Skeyfare

02. Juli 2023, 21:49:38
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Skeyfare » Orfinlir » Conjurers Gambit II (Moderator: kolvar) » der geleuterte Mönch

Autor Thema: der geleuterte Mönch  (Gelesen 8774 mal)

Offline Aaron

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der geleuterte Mönch
« am: 21. Januar 2003, 01:28:51 »
Aaron kniete erneut vor dem Schrein des Gottes des Friedens im Tempel von Euth. Zunächst war es ihm schwer gefallen die richtige Gottheit für sich zu finden. Dennoch wurde im bald klar, daß das wonach er strebte Frieden war. Sowohl Friede auf dieser Welt wie Friede in seinem Inneren. Er war überzeugt, daß Nuspa der richtige war.
Wie zuvor betete er auch diesmal wieder für die gleiche Sache. Er wollte die Welt wieder durch seine eigenen Augen sehen. Am schlimmsten für Ihn war, daß er Lewinn noch nie in ihrer wirklichen Gestalt gesehen hatte. Sie war bestimmt wunderschön.
Er glaubte fest daran, daß er seine Strafe abgebüst habe. Er hatte seine Lektion gelernt und war geleutert. Nie würde er wieder so eine Dummheit wie damals begehen und sich leichtfertig mit den Kräften des Bösen einlassen. Er war weiser geworden. Auch wußte er, daß kein Gott ihm sein Anliegen gewähren würde, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Aber das ihm recht, er war zu allem bereit ...


Offline kolvar

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« Antwort #1 am: 21. Januar 2003, 12:21:02 »
Ein alter Priester nähert sich dem knieenden Aaron. Lange steht er hinter ihm, da er sein Gebet nicht unterbrechen will.
"Jeder, der  genaustens Buch über seine geistige Stabilität führt, kann sich sicher sein, daß er etwas vergessen hat, zu notieren."
Aus: Die freundilchen Weisheiten des Kolvar, Bd 1,5,26

Offline Aaron

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« Antwort #2 am: 21. Januar 2003, 22:08:53 »
Als Aaron sein Gebet beendet hatte stand er auf und drehte sich um. Erst dann bemerkte er den Priester. Er schaute ihn offen an, wußte aber zunächst nicht, ob er ein Gespräch anfangen sollte...

Offline kolvar

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« Antwort #3 am: 22. Januar 2003, 09:16:08 »
Der Priester verbeugt sich langsam und vorsichtig von Aaron.
"Wer den Frieden sucht, soll ihn hier finden."
sind die einzigen Worte, die er spricht.
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« Antwort #4 am: 24. Januar 2003, 15:35:36 »
Ihr seid stark in Eurem Glauben! Was macht Euch so sicher? Ich hoffe zwar auch Frieden zu finden, allerdings bete ich nun schon lange für die gleiche Sache und bin nicht weitergekommen.

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« Antwort #5 am: 24. Januar 2003, 15:36:28 »
"Um welche Form des Friedens betet ihr?"
Seine Stimme ist langsam, ruhig, gelassen.
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« Antwort #6 am: 24. Januar 2003, 17:27:08 »
"Zu meiner Schande muß ich gestehen, um den eigenen inneren Frieden. Dieser interessiert mich wohl zur Zeit am meisten. Ihr seht meine Augen! Sie sind eine Gottesstrafe die ich aufgrund eines Frevels vor langer Zeit zu erdulden habe. Ich will gerne befreit sein von dieser Last, da ich glaube geleutert zu sein."

Offline kolvar

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« Antwort #7 am: 24. Januar 2003, 17:51:01 »
Der Mann lächelt und fährt in seiner ruhigen Stimme fort.
"wir sind nicht für Leuterung zuständig. Aber manchmal führt natürlich der Pfad zum Frieden durch eine Leuterung. Andererseits kann der Frieden auch darin gefunden werden, sich mit der Situation abzufinden. Was stört euch an schwarzen Augen? laßt einen Magier einen kleinen Zauber drauf sprechen, so daß sie anders aussehen.
Wenn dies euch solche Seelenpein bereitet, dann solltet ihr dafür einen Weg finden können.
Aber ich denke, dies ist nicht euer eigentliches Problem."
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« Antwort #8 am: 27. Januar 2003, 13:15:25 »
Ihr habt recht. Die Augen sind nur das äußere Erscheinungsbild. Das an sich ist erträglich. Schlimmer ist schon, daß ich meine Umwelt nur noch recht, ... , ungewöhnlich wahrnehmen kann. Stellt Euch vor etwas (oder jemanden murmelt Aaron leise noch dazu) wundervolles, schönes zu besitzen und nie die Möglichkeit zu haben es wirklich zu sehen. Sicherlich ist dies auch noch erträglich, wenngleich ich manchmal doch sehr daran verzweifle. Im grunde genommen ist jedoch der innere Unfrieden die eigentliche Pein. Der Unfrieden darüber, in Ungnade gefallen zu sein. Der Unfriede darüber, einen Fehler gemacht zu haben, der nie ganz verziehen wurde. Warum sonst muß ich sonst diese Strafe noch ertragen. Wie kann ich in Frieden mit mir und meiner Umwelt leben, wenn diese Last auf mir liegt. Ich bin ein andere Mensch geworden, soviel ist gewiß. Nur wie kann ich es beweisen?

