Skeyfare

03. Juli 2023, 00:26:52
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Skeyfare » Andere Welten » Kalandria » Die Rückkehr des Königs » Alte und neue Wunden

Autor Thema: Alte und neue Wunden  (Gelesen 78008 mal)

Offline Niryann

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #60 am: 02. April 2011, 19:09:29 »
Als Dario Niryann foppt packt sie ihr Messer und knurrt ihn an: "Pass auf, was du sagst . .", und Dario merkt nach einigen Schritten, dass sie ihm nicht folgt.
Als er sich erneut umdreht und sie ansieht ist ihre Wut verschwunden und sie sieht verwundert aus: "Zurück zum Lager? Willst du denn nicht herausfinden, wer sich hier im Wald herumtreibt? Das kann doch wichtig für uns werden!"
. . und ich nehme mir die Freiheit,
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Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #61 am: 03. April 2011, 14:28:35 »
"Wieso, wir sind weit genug entfernt, dass sie uns nicht in die Quere kommen." Er wird schon ungeduldig und will noch einmal zum Weitergehen drängen, doch dann ändert er doch seine Meinung. "Andererseits frag ich mich schon, was die so tief im Wald zu schaffen haben. Meinst du, einer der Grafen hat vielleicht Leute ausgeschickt, uns zu suchen? Wir haben ja in letzter Zeit schon einiges angestellt, was ihnen sauer aufstoßen könnte."

Er wirft Niryann einen scharfen Blick zu. "Aber wir gehen kein Risiko ein. Hin, nachsehen und gleich wieder weg, klar?"
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Offline Niryann

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #62 am: 04. April 2011, 18:18:33 »
Dario merkt, dass die junge Frau ihm nicht richtig zuhört, ungeduldig starrt sie schon in die Richtung, aus der die Stimmen kommen und entgegnet nur: "Ja, könnte schon sein, immerhin haben wir neulich einen seiner Trupps um ihren Proviant erleichtert." Sie grinst. "Klar, hin, gucken und dann sehen wir weiter." Und schon ist sie auf leisen Sohlen Richtung Bach unterwegs, durchquert ihn ohne auf ihre durchnässte Hose zu achten und taucht dann recht geschickt im Grün des Dickichts ab.
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Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #63 am: 05. April 2011, 18:48:05 »
Hastig läuft Dario hinterher, denn er ist keineswegs überzeugt, dass Niryann nicht doch irgendwelchen Unfug anstellt und will sie nicht aus den Augen lassen.

[Wieso muss ich eigentlich in so vielen Runden die Spaßbremse spielen?  ::)]


Leise watet auch er durch den Bach, steigt das gegenüberliegende Ufer hinaus und schleicht hinter der jungen Frau her, bis sie schließlich hinter einem Dickicht aus Farnen und Sträuchern haltmacht. Durch das Gestrüpp lässt sich ein Lagerplatz erkennen, an dem vier Personen die Nacht verbracht haben. Sie haben es mit dem Aufbruch nicht ganz so eilig wie Niryann und Dario. Obwohl es schon lange hell ist, sitzen sie noch zusammen, frühstücken und unterhalten sich.

Gerade spricht ein älterer Mann, vielleicht Ende 50, dessen Kleidung schon bessere Tage gesehen hat, der dafür aber einen schweren mit Steinen besetzten Armreif und drei breite auffällig verzierte Ringe trägt. Seinem Akzent nach zu urteilen ist er kein gebürtiger Adlertaler. „…und außer denen höchstens noch eine Handvoll Bedienstete, Mägde, Stallburschen und sowas. Um die mache ich mir keine Sorgen.“

„Trotzdem will ich kein Risiko eingehen“, erwidert ein kleiner untersetzter Mann mit strähnigen braunen Haaren, die ihm bis auf die Schultern fallen. „So gut zahlt Starkenstein auch wieder nicht, dass ich mir dafür eine Elle Stahl in die Eingeweide jagen lasse.

„Er zahlt gut genug. Ansonsten überlass das Denken lieber mir. Deine Aufgabe ist es, ein Schwert zu schwingen, und dabei solltest du es auch belassen.“

Der Angesprochene sieht wütend aus und überlegt sich wohl gerade eine passende Antwort, aber da kommt ihm einer der anderen zuvor und meldet sich zu Wort. Er sitzt mit dem Rücken zu Niryann und Dario, so dass sie nicht viel von ihm erkennen können. „Wie weit ist es denn bis dahin? Müssen wir nicht langsam los?“ Trotz der besorgten Frage ist seine Stimme leise und zurückhaltend.

