Skeyfare

03. Juli 2023, 14:52:32
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Skeyfare » Orfinlir » Conjurers Gambit II (Moderator: kolvar) » Mealanea und Chacota

Autor Thema: Mealanea und Chacota  (Gelesen 16471 mal)

Offline Chacota

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Mealanea und Chacota
« am: 09. April 2003, 00:21:29 »
Es ist der Tag nach der Seeschlacht, die Gruppe und die Besatzung haben ihn damit verbracht, das Schiff der Inselelfen nach geeignetem Baumaterial zu untersuchen. Chacota hat eben die Gefangenen mit einer Mahlzeit versorgt, als er auf ihr Schiff klettert sieht er Mea an der Rehling stehen. Er tritt langsam auf sie zu, leicht hinkend wie stets. Er spricht sie an, dabei stützt er sich neben sie auf das Geländer:"Wie war es für Euch, gegen Verwandte eures Volkes zu kämpfen?" Dann dreht er sich zu ihr um und seine ganze Ausstrahlung trifft die Halbelfin: "Ich muss zugeben, dass ich keine Reue empfinde, auch wenn es das Volk meiner Frau war, gegen das wir so erfolgreich angetreten sind."
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

Offline Mealanea

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« Antwort #1 am: 09. April 2003, 11:25:32 »
Mea schaut Chaco direkt in die Augen, als sie antwortet. Ihr Gesicht zeigt kaum eine erkennbare Emotion dabei, höchstens ein kleines bißchen Traurigkeit.
"Ich trage keine besondere Liebe für die Elfen der Insel in mir. Ihre Art, mit dem Leben und den ihnen gegebenen Gaben umzugehen halte ich persönlich für eine Verschwendung und einen Missbrauch der Natur.
Dennoch fühle ich bedauern über den Verlust an Leben, der mir, wie in vielen anderen Kämpfen auch, als recht Sinnlos erscheint. Unser Widerstand gegen diese Angreifer war jedoch gut begründet, ging es doch um unser eigenes Überleben. Ganz gleich, welche Motivation sie dazu auch gehabt haben mögen, denn so ist nun mal der Lauf der Welt, wie sie die Mutter geschaffen hat."
Sie versucht dem durchdringenden Blick des Seraphen weiter stand zu halten, um vielleicht bei ihm eine Reaktion oder ein verstecktes Gefühl zu erkennen, doch nach einem kurzen Moment wendet sie sich ab und blickt in die unendliche Weite der See.
Leise fragt sie: "Empfindet ihr wirklich keine Reue?"

Offline Chacota

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« Antwort #2 am: 09. April 2003, 15:41:19 »
Chacota wendet den Blick ebenfalls der See zu, seine Präsenz jetzt noch intensiver, doch weder Miene noch Körperhaltung verraten Mea seine Gedanken. Seine Stimme erklingt, warm: "Wie sagte es Grunchudad so treffend, ich verstehe es, mich zu verteidigen. Bedauern - ja, doch keine Reue. Ich kann euch nicht sagen, wie ich mich fühlen würde, hätte ich all diese Leben vernichtet nur um das Meine zu retten." Eine seltsame Pause unterbricht das Gespräch. "Doch es geht um mehr und wir kämpfen nicht nur um für uns etwas zu erreichen, sondern dafür diese Welt zu erhalten. Gut gegen Böse, manchmal ist es so einfach." Und wieder diese Pause. "Für mich hätte ich diesen Kampf nicht ausgefochten."
\„Es gibt nichts mehr zu beginnen, nichts zu entscheiden. Ich muss es nur noch vollenden.“\

Offline Mealanea

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« Antwort #3 am: 09. April 2003, 16:42:12 »
Chacota nimmt aus dem Augenwinkel Mealaneas Blick war, wie sie kurz zu ihm heraufschaut, und sich dann auch wieder der See zuwendet.
"Das verstehe ich nicht ganz. Ihr hättet nicht für euer Leben gekämpft, wenn es nicht um eine höhere Sache gegangen wäre? Könnt ihr euch denn wirklich so weit von euch selbst absetzen, dass ihr euch ganz als Erfüller für die Welt seht?
Ich für meinen Teil verstehe zwar, dass ich nur ein geringer Teil des Ganzen bin, dass sich auch ohne mich das Rad der Ereignisse weiterdreht. Dennoch fühle und erlebe ich alles ja vollständig aus meiner Person heraus, durch diesen Körper. Und dieser Körper verbindet mich mit dieser Welt, mit allem Sein. Also ist es auch die natürlichste Sache, wenn ich diesen Körper zu schützen und zu erhalten versuche.
Die Rettung der Welt, dass sind Worte und Vorstellungen, die für mich zu abstrakt sind. Das kann ich mir nicht so einfach vor Augen führen. Alles scheint mir viel zu kompliziert, zu sehr ineinander verwoben, bis ins kleinste Detail hinein ein Geheimnis der schöpfenden Mutter."

