Skeyfare

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Skeyfare » Andere Welten » Kalandria » Die Rückkehr des Königs » Alte und neue Wunden

Autor Thema: Alte und neue Wunden  (Gelesen 78823 mal)

Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #105 am: 10. Mai 2011, 22:21:49 »
Obwohl der Graf kaum einen Muskel bewegt, ist aus seinen Augen klar abzulesen, dass die Aussage ihm Sorgen macht und er durchaus bereit ist, die Bedrohung ernst zu nehmen. "Wie viele Söldner habt ihr denn gesehen? Könnt ihr sie beschreiben? Wie waren sie bewaffnet?" Er deutet auf einen kleinen Tisch mit vier schlichten Stühlen, der in einer Ecke des Raumes steht. "Setzt euch, setzt euch, und dann erzählt mir alles ganz genau."

Trotz der einladenden Geste schaut er das seltsame Paar prüfend an, und Niryann wird das Gefühl nicht los, dass die Fragen auch dazu dienen soll, ihr auf die Schliche zu kommen, falls sie sich die ganze Geschichte nur ausgedacht haben sollte. Dario ist neben sie getreten und nickt ihr zu, dazu spürt sie ganz leicht seine Hand auf ihrem Rücken.
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Offline Niryann

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #106 am: 12. Mai 2011, 13:52:23 »
Niryann setzt sich, jedoch nur auf die Stuhlkante, der fragende Blick des Grafen stachelt sie anscheinend an, denn ihr Bericht wird immer lebhafter.
"Vier waren es, keiner kam aus dem Aldertal, das hat man gehört, keine Frage. Gut bewaffnet waren sie . .", sie beschreibt die Vier und ihre Waffen, "der Älteste war offensichtlich der Anführer, er hatte ausser seinen Waffen auch schönen Schmuck, sah irgendwie wertvoll aus."
Nun beginnt sie unruhig auf ihrem Stuhl hin und herzurutschen, trotzdem ist Dario erstaunt wie leicht ihr die Lüge über die Lippen kommt. "Wir sind ja auch fast in sie reingerannt, kaum hatten wir sie entdeckt und wollten uns zurückziehen, da hatte uns auch schon einer von ihnen auf dem Kieker und nur mit ganz viel Glück sind wir ihm entkommen."  Ihre Hand hält den Bogen umklammert, doch ihrer Stimme ist weiterhin nichts anzumerken. "Einen haben wir in unserer Verzweiflung angegriffen, war wohl nen Glückstreffer, zumindest haben sie uns nicht mehr verfolgt. Aber viel Vorsprung haben wir nicht!"
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Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #107 am: 12. Mai 2011, 18:51:26 »
Zwischendurch hatte Frenningen einem Knecht aufgetragen, einen gewissen Towarn zu holen, und noch bevor Niryann mit ihrem Bericht zum Ende gekommen ist, hat ein Mann  den Raum betreten. Er hat bestimmt schon über 50 überschritten, ist einen halben Kopf größer als Dario und noch breitschultriger. Sogar hier im Haus trägt er eine beschlagenen Lederrüstung, und ein bedrohlich aussehender Morgenstern hängt an seinem Waffengurt. Towarn wirkt, als hätte er damit schon einige Schlachten geschlagen. Als Beweis trägt er eine lange Narbe, die sich vom Jochbein über die Schläfe bis zum Haaransatz hinauf zieht.

Der Kämpfer tritt an den Tisch heran, mustert dabei die beiden Fremden von oben bis unten, schweigt aber, bis Niryann ihre Schilderung beendet hat. „Sieht aus, als wollte Starkenstein sich nicht mit dem Ergebnis unserer Verhandlungen zufriedengeben“,  sagt der Graf zu dem Angekommenen, bietet ihm einen Platz an und und fasst kurz die Informationen zusammen, die Towarn verpasst hat. Der wiegt den Kopf hin und her, als müsste er erst noch entscheiden, was er aus dem Gehörten schlussfolgern soll. „Vier kampferfahrende Leute also.“ Er atmet tief ein und stößt  die Luft durch die Nase aus wie ein Pferd, das unruhig schnaubt. „Wenn sie einen Angriff planen, haben sie sich jedenfalls einen guten Zeitpunkt ausgesucht.“

Frenningen nickt zustimmend, sein Blick nach wie vor besorgt. Er denkt einen Augenblick nach, dnn wendet er sich wieder an Niryann. „Sag mir noch einmal ganz genau, was ihr gehört habt. Haben sie vielleicht darüber geredet, wie sie vorgehen wollen? Vielleicht ob sie nachts heimlich einbrechen wollten oder noch heute bei Tag offen angreifen? Alles was ihr aufgeschnappt habt, könnte uns helfen. Und erzähl mir auch noch, wie du darauf kommst, dass Graf Starkenstein der Auftraggeber ist. Was genau haben die Söldner dazu gesagt?“

