[kolvar]

"Wie ich schon sagte, das Böse bleibt, wenn es erst einmal einen dunklen Ort gefunden hat. Und viel Dunkler als die verbotenen Tempel wird es nicht. Aber um alte Tempel zu finden sprichst du am Besten mit einem Druiden."

[Tiscio]

Sofort muss Tiscio an die Anschläge auf die Fabriken denken. Irgendwie passt es zu ihnen, sich an dunklen Tempeln herumzudrücken. Aber dann fiel ihm seine eigene Ermahung ein, keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen. Immerhin habe ich noch nie mit einem gesprochen.
"Ich danke Euch für den Rat. Muss ich jetzt durch die Natur stolpern, um einen Druiden aufzuspüren oder wisst ihr, wo ich einen finden kann?"

[kolvar]

"Das ist leicht. Du musst nur eine Tagesreise nach Osten, bis du auf einen Ort namens Plaats triffst. Dort fragst du nach dem alten Tuinman."

[Tiscio]

Tiscio bedankt sich und macht sich am nächsten Morgen auf dem Weg. In Plaats erkundigt er sich nach dem Druiden Tuinman.

[kolvar]

Es ist nicht schwer, ihn zu finden, oder zumindest seine Behausung. Er wohnt in einer kleinen Hütte mit einem hübschen Nutzgarten (zumindest geht Tiscio davon aus, da er a) ordentlich ist und b) keine Blumen enthält).
Er kommt allerdings erst am Nachmittag wieder nach Hause.
Tuinman ist ein junger Bursche (vielleicht 25), in bäuerlicher Kleidung, wie sie alle hier tragen, mit einem Strohhut auf, der seine langen, etwas speckigen braunen Haare zurückhält. Seine braungebrannte Haut verrät, dass er viel Zeit im Freien verbringt.
"Oh, hallo? Wartest du schon lange? Brauchst du ein paar Kräuter? Das Gras ist leider aus."

[Tiscio]

"Gras?" Tiscio schiebt es auf sein schlechtes zurisch. Er holt Luft. "Ich suche eine Frühlingskönigin oder einen Engel. Und man hat mir den Rat gegeben, an einem der alten Tempel zu suchen und dass du mirda  eventuell weiterhelfen könntest."

[kolvar]

"Uh, schuldigung. Junge Leute kommen sonst ... naja, schwamm drüber. Einen Tempel suchst du? Mit der Frühlingskönigin und Engeln bringst du mich ja ein wenig in einen Glaubenskonflikt. Ich meine, ich halte nicht so viel von ihnen, wobei die Frühlingskönigin, der ich begegnet bin, nicht so schlecht war. Naja, eigentlich war sie ziemlich cool für eine alte Frau, die an irgendeine göttliche Macht glaubt. Und soweit ist das ja von meinem eigenen Glauben nicht entfernt. Aber Engel sind die letzten Überbleibsel einer toten Religion. Oder mehrerer toter Religionen. Ich meine, die alten Druiden hatten auch ein par Boten. Aber ein Tempel gibts wie Sand am Meer. Was ich wirklich mal sehen würde. Ich meine das Meer." Er holt Luft.

[Tiscio]

"Das Meer?", fragt Tiscio erstaunt. "Es ist groß, leer und es stinkt größtenteils. Nur Sand habe ich nicht viel gesehen." Er zuckt desinterssiert mit den Schultern. "Es soll hier einen dunklen Tempel geben, kannst du mir sagen, was daran dunkel sein soll? Wurden dort Blutriutale durchgeführt?" Vor seinem inneren Auge erscheint der Wurm, der in seinem Kopf war und wie er aufgeschnitten wurde, um ihn zu entfernen. Ihm schaudert.