Offline Chacota

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« Antwort #4 am: 10. April 2003, 17:47:34 »
Chacota schrickt hoch. "Entschuldigt, die Worte waren nicht für euer Ohr bestimmt." Dann blickt er sie prüfend an - und scheint eine Entscheidung zu fällen. "Wäre ich alleine auf dieser Welt, niemanden verbunden, weder Freund noch Gott, so hätten diese Worte Bestand, dann könnte ich vielleicht sagen 'jetzt ist es genug'. Doch dem ist nicht so."
Und wieder diese Pause, in der er Mea anblickt als versuche er ihre Seele zu ergründen. "Es gab eine Zeit, da ich den Tod begrüßt hätte wie einen alten Freund, der zu lange auf sich warten ließ." Nun lächelt er sie tatsächlich an: "Aber das ist es nicht, was euch Kopfzerbrechen bereitet, nicht wahr? Ja, meine Frau verspottete mich so manches Mal wegen der Höhe unseres Zieles; dieses Mal tat sie es nicht." Das Lächeln ist verschwunden, hart sein Worte.
"Ich habe lernen müssen, dass mein Handeln - und Scheitern - vieles veränderte. Auch diesmal bin ich Ursprung der Geschehnisse, wenn vielleicht auch nicht Schuld an ihnen. Ich kann euch nicht sagen, ob ohne uns jetzt nicht andere auf diesem Schiff zu unserem Ziel wären. Aber ich weiss, dass es manchmal auf des Messers Schneide steht, ob die Waagschale sich für oder gegen meine Überzeugungen von einer besseren Welt neigt. Ob es mir gefällt oder nicht, mein Handeln entscheidet mit über das Wohl der Welt, ob nun im Kleinen oder im Großen."
Dann blickt Chacota wieder auf das Wasser hinaus. "Und es stimmt, dass ich diesem Körper manchmal zu wenig Beachtung schenke."
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« Antwort #5 am: 10. April 2003, 17:57:17 »
Eine ganze Weile vergeht, ohne dass die beiden an der Rehling stehenden etwas sagen, weiterhin suchen die Augen die Weite ab, ohne wirklich etwas zu sehen, etwas zu suchen. Jeder in seine eigenen Gedanken vertieft. Unvermittelt fragt Mealanea in die Stille hinein:
"Chaco, ..... liebst du sie noch immer? Deine Frau."
« Letzte Änderung: 10. April 2003, 17:58:54 von Mealanea »

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« Antwort #6 am: 10. April 2003, 19:33:45 »
Der Seraph blickt die Halbelfin verblüfft an. "Wie kommt ihr zu dieser Frage?" Er zögert. "Ich trage das Zeichen unserer Verbundenheit." Er hebt die Hand und zieht einen schmalen Halsreif unter seinem Hemd hervor. Dann blickt er Mea in die Augen und sie kann dort einen Schmerz sehen, den der Mann vor ihr bisher gut versteckt hielt, nun lodert er hell in den grauen Augen. "Ja, meine Liebe gehört noch immer Shutha. Welches Interesse habt ihr daran?"
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« Antwort #7 am: 11. April 2003, 09:29:54 »
Chacota kann die Unsicherheit in Mealanea deutlich erkennen als sie antwortet:
"Weil du ..... weil ihr .... Sie ist doch nicht bei euch. Sie ist weg, mit eurem gemeinsamen Kind. Und ihr ......" Er sieht, wie sie all ihren Mut zusammennimmt, und dann platzt es aus ihr heraus: "Ihr seid hier, auf dieser Mission. Die ist euch wichtiger als euer Kind! Liebt ihr es denn nicht? Warum sucht ihr es nicht?" Die letzten Fragen wurden immer leiser, in den großen Augen der Halbelfe sammelt sich ein feuchter Film, den sie jetzt wegzuzwinkern versucht.

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« Antwort #8 am: 11. April 2003, 12:55:33 »
Chacotas Miene versteinert, kalt klingen seine Worte, er scheint ihre Tränen nicht zu bemerken: "Was glaubt ihr denn? Ich hätte sie im Stich gelassen?" Er dreht sich brüsk ab, aber seine Stimme, die nun fast bricht, verrät ihn. "Ihr habt Recht." Er dreht sich Mea wieder zu, und diesmal dominiert eindeutig der Trotz. "Aber ich werde sie suchen. Und in ihre Hände legen, was ihr gehört, auch wenn sie mich verließ." Seine Hände, die die Rehling umklammerten, lösen sich, er reibt gedankenverloren seine Handgelenke: "Ich muss Ginthesar von uns erzählen . . .damit er verstehen kann . .  von mir erfährt . . . ehe andere ihm von mir berichten . .dass ich ihn liebe."
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« Antwort #9 am: 11. April 2003, 17:20:09 »
Mealanea sieht etwas verstört aus wegen des plötzlichen Ausbruchs und der anschließenden Traurigkeit Chacotas. Sie ringt nach Worten, man kann sehen, dass viele einzelne Gedankenstränge in ihrem Kopf miteinander wetteifern.
Schließlich bringt sie nur hervor: "Ginthesar? Heißt so dein Sohn?"
Fast schon wirkt ihre Haltung und ihr Blick abwehrend, ängstlich, wie ein scheues Tier beim Näherkommen eines Menschen.
Und ganz leise, fast flüsternd, setzt sie nach: "Womit habe ich recht?"

