[kolvar]

"Welche Amulette?"

[Finan]

"Den zum Tode Verurteilten wird ein Anti-Magie-Amulett umgehängt, zu oft sind schon welche vom Galgen verschwunden. Naja, ich habe die beiden Amulette gegen zwei identisch aussehende ausgetauscht, die Aaron hat herstellen lassen. Aber dann mußte ich am Galgenberg mitkämpfen, sonst wäre Fachtna während des ganzen Chaos, mit gefesselten Händen und so, doch noch gehenkt worden. Was blieb mir dann noch anderes übrig als auch zu fliehen?"

[kolvar]

"Also war dir dann dein Bruder wichtiger als der Orden."

[Finan]

"Ich weiss auch nicht, ich hatte ihn doch gerade erst wieder gefunden! Damals wäre es mir lieber gewesen, er wäre auch zum Orden gegangen, ich hatte ihn schon für die Aufnahmeprüfungen angemeldet. Aber in den Tagen danach haben Aaron und Yolande immer auf mich eingeredet, ich wußte am Schluss selbst nicht mehr, was ich glauben sollte . . . und Fachtna war gekommen, um sein Leben für ein anderes zu riskieren. Das hat mir imponiert."

[kolvar]

"Ja, sowas imponiert mir auch immer. Und da hast du dein Leben für in Gefahr gebracht. Und darüberhinaus noch alles über den Haufen geworfen, was du bisher machen wolltes.t"

[Finan]

"Naja, am Anfang habe ich mich schon gefragt, warum ich das eigentlich getan habe, einfach alles aufzugeben, aber zurück konnte ich ja nicht mehr. Und Fachtna war so verschlossen, Aaron und Yolande kannte ich nicht und dann noch Chacota. . . ich sage dir! Es ist einfacher geworden, obwohl Fachtna mir immer noch ein Rätsel ist, aber jetzt habe ich Yolande!" Triumph schwingt in seiner Stimme mit.

[kolvar]

"Yolande ist dir sehr wichtig, oder? Kann ich verstehen, sie ist wirklich sehr schnuckelig. Aber auf Dauer kann es das doch nicht sein, mit einer Gruppe von Leuten herumzulaufen, die einem überwiegend entweder auf den Keks gehen oder nur mit ihren eigenen Problemen herumdoktern. Vor allem, wenn man eine Frau hat, die man liebt. Dann sollte man sich auf dauer vielleicht ein neues Zuhause suchen."

[Finan]

"Ich kann dir sagen, es war nicht mein Wunsch, diese Suche mitzumachen. Aber mich hat in diesem Zusammenhang niemand gefragt, es sei denn, du verstehst Chacotas Aufforderung, ich solle mir Gedanken über meine Zukunft machen, als solche Frage. Ich tue es nicht! Für mich ist es auf jeden Fall das letzte gemeinsame Abenteuer, da kann Yolande mich noch 100 Mal warnen, ich dürfte sie nicht vor die Wahl stellen!" Finan zögert. "Aber ob ich dann sesshaft werde, hm, ich weiss nicht, ob Yolande sich mit mir . . ."

[kolvar]

"Du hast Angst, sie vor die Wahl zu stellen, oder?"

[Finan]

Finan braust auf: "Ich habe keine Angst!" Dann sagt er, etwas keinlauter. "Sie läßt sich nichts vorschreiben. Und wenn ich ihr sagen würde, dass ich mir nichts Schöneres vorstellen könnte als mit ihr zusammen zu sein, würde sie lachen. . . und wenn ich ihr sagte, dass ich keine Lust mehr habe, mit diesem anmaßenden Alleswisser durch die Lande zu ziehen würde sie die Schultern zucken und sagen: das ist dein Problem, damit musst du fertig werden. So ist sie nun einmal."

[kolvar]

Grunchudads Gesicht wird traurig: "Hast du Angst, daß sie dich nicht so sehr liebt, wie du sie?"

[Finan]

Er nickt. Dann blickt er Grunchudad an, trotzig, böse. "Aber sie wird sich für mich entscheiden, sie liebt mich! Und wenn wir erstmal so richtig für uns sind, dann wird es da auch keine Zweifel mehr geben. Wenn ich nur endlich unseren dilettantischen Wortklauber los bin . . ."

[kolvar]

"Du meinst Chacota? Aber ach nein, ich wollte nicht mit dir über ihn sprechen.
Was liebst du denn an Yolande?"

[Finan]

"Sie versucht nicht, mich zu erziehen, sie nimmt mich einfach wie ich bin. Noch nie hat sich jemand so sehr für mich interessiert. Sie ist eigentlich immer gut gelaunt, es sei denn . . ." er stoppt, sein Blick wird misstrauisch. "Ich wüßte jetzt wirklich nicht, was dich das anginge."

[kolvar]

"Oh, es geht mich nichts an, es interessiert mich nur."