Hier kann Niryann nun bei der Wahrheit bleiben und einfach alles so wiedergeben, wie sie es gehört hat. Insofern fällt es ihr leicht, die Fragen aus dem Stegreif zu beantworten, und sie gewinnt den Eindruck, dass der Graf aufgrund dessen keinen Zweifel an ihrer Aussage hegt. Innerlich freut sie sich schon darüber, wie gut es ihr gelungen ist, die Halbwahrheiten zu verpacken, als Towarn noch eine Frage nachschiebt: „Wie schwer ist denn der eine verletzt, gegen den ihr euch zur Wehr gesetzt habt?“ Dabei gleitet sein Blick nochmal über die Wunden, die Niryann und Dario aus ihrem Kampf im Dorf davongetragen haben.

Niryann kann sehen, wie ganz kurz Panik in Darios Blick aufflackert. Er wirft einen schnellen Blick zu Niryann hinüber, versucht abzuschätzen, ob sie eine glaubhafte Antwort parat hat und scheint bereit, jede Sekunde selbst in die Bresche zu springen.
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Offline Niryann

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #108 am: 13. Mai 2011, 19:16:16 »
"Welchen Schaden ein Dolch so anrichten kann, geatmet hat er auf jeden Fall noch als wir abgehauen sind. Aber weiss ich, was der Rest der Bande mit ihm gemacht hat . .?"
Niryann macht eine bedeutungsschwere Pause, dann platzt es aus ihr heraus: "Wir werden euch helfen!" Sie merkt, dass ihre Begeisterung vielleicht etwas fehl am Platz ist und beeilt sich hinzuzufügen. "Ihr scheint ja nicht gerade viele Männer hier auf dem Hof zu haben, da dachten wir uns gleich als wir hier ankamen, das es knapp für Euch ausgehen könnte."
Sie wirft nun einen etwas hilfesuchenden Blick zu Dario.
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Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #109 am: 14. Mai 2011, 15:58:42 »
Beide sind überrascht, als Niryann mit ihrem Angebot herausplatzt und für den Moment sprachlos. Dario nutzt die Gelegenheit, um die Aussage auf seine ruhigere Art zu bekräftigen: „Wir sind keine geübten Kämpfer, aber besser als nichts. Das sind Halsabschneider, und wir wollen nicht, dass sie Eurer Familie etwas antun. Also, wenn Ihr uns gebrauchen könnt…?“ Er beendet den Satz mit einem Schulterzucken.

Frenningen tauscht einen Blick mit seinem Ritter aus, denkt dann noch einen Augenblick nach, während Niryann und Dario gespannt auf seine Antwort warten. Schließlich löst sich die Spannung in einem tiefen Seufzer des Grafen. „Ihr habt recht, im Moment habe ich wirklich nicht genügend Leute, um mich gegen einen solchen Angriff zu verteidigen und kann es mir kaum leisten, Hilfe auszuschlagen.“ Er steht auf, tritt um den Tisch herum und bleibt vor Niryann stehen. „Ich bin euch zu Dank verpflichtet“. Damit schüttelt er ihr die Hand, danach auch Dario.

Towarn ist zurückhaltender. Er verschränkt die Arme vor der Brust und schaut sich die Szene schweigend an. „So oder so“, sagt er schließlich, „an Kampfstärke sind wir immer noch im Nachteil. Wir brauchen einen Plan.“
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #110 am: 15. Mai 2011, 20:59:51 »
Einen Moment zögert die junge Waldläuferin, dann ergreift sie die Hand des Grafen und schüttelt sie begeistert, dabei sieht sie zu Dario hinüber und da ist wieder diese unangemessene Begeisterung.
"Da fällt uns schon was ein, denen bereiten wir eine Überraschung- und schicken Starkenstein hinterher eine Botschaft, die eindeutig ist!"
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #111 am: 21. Mai 2011, 15:49:33 »
Zwei Stunden später ist alles besprochen, der Plan soweit es geht ausgearbeitet, obwohl Towarn noch immer unzufrieden wirkt und der Graf nur mit Mühe davon überzeugt werden konnte, dass er vorerst ausser Sichtweite bleiben muss, soll der Plan funktionieren.

