[Rangoon]

Eine sehr mürrisch aussehende Schneelfin steht in den fröhlichen Wogen des Festes.

[Trispin]

Der vorbeschriebene junge Mann nähert sich Rangoon von der Seite, sie nimmt sein Nähern aber wohl aus dem Augenwinkel wahr, und spricht sie leicht schüchtern an:
"Entschuldigt bitte, aber ich habe euch beobachtet und dachte, dass ihr vielleicht Gesellschaft gebrauchen könntet, weil ihr so alleine dasteht. Geht es euch besser? Ich könnte euch etwas Wein holen lassen. Oh, verzeiht. Trispin mein Name. Trispin Kapelat."
Danach vollführt er seine Verbeugung mit gezogener Kappe und schaut die Schneeelfe erwartungsvoll mit einem etwas verlegenen Lächeln an.

[Rangoon]

Rangoon lächelt ihn fast erleichtert an. "Oh, Ihr seid der erste Mann auf diesem Feste, der dies bemerkt, der Rest sind 'Ligudren'!" [das Wort hat Trispin noch nie gehört, bei nem knowledge check 'Gossensprache' verrate ich es dir]. Dann errötet die Schneeelfin. "Ja, es geht mir besser, danke der Nachfrage. Seid ihr alleine hier?" Sie guckt nun wieder sehr neugierig.
Ihre schneeelfische schmale, hohe Gestalt, ihr helles Haar und ihre schmalen Augen lassen sie seltsam deplaziert auf diesem Fest wirken, auch wenn sie eines der Kleider nach der neuesten Mode trägt.

[Trispin]

Der junge Mann wirkt im ersten Moment fast überrascht, scheinbar hat er mit einer anderen Reaktion gerechnet. Doch schnell fast er sich wieder, lächelt offensichtlich unkontrolliert und freundlich, und spricht dann fröhlich los:
"Dann bin ich aber erleichtert, dass es euch wieder besser geht. Ich hatte schon befürchtet, ihr müßtet das Fest jetzt verlassen, und das wäre ein wahrer Verlust für diese Gesellschaft. Diese warme Luft hier kann schon mal auf den Kreislauf schlagen.
Jedenfalls, alleine kann man es wahrlich nicht nennen, bei der Unzahl an Gästen hier. Aber das meint ihr wohl nicht. Einige meiner Freunde sind auch hier, naja (leiser, leicht in Richtung von Rangoons Ohr geneigt) nicht wirkliche Freunde, aber viele die ich von hier und da kenne. Dort drüben zum Beispiel steht mein Vetter 2. Grades, Lejwin, mit seiner Gattin, bei diesem dicken Mann mit der Pfeife.
Und sagt, wie steht es mit euch? Ich habe euch nie zuvor gesehen hier in Xpoch auf irgendeinem Ball oder Fest. Mit wem seid ihr hier, schöne Fremde?"
Dabei wirkt er dann doch wieder ziemlich verlegen, nachdem er zwischendrin recht selbstsicher erzählt hatte, und wartet auf Rangoons Reaktion.

[Rangoon]

"Oh, mein Begleiter musste leider das Fest schon wieder verlassen, ich bin alleine hier und das erste Mal auf so einem Ball. Es ist alles sehr aufregend." Ihr gelangweilter Blick in die Runde strafen ihre Worte Lügen, aber dann wirft sie einen mehr als neugierigen Blick auf Trispin, doch wendet sie sich in seltsam unterwürfiger Haltung kurz ab, bevor sie ihn erneut anstarrt. "Ihr gehört also hierher? Ich meine, zur Xpocher Gesellschaft?"

[Trispin]

Das ungewöhnliche Verhalten Rangoons perlt scheinbar vollständig an Trispin ab, bei jedem ihrer Worte lächelt er und nickt eifrig. Als sie ihn jedoch direkt mustert wirkt er etwas verunsichert, ordnet seine Körperhaltung, stellt sich gerade auf und streicht sein langes Haar zurecht.
"Das könnte man so sehen. Zumindest sind die Kapelats eine alte Patrizierfamilie, die seit Generationen beim munteren xpocher Gesellschaftsspiel mitmischt. Wenn ihr euch länger hier aufhalten werdet, werdet ihr mit Gewißheit dem ein oder anderen Mitglied meiner Familie begegnen. Kaum zu vermeiden.
Doch wie steht es mit euch? Ihr habt mir bislang euren Namen verschwiegen, und auch eure Herkunft nicht erwähnt. Oder seid ihr lediglich eine Erfindung meiner Vorstellungskraft, ein schöne Illusion vielleicht?"
Wieder dieser verlegene Blick mit leicht gesenktem Kopf.

[Rangoon]

Rangoon prustet los. "Ich? Eine Illusion? Wie kommst du darauf? Du bist echt lustig!" Sie kratzt sich am Kopf, dann läßt sie plötzlich die Hand fallen. "Mein Name ist D'Elfyn As' Rangoon, ich stamme aus einer Provinz hoch im Norden und bin zu Besuch bei Bekannten meiner Eltern." Sie blickt ihn fragend an, dann bemerkt sie leichthin. "Euch gehört wohl viel hier in der Stadt, was?"

