Es ist spät, als Aimee nach Hause kommt, und als sie die vertraute Straße entlanggeht, fühlt sie sich fast wie früher und kann sich für einen Moment vorgaukeln, ein richtiger Mensch zu sein, mit einem normalen Leben. Sie schließt ihre Wohnungstür auf, leert im Treppenhaus noch den Briefkasten und steigt die zwei Stockerke zu ihrer Wohnung hinauf. Dort wirft die Schlüssel auf die Kommode, lässt sich auf das Sofa fallen und wirft ihre Post achtlos neben sich. Dabei rutscht zwischen den Umschlägen etwas Buntes heraus, dass ihre Neugier weckt.
Es ist eine Postkarte, aber eine von den selbstgemachten mit eigenem Foto. Im Hintergrund sind Bäume zu sehen, und ein imposantes Gebäude aus hellem Stein, das Aimee als eins der Museen im Balboa Park erkennt. Davor steht Felk, der etwas verlegen in die Kamera winkt. Er hat den Arm um eine Frau gelegt, deren Haare ebenso rot sind wie seine. Ihr Gesicht ist sehr schlank, fast ausgezehrt, wie nach einer Krankheit, aber sie zeigt ein breites Lächeln, und ihre Augen funkeln unternehmungslustig.
Der kurze Text, in einer geschwungenen Handschrift, lautet:
Wieder zuhause
Grüße von Familie Embers