht recht, wie er die Situation beschreiben soll. Schließlich beginnt er stockend zu antworten: „Wir haben einen übernatürlichen Eindringling, der uns bedroht. Für den Moment ist er abgezogen, aber er wird wiederkommen, wahrscheinlich morgen. Wir müssen alle aus dem Haus schaffen. Meine Familie wird ein paar Sachen zusammenpacken. Bitte bewacht sie währenddessen, und dann begleitet sie... zu irgendwelchen Freunden, am besten in einem anderen Teil der Stadt, denke ich. Ich werde mit meiner Mutter besprechen, wo sie unterkommen können.“ Er streicht sich eine Haarsträhne aus der Stirn und erklärt: „Ich werde mich um den Angreifer kümmern. Sobald es wieder sicher ist, lasse ich Euch eine Nachricht zukommen.“

Melville wendet sich ab, um wieder ins Eßzimmer zu gehen, dreht sich aber noch einmal um. „Vielen Dank für die Unterstützung, ich weiß es zu schätzen, dass Ihr uns beisteht.“

Er nimmt seine Mutter beiseite und klärt sie mir ähnlichen Worten über die Lage auf. „Du musst dir keine Sorgen machen“, schließt er, obwohl er genau weiß, dass er seine Mutter mit solchen Floskeln nicht täuschen kann. „Die Ritter werden euch beschützen, bis die Gefahr vorüber ist.“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 07. Februar 2014, 20:07:26
Alazo nickt, dann organisiert er zügig die Evakuierung des Hauses.

"Ich weiss, dass der Orden uns so gut schützen wird wie irgend möglich." Melville sieht ihr an, dass sie etwas hinzufügen möchte, doch dann drückt sie nur kurz seinen Arm und sagt leise zu ihrem Sohn: "Mein Sincerid*, mögen die Götter dich beschützen."
Dann ist sie fort.

*damit beschreiben Euther die Seele eines aufrechten Menschen und seine Überzeugung, die Welt als einen guten Ort verteidigen zu wollen
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 08. Februar 2014, 17:16:41
Als Melville wieder zu Ferlas kommt, bleibt er zwei Armlängen entfernt stehen und verlagert sein Gewicht gleichmäßig auf beide Beine, als wollte er gegen alles gewappnet sein, was passieren könnte. „Ich war bereit, einem Engel bei seiner heiligen Mission zu helfen. Aber einen Glaubenskrieg, bei dem Unschuldige zwischen die Fronten geraten, werde ich nicht unterstützen. Nehmt Hervians Schwert und geht.“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 11. Februar 2014, 11:53:46
Farlas zuckt ungerührt mit den Schultern. "Es gibt Verantwortungen, denen kann man sich nicht entziehen. Die Ereignisse haben begonnen als ihr Hervian begegnet seid. Daran kannst du nichts mehr ändern."

Dann verstummt er, überlegt und setzt dann hinzu: "Ich gehorche Amabea, Abhayel nicht. Falls das deiner Wut in irgendeiner Form hilft. Abhayel wird morgen hier erscheinen, egal wo das Schwert sich dann befindet."
Er wirkt nicht so als ob ihn die Gefahr die damit für Meville verbunden ist interessieren würde.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 11. Februar 2014, 18:07:22
Irritiert schüttelt Melville den Kopf. „Das verstehe ich nicht. Ihr beide wollt Hervians Seele herbeirufen und brauchst dazu sein Schwert, aber was hat das mit mir zu tun? Ich habe Hervian nicht nahegestanden und habe keine besondere Verbindung zu ihm. Was will Abhayel also von mir?“

Scharf sieht er Ferlas an. „Und was wollt Ihr von mir? Ihr selbst habt vielleicht die Macht, im Kampf gegen Abhayel zu bestehen, aber ich werde Euch dabei wohl kaum von Nutzen sein.“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 19. Februar 2014, 08:24:51
Jetzt wirkt Farlas als ob er Melvilles Verwirrung nicht verstünde, er zögert ehe er antwortet: "Ihr wart mitverantwortlich für seinen Tod und so etwas knüpft eine Bande, die durch fast nichts übertroffen werden kann."
Jetzt bewegt er sich wieder auf sicherem Terrain.
"Ausserdem ist jede Hilfe nützlich, egal wie klein sie ist, das gilt für uns Celestial wie für euch Sterbliche."