Der Ältere schüttelt den Kopf. „Der Holzfäller hat gesagt, in drei Stunden könnten wir da sein. Er meinte bestimmt die Straße, aber selbst mitten durch den Wald müssten wir es in vier Stunden erreichen. Wir haben also genug Zeit, bei Tageslicht dorthin zu laufen, uns umzusehen und uns ein Versteck zu suchen, bis es dunkel ist.“
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Offline Niryann

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #64 am: 06. April 2011, 20:53:51 »
Der letzte im Bunde ist ein hagerer Mann, der im Schneidersitz auf dem Boden sitzt und den anderen bisher still zugehört hat. Sein Alter ist schwer zu schätzen, aber er streicht mit einer Hand über einen Langbogen in einer ungewöhnlich dunklen Holzart, der auf seinen Beinen liegt. Mit schwerem Akzent fragt er: "Und du bist sicher, dass der Graf dort ist? Ich habe wenig Lust in dieser Einöde hier noch lange nach irgendwelchen Eingeborenen zu suchen."

Dario sieht wie Niryann sich unwillkürlich weiter nach vorne schiebt um den Mann besser sehen zu können und wie ihre Hand schon wieder zu ihrem Gürtel wandert.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #65 am: 07. April 2011, 18:29:09 »
Ein Blick auf die Waffen des Quartetts genügt Dario, um zu entscheiden, dass er diesen Leuten nicht in die Quere kommen will. Er zupft Niryann am Ärmel, bis sie sich ihm zuwendet. Er hält zunächst eine Hand hinter sein Ohr, als würde er angestrengt zuhören. Dann simuliert er mit zwei Finger Schritte, die sich von ihrem Standort entfernen und deutet schließlich auf sich und Niryann und macht schließlich mit einer Hand Mundbewegungen nach. 

Bevor er ein Zeichen des Einverständnisses bekommen hat, schnappt er ein ppar Sätze auf, die seine Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch der vier Männer richtet.

„Zumindest soll im Adlertal sein. Wenn er nicht zuhause ist, umso besser. Dann schnappen wir uns seine Familie und warten auf ihn. Er wird schon gefügig werden, wenn seine Blagen eine Klinge am Hals haben.“ Es ist wieder der Ältere, der geantwortet hat.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #66 am: 08. April 2011, 13:10:29 »
Niryann nickt zum Zeichen, dass sie Dario verstanden hat, doch auch sie lauscht noch einen Augenblick.

Der Untersetzte hat inzwischen seinen Ärger hinuntergeschluckt und lacht meckernd. "Da werd ich schon für sorgen, keine Bange. Und wenn ein wenig Blut fliesst nimmt er uns gleich ein wenig ernster."
Der Anführer lacht. "Dafür bist du zuständig, ich werde ihn dazu bringen zu kooperieren, immerhin brauchen wir ihn nich ein Weilchen lebend."

Dario merkt, wie Niryann neben ihm unruhig wird und ihn am Ärmel zupft und langsam zurückkriecht. Sie schleicht bis zum Bach hinunter und flüstert im Gurgeln des Baches. "Hast du den Bogen gesehen, den er auf dem Schoß hat. Mann, wenn ich so einen hätte, dann säßen die jetzt nicht mehr so am Feuer und würden prahlen!"

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #67 am: 09. April 2011, 21:32:52 »
Nachdem sie sich ein Stück weit entfernt haben, schweigt Dario zunächst. Er ist noch in seine eigenen Gedanken vertieft und reagiert nicht auf die Äußerung seiner Begleiterin. „Er muss von Frenningen sprechen“, sagt er irgendwann, „alle anderen Burgen sind viel weiter entfernt.“

Fragend sieht er Niryann an. „Was machen wir denn jetzt?“
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #68 am: 12. April 2011, 13:16:24 »
"Frenningen meinst du?" Auch Niryann wirkt unentschlossen, etwas zögerlich meint sie: "Soll ein ganz netter Kerl sein, aber viel Geld haben die nicht. Warum sollte also jemand ihn erpressen wollen? Oder worum geht's hier?" Sie zappelt etwas aufgeregt auf der Stelle. "Wollen wir ihnen ne Falle stellen?" Sie überlegt. "Ne, das bringt ja nichts, die haben ja noch kein Geld . . wir könnten sie aber verpfeiffen!" Sie strahlt bei ihrer Idee und sieht Dario fragend an.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #69 am: 12. April 2011, 18:42:08 »
Dario zeigt weit weniger Enthusiasmus. „Vielleicht will Starkenstein gar kein Geld, sondern was ganz anderes, keine Ahnung. Wenn wir schlau sind, lassen wir uns nicht in irgendwelche politischen Ränke reinziehen. Was geht es uns an, wenn diese Galgenvögel das Haus überfallen? Sollen sich die hohen Herren nur miteinander beschäftigen, statt uns zu jagen. Wenn wir den Frenningens davon erzählen, werden wir am Ende selbst noch beschuldigt, mit drinzustecken. Dann haben wir seine Brut gerettet und kriegen zum Dank dafür einen Strick um den Hals.“