[kolvar]

[naja, aufgeschnitten wurder er ja nicht.]
"Dunkle Tempel? Höchstens, wenn sie zugewachsen sind, oder unter der Erde. Wenn du Tempel der Götter meinst, die tatsächlich Menschopfer verlangten: Ja, da gibt es was. Würde ich aber nicht empfehlen, hinzugehen. Selbst als normaler Mensch merkt man schnell, dass man dort nicht willkommen ist. Warum nicht erst einmal einen Tempel der anderen Ausprobieren? Die finden sich hier auch. Vielleicht nicht die städtischen Götter, aber ein paar naturverbundenere oder arkanere haben ihre Tempel jenseits der Städte gebaut."

[Tiscio]

Tiscio überlegt und entscheidet sich für einen naturverbundenen. "Kannst du mir den Weg dorthin beschreiben?"

[kolvar]

"Wenn du bis morgen warten kannst, bringe ich dich hin. Ich kann da sowieso mal wieder nach dem Rechten schauen. Die alten Tempel ziehen immer die seltsamsten Gestalten an."

[Tiscio]

"Ich warte gerne." Tis freut sich, einen Tag mit einem Mann zu verbringen, der nur en paar Jahre älter ist als er. "Kann ich dir bei irgendwas helfen und dafür hier bei dir schlafen? Du bist einer Frühlingskönigin begegnet? Wo und wann? Kannst du mir ein wenig über den Tempel und die Götter, die dort verehrt wurden, erzählen?"

[kolvar]

"Irgendwer hatte mir von ihr erzählt, und da habe ich sie besucht. War ein nettes Gespräch, obwohl ich ihre Religion ein wenig simpel fand. Ich meine: ein halbes Jahr ohne Ausbildung durch die Gegend laufen und Chaos verbreiten, indem man die derzeitige Ordung stört, indem man den Leuten im Prinzip nicht viel anderes erzählt, als das, was ich seit Jahren predige, mit Magie um sich wirft und anschließen nichts mehr damit zu tun haben will, weil jemand sagt, dass die Amtszeit abgelaufen ist? Eigentlich sollte ich mich vermutlich nicht beschweren, weil viele anschließend zu mir gekommen sind, aber es fühlte sich schon an, als müsste ich das verschüttete Bier aufwischen." Er stockt, überlegt und fährt dann fort: "Die Götter? Habe ich eigentlich auch keine Ahnung von. Waren vor meiner Zeit und wären auch so nicht mein Gebiet gewesen. Aber wenn wir beim Tempel sind können wir vielleicht ein paar der Ahnen fragen, die dort immer rumhängen. Die wissen vermutlich mehr."

[Tiscio]

Tiscio merkt, wie wohl er sich mit Tuinman fühlt und ist verblüfft (oder dann auch wieder nicht), wie wenig er über die alten Götter, Tuinmans Naturreligion und überhaupt über Religionen weiss. Und dass, wo er sein Leben derzeit auf nichts anders ausgerichtet hat. Er muss grinsen.
"Fragen wir ein paar Ahnen, klar, warum nicht." Er kann nicht anders, erst kommt ein Prusten aus seiner Kehle, dann beginnt er lauthals zu lachen und es dauert etliche Minuten, bis er sich wieder im Griff hat. "Entschuldige, ich lache bestimmt nicht über dich, sondern über mich. Weisst du, ich will jemand anders werden und habe mich auf das Nächstbeste gestürzt und merke jetzt, dass ich überhaupt gar keine Ahnung habe, auf was ich mich da einlassen will. Was predigst du denn den Leuten?"
Tiscio sieht Tuinman neugierig an.

[kolvar]

"Unterschwellig. Sehr Unterschwellig. Früher habe ich versucht meine Mitbürger zu Feiern einzuladen und ihnen von der Macht, die in der Natur lebt, zu erzählen. Jetzt ist es eher so, dass ich helfe, wo ich kann, und ein paar Worte fallen lasse. Außerdem mache ich viel Trauerbegleitung. Das wird immer recht gerne angenommen, vor allem, wenn der Tote noch was zu erledigen hat und ich als Mittler dienen kann."