Niryann und Dario haben mit Micho, dem zwölfjährigen Grafensohn, seine Rolle geübt, aber als die beiden nun die Treppe hinaufgehen um ihre Posten einzunehmen meint Niryann: "Der Graf wirkte gar nicht glücklich darüber, dass wir Micho bei unserem Plan brauchen, aber wir hätten ihn sonst im Keller anbinden müssen. Und selbst dann hätte er wohl die Fesseln durchgekaut." Sie grinst, dann wird sie ernst. "Ihm wird doch nichts passieren, wir werden rechtzeitig eingreifen, nicht wahr?" Plötzlich wirkt sie seltsam unsicher und ihre Sorgen um den Jungen wirken echt.
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Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #112 am: 21. Mai 2011, 17:27:50 »
Dario winkt ab. "Der Kleine ist flink wie ein Wiesel, der wird schon schnell genug aus dem Fenster geklettert sein, bevor ihm jemand zu nahe kommt. Ich mach mir mehr Sorgen um uns. Wir müssen schließlich mit einem von den Banditen fertigwerden, und mit denen ist nicht zu spaßen. Also, halten wir Augen und Ohren offen und machen es so, wie wir besprochen haben."

Trotz seiner Worte ist ihm seine eigene Nervosität genauso anzusehen wie Niryann, und schließlich seufzt er. "Außerdem ist es jetzt zu spät: Sie sind bestimmt jeden Moment hier, und wir haben keine Zeit mehr, uns einen besseren Schlachtplan zu überlegen. Wir müssen halt das Beste daraus machen." Er schaut Niryann an und will scheinbar noch etwas sagen, hat aber Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. "Pass auf dich auf", meint er knapp, dreht sich um und öffnet die Tür zu der kleinen Dienstbotenkammer, in der er sich verstecken soll. Niryann sieht noch, wie er ein kleines Lederbeutelchen aus der Hosentasche zieht, es küsst und dann leise ein paar Worte murmelt.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #113 am: 22. Mai 2011, 18:48:17 »
Auch Niryann nickt, sie umklammert den Bogen und wirkt ungewohnt ernst bei der Sache. Sie hat die letzten beiden Stunden mit dem neuen Bogen geübt und tatsächlich einige Mal ihr Ziel getroffen; jetzt klettert sie flink aus dem Fenster und bewegt sich auf dem steilen Dach vorsichtig bis zu einem der Kamine und hockt sich dahinter; der Schusswinkel zum Fenster ist alles andere als ideal, doch nur von hier hat sie einen guten Überblick über den Waldrand und kann von dort nicht gesehen werden.
Sie überprüft noch einmal die Sehne des Bogens, sieht immer wieder zum Fenster, ob sie den Haken auch wirklich offen gelassen hat, so dass Micho den Flügel nur aufzustoßen braucht und übersieht dabei fast die Bewegung am Waldrand.

Sie zuckt zurück, dann erinnert sie sich, dass sie von unten nicht zu sehen ist und starrt auf den Mann, der das Haus beobachtet. Er ist der Anführer der Entführer, recht geschickt taucht er im Schatten der großen Kastanie unter und ist auch für Niryann kaum zu sehen.
Vielleicht eine Viertelstunde, die Niryann wie 10 Stunden vorkommen steht er dort, dann ist er plötzlich verschwunden um dann innerhalb von einer Minute mit den anderen beiden wieder aufzutauchen und direkt auf die Eingangstür des Gutshauses zuzulaufen.
Sie schluckt, ermahnt sich zur Ruhe und gibt dann so laut sie kann den zu dieser Jahreszeit allgegenwärtigen Ruf des Hühnergreifers von sich.
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Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #114 am: 23. Mai 2011, 18:11:38 »
Bei dem Laut zuckt Dario zusammen und spürt, wie sich seine Eingeweide verkrampfen. Er atmet tief durch und versucht, seine Angst ganz nach hinten in sein Bewusstsein zu schieben. "Jetzt nur einen kühlen Kopf bewahren", sagt er leise zu sich selbst, "dann wird schon alles gutgehen."

Angestrengt lauscht er auf die Geräusche, die vom Erdgeschoss hinaufdringen. Er hört Holz splittern, lautes Poltern und Rufen. Dann, nach einer halben Ewigkeit, auch hastige Schritte auf der Treppe. Zuerst leichtere, die von Micho stammen müssen, kurz darauf aber auch die schweren eines ausgewachsenen Mannes.