Trotz seiner deutlichen Ablehnung hat es fast den Anschein, als wollte er nicht Niryann überzeugen, sondern vielmehr sich selbst.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #70 am: 13. April 2011, 18:02:09 »
Bei Niryann scheinen Darios Worte aber anzukommen, sie wirkt etwas verwirrt. "Das kann uns natürlich passieren . . . aber ich hätte zu gerne diesen Bogen." Sie tritt nach einem kleinen Stein, reisst ein Blatt ab und zerrupft es in kleine Stücke. "Ich bin ja dafür, dass wirs probieren. Wir müssen uns nur absichern, damit wir nicht mit in der Falle sitzen. Aber das müsste doch klappen, wenn die Frenningers sehen, dass die Bande auftaucht. Genau!" Sie schlägt die Faust in die Handfläche. "Einer von denen bleibt mit uns im Haus und dann werden sie ja sehen, dass wir die Wahrheit gesagt haben!" Begeistert dreht sie sich um und will schon wieder Richtung Kidnapper los.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #71 am: 14. April 2011, 18:35:51 »
Mit einem grüblerischen Blick, dann aber einem zögerndem Nicken kommentiert Dario Niryanns Vorschlag, und er ist immer  noch in Gedanken, als sie sich wieder in Bewegung setzt. Doch er schaltet schnell, stellt sich in den Weg und hebt in einer abwehrenden Geste die Hände. „Wartewartewarte“, zischt er leise. „Wo willst du denn hin? Ich denke, wir wollen hier verschwinden und die Frenningens warnen.“ Er zeigt mit dem Daumen über die Schulter, in Richtung des Lagerplatzes. „Die Typen sind zu viert, sie haben Waffen und wissen, wie man sie benutzt. Wir sollten uns schön von ihnen fernhalten.“
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #72 am: 15. April 2011, 15:00:10 »
Sie bleibt tatsächlich stehen. "Meinst du nicht, wir brauchen noch mehr Beweise für die Frenningers, dass wir die Wahrheit sagen? Ich würde gerne noch ein wenig lauschen und was erfahren." Der Übermut blitzt in ihren Augen.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #73 am: 16. April 2011, 18:18:00 »


„Meinetwegen.“ Schon als er das Wort ausgesprochen hat, bereut er es, so schnell nachgegeben zu haben, denn der Eifer, mit dem Niryann bereits wieder den Bach durchquert, kann nur zu Schwierigkeiten führen. Seufzend macht er sich ebenfalls auf den Weg.

Am anderen Ufer ist genug Bewuchs, um eine gute Deckung zu bieten. Vielmehr besteht die Schwierigkeit darin, sich geräuschlos durch das Dickicht zu bewegen. Vorsichtig schiebt Dario sich Schritt für Schritt vorwärts.

Als er fast wieder an der Stelle angekommen ist, in der sie sich bereits eben versteckt hatten, horcht er auf. Er hat beim Heranschleichen aus dem Klang der Stimmen eine eher beiläufige Unterhaltung herausgehört, doch nun hat etwas seine Aufmerksamkeit erregt.   Gerade spricht wieder der mit der leisen Stimme, dessen Gesicht sie noch nicht richtig sehen konnten. Und obwohl er keine genauen Worte verstehen kann, fällt ihm die Stimmelodie auf, der Sprachrhythmus. Irgendetwas daran kommt ihm bekannt vor.

Während er zuhört, schleicht er sich näher an die Lichtung heran und schenkt dem Untergrund nicht genügend Aufmerksamkeit. Plötzlich versinkt sein Fuß im Eingang eines Kaninchenbaus, der durch Laub und Gestrüpp verdeckt war. Er kann gerade noch einen erstaunten Ausruf unterdrücken, muss aber einen Ausfallschritt machen und wild mit den Armen rudern, um das Gleichgewicht zu behalten. Ein Rascheln und Knistern geht durch das Dickicht, als er auf lose Zweige tritt und Sträucher streift.

Mit klopfendem Herzen bleibt er ganz still stehen und späht zur Lichtung hinüber. Er ist sicher, dass die vier die Geräusche gehört haben. Fraglich ist nur, ob sie es für ein Tier halten und es dabei bewenden lassen.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #74 am: 18. April 2011, 14:29:00 »
Dario bemerkt sofort, dass das leise Gespräch verstummt ist und dann geschieht, was Dario befürchtet hat: der Anführer der Truppe murmelt etwas, was er nicht verstehen kann und kurz darauf lassen leise Geräusche vermuten, dass mindestens zwei der Gruppe sich von der Lichtung entfernen.

Niryann kann er nicht sehen, doch hört er in diesem Moment ein lautes Krachen vielleicht 15 Meter von seinem Standort entfernt; es klingt als ob ein Hirsch im vollen Lauf gegen einen Baum gerannt ist.
Ein überraschter Ruf kommt von der Lichtung, laut ruft nun der Hagere: "Nun los, ich will wissen, was sich dort draussen herumtreibt!", dann sieht er zwei Gestalten, die sich vorsichtig der Geräuschquelle nähern.
Ein weiteres Krachen ertönt, etwas weiter entfernt und Dario meint, eine dunkle Silhouette an jener Stelle ausmachen zu können, aber recht schnell nähern sich die beiden anderen nun seiner Position.
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