Ohne Melvilles Reaktion auf seine Worte zu beachten fügt er noch hinzu: "Zudem kämpft Abhayel mit Waffen, die euch wesentlich weniger Schmerz zufügen können als mir."
Melville meint ein gewisses Bedauern herauszuhören.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 19. Februar 2014, 21:46:52
„Ich war vielleicht in die Ermittlungen gegen Hervian involviert, aber ich bin nicht verantwortlich für das, was mit ihm geschehen ist. Es war seine Entscheidung, einen Mord zu begehen, und es waren die Schnee-Elfen, die ihn nach ihren Gesetzen gerichtet haben.“

Einen Moment wägt Melville ab, was er tun soll, das ist ihm deutlich anzusehen. Schließlich hebt er Luztrazero auf und verstaut die Waffe in ihrer Scheide. „Ich werde nichts tun, um Abayel zu hindern, noch ihm zu helfen. Ebenso wenig werde ich Euch zur Seite stehen. Es ist euer Streit, ich will damit nichts zu schaffen haben. Wenn Abayel meine Familie bedroht, werde ich sie verteidigen, und ebenso mein eigenes Leben, aber glaubt nicht, dass ich mich für Eure Sache in die Bresche werfe.“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 22. Februar 2014, 13:23:52
Farlas wartet ehe er unvermittelt die Stimme erhebt. "Ich bitte Euch."

Mehr nicht.
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Makkharezz am 22. Februar 2014, 20:15:26
Verbitterung klingt aus Melvilles Antwort. „Ihr bittet mich, was zu tun? Mein Leben wegzuwerfen in einem Kampf gegen einen Engel, in dem ich keine fünf Sekunden bestehen kann? Und warum sollte ich das tun? Ihr sagt mir, dass Ihr Amabeas Wille ausführt. Doch Abayel ist ebenfalls der Meinung, er würde das tun. Ich kann nicht beurteilen, wer von euch beiden im Recht ist.“

Noch ringt der Ritter mit sich, weniger was seine Entscheidung angeht als ob er seine Motive dafür offenlegen will. Schließlich räumt er ein: „Und um der Wahrheit die Ehre zu geben: Selbst wenn ich wüsste, dass Eure Auslegung die richtige ist: Hervian hat die Ideale des Ordens zurückgewiesen, und er hat einen Mord begangen. Ich bin ihm nichts schuldig. Wenn Ihr seiner Seele eine Chance auf Läuterung geben wollt, dann bitte sehr. Aber ich werde dafür nicht meine Familie gefährden, und ich werde auch mein eigenes Leben nicht aufs Spiel setzen.“
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 24. Februar 2014, 13:18:56
"Es geht Amabea nicht um Läuterung."
Wieder zögert der Engel ehe er zu einer Erklärung ansetzt, die ihm offensichtlich schwer fällt. "Es gibt nicht viele Seelen, die - aus welchem Grund auch immer - so sehr an ihrer weltlichen Existenz hängen, dass sie nicht ins Jenseits übertreten können. Solche Seelen sind mächtig und können viel bewirken - in dieser Welt. Eine solche Seele ist Hervian und Amabea wünscht, dass er weiterhin für sie auf Mission geht. Abhayel ist anderer Meinung, er vertritt die Meinung, dass wir nur ein Leben haben und nach unseren Vergehen in diesem Leben beurteilt werden müssen."
Jetzt zuckt er tatsächlich etwas ratlos mit den Schultern. "Eine Einstellung, die ich verstehen, aber nicht gutheissen kann."

Dann sieht er Melville an und zum ersten Mal hat er wirklich das Gefühl, dass Farlas ihn als eigenständige Person wahrnimmt. "Hat nicht jeder ein Recht auf eine zweite Chance? Wenn im anderen Fall die ewige Verdammnis wartet?"
Titel: Re: Melville - Amabeas Wünsche
Beitrag von: Chacota am 26. Juni 2014, 13:41:48
Amabeas Engel wartet einen Augenblick auf die Antwort des Ritters, doch scheint er in dessen verschlossener Miene die Antwort lesen zu können, denn er richtet sich auf und sein Tonfall neutral als er schließlich sagt: "Ich sehe, dass ich auf Eure Hilfe nicht setzen kann." Er neigt den Kopf, doch es ist nicht zu erkennen, ob er Melvilles Entscheidung gutheisst oder sich lediglich verabschiedet, denn kurz darauf ist er verschwunden."