[Trispin]

"Uns vielleicht schon, mir aber nicht wirklich. Ich bin das fünfte Kind meiner Eltern, und alle Ländereien, Immobilien und unser Handelskontor werden wohl an meinen ältesten Bruder gehen. Ich sorge selbst für meinen Lebensunterhalt! Ich bin Kaufmann!" Letzteres mit übertriebenem Stolz gesagt, als ob Trispin auch sich selbst davon überzeugen müßte.
"Doch nun, D`Elfyn As´Rangoon - ein wirklich schöner Name, wenn ich das mal sagen darf - darf ich euch um den nächsten Tanz bitten?"
Damit verbeugt er sich wieder tief, und richtet sich mit hoffnungsvollem Lächeln wieder auf.

[Rangoon]

"Warum nicht?" Burschikos greift sie seine Hand und zieht ihn Richtung Tanzfläche, sie scheint die neuesten Tänze recht gut zu beherrschen. Danach läßt sie sich von Trispin etwas atemlos an die Seite führen. "Kaufmann sagtet ihr? Was verkauft ihr denn?"

[Trispin]

Trispins verklärter Blick hebt sich mit einem Schlag und er wirkt angespannt:
"Ein Kaufmann ist kein Verkäufer, er handelt mit Waren, Diensten und vielem mehr. Zur Zeit versuche ich ein eigenes Geschäft in Gang zu bringen, seit ich aus dem Familienbetrieb ausgestiegen bin. Ich will in Immobilien machen, brauche auch nur noch ein wenig Startkapital, und dann werde ich es ihnen schon zeigen."
Mißmutig starrt er vor sich hin.

[Rangoon]

"Ihr mögt eure Familie wohl nicht besonders, oder? ich meine, sonst könntet ihr doch in Geld schwimmen und Häuser kaufen soviel ihr wollt." Sie blickt ihn unbedarft an, ein wenig Gier in der Stimme.

[Trispin]

"Nein, das ist es nicht unbedingt. Meine Familie beharrt sehr auf ihren althergebrachten patrizischen Traditionen. Dazu gehört einfach, dass die Nachkommen, wenn sie erwachsen sind, für ihren eigenen Unterhalt sorgen sollen. Alles nur aus geiz, sage ich dir."
Er wischt seinen trotzigen Ärger mit einer Handbewegung hinfort.
"Aber lass uns doch über angenehmere Dinge sprechen. Erzähl mir mehr von dir, D`Elfyn As´Rangoon. Und lass uns mal auf der Terrasse etwas Frischluft atmen, und einen Wein trinken. Dass ist ja kaum zum Aushalten, hier."
Und wedelt sich mit seiner Kappe Luft dabei zu, sowie einen Diener mit einem Tablett voll Gläser herbei.

[Rangoon]

Rangoon zögert kurz, dann sagt sie: "Gut, warum nicht?" Sie folgt Trispin nach draussen und nimmt das ihr dargebotene Glas Wein dankend an. "Von mir gibt es nicht soviel zu erzählen, meine Zieheltern sind vor kurzem gestorben, meine wahren Eltern habe ich nie kennengelernt . . . nun bin ich bei Bekannten untergekommen und werde mich wohl an das rege Treiben in dieser Stadt gewöhnen müssen." Sie beobachtet während ihrer Erzählung Trispin aus den Augenwinkeln. "Aber erzählt mir doch wie ihr gedenkt euer Geschäft anzukurbeln!"

[Trispin]

"Ach, mein Geschäft. Um ehrlich zu sein, weiß ich das noch gar nicht so recht. Wie gesagt, ich benötige zunächst einmal ein Startkapital. So vier, fünftausend Silber. Da ist nicht so einfach ranzukommen, wahrscheinlich werde ich die klauen müssen." Er versucht ein Lachen zu erzeugen, es klingt aber irgendwie arg künstlich.
"Nein, natürlich versuche ich, potentielle Geldgeber für meine Geschäftsidee zu begeistern, und hoffe auf günstige Darlehen, die ich dann später, wenn sich der Erfolg eingestellt hat, zurückzahlen werde.
Womit beschäftigen sich deine Bekannten - wie heißen sie überhaupt, bestimmt kenne ich sie ja? Und wie steht es mit dir? Du scheinst dich sehr für die Geschäftswelt zu interessieren, zumindest bringst du das Gespräch immer wieder darauf zurück."

[Rangoon]

Sie lächelt zuckersüß. "Alles, was mit Geld zu tun hat interessiert mich. Davon kann man schließlich nie genug haben." Sie lächelt immer noch. "Nein, meine Bekannten kennt ihr sicher nicht, sie betreiben eine Herberge, den "Edlen Boten" [sehr nobel], aber dort werde ich nicht mehr lange anzutreffen sein." Sie senkt nun den Kopf und blickt Trispin von unten herauf an. "Jaja, da liebe Geld und die Versuchung. Wisst ihr eigentlich, wie reich unsere Gastgeber sind?"