[kolvar]

Grunchudad dreht sich um, geht zu einem Wasserfass, nimmt sich einen Becher, füllt ihn und schüttet ihn Chacota ins Gesicht (wenn er soweit komme, sonst in seine Richtung.
"Entbinde dich davon, dir selbst weh zu tun!"

[Chacota]

Chacota hat Grunchudad mit den Augen verfolgt, als der Priester sich von ihm entfernt wird sein Atem ruhiger. Die Bewegung in seine Richtung erahnt er, doch kann er dem Wasserschwall nicht ausweichen [er ist ja nicht der Schnellste]: "Wieso gibst du mir . . .?" Das Wasser tropft ihm aus dem Bart. "Du bist es doch, der Schmerzen schenkt." Unsicher seine Bewegung zum Gesicht, er schüttelt heftig den Kopf, dann blickt er sich um und scheint langsam zu erkennen, wo er sich befindet.

[kolvar]

Grunchudad wartet ab.

[Chacota]

Langsam fällt die Anspannung von Chacota ab. Mit beiden Händen ergreift er die Rehling und senkt den Blick auf sie als wolle er sich vergewissern, was sie tun. Grunchudad sieht, wie sie zittern. "Ich habe noch nie derart die Kontrolle über mich verloren."
Er sieht Grunchudad an, es ist nun wieder der für Grunchudad vertraute Blick aus den grauen Augen. "Weder in meiner Zeit des Alkohols noch als Berserker habe ich jemanden angegriffen, der mir ohne Waffe gegenüberstand. Es gibt keine Entschuldigung für mein Vergehen. Auch wenn ich dich für jemand anderen hielt."

[kolvar]

"Gibt es wirklich keine Entschuldigung? Habe ich eine Entschuldigung verlangt? Oder willst du dir nur selbst nicht verzeihen?"

[Chacota]

"Kannst du es denn verzeihen?"

[kolvar]

"Was soll ich dir verzeihen? Daß ich dich dazu gebracht habe, deine Gefühle offenzulegen? Das ich dich gereizt habe?"

[Chacota]

Er überlegt, lächelt dann. "Ich beginne zu begreifen was du mir zeigen möchtest." Und nach einer Pause. "Du weißt nun, was geschah und wie es in mir aussieht. Doch ist es ein schreckliches Gefühl der Offenbarung und ich fühle keine Erleichterung. Ich musste mich verteidigen und fühle doch noch immer diese Hilflosigkeit. Warum vermag ich mit der Situation nicht besser umzugehen als meinen vermeintlichen Feind anzugreifen?"
Er sieht wieder auf das Meer hinaus. "Und auch von diesen Gedanken komme ich nicht los . . ." Seine Stimme ruhig, weich. "Wie konnte ich jenen Kampf überleben, wie konnten sie mich gefangen nehmen? Warum konnte ich mich nicht besser verteidigen? Was habe ich alles verraten?"

[kolvar]

"Ja, manchmal ist es härter, zu überleben, als selbst zu sterben." Und als Grunchudad dies sagt, könnte man denken, daß er nicht über Chacota spricht.

[Chacota]

Chacota blickt Grunchudad aufmerksam an. "Ist es wirklich so, dass man den Schmerz nie verliert, sondern lediglich lernt mit ihm zu leben?" Er tritt einen Schritt näher, nun trennen die beiden lediglich eine Armeslänge. Seine Stimme wirkt fest. "Dann werde ich jetzt versuchen zu leben - auch mit der Ungewissheit des Versagens. Und werde vermeiden mir immer neuen Schmerz zuzufügen." Fast scheint es als wolle er das Gespräch beenden, dann erklingt seine Stimme ein weiteres Mal: "Wie ist es dir gelungen?"

[kolvar]

"Och," er lächelt verschmitz. "Es war ganz einfach. Ich hatte ein gutes Auge."

[Chacota]

Zögernd erwidert Chacota das Lächeln, doch wirkt es gezwungen. "Wieviel Zeit hattest du deinen Schmerz beherrschen zu lernen und wieviel Zeit gestehst du mir zu mein ganzes Wesen zu ändern?" Er streicht sich über den Bart, stutzt, dann fährt er in der Bewegung sehr bewußt fort.

[kolvar]

"10 Jahr für mich, 2 für dich."

[Chacota]

Der Seraph sieht den Priester verdutzt an. "Du bist sehr optimistisch. Wer sagt dir, dass wir diese Zeit noch zusammen haben werden?"

[kolvar]

"Ein Gefühl."