Die beiden laufen an seiner Kammer vorbei, und dann wird die Tür des Nebenzimmers aufgerissen, wie geplant. Dario lässt noch eine Sekunde verstreichen, dann stürmt er aus seinem Versteck, wirft einen schnellen Blick in die Dachkammer, knallt dann die Tür zu und legt den Riegel vor. Es ist der stämmige Schwertkämpfer, der Micho verfolgt hat, und Dario ist es nur recht, wenn Niryann ihm vom Dach aus ein paar Pfeile in den Leib jagt, um Dario den Kampf zu ersparen - oder wenigstens zu erleichtern.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #115 am: 24. Mai 2011, 15:39:49 »
Im selben Augenblick, in dem Dario den Feind sieht muss er mit Entsetzen feststellen, dass Micho nicht wie abgesprochen durch das angelehnte Fenster auf das Dach entkommen ist, sondern mit einer alten, für ihn viel zu großen Axt am Fenster steht und mit grimmigen Gesicht dem Gegner entgegenblickt. Ausserdem, fast noch schlimmer, verstellt er Niryann die Schußbahn und Dario kann sehen, wie sie hektisch über die Schindeln klettert um ins Zimmer zurückzukommen.
Der Kämpfer blickt erstaunt zwischen dem Jungen und Dario hin und her, überrascht von der Wendung der Ereignisse und in diesem Moment noch unschlüssig, wen er angreifen soll.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #116 am: 24. Mai 2011, 21:41:45 »
Ohne nachzudenken zieht Dario sein Schwert und stürmt mit lautem Gebrüll in den Raum. Er hat keinen Plan, mit dem er sich gegen den Kämpfer eine Chance verschaffen könnte. Ihm geht es nur darum, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, denn er fürchtet, dass schon ein einziger gezielter Schwertstreich des Feindes den Grafensohn töten könnte.

"Micho, raus!" brüllt er, allerdings wundert es ihn nicht, das der Junge keineswegs die Flucht ergreift, sondern im Gegenteil die Ablenkung des Kämpfers nutzt, um ihn mit seiner Axt von der Seite anzugehen.

Doch Dario hat keine Zeit mehr, sich auf Niryann oder Micho zu konzentrieren, denn in diesem Augenblick krachen die beiden Schwerter mit einem metallischen Scheppern aufeinander.
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #117 am: 25. Mai 2011, 11:46:21 »
Darios Arm fühlt sich taub an, so machtvoll war der Schlag des Gegners und Dario fürchtet schon den nächsten Hieb, denn der andere hat bereits sein Schwert an Darios Verteidigung entlang gleiten lassen und setzt zu einem Stich von unten an. Und hier stößt sein Schwert auf ein Hindernis; Micho hat sich noch einen Schritt weiter nach vorne geschoben und hält den Stiel der Axt mit beiden Händen fest, doch kann er es nicht verhindern, dass die Waffe ihm aus der Hand geprellt wird, aber er hat den Schwung des Schwertes abgelenkt und der nächste Hieb gegen Dario geht ins Leere.

Dario kann aus den Agenwinkeln sehen, dass Niryann das Fenster aufstößt und in den Raum springt während Micho, nun ohne Waffe, verdattert neben dem Eindringling steht.
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Offline Dario

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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #118 am: 25. Mai 2011, 22:22:06 »
Die Blicke der beiden Männer kreuzen sich, und beide haben den gleichen Schluss gezogen.  Wie auf Kommando stürzen beide auf Micho zu. Doch Dario hat den größeren Abstand zu überwinden. Bevor er sich vor Micho werfen kann, hat sein Gegner den Jungen schon gepackt. Blitzschnell zieht er ihn an sich heran, so dass er ihn wie ein Schild vor seinem Körper hält. Sein Schwert liegt an der Kehle des Jungen, dessen Augen vor Schreck ganz groß geworden sind.

Sofort bleibt Dario stehen, gibt seine Angriffshaltung auf, hebt demonstrativ die Hände und macht langsam zwei Schritte rückwärts. Er traut sich nicht, zu Niryann hinüberzuschauen, denn er ist nicht sicher, ob der Kämpfer sie wahrgenommen hat oder nicht. Ihm fällt gerade nichts besseres ein, als ihn mit Reden abzulenken. "Schon gut, schon gut, nur nichts überstürzen. Ich will nicht, dass dem Kind etwas passiert. Bitte, tu ihm nichts."
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Re: Alte und neue Wunden
« Antwort #119 am: 26. Mai 2011, 11:08:58 »
Der Kämpfer grinst ein verschlagenes Lächeln und drückt Micho die Klinge noch etwas fester an den Hals. "Na, da haben wir ja, was wir . . .", in diesem Moment trifft ein Pfeil ihn in der Schulter und er stolpert vorwärts, mit einer reflexartigen Bewegung schleudert er Micho von sich und stößt mit dem Schwert nach hinten.
Der Junge kracht gegen das Bett an der Wand und bleibt betäubt liegen. Gleichzeitig hört Dario Niryanns Stimme: "Blut willst du sehen, das kannst du haben!" Entsetzt sieht er, wie sie, nun im Nahkampf, den Bogen beiseite geworfen hat und ihr Jagdmesser gezogen hat. Ihr Gegner wirft einen raschen Blick zu Dario und geht dann auf Niryann los . .
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