Offline kolvar

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« Antwort #9 am: 27. Januar 2003, 19:43:22 »
"Wie wäre es denn, wenn ihr mich des Rätselratens entheben würdet und mir einfach eure Geschichte erzählt. Dann kann ich vielleicht einen klugen oder auch weniger klugen Ratschlag dazu geben."
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Offline Aaron

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« Antwort #10 am: 28. Januar 2003, 19:43:08 »
Ihr habt recht. Ich denke das wird das beste sein. Laßt mich kurz erzählen. Vor einiger Zeit, ich war noch jung und sehr unerfahren, begegnete ich auf einer von meinen Reisen einer Vampirin. Sie betöhrte mich und machte mich zu Ihresgleichen noch in derselben Nacht. Von da an war ich ein gutes halbes Jahr ihr Sklave, ein Vampir und ständig bedrängt von bösen Gedanken und Empfindungen. Immer schwerer ist es mir gefallen, Ihnen nicht zu gehorchen. Nach einiger Zeit haben meine Gefährten und ich von einer "schwarzen Flamme" gehört, die Leuterung bringen soll. Wir sind auf die gefährlich Reise gegangen und ich wurde, als wir letztendlich die Flamme erreichten, dort wieder zu einem Menschen. Allerdings mit der Strafe die Ihr nun vor Euch seht. Versteht Ihr mich jetzt ein wenig besser? Solange ich diese Strafe noch mit mir herumschleppe, werde ich nie das Gefühl haben wieder ein rechtschaffener Mensch zu sein. Die Augen geben mir das Gefühl, daß ein Teil von mir immer noch Vampir ist ...


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« Antwort #11 am: 28. Januar 2003, 20:18:52 »
[kurze Anmerkung des Spielleiters: Aaron war drei Nächte bei der Vampirin und ist ihr jede Nacht mehr verfallen. Am dritten Morgen war er ein Vampir und am gleichen Morgen haben die anderen ihn gefunden und die Vampirin umgebracht.]
Der Priester überlegt lange.
"Ihr sagt also, daß die Flamme euch wieder zu einem Menschen gemacht hat.
Das ist ein wahrlich großes Geschenk. Ich kenne die Flamme nicht, ich weiß weder, was sie macht, noch woher sie stammt, aber es ist wohl so, daß es sich keinesfalls um ein Artefakt des bösen handelt. Immerhin seid ihr von einem schweren Fluch erlöst worden. Dagegen ist doch der Verlust der natürlichen Augenfarbe und des normalen Sehvermögens, wenn ich euch richtig verstanden habe, ein kleiner Tausch. Für euch scheint dieses Zeichen, daß ihr tragt schwerer zu wiegen als sein Ursprung."
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« Antwort #12 am: 29. Januar 2003, 12:37:41 »
Nein, das kann man nicht sagen. Es fällt mir zwar schwer damit umzugehen. Aber wie ich schon sagte, es ist mehr das Gefühl, daß ich nicht gänzlich zum Menschsein zurückgefunden habe. Nicht, daß ich vampirische Gelüste hätte, oder böse Gedanken, es ist einfach nur eine Art Makel der mich als "geächtet" kennzeichnet. Wenn ich unter ehrlichen, rechtschaffenen Menschen bin, fühle ich mich wie ein Verbecher mit Brandmal auf der Stirn. Könnt Ihr Euch dann vorstellen wie es ist, mit so einem Gefühl vor den Göttern bestehen zu wollen? Den Ursprung der Strafe würde ich sicherlich gerne tilgen, da ich sehr bereue was ich damals tat. Aber gibt es da eine Möglichkeit?

Offline kolvar

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« Antwort #13 am: 29. Januar 2003, 12:53:02 »
"Das weiß ich nicht. Dazu müßte man vermutlich den Gott finden, der dafür verantwortlich ist. Aber immerhin seid ihr im großen Tempel und hier habt ihr vermutlich die beste Chance, diese Gottheit zu finden. Ich würde euch gerne helfen, aber ich glaube, daß es nicht euer innerer Frieden ist, den ihr sucht, sondern das ihr von eurem Schamgefühl erlöst werden wollt."
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« Antwort #14 am: 29. Januar 2003, 15:56:31 »
Ich würde es nicht als Schamgefühl bezeichnen. Vielmehr ist dieser "Makel" ein starkes Hindernis für mein Bestreben, mit mir und dieser Welt in Frieden und Einklang zu leben.
Welcher Gott sollte mir hier besser helfen können als der Gott des Friedens? Der Gott der Erlösung? Vielleicht. Ich denke jedoch, daß die Erlösung von meinem Mahnmal nur der erste Schritt ist. Wer von uns würde behaupten, daß der Weg zum Einklang so kurz ist?