Hi,
seit wir 3E spielen, finde ich die Kämpfe nicht mehr wirklich spannend. Meiner Meinung nach haben sie folgende Schwächen:
- Sie dauern zu lange
- Es gibt ständig Regeldiskussion
- Ideen für kreative Manöver scheitern oft an den Regeln
- Ich bin allergisch gegen Counter-Schieberei
Deshalb möchte ich im Ansur-Abenteuer ein paar Kleinigkeiten ausprobieren, um dem abzuhelfen.
Visualisierung ist eine gute Sache und soll auch erhalten bleiben. Die Szene wird also auf der Magnettafel dargestellt, nur eben nicht mit 5-Fuß-Kästchen und Rechnerei, durch welche Felder man nun läuft oder wieviele Felder man vorrücken darf - ich will D&D spielen, nicht Halma. Wo und wie weit man laufen kann, wird anhand des Maßstabs geschätzt.
Regeldiskussionen während des Kampfes sind tabu. Gern können wir nach dem Kampf nochmal diskutieren, aber nicht während dessen. Da gilt meine Entscheidung - basta. Es soll aber keiner das Gefühl haben, dass Willkür regiert, deshalb werde ich sicherlich öfter zu euren Gunsten entscheiden.
Alle Regeln gelten natürlich weiterhin, aber nur solange sie nicht den Spielfluss behindern. Das heißt: Wenn wir uns bei einer Regel gerade nicht sicher sind (ob man jetzt eine AOO hat oder wie denn nun Grappling funktioniert), wird nicht lange im Regelbuch gesucht, sondern im Zweifelsfall entscheide ich einfach, wie es gemacht wird, egal ob das stimmt oder nicht.
Wem die Regeln wichtig sind, dem will ich sie natürlich auch nicht nehmen. Aber derjenige muss die Regel dann eben auch beherrschen und sie mir nennen können.
Und apropos blättern: Die Magieanwender werden dringend gebeten, sich vor dem Kampf über ihre Sprüche und ihre Wirkung zu informieren, damit sie nicht immer während des Kampfes lange nachlesen müssen. Wer zu lange blättert, verliert ggf. seine Ini und ist erst am Ende der Runde dran. Oder auch gar nicht mehr.
Ich möchte euch außerdem zu mehr Spontanität und Kreativität ermutigen. Mich als Spielerin hat's immer frustriert, wenn ich mal jemanden tackeln, ihm Sand in die Augen werfen oder in die Kronjuwelen treten wollte und dann am Trefferwurf und den drei darauffolgenden Checks gescheitert bin. (Und das, obwohl jeder Dreijährige einem Sand in die Augen werfen kann.)
Deshalb gilt: Wer ein Manöver machen möchte, beschreibt es mir. Dann wird es spannend, denn das Schicksal greift ein: Der Spieler zieht eine Karte aus dem Engel-Arkana oder einem Tarot-Deck, und ich beschreibe entsprechend, wie die Aktion ausgeht. Auch das soll natürlich nicht ganz willkürlich sein. Ich werde also sicherlich ins Kalkül ziehen, dass ein kampferfahrener und starker Charakter beim Tackeln bessere Chancen hat als so ein dünnes Hemd von einem Bücherwurm. Aber gerade die Nicht-Kämpfer sollen mehr Möglichkeiten bekommen, auch mal auf unkonventionelle Weise in einen Kampf einzugreifen.
Und wenn einer mal ne richtig geniale Idee hat, dann werf ich dafür auch sämtliche Regeln über Bord und lasse sie einfach funktionieren.
Soweit meine Überlegungen. Ihr seid alle eingeladen, Kritik und Anregungen zu äußern.
Ciao
Makk