Offline Chacota

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« Antwort #10 am: 12. April 2003, 13:17:53 »
Erst jetzt scheint Chacota sein Gegenüber wieder wahrzunehmen. "Entschuldigt, doch eure Frage traf mich tief. Ja, Ginthesar ist mein Sohn." Dann wendet er den Blick ab. "Womit ihr recht habt? Dass ich sie im Stich ließ. Wäre ich nicht so 'egoistisch'", er lächelt bitter,  "würde sie uns jetzt begleiten." Die folgende Pause ist so lang, dass Mea schon denkt, der Seraph habe das Gespräch beendet, aber dann wendet er sich ihr wieder zu: "Aber immer noch stelle ich mir die Frage warum ihr daran ein solches Interesse zeigt." Sein Gesicht zeigt noch immer keine Regung, doch seine Augen verraten seine Anteilnahme und für eine Augenblick rätselt Mea, welche Kenntnis dieser Mann von ihr besitzt.
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« Antwort #11 am: 12. April 2003, 14:59:24 »
Mealanea wird kaum ruhiger, weiter suchen ihre Augen in denen ihres Gegenübers zu lesen, in dessen Gesicht. Und wieder dauert es eine ganze Weile, bis sie nochmals vorsichtig fragt:
"Aber liebst du sie noch? Ich muß es einfach wissen, bevor ich deine Frage beantworten kann ...."
Meas Mandelaugen kommen Chaco noch größer vor als sonst, als sie fast schon flehentlich zu ihm hochblickt. "Du könntest sie ja auch aus liebe und zu ihrem Selbstschutz zurückgelassen haben, bei deinen Abenteuern ....." und wieder ganz leise, und wie durch ihn hindurchblickend: " ... oder stimmt es, was man über Menschen und Elfen sagt ...?"

Offline Chacota

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« Antwort #12 am: 12. April 2003, 16:17:29 »
"Dass Menschen und Elfen nicht dafür bestimmt sind, miteinander zu leben und Kinder zu bekommen? Dass es ein kurzer Irrtum ist, den wir vorschnell Liebe nennen?" Seine Stimme plötzlich ganz weich, seine sonst so dunklen Augen leuchten hell und seine Gestik wird lebhafter. "Wer sind wir, dass wir uns vorschreiben lassen, wem unsere Liebe zu gelten hat? Ja, ich liebe Shutha noch immer, in diesem Moment nicht weniger als in jedem anderen, in dem sie noch bei mir war." Das Leuchten verschwindet. "Allerdings nennt sie das, was ich als Schutz angesehen habe puren Egoismus - du siehst, unsere Vorstellungen sind unterschiedlich, aber das liegt vielleicht auch nur in meiner Person begründet." Mea bemerkt, dass er sie zum ersten Mal duzt. "Und nun zu dir." Er machte eine einladende Handbewegung und lächelt dieses seltsame Lächeln, das die Augen nicht erreicht.
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« Antwort #13 am: 13. April 2003, 21:42:23 »
Mealanea wirkt ein wenig überrascht bei der direkten Aufforderung, aber sie scheint auch ruhiger zu werden. Noch immer zögert sie ein wenig ....
"Es ist nur ... vielleicht klingt es albern und kindisch für dich. Ich kann es selbst nicht in Worte fassen, wie soll ich dir da verständlich machen, was ich empfinde ...."
Nochmals eine Pause mit einigen Denkfalten auf der Stirn.
"Mein Vater ... ich habe ihn nie richtig kennengelernt. Er ist für mich nur eine Erinnerung aus den Erzählungen meiner Mutter. Aber es ist alles so ähnlich ....."
Sie wendet das Gesicht ab und schaut jetzt wieder auf´s Meer.
Eine weitere lange Pause.

(wenn Chaco was sagen will, dann los. Sonst mach ich hier spätestens Montag weiter)

Offline Chacota

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« Antwort #14 am: 14. April 2003, 11:54:47 »
Nun erreicht das Lächeln tatsächlich seine Augen: "Was hoffst du zu erfahren?" Mea merkt, dass Chacota sie beobachtet. "Was hat deine Muter dir über ihn erzählt?"
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